Ein Heim für die Energie

Mit dem zweiten Projekt aus dem Buch „Making Things Wearable“ nähen wir uns einen kleinen Batteriehalter, mit dem wir die Batterie später auf Kleidung etc. befestigen können.

Wir brauchen dazu ein kleines Stück leitfähiges Gewebe, ein Stück leitfähiges Garn, die Knopfzelle, und dazu noch ein Band (s.u.) sowie normales Nähgarn.

Im Buch wird gesagt, dass das Band – wie das von einem Schlüsselband zum Beispiel – 2 cm breit sein sollte. Bei einer Batterie, die 2 cm Durchmesser hat und außerdem 3 mm dick ist, ist das allerdings etwas knapp bemessen, wie jeder weiß, der schon mal ein Knopfloch genäht hat: Man addiert immer den Durchmesser plus die Höhe, um die Breite des Knopfloches zu ermitteln, sonst wird es zu eng. Mit dieser Angabe ist also imho etwas Vorsicht geboten.

Ich habe trotzdem mal, streng nach Vorschrift, ein 2 cm breites Baumwoll-Schrägband verwendet. Ein Schlüsselband aus Synthetik hätte den Vorteil, dass man die Enden einfach absengen und damit versiegeln kann; bei meinem Band muss ich mir jetzt noch was ausdenken, um die Enden zu versäubern oder umzunähen, aber das mache ich dann zu gegebener Zeit.

Von dem leitfähigen Gewebe schneidet man sich zwei Stücke ca. 1 x 1 cm zu, und näht ein Stückchen mittig auf das Band auf, in etwas Entfernung zur ersten kurzen Kante.

In der Materialangabe wird nun gesagt, dass man von dem leitfähigen Garn zwei Stücke á 5 cm Länge verwenden soll. Das Garn soll man doppelt nehmen, mit einem Knoten die Enden sichern und damit das Gewebe annähen. Wie das mit einem Faden von 2,5 cm Länge funktionieren soll, muss mir auch erst jemand zeigen; vielleicht hat man in der Druckausgabe da eine Null vergessen?

Ich habe das Garn jedenfalls mit 40 cm Länge pro Gewebestück verwendet, das Gewebe von Hand aufgenäht, und die Enden dann hängen lassen, um diese später noch zum Aufnähen und Verbinden zu verwenden, wie es auch im Buch empfohlen wird. (Auch dazu wären 5 cm natürlich viel zu kurz!)

Zuerst habe ich ein Gewebeteil angenäht, dann die Batterie in das zusammengeklappte Band gelegt, so dass eine Seite der Batterie das Gewebe mittig berührt, und dann die Stelle, an der auf der gegenüberliegenden Innenseite des Bandes das andere Gewebeteil aufgenäht werden muss, mit Stecknadeln markiert:

Das zweite Stücken Gewebe wird dann ebenfalls innen angenäht. Dummerweise habe ich kein Foto davon gemacht; die Gewebestückchen befinden sich nun beide auf der Innenseite des Bandes, damit man die Batterie dazwischen legen kann, und beide Pole der Batterie jeweils Kontakt zu einem Stück Gewebe haben. Durch den leitfähigen Faden, mit dem man das leitfähige Gewebe aufnäht, kann man den Strom nun in jede beliebige Richtung „lenken“.

Um zu testen, ob das funktioniert, habe ich die Batterie zwischen das Band gelegt, und dann mit den beiden losen Fäden je ein Beinchen der LED verbunden, so dass der Stromkreis geschlossen wird. Und siehe da, es funktionabelt, hurra! 🙂

(Die beiden Fäden, die Plus- und Minuspol der Batterie berühren, sollten dabei keinen Kontakt zueinander haben, jedenfalls nicht, bevor sie an der LED befestigt werden, sonst wird der Kreis früher geschlossen und bei der LED kommt kein Strom mehr an, wenn ich das richtig verstanden habe.)

Die beiden langen Seiten des Bandes habe ich dann mit normalem Garn und dem Überwendlingsstich zusammengenäht, damit das Band nur noch an einer Seite offen ist, wo man die Batterie reinschieben/rausnehmen kann.

Um sicherzustellen, dass das auch geht, habe ich das Band zugenäht, während die Batterie drinnen lag, damit das auch passt. Weil das Band einen Ticken zu schmal ist, ist eine Seite nicht hundertprozentig geschlossen, sondern wird nur vom Garn zusammengehalten (nicht im Bild zu sehen).

Aus Näherinnen-Sicht fällt mir auf, dass im Gegensatz zu den Elektronik-Grundlagen hier keine Grundlagen über das Nähen vermittelt werden. Es wird nur gesagt, dass man es annähen soll, aber wie eine Handnaht gemacht wird, wird nicht geschildert. Wer aus der Elektronik kommt, und jetzt zum ersten Mal eine Nähnadel in der Hand hat, könnte damit erstmal ein wenig überfordert sein.

Daher hier zwei Verweise auf hilfreiche Websites:

FUNFABRIC :: Nähen

Workshops: Handgenähte Zierstiche – How To – Anleitungen – burda style

und ein youtube-Video:
Handnaht – Steppstich mit Hand nähen – YouTube

Was wir mit der kleinen Batterie-Behausung anfangen, erfahren wir dann erst im übernächsten Projekt. Bis dahin gibt´s vorher noch etwas anderes. Dazu im nächsten Beitrag mehr.