Kennt ihr das, wenn man im Büro unheimlich viel zu tun hat, und wenn man dann zu Hause ist, ruht man sich nicht etwa aus, sondern ist dort genauso produktiv und voller Tatendrang? So geht es mir jedenfalls immer; je mehr ich im Arbeitsleben geschafft bekomme, desto besser läuft es auch zu Hause. So auch in dieser Woche. 🙂
Angefangen hatte das aber schon letztes Wochenende auf dem Elbnadeltreffen. Ich hatte zwei meiner Ufos mitgenommen; die Franzius-Lodenjacke und ein Unterzieh-Top aus geblümtem Jersey. Bei der Jacke habe ich die Ärmelsäume eingefasst und die Gürtelschlaufen angefertigt, und ich bekam dann noch freundliche Absteck-Hilfe von papagena, um die genaue Position festzulegen. Im Schnitt waren die nämlich viel zu tief für mich. Jetzt muss ich nur noch den Gürtel zuschneiden und nähen und die Schlaufen annähen, dann ist es fertig.
Bei meinem Top konnte ich endlich die obere Kante mit Organza-Falzgummi einfassen. Als ich das zuerst machen wollte, hatte ich gerade meine Pfaff zur Reparatur gegeben, und dann wanderte das Teil erstmal in die Ecke, bevor ich es jetzt, Monate später, wieder hervor gezogen habe. Zu Hause musste ich dann nur noch die Träger befestigen, und jetzt – tada! – habe ich ein Ufo fertig gestellt!
Dann habe ich mir als nächstes das Knip-Top mit den gedrehten Bändern im Rücken noch einmal vorgenommen. Eigentlich war es bis auf die Säume ja schon fertig. Aber da mir der Halsausschnitt so prima gelungen ist, hatte ich den Ehrgeiz, die Rückseite auch noch zu perfektionieren. Ich habe den Rücken also aufgetrennt – zum dritten oder zum vierten Mal?! -, und das weiße Mittelstück neu zugeschnitten, sehr viel schmaler als vorher, und verlängert bis zum Saum habe ich es auch. So war ich bei der Anordnung der drei schwarzen Streifen etwas freier. Vorher hatten die sich nämlich immer so gezogen, dass sie nicht mehr auf dem weißen Stoff lagen, und dann ging der Kontrast verloren. Jetzt geht der weiße Teil bis ganz nach unten, und so sieht es jetzt endgültig aus:
Unten habe ich ein extra Bündchen angesetzt, vorne schwarz, hinten natürlich weiß. 😀
Der weiße Stoff wird jetzt nicht mehr ganz so stark zusammengezogen. Ich hätte es vermutlich noch enger machen können, hatte aber Angst, ob ich dann überhaupt noch mit den Schultern durchkomme. Aber so ist es auch sehr okay, und schon Klassen besser als alle vorherigen Versuche. 🙂
Außerdem habe ich in Rekordzeit einen schwarzen Rock genäht, für den ich aktuell Bedarf verspürte. Das Schnittmuster, Modell 132 aus der Burda März 2003, hatte ich bereits zweimal genäht; da musste ich also nur den Stoff zuschneiden, und dann nähen, was innerhalb von drei Abenden erledigt war. Nachdem ich ihn fertig gestellt hatte, ging mir dann heute auf, dass er mir eigentlich doch viel zu tief auf der Hüfte sitzt, und die Hüftkurve stimmte auch nicht so richtig mit meiner Figur überein. Also den Bund am rechten seitlichen Abnäher wieder ein Stück aufgetrennt, neu abgesteckt, genäht und alles wieder zusammengesetzt. Die ganze Aktion hat auch nicht mehr als eine Stunde gedauert, hielt sich also im Rahmen, und jetzt fühle ich mich darin wesentlich wohler.
Hier mal ein Bild von meiner geänderten Hüftkurve – die weiße Kreidelinie -, obwohl sie diesen Namen eigentlich nicht verdient; es ist eher eine Steilküste…
Der Stoff ist ein schwarzer Stretch-Velours; ein Stoff, den ich vorher noch nie bewusst wahrgenommen hatte, ehe ich ihn letzte Woche im Stoffladen entdeckte. Es ist reine Kunstfaser, die Rückseite ist glatt und glänzend, wie man hier sieht; die rechte Seite ist matt mit einer Art Flor; man könnte ihn fast für Wildleder halten, oder für einen geschmirgelten Twill. Außerdem ist er leicht elastisch durch einen kleinen Anteil Elasthan.
Hier ist mal ein Bild vom jetzt fertigen Rock:
Und hier mal die technische Zeichnung, da man ja durch den lichtschluckenden Stoff nicht viel erkennen kann:
In einer Woche habe ich also drei Teile fertig gestellt. Das dürfte mein bisheriger Rekord sein. 😀