Picot-Rätsel…

… gelöst. Glaube ich jedenfalls.

Mein nächstes Projekt, die Stulpen, sind, abgesehen vom Rundstricken, ja wieder nur ein einfaches zwei rechts-zwei links-Muster. Aber wie das so ist mit mir, muss ich auch da wieder was abändern. 😉

In meinem schönen Vogue-Buch fiel mir der Picot-Anschlag auf, der eine hübsche Kante mit „Mausezähnchen“ produziert – genau richtig für Socken, und auch Stulpen.

Mit der Anleitung im Buch wurde ich allerdings nicht glücklich, denn dabei strickt man eine lose Knötchen-Kette, aus der man hinterher wieder Fäden aufnehmen muss. Jeweils den richtigen Faden zu erwischen, damit es regelmäßig aussieht, ist gar nicht so einfach, daher suchte ich nach einer anderen Möglichkeit, und wurde im Netz fündig. Da stellte sich aber direkt das nächste Problem, denn ich habe jetzt schon drei Anschlagtechniken gefunden, die alle „Picot“ heißen (mit der aus dem Buch sind es dann schon vier), aber alle unterschiedlich sind, und vermutlich gibt es noch einige mehr. Für jemanden wie mich, der klare Anweisungen liebt, eine ziemliche Herausforderung!

Die nächsten Abende habe ich dann damit verbracht, mit dieser Anschlagtechnik herumzuspielen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis herzustellen, denn die Anweisungen im Netz sind für mich Anfängerin nicht hundertprozentig nachvollziehbar gewesen. Ich mache es jetzt folgendermaßen:

1. Drei Maschen anschlagen (Technik ziemlich egal)

2. Zwei Maschen nacheinander rechts abstricken.

3. Eine Masche durch Überziehen abketten.

4. Die abgekettete Masche verschränkt wieder auf die linke Nadel heben. (Das Verschränken ist wichtig; das Abstricken hinterher fällt leichter, habe ich festgestellt).

5. Drei  weitere Maschen aufstricken. (Ist das der Fachbegriff? Man tut so, als ob man die Masche abstrickt, behält sie aber auf der linken Nadel. Die Schlaufe der neuen Masche, die sich auf der rechten Nadel befindet, hebt man verschränkt auf die linke Nadel ab. Aus dieser neuen Masche dann eine weitere Masche genauso aufstricken, und dann noch ein drittes Mal aus der zweiten Masche, macht insgesamt drei neue Maschen.)

6. Schritte 2 bis 5 beliebig oft wiederholen; bei jedem Schritt bilden sich zwei neue Maschen, bis die gewünschte Anzahl erreicht ist.

Was sagen die Profis dazu? Das Ergebnis gefällt mir optisch und lässt sich gut weiterstricken, aber mich würde interessieren, ob das eine „richtige“ Methode ist…

Die gleiche Technik habe ich noch mit fünf aufzustrickenden Maschen gefunden, von denen dann vier auf eine reduziert werden (glaube ich jedenfalls). Das Ergebnis gefiel mir aber nicht so gut, die Mausezähnchen wurden mir zu groß:

Picot, zwei Maschen werden abgekettet

Bei einem Pullover nicht verkehrt, denke ich, aber nicht für meine Stulpen geeignet. Mit meiner Drei-Zwei-Eins-Picot-Technik wird das ganze etwas kleiner:

Picot mit einer abgeketteten Masche

Vorgestern habe ich dann mit dem Projekt Stulpe selbst begonnen, bin aber noch nicht so weit gekommen damit. Das dunkelblaue Garn wird ein kleiner Kontraststreifen am Anfang und Ende jeder Stulpe, der Rest wird aus dem hellblauen Garn, aus dem ich auch schon den Schal gemacht habe, denn die Stulpen sollen ja dazu passend sein.

Hier ist der aktuelle Stand, etwa zwei Zentimeter von jeder Farbe habe ich:

Stulpen, noch ganz klein

So richtig anfreunden kann ich mich mit dem Nadelspiel noch nicht, aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich gerade mal zehn Maschen auf jeder Nadel habe? Die anderen Nadeln sind irgendwie immer im Weg, obwohl ich heute etwas mehr Erfolg hatte, indem ich die linke Nadel, von der ich abstricke, immer nach ganz oben sortiere, und auch die rechte, neue Nadel immer über der anderen rechten halte. Im Moment kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ich je eine süchtige Sockenstrickerin werde, aber grundsätzlich Rundstricken zu können ist ja auch schon mal was. Ohne mein schönes Stricken lernen-Buch hätte ich mich da bestimmt nicht so schnell alleine rangetraut. 🙂