Die Auflösung des Rätsels steht ja noch aus; die wurde durch unseren Pfingstausflug nach Wien etwas verzögert. Mein Göttergatte hatte sich in den Kopf gesetzt, dass ich als Mitbringsel für unsere „Zimmerwirtin“ und Freunde etwas anfertigen sollte, und da die Zeit sehr knapp war, kam ich auf die Handyladetaschen. Verziert mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben der Vornamen:
Für die Farbkombination ist übrigens ebenfalls mein GöGa zuständig; ich weise jede Schuld von mir. 😀
In Wien hatte ich leider keine Gelegenheit, mir die örtlichen Stoffhändler anzuschauen, was mit Hinblick auf meine hier schlummernden Vorräte vermutlich ganz gesund war, obwohl ich zu gerne mal den Ausflug nach Kritzendorf zum Müller gemacht hätte… Naja, kommt Zeit, kommt Flug. 🙂
Ein wenig überrascht hat mich/uns, dass an Sonn- und Feiertagen viele Gaststätten geschlossen haben. Als Kind bin ich zwar öfters in Österreich gewesen, aber entweder war das in den mehr ländlich gelegenen Urlaubsorten damals nicht so üblich, und es ist eine spezifisch wienerische Eigenart, oder ich habe es schlicht vergessen. Sehr seltsam jedenfalls, wenn man als Tourist gerne Geld loswerden möchte, aber nicht kann. Wo das Essen dort doch so besonders lecker ist… 🙂
Jetzt zu den versprochenen Häkelblümchen. Ich hatte schon länger mit dem Gedanken eines altmodischen Nachthemdes gespielt, und als eine liebe Freundin mir neulich ganz tolle alte Bettwäsche mit Stickereien sowie einige Häkeldeckchen schenkte, war mir natürlich sofort klar, was ich daraus machen wollte!
Zufällig fand sich in der aktuellen Burda ein süßer Tunika-Schnitt (Modell 102, das letzte in dieser Strecke), den ich in der Form nie auf der Straße anziehen würde, aber für Nachtwäsche fand ich ihn sehr passend.
Bei der Häkeldecke hatte ich ebenfalls Glück; die Blüten sind einzeln gehäkelt, und jede neue Blume wurde dann im Prozess ihrer Anfertigung an zwei Stellen mit der vorhergehenden verbunden, so dass ich eine Blume aufschneiden musste, die andere dann aber jeweils intakt blieb, und von mir ohne Gefahr der Auflösung aufgenäht werden konnte.
Damit habe ich dann heute einige Stunden verbracht. Jede Blume hat zwei „Kreise“ innen; einmal den etwas dickeren, den man auf dem Foto noch erkennen kann, und ein Stück außen dann einen schmalen Ring aus einer Reihe Luftmaschen zwischen den anderen Musterteilen. Diesen äußeren Ring habe ich jeweils mit einem kleinen Zickzack der NähMa aufgenäht, und die äußeren Spitzen dann einzeln von Hand mit wenigen Rückstichen fixiert. Ja, einzeln. Zweiunddreißig insgesamt. Uff. Eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat, wie man bei mir zu Hause zu sagen pflegte… Aber was tut man nicht alles, um die Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen? Hier mal ein Foto der Mühe:
Beim Abnähen der Falten unter der Passe war ich wohl etwas zu forsch, und das Vorderteil wurde zu schmal. Ich habe dann die beiden inneren Falten aufgetrennt, deswegen ist die Optik bei mir jetzt etwas anders als im Original, aber das ist ja auch nicht schlimm. 🙂
Ich bin mal sehr gespannt, wie sich das macht, wenn es fertig ist, und ob es wirklich als Nachtwäsche taugt. Wird Zeit, dass es Sommer wird, damit ich sowas luftiges wieder anziehen kann. 🙂 – Der Blick von meinem Nähplatz aus dem Fenster lässt zumindest ein wenig hoffen: