Jetzt habe ich meine Ovi gerade mal zwei Wochen, und möchte sie schon nicht mehr missen! 😀
Kaum vorstellbar, dass ich früher immer gedacht hatte, sowas bräuchte ich nicht… *g*
Es ist so einfach und schnell geworden, dehnbare Stoffe zu nähen… und der Differentialtransport ist unbezahlbar!
Ich muss allerdings sagen, dass die Gebrauchsanleitung der Bernina zwar vollkommen ausreichend ist, wenn es um die Bedienung geht, aber was mit so einer Maschine alles – noch – möglich ist, erschliesst sich einem erst durch die richtige Fachliteratur. Ich hatte mir direkt zwei englisch-sprachige Bücher gekauft, Singers „Sewing with a Serger“ und „The ultimate Serger Answer Guide“, und da bleibt wirklich keine Frage offen… Und man bekommt so viele Ideen! Von der grundlegenden Technik, Anwendung, Pflege und Neukauf geht es zu den sehr interessanten Themen, wie die jeweiligen Nähte aussehen sollten, was man einstellen kann, um sie richtig hinzubekommen, und wie man sie einsetzt. Ausserdem Tipps, wie man welches Kleidungsstück optimalerweise mit einer Ovi näht, und was geht und was eben nicht geht.
Ab und zu liest man ja von Leuten, die ihre Ovi nur zum Versäubern benutzen; das finde ich sehr schade. Was mich aber fast noch mehr irritiert sind diejenigen, die sagen, sie hätten bei ihrer Ovi noch nie die Fadenspannung verstellen müssen; jede Naht wäre einfach so richtig… Nähen die immer nur den gleichen Stoff? Es kommt mir jedenfalls seltsam vor, wenn ich mir meine Bücher so ansehe, und mich erinnere, was ich alleine in den letzten zwei Wochen so verstellt habe, um die Naht zu optimieren. Ich mache grundsätzlich aus den Zuschnittresten ein paar Testnähte, und schaue mir die Naht genau an, und bei Zweifeln schaue ich in meinen schlauen Büchern nach, um mir Tipps zu holen. Mal schauen, wie meine ersten Nähte den Langzeittest in der Waschmaschine überstehen, aber ich bin guter Hoffnung 🙂
Ausserdem habe ich wieder mal der Versuchung nicht widerstehen können, und habe meinen Lieblings-Stoffhändler besucht, Korst. Ich betrete dieses Paradies so selten wie möglich, weil die immer so tolle Sachen haben, und das nicht gut für meinen Geldbeutel wäre… Aber jetzt musste es einfach sein; ich suchte nämlich einen vernünftigen Hosenstoff. Ich habe mir jetzt zwei Hosen genäht, die ich in der Öffentlichkeit tragen kann, aber bei beiden habe ich das Problem, dass die Stoffe recht schnell ausleiern. Die braune Hose mit dem leichten Elasthan-Anteil wurde insgesamt immer viel weiter und schlabberig. Und die schwarze Hose neulich wurde auch mit jedem Tag weiter, und beulte speziell an den Knien sehr aus; die war allerdings auch aus reiner Baumwolle.
Also suchte ich einen „richtigen“ Hosenstoff, wie ihn auch die Kleidungsproduzenten verwenden, und dachte mir, dass ich bei Korst am ehesten fündig werden würde, weil der ja Überhänge aus Designer-Kollektionen verkauft. Tatsächlich habe ich zwei sehr schöne Stoffe aus Baumwolle mit Elasthan gefunden, die einen guten Eindruck machen. Einer in schwarz – meine neue Basisfarbe – und für den Sommer habe ich mich in ein leuchtendes Türkis verliebt, für das ich hoffentlich mutig genug sein werde, um es zu tragen… 😉
Aber jetzt wird erstmal mein Fleece-Pullover fertig genäht. Danach kommt vielleicht der gestreifte Strickstoff dran, denn ich brauche dringend noch ein paar kuschelige Pullover bei diesem Sauwetter.
Dankeschön 🙂
Naja, klar geht jeder anders ran, aber das ist doch, wie wenn man sich einen Rennwagen kauft und das Gaspedal niemals durchtritt… 😉
Ich find´s einfach schade, diese tollen Möglichkeiten zu verpassen! 🙂
Glückwunsch zum Kauf 🙂 Eine Overlock hätte ich auch gern, aber das muss wohl noch ein bisschen warten. Zu Deiner Verwunderung über andere Ovi-Nutzer: ich denke, man kann da sehr verschiedene Herangehensweisen haben. Manche (wie ich 😉 und Du wohl auch) lesen erstmal mindestens ein Buch darüber, besser zwei, und probieren auch gern alles mögliche aus, um ein super Ergebnis zu kriegen. Andere basteln drauf los und sind glücklich, wenn es klappt, auch wenn es mglw. noch (viel?) besser ginge — vielleicht sind sie weniger perfektionistisch veranlagt… dann braucht man sich auch weniger Sorgen um Fadenspannung etc. zu machen.