Tierschützer und Anti-Pelz-Aktivisten bitte mal weglesen jetzt.
Ich war heute nämlich bei Leder Detmer. Wow. Also: WOW!
Ich wusste nicht, was man alles mit Leder und Fell anstellen kann. Nicht nur das übliche gefärbte (pink!), lackierte, geprägte, gelochte Leder, sondern noch zig andere Bearbeitungsarten sind möglich, bis das Endprodukt aussieht wie ein „normaler“ Stoff oder etwas sehr futuristisches, und gar nicht mehr wie Leder. Und ich habe nur die vordere Halle gesehen…
Der Verkaufsraum/ die Lagerhalle befindet sich im Hinterhof des Geländes, schräg gegenüber der „Metro“ in Altona. Von der S-Bahn-Haltestelle Holstenstraße etwa einen Kilometer in westlicher Richtung stadtauswärts die Stresemannstraße lang – nicht in östlicher, wie auf Google Maps fälschlicherweise für diese Hausnummer angegeben! Guess how I know…
OpenStreetMap zeigt es dagegen richtig an.
Fotos und Text auf der Firmenwebsite geben einen guten Eindruck, daher verliere ich jetzt nicht mehr allzu viele Worte. Lederreste werden dort nach Kilopreis verkauft; wer, wie ich heute, nur ein kleines Stück braucht, ist dort also bestens aufgehoben. Auch kleine Fellstreifen als Verzierung sind dort zu bekommen. Ganz zu schweigen von dem überreichen Angebot an Schnallen, Verschlüssen, Bodennägeln, Ziernieten, Ringen und anderen Metallwaren, die man so für Gürtel, Taschen und anderes braucht.
Der einzige Wermutstropfen sind die engen Öffnungszeiten. Die freundliche und hilfsbereite Bedienung und das überreiche Angebot machen den kleinen Aufwand aber mehr als wett!
schon wieder monatelang nix geschrieben… Dabei bin ich nicht ganz untätig. Wobei ich in den letzten Wochen mehr gestrickt habe als genäht. So ist nun mein erstes Paar Socken fertig geworden, und es ist wieder mal nicht so schwierig, wie ich geglaubt habe. Vor Fersen muss man wirklich keine Angst haben! 🙂
Für den Anfang das klassische Modell mit Käppchenferse und Bandspitze, aus meinem geliebten Buch „Stricken lernen„. Nach dem geglückten Versuch war ich sofort vom Socken-Virus infiziert, und habe mir das Buch „Der geniale Socken-Workshop“ zugelegt, das ich nur wärmstens empfehlen kann. So viele Möglichkeiten, für alle Fußformen, wer hätte es gedacht?! Da ich zu Hause immer nur barfuß oder auf Socken herumlaufe, werde ich ausgiebig stricken und test-tragen können. Diesen Winter wird es keine kalten Füße geben! 😀
Gerade stricke ich am zweiten Modell, diesmal eine fersenlose Spiralsocke. Die hatte mich schon vor Urzeiten mal gereizt, und jetzt habe ich sie endlich auf der Nadel. Es gibt verschiedene Anleitungen; ich habe meine ohne extra Bündchen gemacht, komplett mit einem 4 rechts-4 links-Muster, und einer Art Sternchenspitze, um das Muster so weit wie möglich beibehalten zu können. Die erste ist fast fertig.
Genäht habe ich auch ein bisschen; heute ganz frisch habe ich ein Poloshirt fertig gestellt. Hellrosa, ganz dünner Viskose-Jersey mit Kragen und Blende aus rosafarbenem Baumwollstoff, der zufällig genau dazu passte. Hier ein schnelles Foto:
Da ich meine Blusen sowieso nie vollständig schließe, habe ich nur ein einziges Knopfloch auf Brusthöhe gemacht – Arbeit gespart. 😉
Der Schnitt ist die # 112 aus einer März-Burda von 2006. Schon älter, aber der schmale Schnitt dieses Modells gefiel mir immer schon sehr gut, und jetzt habe ich ihn endlich mal ausprobiert. Es gab noch einen Poloschnitt jüngeren Datums in der Burda (2010?), aber Ausmessen hat ergeben, dass der jüngere Schnitt viel weiter ausfällt, und das steht mir nicht. Dieser hier ist perfekt, finde ich. Ich habe noch ein oder zwei weiße Polopikees und vor Jahren hatte ich mir mal einen Satz verschiedener Ärmelabschlüsse und Kragen mit bunten Streifen gekauft, die werde ich jetzt auch mal verwursten. Preppy Look für´s Büro. 😉
Und ein neues Kostümchen ist auch wieder in Arbeit; diesmal historische Unterwäsche:
Ein Korsett habe ich schon, zwar in Schwarz, aber was soll´s. Was mir dringend fehlt, ist eine zweiseitige Lochstickerei-Spitze aus weißer Baumwolle mit einer Breite von ca. 4 cm. Ich habe sämtliche in Frage kommenden Shops off- und online abgegrast, aber nichts zu finden. Da werde ich irgendwie improvisieren müssen. Naja, ich hab ja noch drei Wochen Zeit… *argh*!
Der Frühling hat sich nach einem Intermezzo wieder verabschiedet, und wie besser die erneut dunklen, kalten Abende verbringen als vor der Nähmaschine?
Herausgekommen ist ein zweiter Strickbeutel, ein kleines Oster-Mitbringsel für eine Verwandte ersten Grades, die neulich das Stricken wieder entdeckt hat. 😀
Die verwendeten Stoffe sind ein bisschen ein Sammelsurium, fügten sich dann aber doch recht gut zusammen. (Die Farben passen in echt viel besser zusammen als auf dem Blitzlicht-Foto.)
Zuerst fielen mir die Reste vom geblümten Wachstuch in die Hände; aus denen wollte ich die aufgesetzten Taschen machen. Aber was nehmen als Hauptstoff? Gelbe und grüne Stoffe befinden sich nicht in meinem Bestand. Der einzige hellblaue, den ich fand, war ein dickeres Viskose-Leinen, aus dem ich eigentlich einen Rock machen wollte. Der recht dicke Stoff hatte mich bislang aber immer davon abgehalten, also warum nicht einen Teil davon opfern, damit er überhaupt mal verwendet wird? Nachdem ich den inneren Boden daraus zugeschnitten hatte, dachte ich mir, dass der Stoff etwas zu hell und also schmutzanfällig ist, um ihn auch für den äußeren Boden zu verwenden. Also den Rest dunkelblauen, dicken Jeans gesucht. Bei der Suche fiel mein Blick dann auf die Rolle mit türkisfarbenem Kunstleder, von dem ich noch gut einen Meter in der Ecke stehen habe. Passt perfekt für das Taschenteil, sowohl farblich als auch von der Stärke her, hurra! Der Jeans fand sich auch ein, und für das Verschlussteil oben bot sich das letzte Stück von dem blau gewölkten Patchwork-Stoff an.
Die fünf Stöffchen wurden also ordnungsgemäß zerschnippelt, und teilweise mit dünner Schabrackeneinlage (S320) verstärkt, um die Standfestigkeit noch zu erhöhen.
Das Kunstleder (mit Textilrückseite) näht sich sehr problemlos, nur lässt es sich natürlich nicht bügeln, und heften mit Stecknadeln ist nicht gut für die Finger, stellte ich nach kurzer Zeit fest. Trotz Umstieg von Metallkopf- auf Glaskopf-Nadeln. Autsch.
Wo ich bei Stoff die Nahtzugaben umbügeln und heften würde, habe ich hier teilweise jede Nahtzugabe einzeln umgelegt und festgesteppt, bevor ich zwei Teile zusammennähte. Das verlangsamt den Nähprozess nur unwesentlich, da die geraden Nähte recht flott von der Hand gehen, und eine weitere Versäuberung bei Kunstleder nicht nötig ist. (Das macht mir nun richtig Lust, mich mal an echtes Leder zu wagen; ein sehr schönes Buch mit Projekten steht schon seit einiger Zeit bei mir im Regal.)
Da das Kunstleder sich nicht so gut von Hand ausformen lässt, habe ich bei den großen Beutelteilen außerdem die Nahtzugaben von Seitenteil und Bodennaht abgesteppt. Die vom äußeren Beutel habe ich nach innen, Richtung Boden gelegt, und festgesteppt; die vom inneren Beutel nach oben, an den Taschenkörper, gesteppt. So liegen sich die Nahtzugaben nicht im Weg, die Rundung wird noch besser ausgeformt, und es verleiht dem Ganzen zusätzliche Stabilität. Das Steppen im Inneren der Beutel war etwas fummelig, aber mit Geduld machbar.
Auch über das IDT meiner Pfaff war ich wieder einmal sehr dankbar, da das Kunstleder eine sehr un-rutschige Außenseite hat, und bei mehreren Lagen auch einiges an Materialdicke zusammenkommt. Das stört meinen kleinen Traktor ja so überhaupt nicht; die zieht und zieht einfach weiter!
Nach drei Abenden, die ich endlich mal wieder mit intensivem Nähen verbracht habe, ist der Frühlingsbeutel nun fertig. Ausreichend Kordel hatte ich noch von meinem letzten Kauf für die Tanzbeutel hier, und der Kordelstopper stammt von irgendeiner einer auseinander genommenen, alten Kauf-Tasche, wenn ich mich recht erinnere.
Da ich nur Stoffe und Reste aus dem Bestand verarbeitet habe, zählt es ebenfalls für mein UWYH 2012-Projekt mit. Irgendwie muss ich meine Berge doch langsam mal abbauen. 😉
Ein Bild gibt es noch nicht, weil der Stoff dunkelblau ist, aber bevor ich wieder vergesse, ihn komplett zu erwähnen, will ich doch kurz mal schreiben, dass mein Hosenrock-Skort fertig ist. 🙂
Ein Skort ist eine Mischung aus Shorts und Rock; untendrunter ist eine kurze Hose, und vorne (manchmal auch hinten) ist ein Rockpanel angesetzt. So hat man vorne eine – schickere, weiblichere – Rock-Optik, und kann sich trotzdem „angstfrei“ darin bewegen, und besonders auf dem Fahrrad finde ich diese Mischung sehr gelungen.
So einen Skort also wollte ich mir schon seit Jahren machen, bin an meinen bisherigen Versuchen aber immer gescheitert. Bei Kauf-Schnittmustern stimmt halt der Hüftbogen und die Passform generell überhaupt nicht. Mein Versuch vor einigen Jahren, als Grundlage einen Schnitt von einer Kauf-Shorts zu kopieren, ist auch gescheitert. Erst, als ich letztes Jahr die geniale Konstruktions-Methode von Galiya entdeckt habe, keimte wieder Hoffnung in mir auf.
Als Vorbild für den Skort habe ich Megan von burdastyle.com verwendet. Das ist ein Hosenrock-Skort, wie ich beim Nachmessen des ausgedruckten Schnitts festgestellt habe. Soll heißen, es ist keine normal-weite Shorts darunter, sondern ein Hosenrock, bei dem die inneren Beinnähte sehr viel länger sind und der Schritt etwas tiefer liegt. Das macht so ein Teil äusserst bequem und luftig, gerade im Hochsommer. Mein Skort sollte allerdings kein Rockpanel bekommen, das mittig angesetzt ist, sondern ganz klassisch an einer Seite und am Bund mitgefasst wird, und über die gesamte Breite geht.
Für die Konstruktion habe ich dann als Grundlage den Galiya-Rockschnitt verwendet, und mit Hilfe der Anleitung aus dem Buch von Winifred Aldrich zuerst den Hosenrock und dann das Skort-Panel konstruiert. Zwei verschiedene Konstruktions-Methoden zu mischen hält ein paar Herausforderungen bereit, weil die Bezeichnungen und die Positionen der benutzten Linien teils andere sind, aber mit etwas Überlegung und Glück habe ich es letztendlich hinbekommen.
Mein Stoff ist ein dunkelblauer Supplex von FunFabric.de, der bereits seit zweieinhalb Jahren geduldig auf seine Verwendung gewartet hat. Er näht sich traumhaft – sehr zu empfehlen für Anfänger – und trägt sich ganz wunderbar. Jetzt muss nur noch der Sommer kommen. Sobald sich die Sonne mal wieder auf unseren Balkon traut, werde ich dann hoffentlich auch ein Bild nachliefern können.
Projekt Nummer zwei aus meinem Resteverwertungsprojekt 2012: Beutel für unsere Tanzschuhe, für den Transport und als Schutz.
Dieses Projekt dauerte länger als gedacht, und ich habe viel dabei gelernt. Den ersten Versuch hatte ich aus meinem Bettwäsche-Geschenk als Beutelstoff gemacht. Nach dem zweiseitigen Besticken des ersten Beutels habe ich drei Stofflagen zusammen gequiltet, und diese als eine Lage zu einem Beutel verarbeitet. Nur dass der viele Stoff dann viel zu dick war, um sich noch mit der Kordel zusammen ziehen zu lassen.
Um wenigstens die Stickmotive zu retten, habe ich die Quiltnähte wieder aufgetrennt, die Motive ausgeschnitten und als Negativ-Applikation an bzw. in einer neuen Lage Stoff befestigt. Aber die „sportliche“ Optik gefiel mir gar nicht, und der von mir ungenau weggeschnittene Oberstoff zeigte hässliche Fransen. Im Forum habe ich dann eine bessere Methode für die Negativ-Appli erfahren, aber so war auch der zweite Versuch erstmal gescheitert.
Mit dem zweiten Beutel hatte ich ebenso wenig Glück. Hier hatte ich das Motiv als Applikation aufgebracht. Teilweise hatte ich Futterstoff verwendet, und dieser franste durch die engen Satinstich-Raupen im geraden Fadenlauf sehr unschön aus, und war auch mit Fraycheck nicht zu Fixieren.
Beide Beutel hatte ich nach dem Besticken zwischendurch noch mit blauer Farbe eingefärbt, weil mir der weiße Stoff dann doch zu empfindlich schien, und ich einen Fehlkauf Farbe hier stehen hatte. Beim Auswaschen des wasserlöslichen Stickvlieses verabschiedete sich jedoch auch ein Gutteil der Farbe wieder. Die Angabe „mittlere Echtheit“ auf der Packung hatte ich leider erst nach dem Kauf gesehen. Und Beutel, die ich nicht waschen kann, und die bei einem Regenguss meine Kleidung blau färben, kann ja nun wirklich niemand gebrauchen!
Also ein kompletter Reinfall.
Aber aufgeben gilt nicht, und so startete ich einen zweiten, oder eher dritten, sechsten, neunten Versuch. Als Stoff kam nun ein Rest blau gewölkter Patchwork-Stoff zum Einsatz, für die Appli habe ich schwarzes Taschenfutter und rosa Blusenbaumwolle verwendet. Und siehe da, nun funktionierte alles, wie es sollte! 🙂
Die Tanzpaar-Motive habe ich mit Hilfe der Google-Bildersuche gefunden. Dort gibt es die sehr nützliche Funktion, dass man gezielt nach dem Typ „Strichzeichnung“ suchen kann, der sich für das Freihand-Sticken in der Regel gut eignet.
Eine weitere Hürde bei den ersten Versuchen war es noch gewesen, die Motive auf den Stoff aufzubringen, um das Nachsticken zu können. Ich erspare euch die vielen Methoden, die ich ausprobiert habe; das war auch noch ein Kapitel für sich mit einer steilen Lernkurve!
Letztendlich funktioniert hat es dann so: Motiv auf normales Papier ausdrucken, an eine Fensterscheibe kleben. Darüber den Stoff kleben. Funktioniert nur tagsüber, weil man nun das Motiv einfach durchpausen kann. Dazu habe ich einen halbwegs wasserlöslichen Stift, den „Trio 2 in 1“ von Schwan Stabilo, verwendet; mit der dünnsten Spitze. Den gibt es in vielen Farben, so dass man immer die zugleich unauffälligste wie noch am besten sichtbare wählen kann.
Das Ganze wird dann mit einer dicht eingestellten Zickzack-Raupe (Knopfloch-Einstellungen) Linie für Linie nachgestickt. In meiner Vorlage waren die Striche unterschiedlich stark. Das habe ich so gut wie möglich nachgeahmt, indem ich im laufenden Betrieb die Stichbreite verstellt habe. Das ist ein bisschen tricky, weil man mit der einen Hand weiter den Stoff führen muss, um den Linien zu folgen, während die andere am Stichbreiten-Rad dreht. Und die Augen bleiben dabei natürlich meist auf die Stickerei gerichtet, damit dort nichts schief geht. Feinmotorik-Übung vom Feinsten.
Zum Befestigen der Stoff-Applikationen kam das bewährte Vliesofix zum Einsatz. Das Abzeichnen der Linien konnte ich mir dabei sparen, weil sich diese aus dem Verlauf der Applikationen ergaben.
Mangels Stickrahmen habe ich die Rückseiten der Motive zuerst mit Avalon fix (wasserlöslich), beim zweiten Versuch mit Cotton fix (abreißbar), beide selbstklebend, fixiert. Das funktionierte ganz wunderbar; der Stoff hat sich kein bisschen verzogen. Ich ziehe das Cotton fix vor, weil das Auswaschen des Avalon von Hand stundenlang gedauert hat. Da ich die Beutel vorher gefärbt hatte, konne ich das sehr gut beobachten, weil die Farbe auch am Kleber haftete. Wenn die Farbe nicht gewesen wäre, hätte ich nach fünf Minuten Stein und Bein geschworen, mit dem Auswaschen fertig zu sein. Aber die blauen, schmierigen Streifen im Waschbecken zeigten mir sehr deutlich, wieviel von dem Zeug immer noch anhaftete, obwohl es nicht mehr an den Händen klebte. Sehr interessant. – Das Cotton fix ließ sich demgegenüber recht einfach, und ohne an den Raupen zu zerren, abreißen.
Insgesamt habe ich mich jetzt gut drei Wochen fast täglich mit diesen Beuteln beschäftigt. Kaum zu glauben, wenn man sich das fertige Produkt so ansieht. Aber das ist ja immer so bei Kunst und Handwerk; die viele Arbeit sieht man nicht… 😉 (Gottseidank auch; wie würde das sonst wohl aussehen?!)
Mein UWYH-Plan ist ja, jeden Monat ein Projekt fertig zu stellen. Daher liege ich trotz der vielen Umwege nun immer noch sehr gut im Zeitplan. Schön. 🙂
Das neue Jahr ist gerade mal zwei Wochen alt, und ich habe schon zwei Sachen fertig gestellt. Das zweite kann ich euch schon zeigen; einen kleinen Einblick hatte ich ja schon Silvester verraten. Hier ist sie also im Ganzen, meine Matrioschka:
Ihr Zweck ist hier auch schon zu sehen; es ist eine Türstopper-Figur.
Der Schnitt stammt aus der November-Ausgabe 2011 der Burda, in dieser Serie ist es Bild Nummer 12.
Wer hier mitliest, weiß ja, dass ich kein Freund übermäßiger Verzierung bin, und für Kitsch nichts übrig habe. Daher würde dieses Figürchen voll in meine No-go-Kategorie fallen, aber – keine Regel ohne Ausnahme. Und wer kann diesem „Blick“ schon widerstehen? 😉
Püppi ist das erste Ergebnis meines für 2012 geplanten „Use what you have“-Projektes zum Materialabbau. Deswegen ist der Körper aus zwei verschiedenen Wollstoffresten zusammengesetzt. Die Unterseite ist grüner, dicker Deko-Filz, auch ein Rest. Das rosafarbene Gesicht ist appliziert, mit aufgestickten Augen, Wangen, Haaren und Mund. Angezogen ist sie mit allen möglichen Borten und Bändern und Zeugs aus dem Fundus. Wo die alle herkommen, kann ich gar nicht genau sagen; einiges davon habe ich geschenkt bekommen, und nicht selbst gekauft. Was sich halt im Laufe einiger Jahre so ansammelt.
Und ich hatte endlich eine sinnvolle Verwendung für die drei Kilo Sand, die ich im Laufe meines Lebens an unterschiedlichen Stränden Europas gesammelt habe, und seit Jahren von einer Ecke in die andere schiebe – im Karton, natürlich! Verschiedene Steine habe ich auch noch hier – neben den Muscheln, die ja eh jeder hat. 😉
Den Sand habe ich allerdings in einer Zip-loc-Tüte in die Puppe gefüllt, nicht direkt hinein, wie Burda das wollte. Das war mir dann doch zu riskant!
In Ermangelung von Füllwatte habe ich außerdem gefühlte zig Kilo Stoffreste aus meinem Zuschnittreste-Korb zum Ausstopfen kleingeschnippelt. Der Korb ist jetzt fast leer, dabei hatte ich da bestimmt ein Jahr lang gesammelt – echt irre, wieviel Volumen so ein kleines Teil hat. Naja, die Gesamthöhe ist 34 cm, also nicht gar so klein. Und schon wieder ein Gang zum Papierkorb gespart!
Ein bisschen überrascht bin ich über die fertige Form des unteren Teils; das sah auf dem Foto in der Burda ein wenig anders aus, hatte ich den Eindruck. Aber ich habe mich, selten genug, genau an die Anweisung gehalten, und das soll wohl so sein. Sie ist jedenfalls sehr standfest, und ein Hingucker, und erfüllt ihren Zweck voll und ganz.
Sie bewacht jetzt den Eingang zu meinem Nähzimmer und wird mich hoffentlich lange begleiten.
verbreitet diese kleine Rolle hoffentlich, auch über Weihnachten hinaus. Ein simpler Zugluftstopper für meine Oma. Der Stoff ist ein Mystery-Wollgemisch, den ich in der Waschmaschine halb absichtlich etwas verfilzt habe. Da der blaue Stoff sich für das klassische Dackel-Design nicht wirklich eignete, habe ich es als Schmuck bei dem einfachen blauen Band gelassen.
Quer aufgenäht sind zwei Streifen Reflektorband, damit man es auch bei wenig Licht nicht übersieht.
Unsichtbar sind die zwei Streifen Klettband, die ich an der Rückseite aufgenäht habe. Zusammen mit den passenden Gegenstücken, die an die Tür geklebt werden sollen, sorgen diese hoffentlich dafür, dass die Rolle jederzeit dort bleibt, wo sie hingehört. Schließlich können Omis sich nicht mehr so gut bücken, um das Teil jedesmal neu in Position zu schieben, und so ist die Stolpergefahr hoffentlich auch weiter reduziert.
Ebenfalls auf der Rückseite der Rolle ist ein kleiner Reißverschluss längs eingenäht, mit dem die Rolle sich öffnen lässt. Die Füllung besteht aus Schaumstoff-Schnipseln von einem ehemaligen anderen Kissen.
Morgen geht das Teil auf die Reise, und ich bin mal sehr gespannt auf den Erfahrungsbericht. 🙂
Ich kann es selbst grad kaum fassen. Gestern habe ich gefühlte Stunden lang versucht, die erste Naht an meinem Pullover zusammenzufügen. Ich hatte zwei ganz hervorragende Grundlagenbücher an meiner Seite, aber egal, was ich versucht habe, es sah immer sehr bescheiden aus. Ich ging recht deprimiert zu Bett, denn an diesem Punkt ist ja schon meine letzte Strickjacke von 2005 gescheitert. Beim nächsten Besuch im Woll-Laden würde ich jemanden um Rat fragen, habe ich mir vorgenommen.
Und dann guckte ich heute spaßeshalber in mein geliebtes Anfängerbuch, probierte es aus, und voilá, eine perfekte, fast unsichtbare Naht. Die Erklärung dort fand ich sofort einleuchtend und die Abbildung deutlich.
Liebe Janne Graf, liebe Brigitte Fischer, wo immer Sie jetzt sind – ich kann Ihnen nicht genug danken für Ihr wirklich tolles Buch! Tausend Dank!
Im Hobbyschneiderin-Forum sind diesen Monat Röcke das Motivationsthema. Und da wir seit kurzem einen Tanzkurs besuchen, und ich überhaupt seit Jahren darauf hoffe, doch mal über Nacht zur begeisterten Rockträgerin zu mutieren, war das ein guter Anlass, in dieser Richtung tätig zu werden.
Auf der Suche nach Inspirationen blätterte ich durch die HS-Galerie, und dort fiel mir der „Flotte Cordrock“ aus einer älteren Ottobre auf. Da ich auch noch einen schwarzen Feincord hier liegen hatte, der dringend an die Luft wollte, und damit zum weiteren Abbau meines Stoffberges beitragen konnte, ein guter Fund.
Von dem Original-Schnittmuster habe ich allerdings nur die Taschen abgezeichnet, und den Rock selbst aus meinem kürzlich erstellten Grundschnitt nach der Methode von Galiya konstruiert. Ich sehe gerade, dass ich hier noch gar nichts über dieses geniale System habe verlauten lassen; das muss ich unbedingt nachholen, denn es ist wirklich eine extrem große Hilfe bei Passformproblemen!
Nach dem Konstruieren kommt der Zuschnitt, und hier habe ich eine alte Idee aufgegriffen, die ich vor mehreren Jahren mal gesehen habe: Den Cord quer zu verarbeiten. Es gibt tatsächlich einen Hersteller, der sich darauf spezialisiert hat, mit dem sprechenden Namen Cordaround. Die blödsinnige Begründung mit der besseren Luftzirkulation kann man sich schenken, aber die Idee als solche fand ich einfach witzig.
Rock und Bund habe ich also quer zugeschnitten, die aufgesetzten Taschen und die Gürtelschlaufen längs, gegen den Strich, wie es sich gehört.
Weil der schwarze Feincord ja nun mal feine Rippen hat, und sehr „lichtschluckend“ ist, fällt der „falsche“ Zuschnitt in diesem Fall überhaupt nicht auf, wenn man nicht ganz genau hinschaut.
Ein bisschen überlegen musste ich bei der linken Seitennaht, wo der nahtfeine Reißverschluss eingesetzt ist. Eigentlich wird die aufgesetzte Tasche in der Seitennaht mitgefasst, aber das wäre mit dem RV zu dick geworden. Also habe ich die Tasche aufgenäht, aber drei Zentimeter vor der Seitennaht gestoppt, den RV eingesetzt und die Taschenkante dabei weggeklappt. Danach habe ich die Taschenkante dann knapp neben der Naht nach innen eingeschlagen und knappkantig abgesteppt. So liegt alles schön flach und sieht gut aus.
Gefüttert ist der Rock mit einem schweren Mantelfutter; zusammen mit einer Merino- oder Thermo-Strumpfhose sollte er auch für die kühleren Herbst-Temperaturen noch tragbar sein. Jetzt muss ich nur noch meinen Kleiderschrank durchforsten auf der Suche nach passenden Oberteilen. Zu diesem ausgestellten Rock sollten die Oberteile kurz und schmal sein, denke ich.
Und warum „ziemlich“ flott? Weil ich nur etwa eine Woche gebraucht habe, ihn zu machen; das ist für mich ziemlich schnell… 😉