Ufo, vor dem Absturz gerettet

Jippie!

Mit meiner Woll-Tunika komme ich derzeit nicht weiter, weil ich für den Ausschnittbeleg noch eine dünne Seide kaufen muss. In der Zwischenzeit habe ich mir eines meiner Ufos vorgenommen; das schwarz-weiße Shirt aus der Knip mit dem asymmetrischen Ausschnitt und den verdrehten Bändern im Rücken.

Ich habe die Rückenteile unter den Armen noch etwas enger genäht, in die Quer-Teilungsnähte eine Hohlkreuz-Änderung eingebaut und auch in den Seitennähten des Rückenteils etwas stärker eingekurvt. Der weiße Stoff im Rücken wird zwar immer noch sichtbar zusammengezogen von den Bändern, aber ich habe nun beschlossen, dass das so in Ordnung ist. Außerdem habe ich die verdrehten Bänder schmaler genäht, weil die so besser zu meinem schmalen Körperbau passen, finde ich.

Knip-Shirt von hinten

Ich glaube, die Bänder fixiere ich mittig noch mit einem „tailor´s tack“.

Dann habe ich mir den Ausschnitt vorgenommen, den ich als besondere Herausforderung in Kontrastfarbe einfassen wollte. Und das in asymmetrisch und dehnbar… uff! Aber – ich habe es geschafft! Nach der altbewährten Jalie-Methode für Shirt-Ausschnitte habe ich den Streifen 10 % kürzer genommen und zuerst mit Zickzack über die Kante rechts auf rechts angenäht, dann füßchenbreit innen eine Geradstretchnaht. Streifen ganz nach innen wenden, Nahtzugabe zeigt nach oben. Sorgfältig bügeln und stecken, und dann mit der Cover drüber, genau mittig auf der Naht, der eine Nadelfaden schwarz, der andere weiß, damit es genau passt. Die anderen Nadeln erwiesen sich auch hier wieder als tadellos; keine Fehlstiche. Den Füßchendruck habe ich stark reduziert, weil hier ja teilweise vier Stofflagen aufeinander liegen. Was soll ich sagen, es sieht einfach perfekt aus… *freu*

Knip-Shirt, Ausschnitt

Jetzt noch die Säume, aber das wird ein Klacks…

Hm, so macht das Nähen Spaß… Der Ärger mit der Tunika und meine vielen Ufos hatten mich in der letzten Zeit etwas demoralisiert; da macht es jetzt um so mehr Spaß, dass ich dieses kniffelige Teil bezwungen habe.

Und dann noch etwas lustiges… Für den China-Stoff suchte ich neulich in meinen Schnittmustern nach dem passenden Schnitt, dieser ganz klassische Stil mit schrägem Verschluss. Ich habe nichts gefunden, obwohl ich hätte schwören können, dass ich sowas habe! Daraufhin schaute ich mir mein Burda-Archiv durch, weil ich auch hier mal „use what you have“ machen und nichts neues kaufen wollte, und fand auch zwei Kandidaten. Und dann suche ich gerade etwas ganz anderes, greife das Körbchen mit den ausländischen  Schnittmustern – und da ist es doch, Simplicity 9868! Yeah!

Ich sollte doch mal wieder anfangen, wenigstens meine Einzelschnittmuster irgendwo zu verzeichnen, damit ich den Überblick nicht mehr verliere. Die Patternreview-Website bietet das sogar an; ich glaube, da werde ich mich mal einen Tag lang hinsetzen. 🙂

Ich fürchte nur, mein Geiz beim Stoffkauf – nur zwei Meter! Bei dem Preis! Ich hirnlose Idiotin! – lässt mir nur die Wahl zwischen kurzer oder langer Tunika, obwohl ich Oberteil und Rock auch ganz nett fände, aber mal sehen. Wobei man mir beim Stoffkauf sagte, dass man aus dem Stoff besser nur ein Teil anzieht und das andere neutral sein sollte; ist vermutlich auch nicht so ganz falsch. Die lange Tunika scheidet aber eigentlich sowieso aus bei meinem Hohlkreuz. Vielleicht schaffe ich ja das ärmellose Top und einen sehr kurzen Rock? Nee, für das Top brauche ich ja schon zweimal die Länge, weil der Stoff nur 80 breit liegt – gut, dann gibt es das Top, mit oder ohne Ärmel, und eine passende Clutch dazu.