Kreativitäts-Schub

Heute war wieder Nähkränzchen bei Marion, wobei das Kränzchen diesmal nur aus uns beiden bestand.

Ich habe ganz bewusst keines der Challenge-Teile mitgenommen, weil ich dafür entweder die Nähmaschine gebraucht hätte, oder ich bei dem anderen Entwurf zuviel Dreck gemacht hätte. Statt dessen habe ich zwei meiner Ufos, den Jeans-Rock und den schwarzen Crepe-Rock, mitgenommen, und von Marion an mir abstecken lassen. So habe ich hoffentlich bald zwei Ufos weniger.

Und dann ging es mir so, wie wenn ich meine Eltern besuche – von denen nehme ich immer mehr mit nach Hause als ich ihnen gebracht habe. Marion bot mir nämlich zwei beziehungsweise drei ihrer selbstgenähten Kleidunggstücke an, die ihr nicht mehr passen, aber die Stoffqualität ist einfach zu schade zum Wegschmeißen, und farblich würden sie gut in meine Garderobe passen: Das eine ist ein Kostüm, bestehend aus einem Blazer mit Pattentaschen und verdeckter Knopfleiste sowie einem Rock mit Chiffon-Einsatz in grau. Der Blazer geht bei mir als Kurzmantel durch, haben wir beschlossen, so dass ich vermutlich nur die Schultern und Arme etwas einhalten muss. Außerdem ein graubeiges Shiftkleid mit rosafarbenem Futter, ebenfalls trés chic. Das muss ich mir überall enger machen, sieht aber so schon sehr gut aus! *freu* Vielen Dank nochmals an dieser Stelle!

Nachdem ich mich so etwas von der Challenge abgelenkt habe, hatte ich zu Hause wieder große Lust, weiterzumachen. So habe ich gerade am dritten Teil, einem Cape, herumgeschnippelt, und zwar ganz buchstäblich. Ich weiss zwar immer noch nicht, ob und wie ich das ganze bis Sonntag schaffen soll, aber das sind schliesslich noch zwei Tage… Selbst, wenn ich nicht alles fertig bekomme, ist die Hälfte mindestens vorzeigbar. Und allein der Spaß, mal ganz ungewöhnliche Sachen umzusetzen, war es schon wert, mitzumachen. 🙂

To-do-Liste Hochzeit

Der große Tag rückt näher, und da ich eine Listen-Fetischistin bin, missbrauche ich dieses Nähblog jetzt mal, um meine to-do-Liste hier nachhalten zu können. Das muss ich alles noch erledigen:

Noch offen:

  • Sprachkurs kaufen? Über Mac-Software informieren – Gravis
  • Gläser für Tischdeko kaufen – Ikea, Gaststätten-Ausstatter, etc.
  • Schwimmkerzen für Tischdeko kaufen – Kerzenladen
  • Sizoflor in Bahnen schneiden
  • Buffet-Besprechung mit dem Restaurant nächste Woche. Nicht vergessen: Ablauf des Sektempfangs besprechen; welche Tisch-Deko bietet das Restaurant selbst an (Servietten, Kerzenleuchter); wo und wie kann die Musik angeschlossen werden; macht das Restaurant eine Buffet-Karte für die Tische oder machen wir die selber?

    In Arbeit:

  • Blumen für Tischdeko kaufen – Angebot eines Gartencenters eingeholt, klingt gut
  • Termin mit einem Fotografen machen – ein Angebot eingeholt, teuer, mal sehen…

    Erledigt:

  • Anreise Flitterwochen – gebucht
  • Termin für Wimpern und Maniküre – steht
  • Einweg-Kameras kaufen – 3-2-1-meins 😉
  • Gastgeschenke Mandelsäckchen – bestellt

    Zeit: viel zu wenig… *seufz*

    Da ich immer noch an der Challenge teilnehmen will, und die aufwendigen Teile noch nicht fertig sind, habe ich diese Woche keine Zeit, groß in der Gegend herumzufahren. Viel von diesen Sachen werde ich daher erst nächste Woche erledigen können, besonders was die Deko angeht. Naja, wird schon irgendwie hinhauen… 🙂

  • Herbst-Hose

    Neben den ganzen Vorbereitungen in Sachen Hochzeit und meiner Arbeit für die Challenge habe ich in den letzten Tagen noch an einer kurzen Hose für den Herbst gearbeitet.

    Vorbild war F.I.M.I. # 3162 aus der letzten Herbst-/Winter-Kollektion. Da mir Hosen-Schnittmuster sowieso nie passen, habe ich mich nicht damit aufgehalten, den Schnitt abzupausen, sondern statt dessen meinen Maßschnitt von Burda in diese Richtung verändert. Ich habe den Bund vorne erhöht, in der hinteren Mitte etwas verkleinert und weniger stark gerundet. Drei Knöpfe betonen, wie hoch er ist. (Obwohl sie meistens wohl eh von der Kleidung darüber verdeckt bleiben werden.)

    Außerdem habe ich einen Aufschlag hinzugefügt, der auf dem Foto leider fast unsichtbar ist. Dank der Anleitung aus dem Burda-Buch war der Aufschlag sehr leicht.

    Bei den Taschen habe ich frei Hand etwas neues ausprobiert, und zwar Eingrifftaschen, die direkt unter dem Bund liegen. Die Taschen sind eckig, in zwei verschiedenen Größen, und der Eingriff liegt direkt unter dem Bund. Hat sehr gut geklappt und wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass ich die so nähe.

    Ich habe ganz zufällig den Originalstoff aus der Fimi verarbeitet; den Stoff hatte ich mir schon letztes Jahr gekauft, die Idee, daraus eine kurze Hose zu machen, kam mir erst vor kurzem. Ich habe allerdings die linke Seite nach außen verarbeitet, weil mir die Streifen in hellgrau besser gefielen.

    Morgen werde ich sie das erste Mal ausführen, wenn wir zu einem Konzert meiner Schwiegermutter gehen. Ich hatte mir letztes Jahr ja schon etwas Neues für ein Konzert genäht. Solche Anlässe sind doch ein schöner Anreiz, mal etwas andere Klamotten zu nähen. Jetzt müsste ich es nur noch schaffen, die auch mal im Büro zu tragen…

    Was ich jetzt noch dringend bräuchte, ist ein schöner Kurzmantel. Weder meine braune Cordjacke, meine hellbraune Regenjacke noch meine leuchtend blaue Goretex-Jacke mit Zip-in-Fleece bilden einen passenden Rahmen, wenn ich mal nicht in Alltagsdingen unterwegs bin. Der passende Stoff liegt schon hier; ein schwarz-weißes Woll-Karo. Vielleicht sollte ich damit als nächstes beginnen, wenn alle anderen Verpflichtungen erfüllt sind.

    Spontankauf…

    Ich neige ja sonst nicht zu übereilten Entscheidungen, aber das hier hat mich überkommen. Ich bin jetzt stolze Besitzerin einer Filzmaschine! (Hier müssten eigentlich noch zehn Ausrufezeichen dazukommen, aber aus Gründen der typographischen Reinheit verzichte ich lieber darauf.)

    Für die Paris-Aachen-Challenge habe ich eine Idee, die sich am einfachsten mit einer Filzmaschine verwirklichen lässt. Naja, vergleichsweise einfach. Aber woher nehmen und nicht stehlen? Ich hatte mich im Forum und im Netz über die verfügbaren Maschinen informiert, und war der Meinung, dass die kleinste – und preiswerteste – Maschine, die Happylock, für mich vollkommen ausreichen würde.

    Wie es der Zufall so will, startete aktuell wieder jemand eine Nachfrage zum Thema Filzmaschinen im Hobbyschneiderin-Forum, und ich hängte mich mit einer Frage zu dieser Maschine hintendran und schrieb auch, dass ich mit einer Anschaffung liebäugeln würde.

    Daraufhin meldete sich die liebe Ulla bei mir, und bot mir ihre gebrauchte Happylock zu einem guten Preis an, inklusive Extra-Zubehör, Nadeln und einem Buch zum Thema. Tja, und das Angebot konnte ich einfach nicht ausschlagen! 😀

    Zackzack, noch am gleichen Tag ging die Maschine auf den Weg, und traf einen Tag später, gestern, bei mir ein. Wow!

    Als ich sie auspackte, dachte mein Freund, dass sie ganz neu wäre, weil sie im Originalkarton kam und so gut gepflegt ist. *g*

    Tatsächlich habe ich die Maschine so schnell erhalten, dass ich noch gar keine Zeit hatte, mich mit geeignetem Test-Material auszustatten. Gestern hatte ich ganz kurz (wir wollten ins Kino) einen Test mit Fleece gemacht, und heute habe ich ein kleines Stück von meinem Walkloden mit einem Challenge-Stoff, der vermutlich eine Woll-Poly-Mischung ist, verarbeitet. Das Ergebnis seht ihr oben. 🙂

    Jetzt bin ich etwas zuversichtlicher, meine selbstgestellten Challenge-Aufgaben noch bewältigen zu können. Die Zeit läuft mir nämlich allmählich davon. Neben den Challenge-Näharbeiten nehmen besonders die Hochzeitsvorbereitungen etwas mehr Zeit in Anspruch, als ich gedacht hatte. Dabei wird es eine kleine Feier. Möchte nicht wissen, was abgeht, wenn man aufwendig feiert… Fast jeden Tag bin ich in irgendeiner Hochzeits-Mission unterwegs, oft nach der Arbeit. Und auch mein neues Hobby Laufen (fast) zweimal die Woche knabbert an meinen Zeitreserven.

    Naja, ein Ende ist absehbar und das alles ist sehr positiver Stress 😉

    Neues Layout

    So,

    ich hatte mal wieder Lust auf was neues. Ich hoffe, das neue Layout gefällt euch. Als kleinen Ansporn für mich habe ich meine Ufo-Liste links hinzugefügt 😉

    Verkäufer, die nichts verkaufen wollen

    Heute war ich im Stoffladen auf der Suche nach einem Bolero-Stoff. Mein Brautkleid ist schulterfrei, und ich fürchtete, dass mir das im Laufe des Tages zu kalt werden würde, zumal es ja Oktober sein wird.

    Da es unmöglich ist, genau den passenden Hellblau-Ton zu finden, hatte ich überlegt, eine Kontrastfarbe zu verwenden, nämlich rosa.

    Bei Stoff Müller sprach mich eine Verkäuferin an, der ich erzählte, was ich plante. Daraufhin meinte sie, diese Farbkombination würde in der Form ihrer Meinung nach zu sehr nach Nachthemd mit Bettjäckchen aussehen, und sowas würde sie mir nicht verkaufen. *lol* Ich musste zugeben, dass da was dran ist.

    Ich sagte, dass ich trotzdem gerne einen Bolero hätte, dann in einer anderen Farbe, damit ich nicht friere. Eine Stola bekomme ich zum Kleid, aber ich hasse Stolen, weil die ständig von der Schulter rutschen und man immer dran rumzupfen muss. Daraufhin sagte sie, die Stola würde ich ja höchstens für den Weg Auto-Standesamt und Auto-Restaurant tragen, innerhalb der Räumlichkeiten aber nicht. Und die paar Minuten müsste eine Braut aushalten. Wie cool ist das denn?!

    Tja, ich musste zugeben, dass auch diese Überlegung Hand und Fuß hat. Also habe ich keinen Stoff gekauft. Wenn das mal keine gute Verkäuferin ist! 🙂

    Schade, ich habe so einen interessanten Bolero-Schnitt in meiner alten „Burda International“ gefunden. Mal überlegen, ob ich den nicht für was anderes einsetzen kann… *lol*

    Naja, ist wirklich ganz gut so. Zum einen hat sie vollkommen Recht, zum zweiten spart mir das Geld, zum dritten kann ich mich voll auf meine Ufos konzentrieren, statt noch mehr neue Sachen anzufangen.

    Wo wir gerade von Ufos sprechen: Ich habe schon seit über einem Jahr ein zugeschnittenes Top hier liegen. Der Stoff ist dunkel-lila, mit Blättermuster. Ich war unsicher, ob ich das Ding überhaupt noch nähen sollte, weil es nicht mehr so ganz in mein Farbschema, also zu meinen restlichen Klamotten, passt. Dann ist mir gestern aufgefallen, dass der Stoff auf der linken Seite sehr interessant silbrig ist, und das Blättermuster kommt viel deutlicher heraus als auf der rechten Seite. Also werde ich diesen Stoff jetzt auf links verarbeiten. War doch ganz nützlich, dass ich die Teile bislang nicht vernäht habe, so ist es besser *freu*

    Steter Tropfen…

    Ein weiteres Ufo ist bis auf den Saum fertig. So gaaaanz langsam geht es vorwärts.

    Gestern und heute habe ich die beiden Tops nach dem Schnittmuster von Pamela´s Patterns fertig gemacht. Über dieses Schnittmuster hatte ich ja in diesem Eintrag bereits einmal geschrieben. Nachdem ich jetzt insgesamt drei Tops fertig habe, kann ich noch folgendes sagen:

    Der Belegstreifen für das Rückenteil sollte kürzer gemacht werden. Ich habe beim letzten Modell 10 % von der Breite abgezogen; dadurch liegt das Top jetzt im Rücken eng an und wird auch durch Absteppen von rechts nicht mehr ausgeleiert.

    Auch den vorderen Beleg habe ich etwas verkürzt, hier aber nur jeweils einen halben Zentimeter von allen „Endnähten“ weggenommen; also jeweils an den beiden Seitennähten und an den oberen Enden. Wenn man zuviel wegnimmt, verzieht sich der Oberstoff zu leicht und dann sitzt es bescheiden (ist mir beim zweiten Modell passiert).

    Über die anderen Änderungen hatte ich ja im alten Eintrag bereits geschrieben.

    Insgesamt finde ich das ein sehr gutes Schnittmuster 🙂

    Als kleine Belohnung habe ich mir eine neue Sommerbluse vorgenommen, und zwar das Modell 39 aus der Ottobre 2/2005. Ich habe zwei schöne, ganz leichte Sommerstöffchen hier liegen, und angeblich soll das Wetter in der kommenden Woche ja endlich etwas sommerlicher werden. *hoff*

    Dabei will ich gleich noch eine für mich neue Art anwenden, die Knopfleiste zu arbeiten. In Kathleens Blog habe ich eine interessante Lösung gefunden, die ich unbedingt nachmachen will. 🙂

    Und auch für mein Shorts-Problem zeichnet sich eine Lösung ab: Letzte Woche habe ich spontan meinen Maßschnitt genommen, und in der Mitte längs jeweils einen Zentimeter Mehrweite hinzugefügt und die Beine abgeschnitten und dann nach unten etwas erweitert. Das Bomull-Modell sah recht gut aus. Ich glaube, diese Mehrweite sollte ich auch bei meinem langen Schnitt einfügen, denn meine Oberschenkel haben in den letzten Jahren etwas zugelegt, und am Hintern saß das Teil von Anfang an so eng, dass ich ein SSL-Problem hatte… *schäm* Die Erkenntnis, dass 98 cm Hüftumfang eben keine Größe 38 mehr sind, hat bei mir etwas gebraucht. *ähem*

    Pretty in pink türkis

    Am Wochenende habe ich die Zahl der to-dos auf zwei reduziert. Die Tasche für meine Mutter ist jetzt fertig 🙂

    Das Schnittmuster hatte ich bereits einmal bei einer Tasche für meine Schwester genutzt. Meiner Mutter gefiel die große Tasche so gut, dass sie auch eine haben wollte. Ich habe die Tasche etwas schmaler gemacht, und die Henkel recht kurz gemacht, damit sie sie auch in vollem Zustand tragen kann, ohne dass sie über den Boden schleift.

    Der Stoff ist ein türkisfarbener (ach was!) Stretch-Jeans, den ich vor über einem Jahr gekauft hatte. Eigentlich sollte mal ein Rock daraus werden, aber das hat leider nicht geklappt, also habe ich das Material für diese Tasche recyclet.

    Außen habe ich eine Blasebalg-Tasche aufgesetzt, und dabei den Streifenstoff quer verarbeitet. Geschlossen wird sie dann mit dem Riegel aus schwarzem Stoff und einem Knopf aus der geerbten Knopfsammlung, der recht gut passte.

    Die Seitenteile und Träger sind aus einem türkis-farbenen Kunstleder, das ich kürzlich bei ebay gekauft habe. Der Farbton passt so dermaßen genau zu dem Stoff dass man meinen könnte, sie wären füreinander gemacht. 🙂

    Die Henkel der Tasche sind aus langen Streifen von dem Kunstleder. Ich habe die Längskanten nach innen zur Mitte gefaltet und geklebt. Das war das aufwendigste an der ganzen Sache, weil die Gewebeunterseite von dem Kunstleder den Klebstoff aufgesaugt hat, und es war etwas mühselig, alles einzustreichen und dann platt zu drücken. Dann habe ich ein ganz normales Ripsband dagegen genäht.

    Die überstehenden RV-Enden habe ich mit zwei Fliegen aus dem Kunstleder gesichert. Die Ränder habe ich mit dem Rollschneider mit Wellen-Schliff abgeschnitten.

    Gefüttert ist die Tasche mit einem etwas helleren Futter-Stoff, den ich per Hand innen anstaffiert habe. Und zwar so gut, dass mein Freund sich wunderte, wo denn die Naht ist, hihi… 😉

    Innen habe ich auch eine Blasebalg-Tasche eingebaut, die ich etwas von der Mitte nochmal längs abgenäht habe, um zwei Taschen daraus zu machen: Eine für das Portemonnaie, eine für´s Handy.

    Leider hat sich die obere Blenden-Kante beim Absteppen von rechts etwas gedehnt, trotz aufgebügelter Vlieseline (siehe erstes Bild). Naja, ohne Absteppung sah es auch nicht gut aus…

    Der Boden ist unverstärkt, wie man an dem leichten Durchhängen sieht. Ich denke, bei meinen nächsten Taschen werde ich mal beginnen, mehr Verstärkungen auszuprobieren, am Boden und auch an solchen Teilen wie Blenden oder Öffnungen, damit die Tasche auch im leeren Zustand nicht so in sich zusammenfällt und voll nicht so durchhängt.

    Überreicht habe ich sie gestern, und sie ist seeehr gut angekommen – wie alles, was ich mache. Was die Zustimmung für mein Hobby angeht, bin ich wirklich mit einer sehr positiven Familie gesegnet – sonst natürlich auch *freu*

    Übrigens: Beim letzten Post saß ich noch im Fleece-Hemd da, heute ist es der Bikini. Was für ein verrücktes Wetter!

    Neue Mode-Run

    Ist das nicht ein verrücktes Wetter? Anfang Juli, und ich würde in meinem Nähzimmer am liebsten die Heizung aufdrehen! Ein dünnes Fleece habe ich schon an. Okay, mein Zimmer liegt nach Osten und ist durch die Bauweise sehr fußkalt – unter mir ist die Garagendurchfahrt – aber das ist doch echt kein Sommer dieses Jahr! Naja, vielleicht haben wir Glück und bekommen einen tollen Oktober 😉

    Auch an anderen Fronten ist Schlechtwetter-Stimmung angesagt: Heute wurde im HS-Forum verbreitet, dass Neue Mode dicht macht – Schock!

    Damit wird der größte Teil des deutschen Marktes nun von Burda alleine beherrscht. Schade, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Auf dem Zeitschriftenmarkt gibt es hierzulande außer Burda ja schon länger nur noch den OZ-Verlag, der mit Diana, Sabrina & Co. tapfer das gedruckte Wort Schnittmuster hochhält.

    Daneben gibt es allerdings unzählige kleine und kleinste Anbieter, die zum Großteil erst in den letzten Jahren entstanden sind und überwiegend das Internet als Vertriebskanal nutzen, wie z.B. Schnittvision, Schnittquelle, Golden Pattern etc.

    Wie ich im HS-Forum schon bemerkte, macht der Schnittmuster-Markt anscheinend eine ähnliche Entwicklung durch, wie sie auf anderen Märkten schon länger im Gange ist: Neben ein oder zwei Fast-Monopolisten besteht der Rest des Marktes aus zersplitterten Nischen-Anbietern. Für eine „goldene“ Mitte scheint kein Platz mehr zu sein. (Wie in der Gesellschaft insgesamt: Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer, und die Mittelschicht bricht weg.)

    Ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit habe ich mich etwas in Panik versetzen lassen. Sprich, ich habe eine ausgedehnte Mittagspause im Karstadt dazu genutzt, den NM-Katalog gründlich durchzublättern, und mir noch schnell ein paar Schnittmuster zu sichern, bevor sie endgültig nicht mehr zu haben sein werden. Ich weiß, ich weiß – es wäre klüger gewesen, noch ein paar Tage abzuwarten und zu gucken, ob die „Reste“ nicht etwas billiger angeboten werden, aber irgendwie setzte bei mir kurz der ökonomische Verstand aus.

    Hier also meine – trotz allem recht bescheidene – Ausbeute:

    Dass es nur so wenige Schnittmuster sind, liegt hauptsächlich daran, dass ich viele Schnittmuster dank meiner Schnittkonstruktions-Kenntnisse auch selbst herstellen könnte. Röcke zum Beispiel sind eigentlich sehr einfach selbst beliebig abzuwandeln, wenn man einmal einen passenden Grundschnitt hat. Auch T-Shirts und Tops, Pullover und ähnliche Sachen lassen sich leicht selbst herstellen. Hosen passen mir dank meiner 3 Größen Differenz zwischen Hüfte und Taille sowieso nie von der Stange, also brauche ich da schon gar nicht zu gucken; da hilft eh nur selber machen. Bleiben Kleider, und Überkleidung wie Jacken und Mäntel. Auch da könnte ich vermutlich selbst was hinkriegen, aber diese größeren Stücke, mit oft viel mehr Einzelteilen, sind schon schwieriger von Grund auf selbst zu machen, finde ich.

    Mal sehen, was habe ich mir denn gekauft, und warum? Von links oben nach rechts unten:

    23345, Kleid und Jacke. Hier fand ich die Jacke interessant, mit dem asymmetrischen Schnitt, Verschluss und Kragen, der so schön fällt.

    23337, Kleid. Die geschwungenen Teilungsnähte mit den darin eingesetzten Taschen sind mal was anderes. Sieht bestimmt auch in unterschiedlichen Farben schick aus mit den seitlichen Einsätzen.

    23435, Kleid. Hach. Raffungen über der Brust sind ideal für ein B-Körbchen wie mich. Die Flatterärmel, sehr elegant. Keine Ahnung, wo ich sowas je anziehen sollte, aber das musste einfach mit…

    23319, Jacke. Da ich mich immer noch recht gut hinter einem Laternenpfahl verstecken könnte, sind zweireihige Jacken wie geschaffen für mich. Ein großer Kragen lenkt den Blick nach oben, und kann im richtigen Stoff auch schön kuschelig sein wenn es kühler wird. Und das Koller am roten Modell – ein schöner Hingucker, und zeitlos elegant.

    23367, Bluse. Mit den großen aufgesetzten Taschen, dem Schulterriegel und der vorderen Passe zitiert diese Jacke eindeutig den Safari-Stil. Genau so ein Modell, mit langen Ärmeln, vorderen Längs-Teilungsnähten und einem Revers-Kragen, habe ich vor wenigen Wochen noch in meinen sämtlichen Burdas gesucht. Was mir zu meinem Glück noch fehlen würde, wären ein Gürtel und Schlaufen dazu in der Taille, aber die kann man ja einfach hinzufügen. Noch dazu beginnt das Muster in Größe 36. In meinen Burdas hatte ich zwar drei ähnliche Modelle gefunden, aber keines davon konnte so viele Wunsch-Design-Details auf einmal aufweisen und dazu noch in einer so kleinen Größe. Perfekt! Das Leinen für dieses Modell habe ich letztens schon gekauft 😉

    23223, Jersey-Kleid. Mit diesem Modell hatte ich schon länger geliebäugelt, weil mir die ungewöhnlichen Teilungsnähte so gut gefielen. Ungewöhnlich für Schnittmuster, heißt das; ähnliche Modelle gibt es ja als Fertigkleidung schon lange zu kaufen. Nur als Schnittmuster gibt es für Sportkleidung ja nicht allzuviele interessante Modelle, jedenfalls nicht auf deutsch; darum musste das jetzt endgültig mit.

    23441, Jacke. Ein recht einfaches Modell, aber das Bild auf der Verpackung täuscht ein wenig, finde ich. Im Katalog ist das gleiche Modell „in echt“ aus einem karierten Wollstoff gearbeitet, und da macht es viel mehr her. Zufällig…. habe ich einen geeigneten Wollstoff auch schon länger hier liegen. Eigentlich wollte ich damit einen klassischen schmalen, halblangen Mantel machen, aber dieses Modell hier fand ich auch sehr interessant.

    Mal sehen, was aus diesen Schätzen jetzt wird. 🙂

    Tauschgeschäfte

    So ein Nähkränzchen ist schon eine feine Sache. Zum einen, weil es Spaß macht, sich mit den Leuten mal „in echt“ zu unterhalten. Zum anderen hatten wir beim heutigen Kölner Näh-Brunch einen „Tauschtisch“. Jeder konnte Sachen mitbringen, die er loswerden will, und dann konnte getauscht – oder auch verkauft – werden.

    Ich bin sage und schreibe fünf Stoffe losgeworden; zum Teil getauscht, zum Teil verkauft:

    Einen Badeanzugstoff habe ich gegen ein Stück Bündchenstrick und eine Sew News eingetauscht, einen Satin und einen Cupro habe ich verkauft, einen Strickstoff habe ich gegen eine Bionade eingetauscht, und einen Feincord habe ich gegen einen sehr schönen pinkfarbenen Streifenstoff getauscht. Außerdem hatte ich mir von Silvia noch drei Meter Buddelhosen-Stoff in knallgelb mitbringen lassen. So war meine Kiste hinterher zwar nicht leerer als vorher, aber mit nützlicheren Dingen für mich gefüllt. Ich bin seeehr zufrieden mit diesem Tag 🙂

    So, jetzt gehe ich mal meine Homepage aktualisieren, das Chaos in meinem Nähzimmer beseitigen, das gestern beim Aussortieren der geeigneten Stoffe entstanden ist, und eine Tasche weiternähen. Ein bisschen Wäsche und Kuchen backen steht auch noch auf dem Programm, so dass der Tag heute auf keinen Fall langweilig wird.