Frischer Wind im Kleiderschrank

Hier nun, wie versprochen, zwei meiner kürzlich vor mehreren Wochen fertig gestellten Stücke: Zwei ganz unspektakuläre T-Shirts. 😀

Ich hatte dieses Jahr gefühlt nicht so viel Glück mit meiner Näherei und habe einige Ufos angesammelt. Eine Zeitlang dachte ich, dass ich gar nichts tragbares mehr hin kriege und mich vielleicht besser komplett aufs Stricken verlege.

Um mein „sewing mojo“ wiederzubeleben, habe ich mir dann ganz bewusst ganz einfache Sachen gesucht und dabei auch an meinen Kleiderschrank gedacht. Ich hatte mir vor vier Jahren meinen sehr schönen, dunkelblauen Skort genäht, den ich im Sommer am liebsten anziehe; der Stoff, Supplex, trägt sich absolut fantastisch und der weite Schnitt ist bequem und luftig. Für dieses Teil brauchte ich noch ein paar sommer-taugliche Shirts; von denen habe ich zu wenig im Schrank.

Ich trage und nähe ja ansonsten am liebsten Viskose-Jersey, aber wenn es wirklich sehr warm ist, finde ich den Stoff nicht so ideal. Er eignet sich am besten für sehr körpernahe Sachen und das ist bei Hitze nicht so schön, und feuchte Viskose ist schwer und klebt am Körper.

Deswegen hatte ich zunächst nach schönen Baumwoll-Jerseys gesucht und wurde sehr schnell fündig. Ich wollte auf jeden Fall einen gestreiften in maritimem rot-weiß-blau, und dann habe ich noch diesen schönen Anker-Stoff und diese japanisch anmutendenden kleinen Wellen gefunden; absolut süß!

Als Schnitt habe ich mich sehr schnell für Jalie 2012 entschieden; das T-Shirt daraus sitzt locker, aber ausreichend körpernah für meinen Geschmack.

Und tatsächlich sind es zwei sehr schöne, tragbare Shirts geworden, die trotz des wahrhaft miserablen „Sommers“ dieses Jahr schon einige Male zum Einsatz gekommen sind. Das hat mir dann genug Mut gemacht, mich gleich als nächstes an ein komplizierteres Projekt zu wagen; darüber mehr im nächsten Beitrag.

Außerdem habe ich weiter meinen Kleiderschrank ausgemistet; als nächstes waren die Kleider dran. Ich besitze für meinen Begriff ziemlich viele, obwohl ich sie nicht so oft trage. Auf dem Weg ins Büro auf dem Fahrrad finde ich die einfach nicht so praktisch. Und ich habe zu viele Kleider, die schwarz, hauteng und aus dehnbaren Stoffen sind; die eignen sich für Partys, aber nicht für´s Büro. Alltagstaugliche Kleider besitze ich inzwischen auch ein paar, aber deren Anzahl könnte ich mal erhöhen. (Auch dazu demnächst mehr.)

Ein paar davon habe ich aussortiert. Auch mehrere, die mir zwar passen und sehr gut stehen, die ich aber noch nie getragen habe, und ein sehr schönes, das von Anfang an etwas „spack“ um die Hüften war, habe ich aussortiert.

Dann habe ich mir noch die Blusen vorgenommen; auch dort sind einige rausgeflogen, die ich seit dem Kauf tatsächlich noch nie getragen habe, und zwei Stoff-Blazer sind auch aussortiert. Ich muss im Büro gottseidank kein Kostüm tragen, deswegen hängen die schon seit Jahren einfach nur rum, und ich habe mir vor längerer Zeit zwei sehr schöne Jersey-Blazer gekauft; wenn ich mal so etwas anziehen müsste, würde ich sowieso zu diesen greifen. Also können die Ungenutzten auch weg.

Jetzt stehen noch die Röcke an; da sind einige harte Entscheidungen zu fällen, weil darunter am meisten selbst-genähte sind. Aber auch hier gilt, was ich nicht trage, muss raus. Dann habe ich Platz für neue Lieblingssachen, die auch wirklich zum Einsatz kommen. Ich mag ja generell keine „Stehrümchen“ nur zur Deko haben, und für den Kleiderschrank, der größtenteils einen praktischen Einsatzzweck hat, gilt das noch mehr.

Kleiner süßer Wolf

Und hier ist der kleine Wolf in voller Pracht, fertig!

Als ich dieses süße Teil zum ersten Mal in der Herbst-Ottobre 2015 gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich den unbedingt nähen wollte! Auf der Nähmesse im letzten September hatte ich mir auch sofort zwei kuschelige Stoffe dafür zugelegt. Ursprünglich war das als Weihnachtsgeschenk geplant, aber wie das so ist, kommt man ja gerade in der Vorweihnachts-Zeit zu überhaupt nichts, und im Zuge meines letztjährigen Stress-Reduktions-Programms hatte ich dann von der Anfertigung abgesehen.

Aber göttinseidank gibt es ja immer wieder einen Anlass zum Feiern, und so wurde es jetzt zu einem Geburtstagsgeschenk für mein „Bonuskind“.

Die Augen-Applikation war eine ziemlich fummelige Angelegenheit; ich habe aber auch nicht, wie vorgeschlagen, einen dichten Zickzack verwendet, sondern eher einen weiten, weil die klitzekleinen Rundungen mir zu viel waren. Das Ergebnis ist eher suboptimal für meine Ansprüche, aber hinterher ist man ja immer klüger. Aus einer normalen Entfernung fällt es auch kaum auf; der Gesamteindruck zählt.

Hals- und Armausschnitte habe ich mit Bündchenstoff eingefasst; die Farbe ist etwas dunkler als ich gerne hätte, aber Karstadt hatte nur zwei Grau-Töne, einer hell, einer dunkel, also wurde es der dunkle. Zuerst wollte ich alles mit dem Hauptstoff einfassen, aber der war nicht dehnbar genug, also musste ich nochmal auf die Jagd gehen. Beim Halsausschnitt vor Anbringen des Bündchens hatte ich zuerst Angst, dass der nicht weit genug wäre, aber ein kurzer Test an meinem eigenen Kopf hat ergeben, dass auch Größe 92 problemlos über meinen (kleinen) Erwachsenenkopf passt, also war das kein Problem.

Wegen der vergleichsweise vielen Teilungsnähte, den Rundungen und den doppelt abgesteppten Ziernähten ist das Sweatshirt für ein Kindermodell vergleichsweise aufwendig zu nähen, aber der Aufwand hat sich mehr als gelohnt, finde ich!

Der Stoff ist ein kuscheliger, innen angerauter Bio-Sweat von Pumuckl Stoffversand; fühlt sich ganz wunderbar an. Für die Nadeln war er aber ziemlich hart; ich hatte das Gefühl, die Maschinen mussten ziemlich kämpfen, um durchstechen zu können – mit frischen Nadeln, versteht sich!

Die kleinen Augen haben gestrahlt bei der Übergabe, und das ist immer die schönste Belohnung. So macht das Nähen Spaß! 🙂

Nähen, trennen, nähen, trennen, nähen, trennen… fertig!

Kaum ist der erste Monat des neues Jahres rum, habe ich auch schon ein neues Kleidungsstück fertig gestellt! 😉

Schnittquelle „Padova“, hier mit einem schwarzen Unterzieh-Shirt getragen

Für dieses Jahr habe ich mir verschärften Stoff-Abbau vorgenommen. Das ist gar nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Obwohl ich mehr Stoffe hier liegen habe, als ich mich traue, zu zählen, mehrere Burda-Jahrgänge und andere Zeitschriften sowie viele Einzelschnittmuster, habe ich immer wieder Probleme, Stoff und Schnitt zu matchen.

Ich hatte hier zum Beispiel einen Jersey liegen, den ich *rotwerd* schon im Jahr 2007 gekauft hatte. Ich hätte schwören können, dass ich den höchstens drei, vier Jahre hier liegen hatte, komisch!

Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Stoff schon aus dem Regal gezogen und mir übergeworfen habe, in der Hoffnung, endlich die zündende Inspiration für einen Schnitt zu finden. Verschiedene Faktoren machten das schwierig: Ein schlichtes T-Shirt, z.B. nach Jalie 2012, war mir zu langweilig. Außerdem wollte ich gerne die Streifen interessant verarbeiten. Aber ich hatte nur einen Meter von dem Stoff gekauft (schwerer Fehler!), so dass alle Schnitte, die die Streifen gemischt oder schräg verarbeiteten, viel mehr Stoff benötigten, als mir zur Verfügung stand. Außerdem hatte der Stoff mit Grau, Schwarz und Silber zwar genau „meine“ Farben, aber mir fehlte trotzdem etwas der Kontrast; so für sich fand ich ihn dann doch zu trist. Gar nicht so einfach, alle diese Anforderungen unter einen Hut zu bringen; daher verlief meine Suche jahrelang im Sande.

Dann hatte ich mich neulich bei meinem Lieblings-Anbieter für Jersey-Schnitte, Schnittquelle, noch einmal auf eine intensive Suche begeben, und fand den Schnitt Padova, der mit einer Angabe von 1,35 m zumindest in die Nähe kam. Und durch geschicktes Auflegen kann man ja oft noch etwas sparen. Also bestellte ich mir den mal.

Beim Kopieren stellte ich dann fest, dass ich ihn im Originalzustand niemals aus meinem einen Meter heraus kriegen könnte, aber dann las ich die Angabe zur Gesamtlänge – 69 cm ist definitiv zu viel für mich! Nachdem ich den Schnitt um 10 cm in der Länge gekürzt und den Bundstreifen um 4 cm verschmälerte, hatte, ging es sich dann gerade so aus, aber wirklich haarscharf!

Das Nähen stellte mich dann vor unerwartete Herausforderungen. Neulich im Forum brachte mich ein Beitrag auf die Idee, außenliegende, abgesteppte Overlock-Nähte in Kontrastfarbe zu verwenden. Das war genau die richtige Idee, um den sportlichen Charakter des Schnitts zu betonen, und das Extra an Kontrast hinein zu bringen, das ich bei dem Stoff vermisste.

Das Nähen mit der Overlock war kein Problem, aber die Nähte dann von rechts abzusteppen, brachte mich bzw. die Nähmaschine, an die Grenzen. Mit dem Standard-Fuß und eingeschaltetem Obertransport – der mir sonst alles vom Teller zieht – funktionierte es wider Erwarten gar nicht. Ohne IDT ging es besser, aber auch nicht optimal. Mit dem Strickkanten-Fuss funktionierte es dann endlich; der hat eine Aussparung unter dem Fuß, in der die Nahtzugaben entlang laufen konnten, ohne den Transport zu behindern.

Das nächste Problem waren die Amausschnitte. Laut Anleitung sollte man einfach die Nahtzugabe nach innen klappen und absteppen. Diese Vorgehensweise stimmt mich grundsätzlich skeptisch, da das Umklappen einer Rundung nach innen nicht so gut funktioniert, obwohl es in Jersey natürlich noch eher geht als in einem nicht-elastischen Material. Speziell bei diesem Schnitt ist die Unterarm-Rundung auch sehr eng, so dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie man das faltenfrei absteppen können soll.

Ich habe mich dann nach mehreren Fehlversuchen für die einfache Version der aufwendigeren Schrägband-Einfassung entschieden: Schrägband rechts auf rechts aufnähen, umklappen, die Nahtzugaben vorher in der Rundung einschneiden, im Nahtschatten noch mal absteppen, überstehende Nahtzugabe des Schrägstreifens innen vorsichtig abschneiden.

Die letzte große Herausforderung war die Kapuze. Diese wird im Original mit einer französischen Naht/Rechts-Links-Naht genäht, und die Nahtzugabe wird nach innen geklappt und nochmals abgesteppt. In meinem Jersey wäre das zum einen zu dick geworden für meinen Geschmack, und das mehrfache Absteppen im schrägen Fadenlauf hätte die Kanten viel zu stark ausgedehnt. Das Teil war so! kurz davor, ein weiteres Ufo zu werden, aber ich wollte jetzt nicht mehr aufgeben. Nach tagelangem Nachdenken kam ich dann auf die einfache Idee, die außenliegenden Nahtzugaben – die erste links-auf-links-Naht hatte ich schon gemacht – mit einem Streifen Jersey abzudecken und den ebenfalls in Kontrastfarbe abzusteppen. Auch hier brauchte ich zwei Streifen und mehrere Anläufe, um endlich zu einem optisch und technisch zufriedenstellendem Ergebnis zu kommen, aber nun ist das Teil so weit, dass ich mich damit auf die Straße traue!

Selten habe ich den Nahttrenner so oft benutzt wie bei diesem Teil, und das dann noch in Jersey. Kein reines Vergnügen, aber mein Ehrgeiz, keine Ufos mehr zu produzieren, hat den Sieg davon getragen, hurra!

Schlicht und schnell

Ein schnelles Erfolgserlebnis für Zwischendurch: Ein zweites Schlafshirt nach dem bereits bewährten Schnitt # 113 aus der Burda Dezember 2008 (damals, als sie noch Burda Modemagazin hieß).

Der Stoff, ein bedruckter Viskose-Jersey der dünneren Sorte, ist jetzt auch schon gut vier Jahre abgehangen und nun endlich verarbeitet. Damit zählt dieses Projekt unbedingt zum UWYH mit!

Mit den Raglanärmeln lässt sich das Modell schnell zusammen nähen. Aufwendiger war dann nur die Einfassung des Halsausschnitts mit einem Dessousgummi mit Herzchen (ebenfalls aus dem Bestand) und das Einfassen des geschlitzten Saums mit einem Streifen aus dem Oberstoff. Hier ein Detailfoto des Einfassgummis; ist das nicht süß mit den Herzchen?

Der Stoff ist sehr weich und etwas dünner als die meisten meiner anderen Viskose-Jerseys. Zum Tragen als Nachthemd sehr gut geeignet, zum Vernähen etwas fuddelig. Die eingelegten Falten am Halsausschnitt sind mir trotz vorherigen Fixierens mit einem Steppstich beim Einfassen etwas weggerutscht auf einer Seite. Da werde ich das nächste Mal auch während des Nähens mit Tesafilm arbeiten, wenn ich dran denke. Aber für ein Nachthemd reichte mir das quick and dirty wieder mal völlig aus.

Der Jersey war etwas (mehr) verzogen, und das Druckmuster der Schmetterlinge läuft nicht genau senkrecht zu den feinen, schwarz-weißen Querstreifen, sondern leicht schräg, was das Zuschneiden zu einem ziemlichen Nervenkrieg gemacht hat. Außerdem gab es in der Nähe des oberen Rands ein zwei handbreit großes, ausgestanztes Loch im Stoff; anscheinend hatte sich dort jemand ein paar Schmetterlinge herausgeschnitten. Die Verkäuferin war etwas überrascht beim Abrollen und hatte mir den Verschnitt kostenfrei dazu gegeben. Wegen all dieser Hindernisse habe ich jedenfalls kaum noch etwas übrig von den gut anderthalb Metern; vielleicht reicht es noch für ein Vorderteil im Mustermix, mal sehen.

Nun ist ein weiterer Vorrat erfolgreich und tragbar verarbeitet; das finde ich gut! 🙂

Pariser Hirsch

Da ich mit meinen Näh-Plänen für nützliche Kleidung sowieso seit Jahren hoffnungslos im Rückstand bin – Hosen! Blusen! – hatte ich mir vor, ähem, zwei Jahren den Spaß gegönnt, etwas völlig Sinnbefreites zu nähen.

Seit ich den vor nunmehr vier sechs Jahren im Burda Magazin gesehen hatte, ging er mir nicht mehr aus dem Kopf. Ist ja sonst nicht so meins, so Deko, aber das war einfach zu abgefahren!

burdastyle.de – Hits für Kids 4/2009
(zweites Bild)

Ich wusste auch schon, welchen Stoff ich dafür verwenden wollte, nämlich einen rot-weiß-karierten Vichy, den ich im Vorjahr in Paris erstanden hatte. Ich liebe dieses Dekor, aber der Stoff selbst stellte sich nach dem Waschen als etwas rauher und knitteriger heraus, als ich es für Kleidung bevorzuge. Für Deko ist das ja aber egal.

Das Nähen und Ausstopfen war nicht weiter problematisch. (Übrigens ganz erstaunlich, wieviel Füllwatte und Stoffreste so ein Teil fressen kann!)

Die erste größere Hürde waren die beiden Geweihstangen. Wie bekommt man die dazu, in der gewünschten Position abzustehen? Nur fest stopfen und annähen brachte jedenfalls kein brauchbares Ergebnis. Dann habe ich im Baumarkt nach einer dünnen, festen Metallstange gesucht, aber die waren entweder zu dünn-drahtig um ausreichend Stand zu bringen, oder so stabil-dick, dass sie sich zumindest nachträglich nicht mehr in die Geweihe bugsieren lassen wollten.

Ich habe dann zu den langen Schaschlik-Stäben aus Holz gegriffen. Die wollte ich eigentlich nicht verwenden, weil das zu leicht abbrechen kann, aber das war das einzige Material, was sich noch nachträglich in die Füllwatte bohren ließ.

Für die hübschen braunen Augen habe ich etwas länger gesucht, bis ich auf die schönen Glasaugen aus dem Teddybär-Bastelbedarf gestoßen bin. Etwas teurer, aber ihr Geld wert, weil die Augen so schön echt aussehen! Meine Version hat einen längeren, festen Draht am Ende, den ich einfach in den Stoff gesteckt habe, ohne weitere Befestigung; fällt ja nicht in Kinderhände. Darunter künstliche Wimpern aus der Ersatzteil-Ecke des Drogeriemarktes.

Im Anschluss jedoch die nächste Hürde: Wie aufhängen? Denn ich wollte das Teil nicht als Steckenpferd, sondern an die Wand tackern. So richtig klassisch im Jäger-Stil mit Pseudo-Holzscheibe drunter wäre ja cool, aber da stellte sich auch wieder die Frage, wie aufbringen? Ich kam zu keinem rechten Ergebnis, und so lag dieser hübsche Kopf dann fast zwei Jahre in meinem Nähzimmer, und natürlich brachen die Schaschlik-Stäbe innen beim ersten Sturz vom Stuhl durch. Hm…

Vor kurzem sprach ich mit einem professionellen Tierpräparator über dieses Problem, und seine Idee war es, hinten rückwärtig eine dünne Spanplatte einzubringen. Aber ich hatte ja schon alles zugenäht und wollte da nicht noch mal ran. Also wieder zurück gestellt.

Vor ein paar Wochen traf mich dann der Inspirationsblitz bei einer völlig anderen Tätigkeit, wie das immer so ist: Aufhängen!

Ein stabiler Mantelaufhänger fand sich noch in meiner reichhaltigen Kurzwaren-Sammlung und so habe ich diesen kurzerhand von Hand an den Hinterkopf des Burschen genäht, einen laaangen Haken in die Zimmerecke gehämmert und da hängt das Köpfchen jetzt kurz unter der Decke und hat den besten Ausblick auf mein Treiben im Nähzimmer. So ein paar Augen an der Wand soll ja ein prima Mittel zur sozialen Kontrolle sein, also habe ich ihm die Aufgabe übertragen, mich zum Nähen meiner Stoffberge zu motivieren und vom Kauf neuer Stoffe abzuhalten. (Scheint auch schon zu wirken; dazu in den folgenden Tagen mehr.)

Netter Nebeneffekt: Die Geweihstangen stützen sich an der Wand ab, so dass ich mich um diesen Punkt vorerst auch nicht mehr kümmern muss. 😀

Mein Schatz…

.. oder vielmehr, meine Schätze:

Am Wochenende hat die Nähmesse in Hamburg stattgefunden. Darauf aufmerksam wurde ich über die Werbung im ÖPNV; dort wurde der Wettbewerb Das Hamburger Nähtalent, bei dem man ein selbstgenähtes Kleidungsstück einreichen kann, beworben. Ich hatte gleich eine hübsche Idee, aber der Zeitmangel verbot es mir, an die Teilnahme auch nur zu denken. Aber die Idee ist gespeichert; mal sehen.

Die Nähmesse bezeichnet sich ziemlich selbstbewusst als „einziges Event“ in Deutschland, das ein umfassendes Angebot für Neueinsteiger und Profis bietet. Das bezieht sich hauptsächlich auf das Workshop-Angebot der beiden Tage, das unbestritten sehr vielfältig war: Vom Dessous nähen über Taschen, Röcke, Loops bis zu speziellen Verarbeitungstechniken wie Schrägstreifen und Paspeln ist alles dabei. Über 50 Workshops (einige davon mehrmals) an den zwei Tagen, das dürfte wirklich nicht so schnell zu toppen sein!

Mich selbst haben, wie meistens, mehr die Stoffhändler interessiert; gut 30 an der Zahl. Viele aus Land und Umland, aber auch einige von auswärts; und eine gute Mischung an Stoffen und Zubehör. Konkret gesucht habe ich zwei graue Stoffe für ein ganz besonderes Kindersweatshirt, sowie einen Ergänzungsstoff für mich, einen Jersey als Bund für eine Leinenhose. Da wurde ich auch in allem fündig:

Links oben im Bild seht ihr die zwei grauen Stoffe; zwei ganz wunderweiche Bio-Jerseys vom Pumuckl Stoffversand mit kuscheliger Rückseite, genau richtig für den Zweck. Rechts daneben ein hellblauer Jersey. Ich habe ein blaues Glanzleinen, das ich derzeit gerne zu einer Leinenhose mit Jerseybund verarbeiten würde. Den passenden Blau-Ton zu finden ist so gut wie unmöglich. Auch der jetzige ist nicht so das Gelbe vom Ei; vielleicht weiche ich doch besser auf ein sehr helles Grau aus. Da muss Mahler mal zeigen, was die Palette zu bieten hat.

Dann haben mich außerplanmäßig noch zwei süße Stöffchen angesprungen, die „meins“ geschrien haben: Links unten ein Jersey mit Elfen-Aufdruck. Ich bin ja nun alles andere als der Rosa-Niedlich-Typ, aber dieses vergleichsweise schlichte Design hat mich spontan angesprochen. Es ist ein Rest von 0,5 Meter, und ich habe gerade schon einen speziellen, selbst entworfenen, Schnitt dafür in Arbeit. Lasst euch überraschen!

Ja, und dann ein weiterer Digitaldruck, wie sie gerade immer noch so schwer in Mode sind, und lustigerweise auch wieder mit einem Vogel-Motiv. Ich habe schon zwei andere Digitaldruck-Jerseys, einer mit Flamingos, einer mit Papageien. Bunte Vögel bieten sich als Motiv für diese Technik ja wirklich an, und mit dem schwarzen Untergrund hier kommen die Farben so richtig knallig raus, genau richtig für mich. Da war einfach kein Liegenlassen möglich! Mitgenommen habe ich ihn von Niccoel.

Tja, und dann… kam ich am Stand von „Knopf Jakob“ vorbei (leider ohne Website!). Und da war es schon wieder und ganz unerwartet um mich geschehen:

Dreißiger Jahre Art deco-Knöpfe und Brosche. Ori-gi-nal! Seit einiger Zeit schon schwirrt mir der Gedanke an ein Flapper-Kleid im Kopf herum, und diese Knöpfe haben spontan ein Bild von dem Kleid mit Knöpfen und Brosche und passender Tasche vor meinem inneren Auge erstehen lassen. Es kann sich nur noch um Jahre handeln, bis ich dazu komme, auch diesen Traum zu verwirklichen, aber wenn es dann endlich soweit ist, bin ich bestens vorbereitet, ha! 😀

Hier findet man übrigens einen sehr interessanten Artikel über einen der Eigentümer, Reinhold Jakob:
http://www.buerstaedter-zeitung.de/lokales/buerstadt/lebenslauf-wie-vor-100-jahren_14515496.htm

Der Weg zur Messe war lang, da sie von uns aus fast am entgegen gesetzten Ende dieses Landes liegt; ich habe über eine Stunde gebraucht, um von Bergedorf nach Schnelsen zu kommen. Diese Location kannte ich noch gar nicht, und so war es bei dem guten Wetter auch mal ganz interessant, noch ganz fremde Stadtteile zu bereisen, von denen wir hier ja mit 150 an der Zahl reich gesegnet sind. Der Weg hat sich auf jeden Fall sehr gelohnt!

Und ich habe tatsächlich in den letzten Wochen noch ein genähtes Teil fertig stellen können:

Ein Shirt nach meinem inzwischen recht beliebten Schnitt Jalie 2793, hier in einer gekürzten Version als Shirt, wieder ohne Bindebänder. Beim Zuschnitt musste ich stückeln, und die Ärmel mit einer mittleren Naht zuschneiden, und deren Rückseite sieht auch anders aus als die Vorderseite, sonst „wäre es sich nicht ausgegangen“, wie meine Freunde aus Österreich das immer so liebenswert formulieren. Aber im Stückeln bin ich ganz gut und mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden!

Bitte entschuldigt das schlechte Handybild; aber im Moment ist meine Devise, lieber überhaupt ein Foto als gar keines… 🙂

Fix zusammengerührt

Ein schnelles, kleines Projekt, das mir völlig ungeplant zwischen die Finger kam, ist diese einfache Abdeck-Haube für unsere Küchenmaschine.

Eigentlich hatte ich den Hamburger Stoffladen „Fadenlauf„, den ich noch nicht kannte, aufgesucht, um mich über die Nähmöbel von Rauschenberger näher zu informieren. Nach dem ausführlichen Gespräch, für das der engagierte Mitarbeiter sogar extra bei RMF anrief, um eine meiner Fragen klären zu können, stöberte ich noch durch die reichhaltige Stoff-Auswahl. Hier hat es wirklich alles, was das Herz begehrt; Kinderstoffe, Damenstoffe, sehr schöne Jerseys, Biostoffe, Quilt- und Patchwork, die Auswahl war unüberschaubar.

Da ich eigentlich nicht noch mehr Stoffe brauche 😉 ließ ich die Verlockungen auf den Ballen liegen. Aber bei den Rest-Stücken wurde ich dann unerwartet schwach – normalerweise gehöre ich so gar nicht zum Typus Schnäppchenjäger. Aber dieser Jersey hier, genau meine Farben, tolles Muster, die Menge ausreichend für ein Shirt, der musste mit. Und hier eine Seide, auch genau meins, ausreichend für ein luftiges Oberteil – gute Qualität zum günstigen Preis, wer kann da schon Nein sagen? Und dann fiel mir noch ein Stück intensiv-blaues Mischgewebe in die Hände; von der Menge her gerade ausreichend für die Haube, die schon seit 10 Jahren auf meiner inneren to-do-Liste steht, und für 3 Euro – klarer Fall!

Und manchmal schaffe ich es ja sogar, einen Stoff auch sehr schnell zu verarbeiten. Gewaschen und getrocknet war die neue Beute schnell bei dem Wetter, und weil ich nach dem langwierigen Hosenrock-Projekt mal wieder Lust auf ein schnelles Erfolgserlebnis hatte, habe ich mir kurzerhand das Maßband geschnappt und die Küchenmaschine ausgemessen. Ein Päckchen rotes Nahtband fand sich in meinen ererbten Vorräten, perfekt. Damit wurde es wenigstens zur Hälfte zum UWYH-Projekt.

Genäht war das Teil recht schnell; ein durchgehender Streifen für das Mittelteil, zwei Seitenteile eingesetzt. Nahtzugaben nach außen und Nähte und Saum mit dem Nahtband eingefasst, schon fertig. Ein kleiner Henkel obendran, damit man sie leicht abnehmen kann. Innerhalb von etwa drei Stunden hatte ich ein weiteres Problem mit Stoff gelöst; die Küchenmaschine hat jetzt eine vernünftige Abdeckung, die sie vor dem küchen-üblichen Staub und Fettfilm schützt – perfekt! 😀

Vom Ufo zum Lieblingsteil

Das ging schnell! Gestern und vorgestern machte ich mich daran, das erste der lange vergessenen Ufos endlich fertigzustellen. Weil das blaue Shirt damals schon weiter gediehen war, fing ich mit diesem an.

Die gerundeten Einsätze oben, die auch die Rückseite zieren, habe ich bei diesem Versuch ein wenig faltenfreier einsetzen können. Diese gegenläufig gerundeten Nähte sind wirklich schwierig zu nähen; ich habe mich sehr bemüht, nicht am Stoff zu ziehen und ich vermute, das war einer der Fehler damals. Beim zweiten Einsatz habe ich die Nahtzugabe des weißen Einsatzes noch eingeschnitten in der Rundung, damit es sich noch besser formen lässt; das hat auch ein wenig was gebracht. Ein bisschen habe ich ja gelernt in den letzten Jahren!

Den Halsausschnitt habe ich mit meiner quick and dirty-Einfass-Methode verarbeitet: Einfass-Streifen rechts auf rechts annähen, nach innen unten umschlagen (die Breite der Nahtzugabe kann man hier frei wählen; ich habe sie ein wenig schmaler gemacht als sonst, ca. 7 mm statt 10) und von rechts entlang der ersten Naht hier mit einem schmalen (3er) Zickzack feststeppen (ansonsten geht auch Geradstich exakt im Nahtschatten); innenliegende offene Nahtzugabe knappkantig vorsichtig abschneiden, fertig. Spart das fummelige millimeter-genaue Einschlagen der zweiten Kante und bei dem Jersey macht es optisch auch von innen keinen wesentlichen Unterschied, finde ich, sofern man beim Abschneiden sauber vorgeht.

Dann kam mir die Idee, das gleiche bei den Ärmelsäumen zu machen; gottseidank habe ich in meinem Regal noch einen Rest von dem weißen Stoff gefunden, aus dem ich die Streifen schneiden konnte.

Und dann kam mir die Idee, die Zickzack-Absteppung auch bei den Einsätzen zu machen und so zum einen diesen Stil noch zu betonen, die Nahtzugaben glatt zu legen (sozusagen eine Art falscher Flatlock) und gleichzeitig durch leichtes Dehnen des Stoffes die Wellenbildung wieder ein bisschen auszugleichen. Worked like a charm!

Jetzt bin ich total verliebt in das Shirt <3 und finde, dass es mit jedem gekauften Sport-Shirt locker mithalten kann; sowohl, was den Stil, als auch was das Material angeht, das sich - zumindest bislang vor dem Rechner 😉 - ganz wunderbar trägt! Der Schnitt ist übrigens einer der verblichenen "neue mode Stil"-Firma, die Nummer lautet M23223. Und nein, den verkaufe ich ganz sicher nicht so schnell! 😉 (Ich meine, dass die sogar noch im Geschäft sind, aber sie verkaufen leider keine Einzelschnitte mehr so wie früher.) Wobei ich hier zwei Schnitte verhochzeitet habe; das Passen-Detail stammt von NM, der größte Teil des restlichen Schnittes ist dann mein bewährter Jalie 2212. Ich kann es kaum erwarten, nächste Woche mit dem Lauftraining zu beginnen und den Praxistest zu machen! Meine blöde Mandelentzündung und der Schnupfen haben mich leider um zwei Wochen in meinem Zeitplan zurückgeworfen...

Zitronengelbes knock-off (kein Designer)

Im Zuge der Aufarbeitung meiner Altlasten habe ich mir als nächstes ein gar nicht so altes Ufo vorgenommen. Im Februar hatte ich das Glück, bei meinem Lieblings-Dealer Mahler Stoffe einen zitronengelben Jersey zu finden. So einen suche ich schon ewig, denn die meist nur angebotenen warm-gelben Töne stehen mir nun mal nicht so gut. Ich wusste sofort, was ich daraus machen wollte, nämlich, eines meiner Lieblings-Shirts zu kopieren:

Rechts seht ihr das weiße Original, links mein nachgebautes Teil. Zugegeben, kein Designer-knock-off, sondern Massenware, aber der Stil dieses Shirts hatte mir immer schon so gut gefallen; ist mal was anderes.

Mein Jalie 2005-Schnitt erwies sich als fast passgenaue Vorlage; ich habe nur einige Zentimeter aus der vorderen Mitte herausgenommen, da das Kauf-Shirt tatsächlich noch enger ist als der Schnitt.

Danach habe ich das Vorderteil auf das Original-Shirt gelegt und die Linie des Ausschnitts nachgezeichnet. Nicht vergessen, die Nahtzugabe wieder hinzuzufügen, sonst wird der Ausschnitt größer als beabsichtigt!

Das gleiche habe ich dann beim Rückenteil gemacht:

Und dann noch beim Kragen. Da hatte ich zuerst einen Fehlversuch, bis ich darauf kam, wie ich den Kragen legen muss, um ihn in einem Teil abzeichnen zu können; so, dass die Bruchkanten von hinterer Mitte und vorderer Kante erhalten bleiben:

Die obere Kante ist der gefältelte Ausschnitt in der vorderen Mitte, die untere Kante ist die hintere Mitte. Zugeschnitten werden dann zwei Teile dieser Art, wobei die Bruchkante die am Schnitt-Teil bezeichnete ist. Die beiden Teile werden dann zuerst in der hinteren Mitte bei einfacher Stofflage zusammengenäht, dann an der Bruchkante gefaltet, so dass die Naht der hinteren Mitte innen liegt.

Ein Bild mit Folie drauf fehlt, aber hier seht ihr das fertige-Schnitt-Teil:

Die untere Kante habe ich dann in Falten gelegt. Da mein Jersey etwas dicker ist als das Original, wollte es mir nicht gelingen, drei Falten zu legen; also blieb es bei nur zweien. Fixiert habe ich das ganze mit meiner bewährten Tesafilm-Methode*, und dann habe ich die Falten mit dem Dreifach-Stepp-Stich kurz neben der Nahtlinie auf der Nahtzugabe fixiert. So ist sichergestellt, dass beim Einnähen des Einsatzes in den Ausschnitt die Falten nicht verrutschen.

Die Ecken vorne unten habe ich nicht ganz perfekt hinbekommen, aber beim Tragen fällt es kaum auf und für den ersten Versuch bin ich recht zufrieden. Und inzwischen habe ich bei einem anderen Shirt die sehr einfache Methode angewandt, diese Ecke vorher von Hand vorzuheften; so gelingt es dann beim nächsten Mal garantiert!

Der Rest ist dann das übliche T-Shirt, wobei bei diesem Modell natürlich erst die Schulternähte geschlossen werden müssen, dann wird der Kragen eingenäht, dann Ärmel einsetzen, untere Ärmel- und Seiten-Nähte in einem Rutsch schließen, säumen. Den Kragen kann man natürlich auch erst ganz am Schluss einsetzen, aber ich denke, bei offenen Seitennähten ist das einfacher zu handhaben.

Und warum war das Teil ein Ufo? Nun, ich hatte durch das lange Liegenlassen vergessen, mit welcher Nahtzugabe ich die Teile zugeschnitten hatte. Genäht habe ich dann mit meinen üblichen 0,5 Zoll-Zugaben. Das Shirt wurde dann allerdings so wurstpellen-eng, dass es sogar mir zu viel war, und das will schon etwas heißen! Da hatte ich wohl doch mit dem kleinen Rollschneider und der Zugabe von nur 1 cm zugeschnitten? Möglicherweise ist auch die unterschiedliche Dehnbarkeit von Original und meinem Stoff ein Punkt; da habe ich gar nicht verglichen. (Merke: Immer vorher nachmessen!) Jedenfalls hatte ich zum Nähen ein Garn verwendet, das farblich so haargenau passte, dass das Auftrennen des Dreifach-Geradstichs in dem Jersey kein Zuckerschlecken war. Faul, wie ich war, hatte ich nämlich zum Nähen nicht meine Ovi verwendet, deren Stich ja vergleichsweise einfach zu trennen ist, sondern die normale Nähmaschine. Und dieser Stich sitzt so tief im Stoff drin, dass er unter normalen Umständen schon schwer zu trennen ist, vor allem aber dann, wenn man das Garn farblich nicht vom Stoff unterscheiden kann! Das hatte ich also ewig vor mir hergeschoben, jetzt aber endlich mal nachgeholt. Nach kaum einem halben Tag Auftrennen von Nähten und Säumen, neu nähen und neu säumen, ist es nun auch schon fertig! Der Sommer kann kommen!

* Mir fällt gerade auf, dass ich anscheinend noch gar keinen Beitrag über diese Methode hier veröffentlicht habe. Das hole ich dann demnächst mal nach!**

** Dank der großartigen Maria hat sich der Beitrag über die Tesafilm-Methode doch wiedergefunden, und zwar hier:
http://stichelstube.capricorna.de/wordpress/2014/04/23/kleben-und-kraeuseln/
Dankeschön! 🙂

Kleine Geschenke…

.. erhalten die Freundschaft, sagt man. Was machen dann eigentlich große Geschenke? 😉

Eine liebe Freundin war letztes Jahr begeistert von meiner rot-weiß-karierten Fahrradkörbchen-Tasche. Auf Nachfrage, was genau ihr daran so gut gefiel, nannte sie zum einen Farbe und Muster und zweitens die Größe. Ah, Idee!

Schon ewig habe ich auf meiner Festplatte das damals kostenlose Schnittmuster für die „Hobo Bag“ von HotPatterns schlummern, und jetzt bot sich eine geeignete Empfängerin. Rot-weiß-karierten Stoff hatte ich von der Frankreich-Fahrt noch hier liegen. Und so machte ich mich mit großer Freude an die Anfertigung der Tasche! Gleichzeitig qualifiziert sich dieses Projekt auch als „Use what you have“ – win-win!

Die Anleitung hat einen winzigen, unproblematischen Fehler*, ansonsten lief alles sehr glatt. Die Anleitung ist sehr ausführlich und gut bebildert; ich liebe den intelligenten Schnitt und dass es drei kleine Innentaschen gibt, gefällt mir auch sehr gut. Gerade bei einer so großen Beuteltasche ist das sehr nützlich!

Von außen sieht sie, ziemlich unspektakulär, so aus:

Hier ein Versuch, die Innenansicht mit den zwei offenen Innentaschen zu zeigen; der weiche Baumwollstoff macht das etwas schwierig:

Hier die kleine Reißverschlusstasche auf der gegenüberliegenden Seite:

An der Unterseite treffen die rautenförmigen Teile zusammen, das sieht auch sehr hübsch aus:

Die Träger-Teile habe ich komplett mit einer leichten Vlieseline verstärkt; die vier Unterteile zusätzlich mit einer dünnen Näh-Einlage, um dem Boden einen Hauch von Standfestigkeit zu geben, ohne den „slouchy look“ zu sehr zu beeinträchtigen.

Die Empfängerin hat sich sehr über die Tasche gefreut, und ich hoffe, dass sie ihr viele Jahre gute Dienste leisten wird! 🙂

* In Bild Nr. 7 werden die Unterteile mit den aufgesetzten Taschen gezeigt; das ist falsch, hier werden die Teile ohne die Taschen verwendet. Die Teile mit den Taschen wurden ja bereits im Schritt davor verarbeitet.