1001 Pullover…

… lautet der Titel des heute besprochenen Buches nicht, und das wäre auch eine gelinde Untertreibung. Über 70.000 Varianten verspricht der Störer auf dem Titel von „Dein Pullover-Design“ und das kommt schon eher hin!

Werden hier doch vier Körperformen, drei Ärmelformen, drei Ärmellängen, zwei Ausschnittformen, fünf Halsbündchen, acht Ärmelbündchen-Muster sowie 16 Strickmuster (darunter Rechts-Links-Muster, Jacquard, Lace, Zöpfe) angeboten. Uff!

Dazu kommen noch weitere Abwandlungen, wie zB Streifenmuster, oder auch die Jackenform oder ein seitlich geknöpfter Poncho.

Mehr als genug Variationen also, um für jedes Alter, jeden Geschmack und jeden Anlass etwas zu finden

Das Prinzip des Buches wird in der Gebrauchsanweisung zu Beginn vorgestellt: Man sucht sich Schritt für Schritt aus den Variationen das gewünschte aus, und kann diese dann einfach nacheinander abarbeiten.

Dieses Konzept kenne ich schon aus dem „Genialen Socken-Workshop“-Buch und finde es sowohl für Anfänger wie auch bereits Fortgeschrittene gut geeignet.

Damit man nicht vergisst, was man sich ausgesucht hat und das Buch nicht mit tausend Eselsohren verunstalten muss, gibt es sogar ein Formular zum Zusammenstellen der gewünschten Kombination als Kopiervorlage im Buch und zum Download auf der Verlags-Website – hervorragende Idee!

Zu Beginn des Buches werden die möglichen Variationen vorgestellt: Gerade geschnittener Körper, Oversize, A-Linie, tailliert. Rundhals-Ausschnitt in den Versionen mit Bündchen, Rollrand, Rolli oder Stehkragen, oder V-Ausschnitt. Gerade angesetzter, überschnittener Ärmel, Armkugel, Raglan und Oversize-Ärmel. Diverse Ärmellängen (wobei man die ja einfach selbst ändern kann).

Danach folgen je vier Mustervorschläge aus rechten/linken Maschen, Jacquard, Lace und Zöpfen.

Um die Bandbreite der Variationen zu zeigen, gibt es dann 24 ausformulierte „Rezeptvorschläge“ in verschiedenen Kombinationen. Oder man stellt sich eben mit Hilfe des Formulars seine ganz individuelle Kombination zusammen. Nicht ganz einfach bei der Qual der Wahl! Auf meiner persönlichen Wunschliste sind sofort mehr Modelle gelandet, als ich in den nächsten fünf Jahren stricken könnte… 😉

Einen kleinen Grundkurs im Stricken gibt es zum Schluss. Dort sind die grundlegenden Techniken (Anschlagen, Abketten, rechte und linke Maschen, Abnehmen, Zunehmen, Zusammennähen) erklärt. Die Techniken für Zöpfe, Lace und Jacquard werden nicht erklärt; das würde den Rahmen des Buches wohl sprengen. Ganz blutige Anfänger müssen sich diese Informationen also anderswo im Netz suchen, was heutzutage ja gottseidank kein Problem mehr ist.

Einziges weiteres Manko: Das vorgegebene Größenspektrum reicht von Gr. 36 bis 46. Mit Hilfe einer Maschenprobe und dem Dreisatz könnte man aber die Anleitungen auch auf andere Größen umrechnen. Das wird im Buch leider nicht erklärt.

Für alle Modelle wurde das gleiche Garn verwendet; Schachenmayer Merino extrafine, verstrickt mit der Nadelstärke 3,5 bis 4. Natürlich kann man auch jedes andere Garn mit einer passenden MaPro verwenden; gerade in dieser Nadelstärke und Qualität bieten ja alle großen Hersteller etwas an. Auch die farbliche Bandbreite ist hier sehr groß. Dass hier mal keine extra-dicken Garne verwendet werden, wie es so oft in Büchern für Anfänger der Fall ist, finde ich persönlich sehr angenehm. Die Modelle sind damit zeitlos und für verschiedenste Einsatzbereiche, auch für legere Büros, gut geeignet. Die klassischen Muster sind interessant und hübsch, ohne zeitkritisch modisch zu sein.

Sehr gut gefällt mir, dass das Strickteam, das die Modelle angefertigt hat, zum Schluss vorgestellt wird, jeweils mit Foto und persönlichen Dankesworten!

Insgesamt ein zeitloser Klassiker für Anfänger und Fortgeschrittene, mit dem man sich vermutlich jahrzehntelang beschäftigen könnte, ohne dass einem langweilig wird. – Oder man viel Geld bei Ravelry ausgeben muss – ha! 😉

Titel: Dein Pullover-Design. Mit Mix & Match zum neuen Lieblingssweater. Von Rita Maassen. Erschienen im Topp-Verlag, ISBN 978-3-7724-8113-0, € 24,99 (affiliate link)

Schnelle Schale

Kaum zwei Wochen ist das neue Jahr alt, und schon ist ein erstes Projekt fertig!

Es ist klein, aber es stecken einige Stunden Arbeit darin. Ich habe es endlich geschafft, die Reste der Filzwolle von den Puschen, die ich vor zwei Jahren gemacht habe, zu verarbeiten. Die Puschen sind lange Geschichte – die Filzsohle hält leider nicht lange – aber die Reste lagen die ganze Zeit hier herum. Ich hatte schon einmal einen Anlauf gemacht, daraus eine Schale zu machen, war aber aus irgendeinem Grund nicht zum Ende gekommen.

Gestern habe ich mir noch einmal die Anleitungen für gefilzte Schalen bei Ravelry angesehen und mir zwei ausgedruckt, die ich für machbar hielt: Die Nesting Bowls und den Tiny Cauldron.

Erstere werden von unten nach oben gestrickt, letzterer von oben nach unten. Da ich meine vorhandene Filzwolle in blau und grün komplett aufbrauchen wollte, habe ich unten angefangen und mich an die Anleitung der bowls gehalten, bis das Garn fast komplett verbraucht war. Dann habe ich in der letzten Reihe die Maschen reduziert, indem ich 2 rechts und dann 2 zusammen gestrickt habe, um den Rand ein wenig nach innen zu formen. Durch das glatt rechts gestrickte hat sich der Rand selbst ein wenig nach außen aufgerollt, was sich auch beim Filzen in der Waschmaschine schon recht gut ausgeformt hat; ich musste nur noch wenig nachhelfen.

Das Stricken selbst fand ich recht anstrengend; das dicke, nicht-dehnbare Garn und die dicken, langen Nadeln des Strickspiels, die mir ständig im Weg waren, waren anstrengend zu verarbeiten. Einen Teil musste ich wieder aufmachen, weil die Höhe im Verhältnis zur Breite nicht stimmte, und dann habe ich noch ein paar Reihen großes Perlmuster eingearbeitet, um ein wenig Abwechslung von dem öden glatt rechts zu haben. Linke Maschen auf diesem dicken Strickspiel waren allerdings noch anstrengender; das war wirklich keine Freude.

Ich war froh, als ich alles verstrickt hatte – ich hatte 40 cm Garn übrig nach dem Abketten! Nach ca. vier Stunden war es soweit, dass ich die Fäden vernähen und das Ganze in die Waschmaschine geben konnte. Ein Vollwaschgang, mit nur 40 Grad, und drei Tennisbälle haben im Zusammenspiel ein sehr schönes Ergebnis erzielt. Gerade trocknet das Ganze in Form auf einer Plastikschüssel.

Wenn bloß meine nächsten Projekte auch in vier Stunden fertig wären! Aber das ist doch mal ein guter Anfang für das Jahr! 🙂

Die kompletten Infos über das Projekt, die verwendeten Strickmuster und Garne findet ihr wie immer bei Stricksachen in meinem Ravelry-Projekt.

schon wieder vorbei?!

Das Jahr 2014… kann doch nicht sein?!

Ist aber so. Und damit nehme ich mir mal ein bisschen Zeit, um einen Blick zurück zu werfen.

Gefühlt habe ich letztes Jahr nicht so viel geschafft; meine Bandscheiben-OP im Frühjahr 2014 hat mich längere Zeit außer Gefecht gesetzt, und wie schon in den Vorjahren bin ich am Wochenende viel in der Republik herum gereist, so dass mir auch da viel Zeit zum Selbermachen fehlte, die ich aber für andere schöne Sachen genutzt habe.

Außerdem habe ich mehr gestrickt als genäht; das liegt zum Teil auch an den Reisen, wo sich ein Strickprojekt ja gut mitnehmen lässt.

Mein absolutes Lieblings-Teil aus dem letzten Jahr ist mein Eulen-Pullover:

An dem habe ich lange herum geknabbert, und mehrfach aufgetrennt, bis er so passte, wie ich das wollte, und ihn zwischendurch immer wieder längere Zeit liegen gelassen; gut ein Jahr habe ich bis zur Fertigstellung gebraucht! Er ist so dick und warm, dass ich tatsächlich nur selten dazu komme, ihn zu tragen, aber ich bin so stolz auf das Teil!

Das Strickmuster gibt es bei der Designerin oder bei Ravelry.

Ebenfalls sehr lange gebraucht habe ich für diesen Schal:

Den hatte ich bereits im Dezember 2012 (!) angefangen, und eigentlich war er als „Reise-Arbeit“ geplant gewesen. Irgendwie war mir das Muster dann aber erst zu langweilig, so dass ich ihn immer wieder zugunsten anderer Sachen beiseite gelegt habe, und kaum mehr als ein halbes Knäuel verstrickt hatte, ehe er endgültig als Ufo (Handarbeits-Jargon für „unfertiges Objekt“) gelten konnte. Als ich letztes Jahr dann wieder daran ging, packte mich das Muster aber so sehr, dass ich kaum aufhören konnte, und ihn sehr schnell fertig stellte! Insgesamt zwei Knäuel von der schönen, silbern schimmernden Wolle habe ich verbraucht, und mit 1,55 m ist er fast so lang wie ich selbst. (Ein langer Schal hat idealerweise die Körpergröße des Trägers, lautet eine Faustregel.)

Auch dieses Strickmuster gibt es bei Ravelry zu kaufen.

Bedingt durch die Geburt meines „Patenkindes“ habe ich mich dann im letzten Jahr für Babykleidung zu interessieren begonnen. Schon ewig wollte ich einmal die BSJ, die Baby Surprise Jacket von Elizabeth Zimmerman (EZ), ausprobieren, und jetzt endlich hatte ich die Gelegenheit dazu! So ist als erstes Testobjekt zunächst dieses kleine Jäckchen plus Mütze entstanden:

Was mich daran so interessiert hat, ist die Konstruktionsmethode: Das Jäckchen wird komplett in einem Stück gestrickt, und erhält dann am Schluss nur zwei kurze Schulternähte, um auf magische Weise von einem formlosen Stück zu einem anbetungswürdig-süßen Jäckchen zu werden. Mit selbst-musterndem Sockengarn (oder, wie früher, Resten von anderen Projekten) ergibt sich dann auf Vorder- und Rückseite ganz von alleine ein interessantes Muster. EZ hat dieses Teil Ende der 60er entworfen; es dürfte inzwischen weltweite Bekanntheit erreicht haben und wird millionenfach nachgestrickt, wie alleine die Einträge bei Ravelry beweisen. Meiner Meinung nach ist diese Frau ein Genie!

Erhältlich ist das Strickmuster direkt beim Hersteller.

Da Kinder so schnell wachsen, musste dann schnell ein neues Teil in passender Größe her, und so entstand direkt im Anschluss die zweite BSJ aus einem dickeren Garn:

Jetzt gerade trage ich meine neuen Strickfilz-Slipper, nachdem ein Paar, das ich letztes Jahr gekauft hatte, durchgelaufen ist, und ich mir dachte, warum nicht gleich Selbermachen (die gelbe Filzblume ist gekauft):

Den Kopf halt kühl, die Füße warm, das macht den besten Doktor arm! 😀
Bestellungen für zwei weitere Paare für die Verwandtschaft liegen bereits vor.

Mehr Bilder und Notizen zur Entstehungsgeschichte von allem und noch viel mehr gibt es in meinem Ravelry-Account.

Soweit zum Gestrickten. Und da ich mittlerweile weiß, was passiert, wenn ich Pläne mache, schweige ich hier mal stille über alles, was ich möglicherweise gerne in diesem Jahr machen würde… 😀

Jeden Tag eine gute Tat

Wie es so schön heißt. Und heutzutage kann man gute Taten tun, ohne sich dafür überhaupt vom Rechner wegbewegen zu müssen.

Über Kickstarter hatte ich schon viel gehört in den letzten Jahren, und ich war neugierig, das selbst auch einmal auszuprobieren. Als Unterstützerin, meine ich.

Spaßeshalber suchte ich eines Tages nach Stichworten, die mich interessieren, unter anderem auch Wolle, und stieß dabei auf das Projekt von Jorge und Isabel del Carpio, die in den Anden das Halten von Lamas und die Verwertung der Wolle unterstützen, damit dieses alte Handwerk nicht verloren geht und die Menschen damit vor Ort ihren Lebensunterhalt verdienen können. Yes, genau meine Kragenweite!

Mit einem bescheidenen Beitrag war ich dabei; als Belohnung wurden zwei Knäule der Wolle zugesagt. Nach dem glücklichen Erreichen der angepeilten Unterstützungs-Summe Ende August hat es einige Zeit bis zur Auslieferung gedauert, weil zuerst noch der Versand in die ganze Welt und viele zollrechtliche Fragen geklärt werden mussten. Diese Woche nun habe ich meine Belohnung erhalten: Zwei wunderbar weiche Knäuel Lamawolle!

Da es nicht so viel ist, werde ich vermutlich einen Schal daraus stricken; meine Strickmuster-Suche bei Ravelry läuft gerade auf Hochtouren. 🙂

Farbtherapie…

… ist das Verstricken dieser Sockenwolle für mich!

In der dunklen Jahreszeit stricke ich noch lieber als im Sommer. Und wenn es draußen schon so früh dunkel vor den Fenstern ist, und ich gucke dann auf dieses schöne, freundliche Garn, steigt meine Laune gleich noch mehr. Ich habe die Farbe für mich „Melonensalat“ getauft, weil sie aussieht wie eine Mischung aus Wasser- und Honigmelonen.

Noch sieht es aus wie eine Stulpe, aber es soll ein Paar Socken werden. Das schlichte Lace-Muster – aus dem Socken-Workshop-Buch – war eine kleine Herausforderung, und ich musste die ersten paar Zentimeter wieder aufribbeln und neu ansetzen. Gottseidank kann ich mit meinen fehlgeschlagenen Arbeiten ziemlich gnadenlos sein; lieber ribbele ich jetzt sofort ein paar Reihen auf, als weiterzumachen und mich beim fertigen Teil immer über die nicht ganz so schönen Stellen zu ärgern.

Beim zweiten Versuch gelingt mir erfahrungsgemäß alles besser, daher rechne ich bei jedem ersten Versuch einer neuen Technik gar nicht ernsthaft damit, dass es auf Anhieb klappt. So ärgere ich mich nicht über einen Fehlschlag, sondern freue mich darüber, wieder etwas Neues gelernt zu haben. Einfacher Trick, aber er funktioniert tadellos – jedenfalls beim Stricken…

Da mein stetig steigender Woll-Konsum zu immer mehr Garnresten führt, habe ich außerdem beschlossen, diesem „Feind“ direkt von Anfang an den Krieg zu erklären. Schon vor längerer Zeit hatte ich das  „Ten Stitch Blanket“ bei Ravelry gesehen, das sich perfekt dazu eignet, ganz verschiedene Reste in eine schöne und nützliche Form zu bringen. Und gestern habe ich dann auf eliZZZas genialer Website die verbesserte Variante der „10 Stitch Spiral“ gesehen und  mich heute direkt ans Werk gemacht. Der Anfangskreis ist schon fertig (natürlich auch mit dem zweiten Versuch):

So ganz „nebenbei“ habe ich damit wohl verkürzte Reihen nach der deutschen Methode gelernt – cool!

(Es stimmt einfach nicht, dass das Internet per se dümmer macht… Wer sowas behauptet, hat wirklich null Ahnung!)

Zuerst wollte ich ja die eckige Version anfangen, weil Decken in meiner Vorstellung eckig sind. Aber die runde Version gefiel mir auch sehr gut  – ein kleiner Schritt raus aus meiner Komfortzone. 😉 Ich schätze, wenn ich in dem Tempo weiterstricke, mache ich eh mehr als eine dieser  Decken, dann kann ich alle Formen durchprobieren – es gibt sie derzeit noch in dreieckig, sternförmig und mit Wellenzacken… 😀

Zeit für große Maschen

Woran erkennt man, dass der Herbst da ist? An den Grobstrick-Anleitungen in den Frauen-Zeitschriften. 😉

Die „Freundin“ bietet in der Ausgabe 20/2012 (schon seit dem 5.9. auf dem Markt) acht Anleitungen für Pullover, Jacken, Kleid und Mütze. Bei einem Teil habe ich sogar eine Taillierung gesehen! Leider (noch?) nur in Print, nicht online zu haben. Einige ältere Anleitungen findet man, wenn man auf der Homepage nach „Stricken“ sucht.

Mein Liebling, die „Brigitte“, widmet dem Stricken eine eigene Abteilung auf ihrer Website – sogar eine Strickschule für Anfänger gibt es.

Und auch in den Modekatalogen und Läden sehe ich diesen Herbst auffällig viele Strickmodelle – also mehr als sonst im Herbst üblich; quer durch alle Preisklassen und Marken. Kein Zweifel, Strick ist derzeit ganz schwer angesagt. Gut für uns. 🙂

Klassisch rosa

Du liebe Güte,

schon wieder monatelang nix geschrieben… Dabei bin ich nicht ganz untätig. Wobei ich in den letzten Wochen mehr gestrickt habe als genäht. So ist nun mein erstes Paar Socken fertig geworden, und es ist wieder mal nicht so schwierig, wie ich geglaubt habe. Vor Fersen muss man wirklich keine Angst haben! 🙂

Meine ersten Socken

Für den Anfang das klassische Modell mit Käppchenferse und Bandspitze, aus meinem geliebten Buch „Stricken lernen„. Nach dem geglückten Versuch war ich sofort vom Socken-Virus infiziert, und habe mir das Buch „Der geniale Socken-Workshop“ zugelegt, das ich nur wärmstens empfehlen kann. So viele Möglichkeiten, für alle Fußformen, wer hätte es gedacht?! Da ich zu Hause immer nur barfuß oder auf Socken herumlaufe, werde ich ausgiebig stricken und test-tragen können. Diesen Winter wird es keine kalten Füße geben! 😀

Gerade stricke ich am zweiten Modell, diesmal eine fersenlose Spiralsocke. Die hatte mich schon vor Urzeiten mal gereizt, und jetzt habe ich sie endlich auf der Nadel. Es gibt verschiedene Anleitungen; ich habe meine ohne extra Bündchen gemacht, komplett mit einem 4 rechts-4 links-Muster, und einer Art Sternchenspitze, um das Muster so weit wie möglich beibehalten zu können. Die erste ist fast fertig.

Genäht habe ich auch ein bisschen; heute ganz frisch habe ich ein Poloshirt fertig gestellt. Hellrosa, ganz dünner Viskose-Jersey mit Kragen und Blende aus rosafarbenem Baumwollstoff, der zufällig genau dazu passte. Hier ein schnelles Foto:

Poloshirt

Da ich meine Blusen sowieso nie vollständig schließe, habe ich nur ein einziges Knopfloch auf Brusthöhe gemacht – Arbeit gespart. 😉

Der Schnitt ist die # 112 aus einer März-Burda von 2006. Schon älter, aber der schmale Schnitt dieses Modells gefiel mir immer schon sehr gut, und jetzt habe ich ihn endlich mal ausprobiert. Es gab noch einen Poloschnitt jüngeren Datums in der Burda (2010?), aber Ausmessen hat ergeben, dass der jüngere Schnitt viel weiter ausfällt, und das steht mir nicht. Dieser hier ist perfekt, finde ich. Ich habe noch ein oder zwei weiße Polopikees und vor Jahren hatte ich mir mal einen Satz verschiedener Ärmelabschlüsse und Kragen mit bunten Streifen gekauft, die werde ich jetzt auch mal verwursten. Preppy Look für´s Büro. 😉

Und ein neues Kostümchen ist auch wieder in Arbeit; diesmal historische Unterwäsche:

Ein Korsett habe ich schon, zwar in Schwarz, aber was soll´s. Was mir dringend fehlt, ist eine zweiseitige Lochstickerei-Spitze aus weißer Baumwolle mit einer Breite von ca. 4 cm. Ich habe sämtliche in Frage kommenden Shops off- und online abgegrast, aber nichts zu finden. Da werde ich irgendwie improvisieren müssen. Naja, ich hab ja noch drei Wochen Zeit… *argh*!

Meine erste Naht

…in Strick! Ich präsentiere: *tusch*

meine erste Naht

Ich kann es selbst grad kaum fassen. Gestern habe ich gefühlte Stunden lang versucht, die erste Naht an meinem Pullover zusammenzufügen. Ich hatte zwei ganz hervorragende Grundlagenbücher an meiner Seite, aber egal, was ich versucht habe, es sah immer sehr bescheiden aus. Ich ging recht deprimiert zu Bett, denn an diesem Punkt ist ja schon meine letzte Strickjacke von 2005 gescheitert. Beim nächsten Besuch im Woll-Laden würde ich jemanden um Rat fragen, habe ich mir vorgenommen.

Und dann guckte ich heute spaßeshalber in mein geliebtes Anfängerbuch, probierte es aus, und voilá, eine perfekte, fast unsichtbare Naht. Die Erklärung dort fand ich sofort einleuchtend und die Abbildung deutlich.

Liebe Janne Graf, liebe Brigitte Fischer, wo immer Sie jetzt sind – ich kann Ihnen nicht genug danken für Ihr wirklich tolles Buch! Tausend Dank!

Unkaputtbar

… sind Textilien zwar nicht, aber für einige Zwecke sind sie eben doch haltbarer als vermeintlich festere Materialien.

Vor einiger Zeit hatte ich bei einer Freundin eine gestrickfilzte Schale gesehen, die mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Genau die richtige Verwendung für ein verwaistes Knäuel Garn in meiner bescheidenen Woll-Sammlung, dachte ich mir.

Zunächst mal brauchte ich eine Anleitung für das Stricken, und wurde auf der Website zum Buch „One skein wonders“ fündig: Die Jamaica Pouch.

Da mein Garn einfarbig ist und außerdem noch gefilzt werden sollte, wäre das aufwendige Muster natürlich vergebliche Liebesmüh´ gewesen, also orientierte ich mich nur lose an den Anweisungen für die Zugaben und Abnahmen, und fügte noch einen Rollrand hinzu, indem ich kurz vor Schluss in einer Reihe sämtliche Maschen verdoppelte und dann so noch ein paar Reihen weiterstrickte, ehe ich abkettete.

Ich überlegte zuerst, das Teil nasszufilzen, aber bei einem dreidimensionalen Objekt hatte ich das noch nicht gemacht, und außerdem, wozu hatte ich meine Filzmaschine in der Ecke stehen? Ich hatte sie schon fast verkaufen wollen, aber jetzt kam sie mir genau richtig.

So sah das Teil also aus, bevor es losging:

gestrickte Schale, noch ungefilzt

Eine Dreiviertelstunde und zwei Filznadeln später hatte sich das etwas eckige Objekt schon in etwas rundlicheres verwandelt, dem man seinen endgültigen Bestimmungszweck besser ansehen konnte. Sehr praktisch beim Filzen ist ja, dass man keine Fäden vernähen muss. 😉 Und dass man das Filzobjekt nicht mehr bewegen darf, sobald man das Pedal loslässt, lernt man mehr oder weniger schnell… 😉

So, fertig. Aber jetzt, wohin damit? Da ich keine Deko-Freundin bin, die über zig Ablageflächen verfügt, wo man Staubfänger hinstellen könnte, wäre mir ein nützlicher Einsatzzweck am liebsten. Bei meiner Wanderung durch die Wohnung – eine Lösung auf der Suche nach einem Problem! – fiel mein Blick dann auf unsere Schlüsselschale im Flur. Diese sehr hübsche Steingut-Schale hatte den Aufprall der fallen gelassenen Schlüsselbunde leider nicht lange unbeschadet überstanden, und mahnte uns seit längerem mit ihren verstreuten Einzelteilen auf dem Beistelltisch an ihr vorzeitiges Ableben. *seufz* Und Bingo!

Die neue Schale wird diese achtlose Behandlung klaglos überstehen, womit wieder einmal bewiesen wäre, dass eine gewisse Flexibilität von großem Nutzen sein kann.

Schlüsselschale

Woll-Stapel, aufgedröselt

Woll-Sammlung

Hier mal ein Bild meines recht überschaubaren Woll-Bestandes. Das Wort Vorrat wäre schon falsch, weil er dafür nicht gedacht war und ist, aber über den kommenden Winter wird er mich trotzdem gut hinüber tragen, denke ich. Für die meisten dieser einzelnen Knäuel habe ich bereits eine Verwendung geplant, denn genau wie bei meinem Stoff-Vorrat (hier ist dieses Wort leider gerechtfertigt) möchte ich nichts im Bestand haben, ohne zumindest eine Vorstellung, was daraus werden könnte. Zur leichteren Zuordnung  hier mal die Aufschlüsselung in Zahlen:

1 – Multi-blau-farbenes Baumwollgarn, ein Geschenk – daraus soll ein leichter Sommerpullover werden, so ein Lochmuster-Teil, wie sie zuletzt in den Achtzigern oder Neunzigern gang und gäbe wären, jedenfalls meiner Erinnerung nach. Anscheinend sind sie aber derzeit ziemlich unmodern, denn trotz mehrfacher Suche habe ich noch keine passende Anleitung bei Ravelry gefunden – wenn jemand einen Tipp hat…?

2. Rowan Kid classic in altrosa – daraus soll ein Shrug werden, angeblich reicht ein Knäuel dazu aus, laut der Anleitung aus diesem genialen Buch: Shrug-Strickmuster aus Oneskeinwonders.com – Update: Der Shrug ist am 19.11.2011 fertig geworden! Er hat nur Kindergröße, und ist sogar mir zu klein, aber die Farbe stand mir ohnehin nicht, und ich habe ihn verschenkt.

3. Lurexgarn in Silber. Muss noch aus den Beständen meiner Mutter stammen. Sieht ziemlich gruselig aus, finde ich, aber Silber ist grundsätzlich eine „meiner“ Farben. Mal sehen, ob das Garn in Handtaschenform mehr hergibt: Clutch-Strickmuster aus Oneskeinwonders.com – dann würde es auch gut zu meiner Kleidung passen. Vielleicht nehme ich es als Beilaufgarn zu einem schwarzen Garn?

4. Rowan Felted tweed chunky in dunkelrot. Das würde ich gerne strickfilzen; also erst in Form eines Beutels stricken, und dann ab in die Waschmaschine oder von Hand verkleinern. Für einen kleinen „Standbeutel“ für Kleinkram. Mal gucken, ob das klappt. Als Passform-Vorbild müsste dieses Teil geeignet sein: Beutel-Strickmuster aus Oneskeinwonders.com – Update: Die kleine Woll-Schale habe ich am 22. Oktober 2011 fertig gestellt. Mehr dazu bei Ravelry oder in meinem blog-post dazu: Unkaputtbar

5. Rowan cocoon in dunkelrot. Superschmuseweiches Garn, leider nicht ganz meine Farbe. Zum Tauschen/Verkaufen.

6. Lana Grossa, Merino 2000. Sehr ähnlich zu dem Garn, aus dem ich Handwärmer, Schal und Mütze gestrickt habe, aber eine andere Farbe. Zum Tauschen/Verkaufen. Update: Beim Durchsehen meiner Ravelry-Patterns bin ich auf diese Yoga-Socken gestoßen, die dafür geeignet sein müssten. 🙂 – Update: Auch die Yoga-Socken haben inzwischen das Licht der Welt erblickt, und ich kann sie sehr empfehlen!

7. Schoeppel Crazy Zauberball, ein Geschenk. Für meine ersten Socken aus dem Stricken lernen-Buch verplant.

8. Schoeppel Lace Ball. Für ein Dreiecks-Tuch geplant, vielleicht nach dieser Anleitung: Heidetuch von LustaufFarben.de (weiter runter scrollen)

9. Goldfarbenes Garn. Hab ich im Moment keine Idee zu, müsste aber für Deko-Zwecke oder zum Geschenke einpacken verwendbar sein.

10. Italienisches Bändchengarn in grau-grün, auch noch von meiner Mutter. Zum Tauschen/Verkaufen

11. + 12. Debbie Bliss Angel in weiß und hellblau. Derzeit geplant für einen Teddybär aus dem Stricken lernen-Buch, aber vielleicht mache ich doch eher zwei Shrugs daraus? Das Garn wäre wie geschaffen dafür.

13. Grau-meliertes Mystery-Garn. Vielleicht noch ein Strickfilz-Versuchs-Kandidat?

Willst du die Götter zum Lachen bringen, mach Pläne, wie es so schön heißt. Mal sehen, wer hier nächstes Jahr zuletzt lacht… 😉