Wie man in meinem letzten Wohnort so schön sagen würde, ein Tannenbaum. Da wir die Feiertage „bei Muttern“ verbringen, werden wir dieses Jahr keinen eigenen Baum aufstellen. Jedenfalls keinen echten… Vor einiger Zeit bin ich aber im Hobbyschneiderin-Forum über das Bild eines Filzbaumes mit aufgenähten Bändern gestolpert. Und früher als gedacht war nun die Gelegenheit zur Umsetzung da. 🙂
Zuerst habe ich eine ausreichende *hüstel* Menge an dickem, grünem Bastelfilz gekauft, und dazu ein paar bunte Bänder. Ich hätte gerne noch etwas ausgefallenere gehabt, aber schöne Bänder sind wirklich schwer zu finden…
Dann kam das eigentliche Problem: Wie zeichnet man einen Tannenbaum?! Nach einigen Skizzen bin ich schließlich auf ein mögliches Design gestoßen, dass auch absolut zeichen-unbegabte Möchtegerndesigner wie ich umsetzen können. Und so geht es:
Zunächst braucht ihr einen Kreisausschnitt als Schablone. Den Download dazu gibt es hier: Schablone als PDF-Vorlage
Schritt 1: Schablone ausdrucken und ausschneiden, „Bruch“kante markieren. Dann braucht ihr ein großes Blatt Papier, mindestens DIN A2, Schere, Lineal, Stift.
Schritt 2: Mit dem Lineal längs mittig auf dem Blatt eine Gerade zeichnen:
Schritt 3: Die Schablone mit der Spitze nach oben und der „Bruchkante“ an der Linie anlegen und einmal rundherum mit dem Stift malen:
Schritt 4: Jetzt kommt der „Trick“: In etwa vier Zentimeter Entfernung von der ersten Geraden markiert ihr im Abstand einiger weniger Zentimeter untereinander zwei Punkte, hier rot markiert zur besseren Sichtbarkeit:
Schritt 5: Die Punkte mit einer Geraden verbinden; das wird unsere Hilfslinie für die zweite Reihe des Baums:
Schritt 6: Schablone mit der Bruchkante an die Hilfslinie anlegen, so dass die Spitze die Unterkante des ersten Motivs berührt, und wieder einmal rundherum das Motiv abmalen:
Schritt 7: Die Schritte 4 bis 6 wiederholen. Aber Achtung: Die zweite Hilfslinie muss natürlich weiter außen liegen als die erste, und zwar nun auf 8 Zentimetern Entfernung zur ersten Geraden. Genauso liegen eventuelle weitere „Baumreihen“ immer um weitere 4 Zentimeter weiter außen, also 12 cm, 16 cm etc. pp.
Wie ihr seht, passten auf mein längs liegendes A2-Papier nur vier Baumreihen drauf…
Schritt 8: Für einen schönen unteren Abschluss die Unterkante des Baumes bis zur Grundlinie in einem schönen Bogen auszeichnen. Das geht am besten mit einem großen Kurvenlineal, aber zur Not auch ohne:
Schritt 9: Nun die rechte Seite des Baumes mit einer Schere entlang der Außenkanten ausschneiden; die linke Seite des Papiers dabei nicht beschneiden!
Schritt 10: Nun die rechte Seite des Baumes entlang der Geraden auf die linke Seite des Papiers klappen. Bei dickem Papier geht das am besten, wenn man die Gerade vorher ganz leicht mit einer Schere anritzt. Dann die Außenkante auf der linken Seite abmalen und den Baum so gespiegelt verdoppeln:
Schritt 11: Jetzt auch die zweite Seite ausschneiden, und voilá, schon haben wir den perfekten Baum 🙂
Man kann sich natürlich die Arbeit mit der zweiten Hälfte sparen, wenn man, wie üblich bei Schnittmustern, den Baum in doppelter Lage ausschneidet. Die Gerade wird dabei die Bruchkante, die an der Falz des Stoffes angelegt wird. Aber ich habe für den Baum sehr dicken Bastelfilz gekauft, den ich gerne in einfacher Lage zuschneiden möchte, damit sich nichts verziehen kann.
Und wie es mit dem Baum weitergeht, folgt dann demnächst 🙂