Warum Kleidung mit Löchern…

… wärmender sein kann als solche ohne Löcher! 😀

Pünktlich zum Herbst erscheinen die Strick-Tipps in den Frauenzeitschriften, und die einzige, die ich lese, die „Brigitte“, macht da keine Ausnahme. Die letzte Strick-Beilage hatte verschiedenste Projekte zu bieten, vom Schal bis zum Zopf-Pullover – wer vieles bringt, wird manchen etwas bringen. 😉

Meine letzte größere Strick-Erfahrung ist gut sieben Jahre her, aber reizen tut mich das schon immer wieder; besonders eben im Winter, in der klassischen Zeit. Also habe ich mir „Das große Strickbuch“ gegriffen, einen italienischen Anschlag in Angriff genommen, und mir am letzten sonnigen Wochenende dieses Jahres eine kleine Stulpe im einfachen 2 links, 2 rechts-Muster gestrickt.

Stulpe im Bündchen-Muster

Neulich hatte ich in einem Geschäft Stulpen mit einer Daumenöffnung gesehen, wie sie seit einiger Zeit bei Fahrrad- und Sportkleidung modern ist. Eine schnelle und einfache Alternative zu einer Stulpe mit angestricktem Daumenteil. Also habe ich ein zweites Exemplar gemacht, und ein Längs-Knopfloch zwischen zwei linken Maschen eingearbeitet.

Stulpe mit Daumen-Öffnung

Und siehe da, dieses Exemplar wärmt die Hand noch besser als die einfache Version, weil der komplette Handrücken bedeckt ist. Genau das richtige für jemanden wie mich! 😀

Jetzt werde ich meine Anschlag- und Abstrick-Technik noch etwas verfeinern, und verschiedene Möglichkeiten des Knopflochs testen, weil mir die Maschen da noch etwas zu sehr gedehnt werden. Aber grundsätzlich.. hat das schon seinen Reiz, seinen „Stoff“ komplett nach eigenen Wünschen herstellen zu können.

Am schwierigsten waren jedoch die rechten Maschen für mich… Ich hatte das bei meinem letzten Strickversuch vor etwa drei Jahren in meinem privaten Nähkränzchen in Köln schon festgestellt, dass ich die rechten Maschen ganz falsch abstricke. Ich habe sie verschränkt abgestrickt; obwohl mir das gar nicht verschränkt vorkommt, im Gegenteil. Das richtige rechts Stricken finde ich viel schwieriger und auch ein wenig „unlogischer“, weil man da von links hinten in die Masche einstechen muss, und da ich recht fest stricke, ist das nicht immer so einfach. Schon komisch. Nachdem ich das bei der ersten Stulpe also komplett falsch gemacht hatte, fiel es mir wieder ein, und nach einem tiefen Blick ins Buch habe ich die zweite Stulpe dann auf die herkömmliche Art gestrickt.

Jetzt muss ich mir wohl außer den Stoffläden auch mal die Strickläden in Hamburg genauer ansehen… 😀

Mein graues Kleid aus dem letzten Post hat auch einige Fortschritte gemacht; aber ich war zwischenzeitlich wegen privater Angelegenheiten etwas abgelenkt. Die Ärmel sind drin, und eine Seitennaht ist geschlossen. So ganz perfekt ist es nicht; mit dem Armausschnitt bin ich nicht hundertprozentig zufrieden, aber das werdet ihr demnächst auf den Fotos genauer begutachten können. Die Säume werde ich hoffentlich mit meiner Cover hinbekommen, und jetzt überlege ich noch, wie ich den Ausschnitt gestalte. Ob ich ihn einfach so hoch und rund lasse, oder tiefer ausschneide, mit oder ohne V oder U, oder doch lieber leichter U-Boot-Ausschnitt? Und wie ich den dann einfasse. Mal sehen.

Meine Ovi ist gerade in Reparatur; die letzte Zeit hat sie mich wieder mit Fehlstichen im linken Nadelfaden genervt. Laut dem ersten Anruf vom Händler wäre sie in Ordnung, aber ich habe gebeten, sie noch mal mit meinen bevorzugten Stoffen – Viskose-Jersey mit Elasthan – daraufhin zu testen. Sie ist jetzt fertig zur Abholung, wurde mir am Montag gesagt; mal gucken, ob es was gebracht hat. Der Laden macht auf jeden Fall einen sehr guten, professionellen Eindruck; es ist für mich zwar eine Stunde Fahrt und schwierige, weil knappe, Öffnungszeiten, aber für einen guten Schrauberservice nimmt man das ja gerne in Kauf.

Und ich habe mir, als ich meine Ovi dort abgegeben habe, eine richtig gute Stoffschere für Linkshänder gekauft; eine Kai, die hat mich im direkten Vergleich mit einer anderen auf Anhieb überzeugt. Auch an (Prym-)Kurzwaren und Garn war der Laden gut sortiert; kann ich nur empfehlen.