Sternchen

Eigentlich wäre dies der richtige Zeitpunkt für einen Jahresrückblick, aber jetzt gerade gucke ich lieber nach vorne.

Mein monatlicher Nähtreff ist ausgefallen, ich hatte mich aber schon darauf vorbereitet und die Zutaten für ein kleines Projekt herausgelegt. Also habe ich das heute alleine zu Hause genäht. Und das war auch gut so, denn mein lautes Fluchen wäre vielleicht in größerer Runde nicht so gut angekommen…

Was soll ich sagen, Patchwork und ich werden in diesem Leben wohl keine innigen Freunde mehr. So viele Fehler wie heute bei diesem kleinen Teil habe ich lange nicht mehr gemacht. Teile falsch gespiegelt zugeschnitten, zu klein, zu weit eingeschnitten – so ziemlich alle Fehler, die man beim paper piecing machen kann, habe ich mitgenommen. Vermutlich müsste ich das einfach öfter machen (oder nicht parallel drei neue Kochrezepte ausprobieren), aber ich nähe mir lieber Kleidung. Sofern man nicht gerade ein Korsett näht, kommt es dabei nämlich nicht immer so auf den Millimeter an. 😉

Jetzt ist der neue Untersetzer für die Teekanne jedenfalls fast fertig; nur das Binding fehlt noch; das mache ich morgen.

Der letzte Untersetzer hat fast zwölf Jahre durchgehalten; den hatte ich im Juni 2007 genäht. (Wer mal gucken will: hier, an Platz Nr. 19.) Ich hoffe, dieser hält auch noch mal so lange; dann hat sich die Mühe wenigstens gelohnt.

Wie man sieht, habe ich eine Schwäche für Sternchen. Ach was, Schwäche, ich lieeeebe Sternchen. Dass man davon sonst keine in meiner Wohnung sieht, außer zu Weihnachten, ist meiner Deko-Phobie geschuldet und der Tatsache, dass sich diese Form nur schwer für eine praktische Anwendung eignet. (Möglicherweise mag ich sie deshalb so? Oder weil sie so extrovertiert wirkt?)

Ich hatte zunächst mit diesem sternförmigen Untersetzer von pattydoo geliebäugelt, aber da das Stövchen rund ist, wollte ich nicht soviel Platz verschenken. Wie ihr seht, unpraktische Form. Auf der Suche nach weiteren Sternen bin ich dann auf diese informative Seite gestoßen: FieldGuidetoQuilts.com – eine Art Bestimmungs-Seite für Patchwork-Blöcke. Ausgehend von den Grundformen kann man dort nach „seinem“ Block suchen; für einige gibt es auch druckfertige, kostenlose Vorlagen. Dort habe ich unter anderem gelernt, dass es Sterne mit einer inneren Spitze gibt, und Sterne mit einem innen liegenden Patch, also einer Mitte ohne Stelle, wo alle Nähte zusammen laufen – wer hätte es gedacht?! Außerdem gibt es dort historische Informationen über die erstmalige Veröffentlichung eines Blocks und die verschiedenen Namen, unter denen er im Laufe der Zeit noch veröffentlicht wurde. Hochinteressant! In solchen Seiten kann ich mich ja stundenlang verlieren.

Dann hatte ich mein Herz aber an dieses Motiv verloren, eine Variation des pinwheel / Windrads, fand aber gestern Abend keine kostenfreie Druckvorlage mehr. Ich stöberte zunächst bei meiner Lieblings-Seite für Patchwork-Blöcke, QuiltersCache.com, wurde dort aber auch nicht fündig. Also habe ich mir das Bild ausgedruckt und auf Transparent-Papier abgemalt.

Nach dem Nähen habe ich gerade überlegt, ob ich die Oberfläche mit einer aufbügelbaren Folie vor Wachsflecken schützen soll. Ich habe solche Folie in transparent und matt und hatte mal geplant, sie für Taschen oder ähnliches zu verwenden. Aber der Bügeltest gerade hat ergeben, dass der Stoff dadurch sehr, sehr steif wird; das gefällt mir nicht so gut. Und eine zu rutschige Oberfläche ist auch kontraproduktiv bei einem Untersetzer, auf dem ein Stövchen mit Kerze steht. Also bleibt es bei dem Risiko. Wachsflecken bügele ich immer mit Küchenrolle darüber weg, so gut es geht, und ansonsten kommt der Untersetzer gelegentlich in die Waschmaschine. Aber der größte „Schaden“ an dem alten Untersetzer ist eigentlich nur das Ausbleichen durch die Sonneneinstrahlung; deswegen tausche ich den jetzt aus. Die Farben sind nach fast zwölf Jahren nicht mehr so schön leuchtend wie einst.

Das neue Jahr kann jedenfalls so weitergehen, aber gerne mit etwas mehr Kleidung. 🙂