Hoffe ich jedenfalls mal für die Zukunft… 😀
Die eine oder der andere wird vielleicht schon mal von „intelligent clothing“, „smart fashion“ oder ähnlichen Schlagwörtern gehört haben. Das ist ein weites Feld, auf dem zum Beispiel versucht wird, entweder die Stoffe selbst „intelligent“ zu machen, oder aber elektronische Intelligenz in Stoffe bzw. Kleidung etc. zu implementieren.
Seit einiger Zeit gibt es ein Buch von René Bohne, erschienen im O´Reilly-Verlag, das verspricht, diesen Bereich für absolute Laien sowohl auf dem Gebiet der Elektronik/Programmierung als auch des Nähens zugänglich zu machen: Making Things Wearable.
Das fand ich schon immer ganz interessant und dank der freundlichen Leihgabe eines Freundes bin ich derzeit im Besitz sowohl des Buches als auch vieler kleiner, beeindruckend aussehender technischer Kleinteile und sonstigem Zubehör.
Alle benötigten Bauteile erhält man praktischerweise beim Elektronik-Versender Watterott, der in Zusammenarbeit mit dem Autor einige Material-Kits für die einzelnen Kapitel vorbereitet hat. Hier ist zum Beispiel das Zubehör für das erste Kapitel zu sehen: LEDs, Batterie, verschiedene Stoffe, leitendes Garn, ein, nun ja, Nähset, sowie ein Multimeter. Was immer das ist.
Um ein offenes Geheimnis zu verraten: Unter anderem wegen Physik bin ich in der 10. Klasse sitzen geblieben; es ging irgendwie um Strom, soviel weiß ich noch… 😀
Gut, der eigentliche Grund war natürlich weniger die Physik, aber da mein Gymnasium ein ehemaliges Mädchen-Gym mit sprachlicher Ausrichtung war, sind bei uns die naturwissenschaftlichen Fächer grundsätzlich etwas zu kurz gekommen, und diese Erfahrung hat mich leider Gottes zusätzlich geprägt. Aber wie es so schön heißt, man ist nie zu alt für eine glückliche Kindheit. In diesem Sinne taste ich mich jetzt also mal an Elektronik und so heran, und ihr könnt mich dabei begleiten.
Schon das erste Projekt macht deutlich, an welche Zielgruppe sich dieses Buch richtet, denn wir starten mit den absoluten Basics:
Man nimmt eine niedliche LED und eine handelsübliche Knopfzelle. Dann steckt man die Knopfzelle zwischen die Beinchen der LED. Leuchtet! 😀
Jep, das war es auch schon!
Zweck der Übung: Den Unterschied zwischen Plus- und Minuspol lernen.
Kurzes Bein der LED – Minuspol, auch Kathode genannt
Langes Bein – Pluspol, auch Anode genannt
Um die LED zum Leuchten zu bringen, muss der Pluspol der LED mit dem Pluspol der Batterie Kontakt haben; dito mit dem Minuspol. Batterien sind ja freundlicherweise beschriftet; da ist das leicht zuzuordnen, sogar für Amateure wie mich. 😉
Der Text dazu klärt einen auch noch über Polung sowie Gleich- und Wechselstrom auf; das gebe ich jetzt mal nicht alles wieder (ist aber nur eine Seite). Wichtig zu wissen ist nur noch der Sicherheitshinweis, dass der Strom, der aus der Steckdose kommt, für solche Experimente nicht geeignet ist, weil lebensgefährlich!
Ich bin sehr neugierig, wie es im Buch weitergeht, und ob ich das alles weiterhin so problemlos bewältigen kann. Um euch aber ein bisschen den Mund wässrig zu machen: Mit den Kenntnissen aus dem Buch könnte man zum Beispiel solche leuchtende Kleidung herstellen: MIT – Leah Buechley – Tank Top
Das beigefügte „Nähset“ aus dem Kit finde ich übrigens eher… drollig – baumstammdicke Nadeln, unbenutzbare Minischere, ein Metermaß aus Pappe (?!) und Garn, von dem man noch nicht einmal erfährt, ob es Polyester oder Baumwolle ist. Der Garneinfädler mag für völlig näh-unerfahrene Menschen hilfreich sein. Obwohl ich mir gut vorstellen kann, dass Menschen, die sich mit solch fitzeliger Elektronik beschäftigen, auch die nötige Feinmotorik für das Nähen besitzen würden. Die Verbindung von Handarbeit und Technik liegt hier vielleicht gar nicht so fern, wie man anfangs meinen möchte?
Das Nähen selbst sieht ebenfalls nicht sehr schwierig aus, aber da spreche ich jetzt natürlich aus meiner Perspektive als Hobbyschneiderin mit jahrelanger Praxis. Die ersten Kapitel werden laut Anleitung komplett mit Handnähen bestritten; erst in Kapitel 4 kommt die Nähmaschine überhaupt zum Einsatz. Ich denke aber, dass man sie auch vorher schon benutzen kann, wenn man das möchte und kann.
Ich habe keinen festen Plan, in welchem Tempo ich die folgenden Kapitel nacharbeiten werde; jedes Versprechen dazu wäre grob fahrlässig. Also schaut immer wieder mal rein; ich freue mich über eure Kommentare, und vielleicht finden sich ja sogar noch Mitstreiter? 🙂