Der Urlaub ist schon wieder vorbei, und er war einfach wunderbar! Zwei Wochen in England, von Jugendherberge zu Jugendherberge. Wir haben fast das ganze Land gesehen, vom Hadrians-Wall an der schottischen Grenze, den wunderschönen Lake District, ein bisschen was von Dartmoor und Exmoor, das aufregende Cornwall, und jede Menge historische Stätten, Kathedralen etc.

Ich habe jeden Tag in meinem Reisetagebuch notiert, und über dreihundert Fotos gemacht. Das werde ich demnächst mal alles abtippen, bearbeiten und online stellen 🙂

Stoffläden gibt es in England auch, links auf dem Bild seht ihr zum Beispiel einen. Ich habe zwei Läden gesehen, die so – unordentlich – aussahen, und einen größeren Laden, der besser war. Ein Wunder, dass dort überhaupt jemand näht, die Stoffläden machen jedenfalls keine große Lust darauf, wie es aussieht. Ich habe jedenfalls keine Stoffe gefunden, die mich besonders gereizt hätten, und bin fast unverrichteter Dinge wieder nach Hause gekommen.

Eine mir unbekannte Zeitschrift zum Thema Nähen habe ich aber gefunden, sie heisst Sewing World, ist aber nicht ganz so ergiebig wie die amerikanischen Zeitschriften. Dafür enthält sie sehr viele Tipps in Bezug auf Kurzwaren und Neuigkeiten auf diesem Bereich, und dazu gibt es dann sehr viel zu gewinnen – auch nicht schlecht.

Dafür bin ich gestern zu einer größeren Menge an neuen Stoffen gekommen – eine liebe Freundin von mir, die im Sommer ganz plötzlich und unerwartet verstorben ist, hatte einen „kleineren“ Vorrat, den ihr Partner mir nun übergeben hat:

Darunter ein schöner grüner Boucle, und obwohl ich ja sonst nicht so auf auffällige Kleidungsstücke stehe, ist mir bei seinem Anblick sofort das Junge Avantgarde-Modell aus der aktuellen Burda in den Sinn gekommen:

Von vorne sieht es ganz normal aus, von hinten nicht… Die 12 Meter Schrägband, die man annähen muss, werden nervig werden, und ich weiss nicht, ob mein Teil in echt auch so gut aussehen wird, und ob ich sowas ausgefallenes je „auf der Straße“ anziehen werde… aber der Stoff hängt schon zum Trocknen auf der Leine und das Schnittmuster ist schon auskopiert… Mal sehen!

So, die Hose ist fertig – bei dem Oberteil macht mir das Falzgummi Probleme.. das habe ich erstmal zur Seite gelegt; es gibt im Moment wichtigeres.

Ich habe kurzen Prozeß gemacht, und nacheinander drei T-Shirts zugeschnitten. Ein Hoch auf den Rollschneider! Alle nach dem Raglan-Schnitt von Shelby.fi. Morgen läuft die Nähmaschine heiß, im Laufe der Woche kommen dann Säume und V-Ausschnitte, und dann werde ich mich an die Jeans machen.

Nachdem ich den Vogue-Schnitt leicht geändert habe, gefällt er mir doch sehr gut. Im Schritt-Bereich ist er jeans-typisch viel enger geschnitten als mein Maßschnitt, der ja eher für weichere Wollstoffe gedacht ist. Ich glaube, das wird sehr gut aussehen.

Argh, der Urlaub rückt immer näher, und ich will mir noch soooviel nähen… Gerade sitze ich an meinem Flanell-Schlafanzug; die Hose ist fertig, jetzt kommen die Falzgummis an die Ausschnitte. Dann will ich mir noch mindestens zwei T-Shirts nähen, und würde ganz gerne noch die Jeans ausprobieren. Mal gucken.

Für die Dauer meines Urlaubs würde ich meine Pfaff gerne in Inspektion geben, aber das natürlich so spät wie irgend möglich. Das Stichbild lässt inzwischen ein wenig zu wünschen übrig, und die Geräusche sind teilweise etwas seltsam. Nicht bedrohlich, aber es klingt, als ob sie mal gründlich saubergemacht werden muss. Im Bereich der Spulenkapsel, des Greifers und der Stichplatte mache ich das regelmässig, aber ich denke, sie muss auch unter der oberen Verkleidung mal durchgepustet und neu eingestellt werden.

Den Jeans-Schnitt habe ich jetzt aus alter Bettwäsche ausprobiert – lohnt sich leider nicht für mich. Ich müsste soviel ändern, da bin ich mit meinem passenden Maßschnitt besser dran… Aber die Anleitungen für das Einnähen der Tasche und des Reißverschluss werde ich mir mal genauer anschauen, die sollen sehr gut sein, wenn auch sehr aufwendig.

Heute habe ich festgestellt, dass der Jeans-Stoff sogar einen leichten Stretchanteil hat. Sehr gut. Ich glaube, ich werde den Bund dann so nähen, dass ich notfalls die Seitennähte auftrennen kann, wenn der Stoff zu schnell ausleiern sollte.

Erstmal hab ich aber gerade einen Geistesblitz für mein geplantes Utensilo gehabt. Ich will mir ja so ein Utensilo zum Aufhängen nähen, in dem alle meine Elektronikzubehörkleinteile Platz finden, also die ganzen Ladegeräte, Übertragungskabel und der sonstige Sums, der sich so rund um die Gadgets ansammelt. Einige von den Dingern sind ziemlich schwer, und ich denke mir, wenn ich ein oder zwei Querstreben aus Holz in das Utensilo einarbeite, dürfte es stabiler werden. Und zusätzliche seitliche Befestigungen, vielleicht auch noch unten, habe ich geplant, weil die schweren Sachen den Stoff ja von der Wand wegziehen werden. Jetzt brauche ich erstmal ein paar Leisten oder Rundhölzer, um das auszuprobieren. Hm, gerade fällt mir ein, dass ich noch ein Stück Besenstiel hier rumliegen habe, und eine Säge habe ich auch… Morgen ist „Tool Time“ angesagt! 😉

So, die Nähblockade war gottseidank nur kurzfristig – bereits am nächsten Tag hatte ich mich auf ein neues Schnittmuster gestürzt, und in zwei Tagen ein T-Shirt aus Funktionsstoff fertig genäht. Geht doch 🙂

Ausserdem war ich am Sonntag mit Ulli auf dem Holländischen Stoffmarkt in Oberhausen. Nicht, dass ich noch Stoffe brauchen würde *flöt* – aber gucken kostet ja nichts, nicht wahr?

Wir sind mittags hingefahren, und haben dann mindestens drei Stunden oder so dort verbracht. Der Plan war, erstmal so ziemlich alle Stände zu begutachten, und dann im zweiten Durchgang zu kaufen. Das hat grösstenteils auch geklappt. Der Marktplatz war nicht gerade klein, und es gab jede Menge Stände zu gucken… gottseidank nicht alle nur mit Stoffen ;-), es gab auch mehrere Kurzwarenhändler, etwas Patchwork, und mehrere Stände mit Dekostoffen, die für uns dann nicht so interessant waren. Trotzdem wurde einem irgendwann ganz wirr im Kopf angesichts der vielen Stoffe. Ich hatte eigentlich nach schönen Jerseys, Flanell und einem ganz dünnen Fleece gesucht. Das hat leider gar nicht geklappt – schönen Flanell hab ich gar nicht gesehen, dünnen Fleece gab es zwar, aber der fühlte sich sehr fest an, eher wie Windstopper-Fleece, nicht so schön weich fallend. Und das Angebot an Jerseys fand ich sehr dünn… Die Sommerstoffe kannte ich ja schon, und an Herbstware dominiert dieses Jahr bei den Kinderstoffanbietern mal wieder Feincord in allen Variationen. Schade. Erfolgreich war ich trotzdem…

Andere Leute fahren ja auf den Stoffmarkt, um dort ganz furchtbar billig Stoffe einzukaufen – ich mache natürlich wieder das Gegenteil und kaufe mir die teuersten… mais je ne regret rien!

Ich habe einen ganz wunderbaren double face-Strickstoff gefunden, für schlappe 30,- Euro den Meter, außerdem einen Blockstreifen-Strick für 15,-, und dann noch einen preiswerten dark jeans für 7,- Euro, juchu! Was solls, für mich ist das Beste gerade gut genug! 😀

Wer sie sich angucken will, hier gehts lang: Meine Stoffsammlung. Die Strickstoffe haben die 30 Grad-Wäsche soeben problemlos überstanden, und auch der Jeans sieht immer noch so schön aus wie vorher, ohne die helleren Abrieb-Streifen, die man ja oft nach dem Waschen von dunklen, festen Stoffen zu beklagen hat. Prima 🙂

Ulli hat auf dem Markt etwas stärker zugeschlagen als ich – ihr Freund hatte mich irrtümlich als „Kaufbremse“ in Betracht gezogen, aber in der Richtung habe ich eigentlich keinen Ehrgeiz entwickelt. *lol* Dafür habe ich ihr mit viel Geduld und Sucherei zu dem gewünschten festen Jeans-Stoff verholfen – jeden Tag eine gute Tat 😉

So, jetzt probiere ich gleich mein neues Vogue Jeans-Schnittmuster aus, das ich mit Hilfe meines Maßschnittes bereits beim Auskopieren an meine Figur angepasst habe. Bin mal gespannt, ob das was bringt… so langsam wird es wirklich dringend mit einer neuen Hose..

So, jetzt hab ich doch noch eine Kleinigkeit genäht… Das schon fast vergessene Rückenkissen, das ich als Ergänzung zu dem Stuhl gemacht habe, den ich vom Polsterer neu hatte beziehen lassen. Es fehlte nur noch die Füllung und dann die Öffnung verschliessen, das hab ich jetzt gerade gemacht. Ansonsten fehlt mir weiterhin jede Inspiration. Naja, kommt schon wieder.

Uff… nachdem es in den letzten Wochen immer ganz gut geklappt hat, bin ich gerade wieder in einer kleinen Näh-Blockade…

Auf meine Ufos habe ich keine Lust, auch nicht auf die zig neuen Schnittmuster, die ich mir in den letzten Wochen so fleißig auskopiert habe. Meine Stöffchen hole ich der Reihe nach aus der Kommode und überlege, welches Schnittmuster ich dafür nehmen soll, aber irgendwie kann ich mich zu nichts so recht entschliessen. Meine Stoffreste wollte ich auch mal wieder aussortieren…

Der Urlaub rückt immer näher, und da wollte ich mir noch ein paar T-Shirts und Tops aus meinen neuen Funktions-Stoffen machen… ich warte erstmal ab, bis die Nählust mich wieder packt und dann werde ich das wohl als nächstes angehen. Ich geh jetzt erstmal bügeln – uäh! – vielleicht hab ich danach wieder Lust… 😉

Jippe, ein ein „KulT“ ist fertig! 🙂

„Kult“ = Kurzfristig liegengelassenes Teil 😉 – im Gegensatz zu einem echten „Ufo“ (= Unfertiges Objekt), das längerfristig liegt.

Natürlich war es wieder mal ganz einfach, und in zwei Stunden erledigt. Warum bloß schiebe ich solche abschliessenden Tätigkeiten immer so lange vor mir her? Im Mai hatte ich es angefangen. Naja, diesen Sommer hatte man ja auch echt keine Verwendung für ein leichtes Top. Und das nächste Projekt ist immer das interessanteste. 😉

Jetzt wird direkt das nächste in Angriff genommen: ein Wickelshirt aus Wolljersey. Der Herbst ist ja bald da….

Weil Wolle immer so kratzt, will ich noch ein Futter reinmachen, das im Schnittmuster nicht vorgesehen ist. Da werde ich noch ein bisschen knobeln müssen, aber das Shirt hat an allen vorderen Kanten und am Ausschnitt Belege, da werde ich das Futter wohl einfach annähen können. Mal schauen, das kriege ich schon hin.


Der Pullover hat mir an der belgischen Küste letztes Wochenende gute Dienste geleistet: Sogar direkt am Wasser, wo immer ein frischer Wind wehte, habe ich damit nicht gefroren 🙂

Das Wetter war etwas durchwachsen; grösstenteils trocken, aber sehr wolkig und immer windig. Trotz des kurzen Aufenthalts – Anfahrt Freitag Nacht, Abfahrt Sonntag Nachmittag – habe ich mich am Wasser schön entspannen können. Ich bin vollkommen zufrieden, wenn ich stundenlang am Strand entlang laufen kann; das ist meine Vorstellung von Urlaub an der Küste. Es gibt nichts schöneres als das Meeresrauschen, die stetig anbrandenden Wellen, die doch immer unterschiedlich sind, und der Wind, der einem Leib und Seele durchpustet – hach…

Zu Hause bekomme ich ja derzeit eher Berge statt Küste zu sehen… Stoffberge! Meine letzten drei Wazoodle-Stoffe sind vom Zoll endlich bei mir eingetroffen. Ausserdem war ich heute bei Karstadt, um mir einen Jeans-Stof zu kaufen, und außerdem ist dann noch ein weiterer brauner Hosenstoff in meine Tüte gehüpft. Damit habe ich meine selbstgesteckte Schallgrenze von 50 Stoffen auf Halde schon wieder durchbrochen *rotwerd*

Aber erstmal, habe ich mir vorgenommen, mache ich meine derzeit vier Ufos fertig – ein Top, ein Hut, ein Wickelshirt und ein Rock warten auf die Fertigstellung. Vorher fange ich keine neue Hose an! Ich bräuchte nämlich wirklich dringend noch ein paar Hosen, aber ich will erstmal die Ufos aufarbeiten; die liegen mir sonst so im Magen… Also, ans Werk!

Jalie 2212
Es hat jetzt doch einen Tag länger gedauert, den Pullover fertigzustellen. Ich wollte eigentlich die Ärmelsäume mit einem blau gestreiften Ripsband schmücken, aber das Band war ziemlich steif und widerspenstig, und die Naht sah fürcherlich aus… nicht gut! Also habe ich wieder aufgetrennt, die Säume einfach versäubert, umgeklappt und festgesteppt, fertig.

Auf dem Foto kann man es gar nicht richtig erkennen, aber das untere Vorderteil besteht aus drei Teilen, deren Längsnähte auch alle von außen abgesteppt sind.

Das Vorderteil habe ich etwas kürzer als vorgesehen gemacht; dadurch bauscht es sich vorne nicht so auf, wenn man sitzt – zum Beispiel jetzt gerade vor dem Mac oder auch beim Fahrrad oder Auto fahren. Das Hinterteil ist dafür länger, mit abgerundetem Saum.

Ich bin froh, dass ich es doch eine Nummer größer gemacht habe, als laut Tabelle vorgesehen war – der Halsausschnitt wäre mir sonst zu eng geworden, glaube ich. Und ich habe wirklich einen schmalen Hals! Auch beim T-Shirt-Schnitt 2005 war mir der Rundhals-Ausschnitt schon etwas zu eng. Über den Kopf muss es ja auch noch… meist auch mit Brille 😉

Und hier ist noch eine Nahaufnahme von der süßen kleinen Katze, die ich aufgenäht habe:

Jalie 2212 Detail

Der Schnitt ist wirklich superklasse… Derzeit überlege ich, vorne eine Knopfleiste einzuarbeiten und mir eine zweite Version als Hemd aus dünnem Fleece zu nähen… oder mit vorderem Reißverschluss als Jacke… Die vielen Einzelteile kann man auch gut für unterschiedliche Farbstellungen verwenden, als color-blocking. Mh, ich hab schon wieder mehr Ideen als Zeit *g*