Plätzchen!

Seit der Fertigstellung meiner Kombi habe ich wirklich noch keine Lust zum Nähen gehabt. Dafür habe ich mich, wie versprochen, beim Plätzchen backen ausgetobt. Und kurz vor knapp hatte ich letzte Woche noch einen Adventskranz gebastelt.

Die letzten zwei Tage und heute habe ich jeden Abend in der Küche verbracht. Los ging es mit zwei Blechen „Berliner Brot“; das ist praktisch meine Hauptnahrungsquelle im Dezember, und die Verwandtschaft wartet auch immer sehnsüchtig auf ihren Anteil. Dazu kamen noch „Mokka-Makronen“. Dann ging es gestern weiter mit zwei neuen Rezepten aus der Brigitte-Weihnachtsplätzchen-Beilage von diesem Jahr, nämlich „Lebkuchenstreifen“ und „Vanillesternchen“. Heute habe ich dann noch Zimtsterne gemacht, eine sehr zähe, klebrige Angelegenheit, aber lecker. Und da ich jetzt wieder drei Eigelb übrig habe, werde ich morgen wohl noch „Finnische Stäbchen“ machen; die hatte ich sowieso noch vor.

Außerdem stehen noch Pekannuß-Würfel auf der Liste. Ich habe die Innenstadt durchkämmt auf der Suche nach bereits geschälten Pekannüssen, weil ich das Schälen gerade dieser Nüsse besonders nervig finde. Letztes Jahr gab es sie noch in der Feinkostabteilung vom Karstadt, aber dieses Jahr steht dort nur noch die sattsam von allen anderen Läden bekannte Auswahl der Firma Seeberger, sonst nichts, und die haben sowas nicht im Sortiment. Aber ich habe tatsächlich einen einzigen Online-Shop gefunden, bei dem geschälte Pekannüsse zu haben sind, und zwar Deliwelt.de. Natürlich ist es nicht nur bei den Pekannüssen geblieben; die sibirischen Zirbelnüsse habe ich aus Neugier ebenfalls mal in den Warenkorb gelegt, und dann gibt es dort so entzückende Steingut-Töpfchen mit einer fertigen Schokoladen-Fondue-Mischung, hmmmmm….. *schmatz*.

So ein bisschen Luxus muss in dieser dunklen Jahreszeit einfach sein – obwohl es langsam auch ruhig mal kälter werden könnte – bei diesen milden Temperaturen macht die Vorweihnachtszeit wirklich keinen Spaß *maul*

Die Lust aufs Nähen lauert aber auch schon wieder im Hintergrund: Neben den Plätzchen habe ich mich noch mit einem Schnittvision-Schnittmuster aus der ersten Kollektion für eine neue Hose beschäftigt. Das Schnittmuster ist auf A4 ausgedruckt und schon zusammengeklebt. Jetzt muss ich den Schnitt mit meinem Maßschnitt vergleichen, ob das passen könnte, und wenn es gut aussieht, wird er abgepaust und ausprobiert.

Bilder!

So, hier die versprochenen Bilder meiner neuesten Kreation:

Die Querfalten im Rock sind größtenteils – aber nicht nur – Tragefalten, die beim Sitzen entstanden sind. Das Oberteil ist vorne auch nicht so hundertprozentig, was zum Teil auch an der ziemlich hektisch erst nach dem Nähen eingebügelten Vlieseline liegen könnte… 😉

Aber insgesamt bin ich recht zufrieden mit den Teilen. Die Paßform ist immer noch Klassen besser als alles gekauftes je sein könnte; das Material ist hochwertig, und die Feinheiten der Verarbeitung werde ich mit der Zeit auch noch hinbekommen. Immerhin sind das die ersten Teile überhaupt, die ich je gefüttert habe. Kleidung mit Futter trägt sich wirklich viel angenehmer als ohne.

Auf meiner Website gibt es auch noch zwei, drei neue Bilder von einigen Oberteilen, die ich in den letzten Monaten schon genäht hatte, und weitere werden demnächst folgen.

Nur zum Nähen habe ich im Moment nicht so die Lust; ich brauch jetzt erstmal ein bisschen Pause… 😉
Ich glaube, in den nächsten Tagen werde ich ein paar Weihnachtsplätzchen backen, mjam.

Geschafft!

Ich habe es doch tatsächlich geschafft!

Am Freitag habe ich nach der Hausarbeit erst gegen Mittag mit der Weste angefangen. Ich habe noch zwei, drei Stunden gebraucht, bis ich mit den Paßform-Änderungen halbwegs zufrieden war. Dann musste ich noch das Futter nähen und dann mit dem Oberstoff verheiraten, und dabei habe ich so ziemlich jeden Fehler gemacht, den man machen kann, und öfter mit dem Trenner als mit der Nähmaschine gearbeitet. Ich habe vielleicht geflucht! Den Kragen so zusammenzusetzen, dass es von beiden Seiten halbwegs gut aussieht, war auch eine Herausforderung. Das habe ich auch etwas hingefummelt, und mich damit getröstet, dass diese Stelle beim Tragen sowieso nicht sichtbar sein wird, da der Blusenkragen darüber geschlagen wird. Sogar die Knopflöcher habe ich an diesem Freitag Abend vor dem Fernseher noch geschafft. So musste ich am nächsten Tag nur noch die drei Knöpfe annähen.

Ich habe dann den ganzen Samstag hin und her überlegt, ob ich wirklich den Rock mit der Weste zusammen anziehen soll. Da hat wieder meine Feigheit zugeschlagen, weil ich sonst nicht so „aufgebrezelt“ rumlaufe. Ich habe mich dann aber doch überwunden, und mich sehr wohl darin gefühlt! 🙂

Schurwolle hat wirklich sehr angenehme Trage-Eigenschaften, und das Futter machte es dann noch mal angenehmer – und wärmer. Bei den Temperaturen im Altenberger Dom am Samstag Abend beim Konzert ein echter Vorteil!

Fertig-fertig

Jippie, der Rock ist fertig! Und zwar fertig-fertig, nicht Ich-muss-nur-noch-den-Saum-machen-fertig.

Ich liebe Wollstoffe, habe ich festgestellt. Sie lassen sich sehr leicht verarbeiten und die Stiche verschwinden darin vollständig. Eigentlich der ideale Stoff für Anfänger, wenn er nicht normalerweise so teuer wäre.

Sogar den Saum habe ich mit dem Maschinenblindstich genäht, nachdem eine erste Probe auf ein paar Zentimetern ganz gut ausfiel. Damit habe ich mir heute Abend ein paar Stunden des von Hand Säumens erspart…

Nachdem mir die Zeit so langsam davon läuft, hatte ich nämlich beschlossen, zuerst den Rock ganz zu vollenden, damit ich am Samstag mindestens ein Teil habe, das ich auf jeden Fall anziehen kann. Prioritäten setzen also.

Morgen werde ich mich dann den Schnitt-Anpassungen der Weste widmen, die mich in den letzten Tagen aufgehalten haben. Ich habe die vordere Teilungsnaht verlegt, aber der Sitz ist immer noch suboptimal, da liegt noch ein wenig an Arbeit vor mir. Und gefüttert werden will das Teil auch noch. Eben habe ich zufällig im Burda-Buch sogar eine Anleitung genau dafür gefunden, wie man eine Weste füttert. Die empfehlen auch das Wenden über eine Seiten- oder die Schulternaht, wenn die Weste einen Kragen hat. Meine West hat zwar einen Kragen, aber dummerweise keine Schulternaht, weil es ja eine Neckholder-Weste ist, also bleibt mir wohl nur die Seitennaht-Variante. Andererseits überlege ich, ob ich nicht die beiden Kragennähte offen lassen könnte; das müsste doch eigentlich genauso gehen, als wenn ich die Seitennaht nehmen würde. Die Frage ist nur, ob die komplette Weste durch die hintere Kragennaht passt… hm, vermutlich eher nicht, wenn ich so darüber nachdenke. Also wohl doch die Seitennaht. Bin mal gespannt, ob ich das hinbekomme.

Aber vorher muss ich erstmal den Schnitt anpassen, damit das Ding überhaupt sitzt; vorher brauche ich mir um die weiteren Schritte eh keine Gedanken zu machen. Immer schön eins nach dem anderen, sonst breche ich in Hektik aus und dann ist bei mir alles verloren.

Und heute habe ich mir ganz spontan den Freitag frei genommen, damit ich die nötige Ruhe für das alles habe. Und einen halben Samstag hätte ich ja notfalls auch noch. Wenn ich nur nicht so langsam nähen würde – aber wenn ich schneller mache, arbeite ich unsauber, und die TfT-Quote steigt, habe ich festgestellt. Also lieber langsam.

Neuer Stoff, neues Glück?

Weiter geht es mit dem Rock-Projekt, wenn auch mit einer kleinen Änderung.

Die Vorderseite des Rocks hatte ich am Montag im Nähkurs fertig gestellt, doch nach einem erneuten kritischen Blick war mir die Qualität des Stoffes einfach zu schlecht. Also alles in die Tonne.

Heute Mittag war ich dann erstmal bei Karstadt, auf der Suche nach einem schönen Schurwollstoff. Der Meterpreis ab 30 Euro aufwärts, die wirklich schönen Stoffe für 42 Euro, hat mich dann doch sehr ernüchtert.

Gottseidank weiß Korst in solchen Sachen meist Abhilfe. Dort habe ich gerade eben eine sehr schöne Schurwolle erstanden, 2,5 Meter für insgesamt 44,50 Euro. Das macht einen Meterpreis von 17,98 Euro – das hört sich doch schon freundlicher an. Und in den Stoff hab ich mich auf den ersten Blick verliebt, eine dunkle, melierte, reine Schurwolle in mittlerer Dicke, nicht zu dick und nicht zu dünn, einfach traumhaft.

Nun steht mir nur die „angenehme“ Aufgabe bevor, zweieinhalb Meter Stoff von Hand mit dem Bügeleisen zu dämpfen, bevor es ans Zuschneiden gehen kann. Uah.

Bei dem Rock alleine ist es nämlich nicht geblieben – in der gleichen Ausgabe der Knip wird der Rock mit einer Neckholderweste gepaart, und diese Kombi fand ich so schön, dass ich die Weste auch schon auskopiert habe. Jetzt muss ich bis nächste Woche Samstag also einen Rock und diese Weste, beides mit Futter, nähen. Bin mal gespannt, ob ich das schaffe, ich bin ja nicht gerade eine Schnellnäherin. Drückt mir die Daumen.

Mit Rock gehts wieder rund

Huch, da hab ich ja schon lange nichts mehr geschrieben…

Meine Hose ist inzwischen fertig, und auch zwei T-Shirts habe ich fertig gestellt. Fotos hab ich noch keine gemacht, gibts aber in den nächsten Tagen.

Der Rest liegt immer noch unfertig hier rum, und muss wohl noch ein bisschen länger warten. Gerade habe ich ein neues Rockschnittmuster ausprobiert, aus der Knip vom August diesen Jahres. Mit geschwungenen Rockbahnen; erinnert ein bisschen an diesen Redondo, früher als Bananenrock bekannt. Allerdings ist die „Banane“ sehr gemässigt, und wirklich echt ist sie auch nicht, weil es zwei normale Seitennähte gibt.

Zum Ausprobieren habe ich den grauen Wollstoff genommen, der durch die Maschinenwäsche ein wenig verfilzt ist, aber das ist ja grade sowieso ganz modern; gekochte Wolle sozusagen, obwohl ich Schonwäsche genommen habe. Und er fusselt jetzt nicht beim Zuschneiden, prima 😉

Ich überlege, ob ich den Rock noch ein bisschen aufpeppen kann… Ich wollte die Teilungsnähte beidseitig farbig absteppen, und ich überlege, ob ich im unteren Teil der Nähte noch kleine Godets einsetzen soll; das ist auch in der Knip so als Variation drin. Mal sehen.

Ich hätte sogar einen Anlass, bei dem ich ihn bald tragen könnte; in zwei Wochen werde ich nämlich ein Konzert im Altenberger Dom besuchen, und vorher ein wenig Platzanweiserin spielen. Da käme so ein klassischer Rock gerade recht. Ich glaube, ich mache morgen noch einen kurzen Abstecher in die Stadt, um Futterstoff und Garn zu kaufen. In den letzten zwei Wochen habe ich nicht soviel genäht, aber so ein schönes Projekt motiviert mich wieder – und der Zeitdruck hilft auch 😉

Nä, wat is mir dat peinlich…

Da dachte ich doch, meine NähMa wäre kaputt, weil der Unterfaden alle paar Stiche am Greifer hängen blieb. Heute habe ich die Maschine dann weggebracht, zu einem Laden, den ich noch nicht kannte, „Selbstgemacht“, in Köln-Poll.
(Der Laden hat auch eine Website, Selbstgemacht.net).

Die nette Inhaberin, Frau Renn, hat sich die Maschine angesehen, ich bekam während dessen einen Anruf. Als ich wieder in den Laden reinkomme, ist meine Kleine wieder heile! Ich war baff! Und was war: Es stellt sich heraus, dass der Oberfaden nicht richtig im Fadenhebel drin war! Irgendwann muss der Faden rausgesprungen sein, und obwohl ich sonst bei Problemen immer neu einfädele, um genau das sicher zu stellen, muss ich das letzte Woche beim wiederholten Ausprobieren doch vergessen haben.

So konnte ich sie doch sofort wieder mit nach Hause nehmen – und ich hatte mich schon auf zwei Wochen ohne Nähmaschine eingestellt – gruselige Vorstellung! 😉

In den letzten zwei Tagen habe ich dafür fleißig zugeschnitten – diesmal nur die Stoffe, nicht mich selbst! Jetzt habe ich fünf T-Shirts zugeschnitten da liegen, die zuerst mal unter die Ovi kommen, dann kommen die Säume und Ausschnitte mit der NähMa an die Reihe. Jetzt habe ich auch wieder ein wenig mehr Platz in meiner Stoffkommode; einige Stoffe mussten nämlich schon draußen liegen bleiben, weil sie nicht mehr reinpassten. Dabei wollte ich doch niemals mehr Stoffe kaufen, als in die Truhe passen, ähem…

Aber in den nächsten Wochen halte ich mich zurück beim Stoffkauf… habe ich mir ganz fest vorgenommen!

Achterbahn…

Heute war es wieder ein abwechslungsreicher Tag…

Gestern telefonierte ich mit meiner Mutter und sie sagte mir, dass meine Nichte wohl noch ein paar mehr Krabbelhosen gebrauchen könnte. Also dachte ich, mache ich zu dem Stofftier noch ein Geschenk. Heute morgen habe ich mir schnell ein passendes Schnittmuster aus meiner kleinen Ottobre-Sammlung ausgesucht, die passenden Stoffe aus meiner Stoffe- sowie meiner Reste-Kiste zusammengestellt, zugeschnitten, und dann wollte ich loslegen.

Aber meine Maschine wollte nicht…

Der Unterfaden blockierte alle paar Stiche. Ich dachte zuerst, ich habe die falsche Nadel oder den falschen Fuß, weil ich Leder auf Jeans festnähen wollte, und habe alle möglichen Kombinationen von Leder- und Universalnadel und Teflonfuß probiert. Brachte aber alles nichts. Auch auf normalem Stoff hat es Schlaufen gezogen und blockiert, also konnte es daran nicht liegen.

Ich habe die Stichplatte abgenommen, und jede Menge Flusen entfernt – der letzte Sweat war ziemlich fusselig gewesen… Null. Dann hab ich mit Alkohol und Wattestäbchen jede erreichbare Unreinheit rund um die Spulenkapsel entfernt, geölt – immer noch nichts.

Ich habe mir die Fadenverschlingung bei abgenommener Stichplatte genau angesehen, und alle paar Stiche bleibt der Unterfaden an einer Nase der Spulenkapsel hängen, wird nicht richtig weiter transportiert, und das verursacht das Blockieren.

Sehr seltsam, denn als ich die Maschine gestern Abend ausgeschaltet habe, war noch alles in Ordnung. Da hilft wohl nur der Gang zum Nähmaschinen-Doc… 🙁

Glücklicherweise habe ich noch meine Zweitmaschine, die kleine Toyota, die meine Mutter mir ganz zu Anfang meiner Nähkarriere überlassen hatte. Ich hatte sie letztens erst beim Händler überholen lassen. Die kleine Maschine hat zwar nicht alle Stiche, die ich gerne verwendet hätte, aber es ging auch so.

Einige Nähte habe ich dann mit der Ovi gemacht, die ich normalerweise nicht für Jeans verwendet hätte, aber die unteren Säume der Hose bestehen aus Sweat-Stoff, und da die Toyota-NähMa keinerlei Stretch-Stiche hat, wäre das nicht gutgegangen, also blieb nur die Ovi. Hat auch gut geklappt, da der Jeans eher dünn ist, und bei den dicken Stellen, wo die Nahtzugaben aufeinander treffen, habe ich ganz langsam genäht, teilweise nur mit dem Handrad weitergedreht, bis ich über die kritische Stelle drüber war. Hat ganz gut geklappt, bis auf eine Stelle, wo der linke Nadelfaden – mit dem Billiggarn – wieder einen Aussetzer hatte, aber alles in allem kann ich mich nicht beschweren.

Die Toyota hatte allerdings das Problem, dass die Nadelstange doch irgendwie verzogen zu sein scheint. Bei den breiteren Zickzackstichen schleifte die Nadel nämlich haarscharf an der Öffnung des Füßchens, und bei den ganz breiten Stichen wäre sie sogar komplett aufgeschlagen. Ich hatte den Händler bei der Abholung gefragt, ob das normal wäre, dass die Nadel so weit rechts steht, und er meinte, das wäre eben so – offensichtlich aber ja wohl nicht… *grrrr*
Das machte das Versäubern der Nähte schwierig, da ich keinen ausreichend breiten Zickzackstich zur Verfügung hatte, aber auch da konnte ich mir dann sehr gut mit der Ovi helfen 🙂

Oben seht ihr also mein Tageswerk, die Ottobre-Hose. Oben Jeans, mit einem angesetzten „Pseudo-Sattel“ (er hat keine schnitt-technische Funktion, sondern dient eigentlich nur als Ziernaht), der untere Teil der Beine ist aus rotem Sweat. Die Nähte habe ich außen mit rotem Zickzack abgesteppt; oben ist ein Gummizug drin.

Da es eine strapazierfähige Krabbelhose sein soll, habe ich Lederflicken aufgenäht. Ich habe keine Ahnung, wo bei Babys das Knie ist, also habe ich einfach pi mal Daumen geschätzt. Morgen werde ich dann sehen, ob das hingehauen hat, und ob der Kleinen die Hose überhaupt passt. Nele ist jetzt ein Jahr alt, aber erst 68 cm groß; immerhin schon 20 Zentimeter mehr als bei ihrer Geburt. Ich glaube, ich nehme mal das Maßband mit, damit ich für zukünftige Schnellschüsse besser planen kann.

Zu-Schneide-Rekord

Heute habe ich zwei Zuschneide-Rekorde gebrochen, und das kam so:

Ich brauche ja immer noch dringend neue Hosen, und da mein schöner schwarzer Cerrutti-Stoff, den ich eigentlich nehmen wollte, zu schmal liegt, nur 1,20 m, das reicht nicht für meine weiten Hosenbeine, bin ich heute Mittag kurzentschlossen zu Korst gegangen, und hab mir einen neuen gesucht, auch in schwarz, Baumwolle-Poly-Elasthan-Mischung, wie ich es wollte. In die Waschmaschine, auf die Leine, drübergebügelt, und heute Abend habe ich dann schon zugeschnitten! Ich glaube, so schnell war ich wirklich noch nie mit einem Stoff!

Nur dummerweise… Um zwanzig nach Sechs fällt mir auf, dass meine Rollschneiderklinge für den Elastan-Stoff doch schon ewas zu stumpf ist. Hm, der Kurzwarenladen drei Straßen weiter hat noch zehn Minuten auf – also flott auf´s Fahrrad, um drei Ecken gesaust, und Glück gehabt, der Laden ist noch geöffnet.

Ich greife mir ohne hinzusehen die Ersatz-Klinge – und stelle zu Hause fest, dass sie zu groß ist – Mist! Ich befestige die Klinge trotzdem versuchsweise, und siehe da, es läuft nicht ganz rund, aber es läuft. Aber die Klinge ist größer, als ich gewohnt bin, und als ich wie immer meine andere Hand hinter die Klinge lege, um beim Schneiden den Stoff vorsichtig glatt zu ziehen, ist es auch schon passiert – ich habe mir den kleinen Finger so richtig mit Schwung schräg in die Klinge gerammt! Es blutet wie Sau, und der Franzbranntwein zum sofortigen Desinfizieren macht die Sache nicht angenehmer… Müssen Finger so gut durchblutet sein?!

Egal, Pflaster drauf und weiter gemacht, aber kaum fünf Sekunden später gleite ich mit dem Zeigefinger zu weit nach vorne – von oben in die Klinge rein! Mensch, das kann doch wohl nicht wahr sein?! Der Schnitt ist nicht tief, aber direkt auf der Kuppe des Zeigefingers sind nun mal sehr viele Nerven… autschautschautsch. Noch ein Pflaster drauf, und dann mache ich erstmal Schluss für heute.

Naja, aber was so eine richtige Nähsüchtige ist, hält das nicht lange aus, und das wäre ja wohl gelacht, wenn ich diese blöde Klinge nicht bezwingen könnte… Todesmutig greife ich mir den Rollschneider – das nächste Krankenhaus liegt kaum 200 Meter entfernt – aber es geht gut! Na also…

Dummerweise bin ich mir nach dem Zuschneiden jetzt nicht mehr sicher, welche Stoffseite die linke und welche die rechte ist. Ich würde gerne noch weitermachen und den Reißverschluss einsetzen, aber ich kann mich grad echt nicht entscheiden, welche Seite ich nach außen nehmen soll. Die glänzende mit weniger Struktur, oder die matte mit deutlicherer Struktur? Ich hab keine Ahnung, und die Untersuchung der Webkante bringt leider auch keinen Aufschluss, da auf beiden Seiten der Kante die kleinen Noppen von den Nadeln der Walzen zu spüren sind… Vielleicht bringt mir der morgige Tag mehr Klarheit. Für heute reicht´s mir erstmal!

Die Raschelkatze

Darf ich vorstellen, das ist die kugelige Raschelkatze 🙂

Gestern bin ich durch Zufall auf die Kugeltiere von NoZi gestoßen, und die gefielen mir so gut, dass ich heute gleich eines angefangen habe.

Nach dem Zusammennähen der beiden Körperteile hatte ich ein wenig Zweifel, ob ich das wirklich zu einer Kugel bekomme, aber nachdem ich die offene Kante mit einem festen Leinenzwirn umstochen und zusammengezogen habe, wurde es tatsächlich rund *freu*

Hier mal ein Bild von den Einzelteilen:

Den Kopf hab ich vor dem Annähen schon mit zwei Fäden grauem Stopfgarn bestickt, so konnte ich das besser packen. Die rechte untere Kante vom Kopf habe ich offen gelassen, und nach dem Füllen und Besticken mit einem Überwendlichstich geschlossen. Dank des etwas flauschigen Stretch-Frottees sieht man das jetzt überhaupt gar nicht mehr.

Das Annähen des Kopfes auf die Kugelöffnung hat mir erst ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, und dann zwei wunde Fingerkuppen – blödes Handnähen! Ich bin nicht so erfahren im Kuscheltier-Nähen, aber ich glaube, eine gebogene Nadel könnte speziell für solche Arbeiten hilfreich sein, wenn man zwei Teile möglichst unsichtbar aneinander nähen soll. (Morgen mal im Kurzwarenladen nachfragen…)

Hinten ist noch ein Schwanz dran, der ist aber noch nicht fertig angenäht, darum noch kein Bild. Die Füße habe ich aus reiner Faulheit weggelassen, weil es eigentlich erstmal nur ein Versuch war. Aber sie ist mir doch so gut gelungen, dass sie jetzt das Geburtstagsgeschenk für meine einjährige Nichte wird, und die wird deswegen wohl nicht meckern 😉
Ich überlege noch, ob ich ihr auch ein Halstuch spendiere; ich habe noch farblich passenden Stretch-Frottee in einem gebrochenen Weiß.

Und warum heisst sie Raschelkatze? Weil im Inneren der Kugel ein halber Meter Bratschlauch zusammengeknüllt ist, außen abgepolstert mit Füllwatte, die sich besser in Form drücken lässt und einen weicheren Griff hat. Jetzt raschelt sie dezent beim Anpacken; ich hoffe, das gefällt der Kleinen.

Am liebsten würde ich sie ja behalten; mein Freund nennt mich nämlich auch manchmal „Raschelkatze“, weil ich seiner Meinung nach die Fähigkeit habe, immer dann hinter seinem Rücken mit irgendetwas herumzukrosen, wenn er gerade seine Ruhe haben will… 😉