Die Katze lässt das Mausen nicht…

… und ich konnte mir auch wieder mal das Stoffe kaufen nicht ganz verkneifen.

Am Sonntag auf dem Brunch haben zwei kleine Stöffchen den Weg aus Silvias Restekiste zu mir gefunden: Ein türkisfarbener Stretch-Jeans mit Ton-in-Ton-Streifen, mit dem ich schon mal geliebäugelt hatte, und ein bunter Stoff im Patchwork-Stoff, den ich mir spontan gut als Kleidchen für meine kleine Nichte vorstellen konnte.

Ausserdem habe ich jemandem – wer war es noch gleich? – ein paar Spitzen, Wäschegummi und Aufnäher abgekauft, zu einem extrem günstigen Preis. Da konnte ich einfach nicht Nein sagen, zumal es meine vorhanden Stoffe so gut ergänzt, dass ich damit wieder ein bisschen vernähen kann.

Ansonsten passiert derzeit nicht viel. Meine Jeansjacke befindet sich immer noch in Arbeit. Den Kragen habe ich gestern zusammen mit den angeschnittenen Belegen sehr schön hinbekommen, und muss nur noch die innere Nahtzugabe absteppen. Obwohl es vielleicht eine Überlegung wäre, noch einen hinteren Beleg dafür zu schneiden und von rechts halbkreisförmig abzusteppen, so ganz klassisch… mh, gute Idee. Mal sehen.

Danach kommt der schwierigste Teil, die Ärmel. Sie werden natürlich eingehalten eingesetzt; wie ich das in dem leicht stretchigen, aber ziemlich steifen Jeans hinbekomme, werde ich dann sehen. *zitter* Dummerweise ist der Nähkurs gestern ausgefallen, und nächste Woche wg. Ostermontag findet auch keiner statt, so dass ich das Stecken auch nicht auf meine Kursleiterin abwälzen könnte *g* – Nee, ich will sowas ja selber können; ich lasse mir nicht so gerne helfen.

Über Ostern habe ich mir aber erstmal das Taufkleid und Jäckchen vorgenommen. Die Anprobe des Probeteils hat ergeben, passt, nur ein bisschen zu groß, und da die Taufe schon Ende April stattfindet, fange ich jetzt an, damit ich nicht wieder alles auf die letzte Minute mache. Einen Tag Urlaub habe ich mir zusätzlich genommen, den ich hoffentlich auch noch zum Nähen nutzen kann.

Meine neuen sportlichen Aktivitäten kosten auch ein wenig Zeit: Ich habe mir zum Buch noch eine Callanetics-DVD gekauft, und habe es tatsächlich geschafft, schon eine Woche lang wirklich jeden Tag zu trainieren. Bin ganz begeistert von mir, und spüre schon erste Erfolge. Die eine Stunde jeden Tag geht aber von der übrigen Freizeit ab, das heisst, weniger Nähen – oder weniger surfen; auch nicht schlecht 😉

So, das nächste Projekt ist in Angriff genommen; eine etwas längere Jeansjacke für den Übergang.

Der Stoff, ein tief-dunkelblauer, fester Stretch-Jeans, stammt von Rene Reuver, gekauft auf dem holländischen Stoffmarkt letzten Herbst in Oberhausen. Gut abgehangen also.

Die Einlage ist auch schon aufgebügelt, und dabei habe ich festgestellt, dass ich den einzigen Webfehler genau auf die Mitte eines mittleren Vorderteils plaziert habe. Herzlichen Glückwunsch… Da muss ich mir jetzt eine kreative Lösung für ausdenken. Vielleicht noch zwei (Zier-)Nähte, wie sie bei Jeansjacken an dieser Stelle eigentlich üblich sind, oder eine dezente Borte? Mal sehen.

So, wieder zurück aus der Stadt. Und sogar erfolgreich. 🙂

Beim Schnäppchenmarkt am Gürzenich gab es schönen dünnen Satin aus reiner Seide, und im Karstadt dann den Organza. Er ist nicht ganz hartweiß, aber so schwach abgetönt, dass es auf dem weißen Satin nicht so furchtbar auffallen sollte.

Für das Jäckchen darüber hat meine Schwester sich weißen Pannesamt ausgesucht. Nicht mein bevorzugter Stoff, aber mal gucken. Hm, auf dem Bild sieht er viel zu weiß aus für die anderen Stoffe. Das werde ich mir noch mal genauer überlegen…

Jetzt mach ich aber erstmal was anderes, denn bis zur Taufe ist´s ja noch ein Monat. Derzeit denke ich stark eine Jeansjacke, denn ich brauche eine neue, farblich passende Übergangsjacke. Meine braune, mit Gold bestickte Cordjacke passt nicht mehr so ganz zu meinen Winterfarben. Und mein neuer Kappnahtfuß wird mir hoffentlich schön verarbeitete Nähte bescheren, da ich die Jacke nicht füttern will. Ein Testlauf mit dem sehr dicken Jeans war jedenfalls erfolgreich. Da freue ich mich schon drauf. 🙂

Der erste Entwurf

Hier der erste Entwurf des Kleides. Ich bin so froh, dass ich mich für ein Probeteil entschieden habe, denn hier werden jede Menge Sachen gemacht, die man nicht jeden Tag unter der Nadel hat.

Es fängt an mit den winzigen Falten in dem Organza, der sich so überhaupt gar nicht mit Bügeln in eine Form fixieren lässt. Mein „workaround“ bestand dann darin, die Falten nach dem Bügeln noch einmal von rechts abzusteppen.

Das nächste Problem war der Kragen, der fertig verstürzt links auf rechts an den Halsausschnitt gesteppt wird; zusammen mit einem Schrägstreifen, der aber dann ganz nach links umgeklappt und festgesteppt wird, für meine Begriffe also eher ein Beleg ist. Ich verstehe nicht, wieso dafür ein Schrägstreifen genommen wird, also eine doppelte Stofflage, wo der Kragen und das Oberkleid doch schon mehr als genug Stofflagen hat. Das wird doch viel zu dick, dabei habe ich hier nur einen dünnen Batist genommen statt des eigentlich vorgesehenen Satins. Da muss ich mal sehen, ob ich nicht einen einfachen Schrägstreifen finden kann, keinen gefalzten.

Beim Abbügeln des Kragens habe ich noch einen Grund entdeckt, der gegen Organza aus Polyester spricht – der verträgt nämlich keine Hitze… Gut, dass das nur ein Probeteil war! Ich hoffe, ich bekomme mein Bügeleisen wieder gereinigt. Ich war heute Mittag ja im Karstadt, und da hatten sie noch ein kleines Stück Organza in weiß aus Seide; ich hoffe, das ist morgen noch da. Sonst habe ich schon die Horrorvision, wie das Kleid am Tag der Taufe noch mal eben schnell aufgebügelt werden soll, und dann… *argh*! Es geht doch nichts über Naturfasern!

Die winzigen Ärmel eingehalten einzusetzen war auch keine reine Freude. Ich weiss nicht, ob die so entstandenen Puffärmel im Schnittmuster auch so vorgesehen sind, aber allein der Versuch, die Mehrweite „gleichmässig zu verteilen“, wie es so schön heisst, würde mich reif für die Klapsmühle machen… Also gibt´s Puffärmel, basta.

Dafür ein kleines Erfolgserlebnis beim Einhalten des Rockteils: Ich habe bei einfacher Stofflage die Nahtzugabe mit der Ovi bei hohem Differential gelockt, und dann die Nadelfäden nach und nach vorsichtig angezogen. Die so entstehenden Falten halbwegs gleichmässig verteilen, bis die gewünschte kürzere Länge erreicht ist, festknoten, und dann am Oberkleid mit der normalen Nähmaschine knapp neben der Ovi-Naht feststeppen. Das ging sehr gut 🙂

(Der Mehrstichkräusler für die NähMa würde mich trotzdem reizen, aber der ist sowas von teuer…. Mal sehen.)

Ich habe nur einen Ärmel eingesetzt, die Säume sind offen, das untere Rockteil soll eigentlich auch noch aus Organza sein, und der hintere Verschluss fehlt völlig, aber so hat meine Schwester schon mal einen Eindruck, wie das Teil aussieht, und wir können feststellen, ob es die richtige Größe hat. Der Halsausschnitt zum Beispiel sieht mir reichlich eng aus…

Jetzt bin ich aber erstmal reif für´s Bett; morgen gehe ich mit meiner Schwester in die Stadt, um die richtigen Stoffe zu kaufen. Das wird nicht lange dauern, denn es gibt ja praktisch keine Auswahl.

Frust! Es gibt in der gesamten Kölner Innenstadt keinen Laden mehr, bei dem Maschinen-Stickgarn kaufen kann! Bislang hatte Komet Kurzwaren am Eigelstein ein kleines Sortiment, aber das wird gerade abverkauft – Wühlkiste, jede Rolle 2,50 Euro. Die Farbe, die ich brauche, nämlich Weiß, war natürlich nicht mehr dabei! Und da wundern sich die Leute, wenn man online einkauft!

Mein letzter Versuch wird morgen vielleicht Alfatex sein, aber der liegt auf der anderen Rheinseite, da kommt man nicht mal eben jeden Tag vorbei. Der Patchwork-Laden in Hürth führt es, glaube ich, auch; aber das liegt ja auch nicht gerade um die Ecke. Och nee, das kann doch nicht wahr sein…

Ebenso unmöglich ist es, einen hübsch bestickten Chiffon zu finden. Es gibt genau zwei Muster; das eine sind größere Ranken, die aber zu groß für ein Taufkleid sind; das andere kleine Blümchen. Nett, aber ein wenig mehr Auswahl, und das ganze vielleicht nicht nur in Polyester wäre schön…

Naja, ein Gutes hatte das Ganze: Ich war in fast allen Stoffläden Kölns, ohne einen einzigen Stoff gekauft zu haben. Wenn das keine Disziplin war! Ich hätte gerne ein Lob! 😀

Taufkleid – erste Schritte

Eine kleine Ausnahme von meinem Stoffkauf-Verbot muss ich nun doch machen; ich habe nämlich darauf bestanden, das Taufkleid für meine Nichte zu nähen 🙂

Meine Schwester hat sich den Schnitt 9804 von Burda ausgesucht. Da ich bislang noch nichts für die Kleine genäht habe, *schäm* habe ich beschlossen, erst einmal ein Probemodell zu machen. Derzeit ist die Süße 64 cm groß, und die Taufe ist in einem Monat. Also habe ich das Schnittmuster in Größe 68 auskopiert, und preiswerten Batist und Poly-Organza gekauft.

Heute habe ich dann schon ein paar Teile zugeschnitten, und mich an den eingenähten Falten in dem Organza-Überkleid versucht. Ich hatte es zuerst mit Biesen versucht – wozu hat man die vielen Sonderfüße? – aber das sah in Organza überhaupt nicht gut aus, und die Stretch-Zwillingsnadel hat den Organza so beschädigt, dass er zwischen den Biesen ganz „zerrissen“ ist. Also musste ich diese winzigen Falten doch einbügeln, nur dass sich Poly-Organza leider so überhaupt nicht dauerhaft in eine Form bügeln lässt und sich elend leicht verzieht! *fluch*

Naja, mit Geduld und Spucke habe ich es dann hinbekommen. Eigentlich soll man die Falten, die außen liegen, nur in eine Richtung bügeln, aber da, siehe oben, das besch…eiden aussieht, habe ich die Falten nochmal von rechts knappkantig abgesteppt, und jetzt gefällt es mir sehr gut 🙂

Mal gucken, im Karstadt sind gerade Seidenstoffe im Angebot; vielleicht findet sich ein reinweißer Seiden-Organza, der sollte sich besser bügeln lassen, hoffe ich. Sonst muss ich auf die Schnelle noch was online finden.

Nachdem ich es in den letzten Monaten nicht geschafft habe, mich am Riemen zu reißen, was den Neukauf von Stoffen angeht, starte ich nun zum x-ten Mal einen neuen Versuch.

Angeregt durch diese Diskussion – es macht mehr Spaß, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist 🙂

Außerdem gibt es gerade jede Menge Schnittmuster, die ich ausprobieren möchte, und für jedes habe ich den passenden Stoff zu Hause, und auch die Kurzwaren und Garne müssten dafür reichen. Und bei Problemen kann ich im Nähkurs fragen, der vor kurzem wieder angefangen hat. Meine Stoffkommode habe ich auch letztens wieder mal sortiert – keine Ahnung, wie die immer wieder durcheinander kommt… Beste Voraussetzungen also 🙂

Meine geplanten neuen Schnittmuster:

  • Top mit sternförmigen Teilungsnähten von schnittvision.de – das habe ich schon fast fertig, ich muss „nur noch“ Hals- und Armausschnitte einfassen, ohne dass der Stoff ausleiert oder sich zusammenzieht… Gestern habe ich eine Stunde lang Stretchstiche auf elastischem Falzgummi in Jersey getrennt… *argh*!
  • Top von schnittquelle.de; da habe ich schon eine Version in preiswertem Probestoff erstellt. Beim Anprobieren der Folie sah es viel zu eng aus, und ich habe nach Anleitung meiner Kursleiterin an zwei Stellen etwas dazu gegeben. War nicht nötig, denn jetzt ist es zu groß… *lol* Das werde ich nochmal mit „richtigem“ Stoff in der vorgesehenen Größe zuschneiden und hoffen, dass es dann passt.
  • Sommerbluse mit amerikanischem Armausschnitt aus der März-Burda. Als „Probestoff“ habe ich einen geschenkten, sehr guten Baumwollstoff von meiner Kursleiterin
  • Sommer-Rock mit Kellerfalte, Schnitt aus einer alten Bernina „Inspiration“
  • ein Primadonna-Hemdchen aus Microfaser; passende Kurzwaren habe ich mir diese Woche bei spitzen-paradies.de gekauft und auch schon erhalten. Tolle Auswahl und superschnelle Lieferung; war sehr begeistert! 🙂
  • zu meinen BHs noch ein paar Slips. Das Schnittmuster will ich von einem passenden Panty abnehmen; mal sehen, ob das klappt.

    Und eine neue Hose brauche ich auch noch ganz dringend… bewährter Burda-Maßschnitt; die werde ich wohl irgendwie dazwischen schieben.

    Gut, dass ich meine Ostergeschenke schon fertig genäht habe:

  • Ein unbezahlbares Geschenk

    … habe ich im letzten Nähkurs von unserer Kursleiterin erhalten.

    Ich war mit meinen Osterkörbchen zugange, und meine Kollegin zog einen Stoff aus ihrer Tasche, den ihr unsere Kursleiterin aus ihren Resten mitgebracht hatte. Der wäre doch auch perfekt geeignet für ein Osterkörbchen, mit dem blumigen Muster.

    Ja, ein sehr schöner Stoff; ein weißer, weicher Baumwollstoff, ganz fein, vermutlich in Jacquardtechnik sind weiße Blumen eingewebt, die etwas dicker sind, und das ganze ist überdruckt mit dem bunten Blumenmotiv. Den habe ich gerne genommen. 🙂

    Dann sagte unsere Kursleiterin, dass dieser Stoff damals 175,- Mark pro Meter gekostet hatte! Ich bin bald vom Stuhl gekippt… Es ist nur knapp ein halber Meter in der Länge, somit habe ich gerade Stoff im Wert von knapp 45 Euro erhalten. So ein Geschenk bekommt man auch nicht alle Tage!

    Für ein Osterkörbchen ist der mir jetzt zu schade – so pragmatisch bin selbst ich nicht! Ich werde mal gucken, ob ich einen schönen Top-Schnitt finde, denn die Farben würden mir wohl auch stehen, und gsd brauche ich nicht viel Stoff dazu 😉

    Amerika, Du hast es besser…

    … denn wieviel leichter lässt sich dort mit genialen Geschäftsideen Geld verdienen!

    Hier ein aktuelles Beispiel: Das Geschäftsprinzip der Firma Cordarounds.com beruht darauf, Cord-Stoff quer statt längs zu verarbeiten – wow!

    Ich sehe ungeahnte Möglichkeiten für eine eigene Selbständigkeit heraufdämmern… Ich fange damit an, Jeans-Stoff im schrägen Fadenlauf zuzuschneiden, damit die Rippen längs und nicht schräg verlaufen. Im nächsten Schritt kommen Pullover aus längslaufenden Blockstreifen. Dazu würden Taschen aus Jacquard-Stoff passen, dessen linke Seite nach außen gewendet ist. Demnächst kommt womöglich noch jemand auf die geniale Idee, die Nahtzugaben nach außen zu legen… *lol*

    So ein Mist… meine Bernina ist eine kleine Zicke. Hab gerade versucht, die richtige Einstellung für einen Viskose-Jersey zu finden, und der linke Nadelfaden, wo ich das Billig-Garn drin hatte, machte ständig Probleme. Ich hab verschiedene Nadelarten und -größen ausprobiert, mit verschieden schlechten Ergebnissen. Dann hab ich das teurere Ovi-Garn vom Händler eingefädelt – bingo, saubere Naht!

    Zumindest im linken Nadelfaden will sie also gutes Garn haben… mal gucken, ob die Greiferfäden unproblematischer sind, obwohl mir das natürlich auch nicht viel hilft jetzt.

    Das Billig-Garn kam mir auch ein bisschen dicker vor als das beim Händler gekaufte. Mal gucken, ob es mit dünnerem, preiswerten Garn besser geht. Aber da ich allgemein sowieso lieber etwas mehr Geld für gute Qualität ausgebe, werde ich wohl mal eine Preisumfrage bei den Händlern hier in der Gegend machen. Wenn ich ein Garn in einer bestimmten Farbe suche, gehe ich lieber in ein Geschäft vor Ort und habe es dann sofort, wenn ich es brauche, als im Internet auf Verdacht zu kaufen. Ach ja…

    Jetzt fahren wir zwei beide erstmal nach Düsseldorf, in die Vivienne Westwood-Ausstellung. Das wird bestimmt interessant 🙂
    Leider darf man keine Fotos machen, aber ich werde mein Ideenbuch mitnehmen, um mir gute Ideen schnell aufzeichnen zu können.