Glückstreffer oder Dauerlösung?

Endlich mal wieder ein fertiges Kleidungsstück; ich habe gefühlt seit Monaten nichts mehr zum Anziehen genäht. Aber meine Stoffberge wachsen mir jetzt so langsam über den Kopf, so dass wieder mal dringend Abbau angesagt ist. Außerdem hab ich vor zwei Wochen einen großen Sack Klamotten aus meinem Kleiderschrank aussortiert und Platz für Neues geschaffen. 😉

Das obige Shirt ist eine Art „knock-off“, ein nachgemachtes Kauf-Teil. Leider habe ich es anscheinend versäumt, mir einen Schnappschuss davon auf meinem Computer zu sichern, daher weiß ich leider nicht mehr, von wem das „Original“ ist. Vor längerer Zeit jedenfalls hatte ich ich so ein ähnliches Shirt in einem Online-Shop gesehen. Der Ringelstoff hat „aufgenähte“ Stoffstreifen; auf dem Foto sieht man ein bisschen die Machart. Ich setze das „aufgenäht“ in Anführungszeichen, weil sie nicht wirklich aufgenäht sind; man sieht keine Ansatznaht, sondern sie müssen direkt beim Herstellungsprozess eingearbeitet worden sein, hochinteressant.

Anfang des Jahres habe ich dann genau so einen Stoff bei Mahler entdeckt, der natürlich sofort mit musste; wer weiß, vielleicht ist es sogar der gleiche? Industrie-Überhang wird dort ja auch verkauft, soweit ich weiß.

Der Schnitt ist das China-Shirt von Schnittquelle; durch die andersfarbigen Raglan-Ärmelchen ergibt sich von vorne fast ein kleiner Bolero-Effekt. Hinten ist es durchgehend schwarz, in einem Stück geschnitten. Von dem Ringel-Stoff habe ich noch genug für ein weiteres Shirt oder ein Top, mal sehen.

Den größten Teil der Näharbeit habe ich heute gemacht, was mich einige Nerven gekostet hat. Meine Bernina 800-Ovi hat, wie immer seit Jahren schon, wieder mal hier und da den linken Nadelfaden gerissen. Ich hatte sie deswegen sogar schon beim Händler, aber es tritt leider immer noch sporadisch auf. Immer mitten im Stoff, den sie einen halben Meter vorher lang problemlos gefressen hat, so dass ich völlig planlos über die Ursache bin. Ich war schon wieder fast soweit, sie in den Fleet zu werfen und durch eine baby lock zu ersetzen…

Dann hab ich mir nochmal sämtliche Einträge im Forum zu diesem Problem durchgelesen, und daraufhin die Nadeln gegen 90er Schmetz-Universal ausgetauscht, obwohl ich ja bislang ein Verfechter der Theorie war, dass auch eine Ovi Jersey-Nadeln braucht, wenn man damit Jersey näht. Die folgenden Seitennähte hat sie dann anstandslos gemacht, aber mal sehen, ob das Glück und die Nähte wirklich halten… Ich habe noch zig Jerseys hier, die ich endlich verarbeiten möchte, wünscht mir Glück!

Meine Janome Cover hat dann klaglos sämtliche Säume genäht, auch den Halsausschnitt. Diese Cover liebe ich fast noch mehr als meine Ovi (sofern sie funktioniert), denn die Säume sehen damit ja genauso aus wie bei Kaufkleidung, und es ist so wunderbar schnell gemacht, einmal umbügeln, nähen, überschüssigen Saum innen abschneiden, fertig. Gerade bei Jerseykleidung ist dieses Teil fast unbezahlbar, weil man sich keinerlei Gedanken über die Einfassung machen muss, geschweige denn über ausgeleierte Kanten. Das einzige, was mich nervt, ist das Umfädeln der Konen, denn um mir sieben oder acht Konen der gleichen Farbe zu kaufen, bin ich zu geizig, ganz abgesehen vom Platzproblem, so dass ich diese immer zwischen Overlock und Cover wechseln muss. Aber das lässt sich auch verschmerzen.

3 Gedanken zu „Glückstreffer oder Dauerlösung?“

  1. Genau das, die möglichen Laufmaschen, machen mir ja gerade Sorgen. Aber da es bei anderen anscheinend auch funktioniert, wie ich im HS-Forum immer wieder lese, hoffe ich mal das beste… 🙂

  2. hej, den Schnitt habe ich hier auch noch liegen. Danke fürs Zeigen wie es am Mensschen aussieht.
    Und wenn es das Stöffchen in eher meinen Farben gegeben hätte, wär der auch bei mir gelandet, Lager hin, Lager her.
    Sehr schön geworden, das Shirt.
    Ich vermute bei linker Nadel Fadenriss immer als erstes Lauffehler. Ich hab da so ein paar Konen Bauschgarn, die laufen nicht so wie sie sollen, oder hängen sich am Baum auf. Aber wenn es mit nem Nadelwechsel behoben ist: um so besser.
    LG
    M.

  3. Höchst interessant, der Stoff. Die Stroffstreifen wirken auf mich wie integrierte, kleine Rüschen. Und um den Schnitt schleiche ich auch schon eine Weile rum…
    Was die Haltbarkeit der Nähte an Deinem neuen Shirt angeht, wirst Du Dir keine Sorgen machen müssen; wenn man Jersey mit Standard-Nadeln näht, ist der Stoff das Problem: die spitze Nadel kann die Stoffschlingen durchstechen und ‚Laufmaschen‘ verursachen, deshalb die JerseyNadel, weil die Spitze abgerundet ist und an den einzelnen Maschen vorbeigleitet.
    Das zerstechen der Maschen ist mir sogar mal wirlich passiert und es gab tatsächlich eine Laufmasche. Ich hatte das Wechseln der Nadeln einfach vergessen Ò.Ó
    Ich drücke die Daumen, dass das bei Deinem schönen Shirt nicht passiert, wäre es schade drum,
    Liese

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