Klein und warm

Noch schnell genäht vor Jahresende: Eine Wärmflaschenhülle

Wärmflaschenhülle

Vor ein paar Wochen hatte ich eine längere Zeit ziemliche Rücken- und Nackenschmerzen, und da ich nicht der Typ bin, der gerne Tabletten frisst, verwende ich lieber wohlige Wärme. Ich habe eine Kuscheltier-Wärmflasche von fashy in Form eines Bären, aber der dicke Kopf und die Arme und Beine stellten sich bei längerem Gebrauch als ziemlich unbequem heraus, vor allem, wenn man darauf liegen möchte, um den Rücken zu wärmen. Als ich dann neulich im Drogeriemarkt Hüllen aus Fleece sah, kam die rettende Idee. Das Schnittmuster ist schnell selbstgemacht, indem man die Flasche möglichst flach drückt und dann einmal rundherum zeichnet. Das Vorderteil habe ich wie beim Kaufteil mit einer überlappenden Öffnung gestaltet. Ein schönes, schnelles Teil, auch, wenn sich das Selbermachen wie so oft finanziell eigentlich nicht lohnt, da diese Teile im Drogeriemarkt auch nur ein, zwei Euro kosten. Aber so macht es natürlich viel mehr Spaß 🙂

Schneegestöber

Kaum ist man mal drei Tage nicht in der Stadt, bricht auch schon der Winter richtig aus. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich in einem Jahr in Hamburg schon mehr Schnee gesehen habe als in Köln in den zehn Jahren davor? Ich find´s auf jeden Fall total schön! 🙂 Ich wünsche euch allen einen schönen vierten Advent mit Plätzchen und einem warmen Kakao! 🙂

Mir reicht´s!

Ich habe genug. Stoffe. Mehr als genug…

Meine Kommode quillt aus allen Nähten, und die neuen Stoffe stapeln sich trotzdem in allen möglichen Ecken in meinem Nähzimmer. Und nicht nur, dass ich mehr als genug frische Stoffe hier liegen habe, nein! Außerdem habe ich noch eine Kiste mit Ufos, eine Kiste mit gekauften Klamotten, die ich nachnähen oder ändern möchte und zwei Kisten mit Stoffresten. Nicht zu vergessen der gut gefüllte Korb neben meinem Nähtisch, wo sich außer Zuschnittresten vermutlich noch weitere neue Stoffe versteckt halten, eine Kiste mit Strickzubehör sowie mein Strickjacken-Ufo und das ein oder andere Probemodell aus Bomull, das auf die Verwirklichung in echtem Stoff wartet.

Ich habe keine freie Wandfläche in diesem (kleinen) Zimmer, die nicht mit Zeugs vollgestellt ist. Das nervt! Und es erdrückt mich nicht nur physisch, sondern auch psychisch. All diese schönen Stoffe, die wie kleine Vögel in ihrem Nest hocken und mir permanent zuschreien, Vernäh mich, Vernäh mich! Das nervt mich auch. Zu viele Forderungen.

Gestern habe ich mir nach längerem Herumschleichen eine andere Kommode gekauft, mit vier Schubladen statt drei.

Ich hatte anfänglich sogar überlegt, mir das Modell mit sechs Schubladen zu kaufen. Da hätte ich vielleicht alles drin unterbringen können, aber die wäre zu hoch gewesen, um meine Maschinen darauf zu lagern, und wohin dann damit? Außerdem sehe ich es nicht ein, immer mehr Behälter für Sachen zu kaufen, die ich nur noch aufbewahre. Damit muss mal Schluss sein.

Zu dem Materialfrust kommt der Nähfrust, denn im letzten Jahr habe ich so wenig genäht wie selten vorher. Gerade mal acht Oberteile habe ich genäht, fast nur T-Shirts, und ein paar Accessoires und Geschenke. Dabei hätte ich eigentlich durch meinen 4-Tage-Job mehr als genug Zeit gehabt, sollte man denken. Was also ist die Ursache dafür?

Ich habe wieder mehr gelesen als in den letzten Jahren vorher. Denn neben Stoffen sammeln sich durch meinen Job in einem Verlag nun auch Unmengen von Büchern in unserer Wohnung an. Seit ein paar Monaten führe ich meine Leseliste bei LovelyBooks. Darin stehen gut 50 Bücher, und da ich mich dort erst im Sommer angemeldet hatte, sind es im ganzen Jahr also noch mehr gewesen. Und das ist gut, das ist sehr gut! 🙂

Ich habe einige wirklich sehr, sehr gute Bücher gelesen, viele gute, auch einige schlechte, wie das eben so ist. Genau wie beim Nähen. Genau wie beim Nähen lese ich nicht – mehr – jedes Buch zu Ende, das mir nicht gefällt; dafür gibt es zu viele andere vielsprechende in meinem Stapel. Und genau wie bei meinen Stoffen bräuchte ich inzwischen ein weiteres Regal für die vielen Bücher, die derzeit in jeder freien Ecke im Wohnzimmer gestapelt sind. Obwohl ich den allergrößten Teil der gelesenen Bücher an die Bücherei verschenke oder an Freunde und Verwandte weitergebe und nur die wenigsten behalte!

Früher, also vor dem Nähen, hatte ich als einziges Hobby Lesen. Ich wünschte, ich hätte schon als Teenager angefangen, so eine Leseliste zu führen wie jetzt mit LovelyBooks; da sind sicherlich mehrere Tausend bislang zusammengekommen…

Das Nähen hatte mein älteres Hobby in den letzten Jahren verdrängt, und ich genieße es sehr, derzeit Zugang zu so viel Lesefutter zu haben; es ist so erfüllend, ein wirklich gutes Buch zu lesen!

So, was tun? Eine bessere Balance finden zwischen meinen beiden Leidenschaften, und in beiden Bereichen mal Stapel abbauen, nichts mehr dazu holen.

Ein selbstauferlegtes Kaufverbot hatte ich ja schon mal öfter versucht, aber das hatte nie geklappt. Ich versuche es jetzt mal andersherum: Ich möchte nicht nicht neue Stoffe kaufen, sondern ich möchte meine vorhandenen Stoffe verarbeiten. Positiv formulieren, heißt es doch immer in diesen Ratgebern, funktioniert besser als Verbieten. Also dann, auf ein Neues! 🙂

Neues von der Ufo-Front

Wegen meiner Fortbildung an zwei Abenden in der Woche komme ich im Moment irgendwie zu nichts. Deswegen gestaltet sich auch der Abbau des Ufo-Berges immer noch schwierig. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, aber Schritt für Schritt nähert sich doch die Franzius-Jacke ihrer Fertigstellung. Die Ärmel habe ich jetzt endlich auch drin; da hatte ich mich wieder mal längere Zeit vor gedrückt. Jetzt fehlen noch die Einfassung der Ärmelsäume, die Gürtelschlaufen und der Gürtel, und dann wird sie endlich, endlich fertig sein. Hier der aktuelle Zwischenstand:

Franzius-Jacke Zwischenstand
Franzius-Jacke Zwischenstand

Ein heller Stern…

Patchwork-Stern
Patchwork-Stern

… an diesem trüben Tag. Trübe nicht nur wegen des Wetters hier im Norden, sondern leider auch, weil es grade ganz vielen Leuten, die ich kenne und liebe, gesundheitlich sehr schlecht geht. 🙁

Euch allen gute Besserung und fühlt euch lieb gedrückt von mir! Möge euer Leben bald wieder so warm und lebendig sein wie dieser Stern!

Setzkasten, in echt

Setzkasten
Setzkasten

Ich weiß nicht, wie eure Eltern drauf sind, aber jedesmal, wenn wir zu meinen Eltern fahren, oder die zu uns kommen, haben wir hinterher mehr Dinge als vorher. Der „Fütterinstinkt“ ist bei meinen recht ausgeprägt. 😉

Das bezieht sich nicht nur auf selbstgemachte Marmelade oder ähnliche leckere Sachen, sondern auch auf alle möglichen Gegenstände für den Haushalt. So auch heute wieder: Weil meine Eltern von ihrem Haus in eine kleinere Wohnung umgezogen sind, ist nicht mehr für alle Dinge Platz, so liebgewonnen sie auch sein mögen. So bin ich nun zu diesem wunderwunderschönen echten Setzkasten gekommen, den ich immer schon heiß und innig geliebt habe. *freu* In den wilden Siebziger Jahren, als wir Kinder noch klein waren, wurde er von meinen Eltern heldenhaft aus dem Staate Dänemark heraus geschmuggelt, und seither fleißig mit „Krimskrams“ befüllt.

Was vielleicht nicht alle wissen, ist, dass solche Setzkästen ursprünglich eine ganz andere Funktion hatten als nur dekorativ an der Wand zu hängen: Zu den Zeiten des Bleisatz wurden darin die einzelnen, aus Blei gegossenen Buchstaben aufbewahrt, die dann Buchstabe für Buchstabe im Druckstock zusammen gesetzt wurden, um dann, mit Farbe bestrichen, die Papierbögen damit zu bedrucken. Im Gegensatz zu späteren Nachbauten, die bis auf den heutigen Tag eigens als Wandschmuck hergestellt werden, handelt es sich bei diesem Schmuckstück um einen echten Setzkasten, was die Beschriftung am oberen Rand beweist:

Beschriftung Setzkasten
Beschriftung Setzkasten

Dank Wikipedia konnte ich erfahren, dass nonpareil (bzw. nonpareille) die damals kleinste, noch gut lesbare  Schriftgröße war, die gerne für Taschenbücher etc. verwendet wurde. Mager bezieht sich auf die Dicke der Linien – hier also dünner -, Gill ist der Eigenname der Schrift, kursiv kennt man heute noch aus Office-Programmen, die Buchstaben standen also leicht schräg. Was die 8 heißt, weiß ich nicht genau; es könnte die Bezeichnung der Schriftgröße in Punkten sein, allerdings wäre es dann eine Petit, und keine Nonpareille, aber wer weiß…

Die schwarzen Dinger an der oberen Kante des Setzkastens sind die Griffe zum Herausziehen, denn damals hingen die natürlich nicht an der Wand, dann wären die Buchstaben ja rausgefallen, sondern wurden liegend  aufbewahrt und benutzt, wie man an den Wikipedia-Bildern sehen kann.

Auch die Größe des Kastens weist auf seine Verwendung als „Brotschriftenkasten“ hin, er ist nämlich mit 83 x 53 cm recht ansehnlich, und enthält 129 Fächer. „Brotschrift“ deswegen, weil das die häufig genutzten Schriftarten waren, sozusagen eines der „Grundnahrungsmittel“ des Druckgewerbes. Im Gegensatz zu den sogenannten Schmuckschriften, die für kurze Texte wie Überschriften, Schilder etc. verwendet wurden, bei denen das dekorative Element im Vordergrund steht, nicht so sehr die Lesbarkeit, die bei längeren Texten wichtig ist.

Da ich selbst eine Lehre im Verlag gemacht habe, und mein Mann ein großer Typographie-Liebhaber ist, ist dieser Wandschmuck genau der Richtige für unser Heim und ich freue mich sehr darüber. 🙂

Manchmal frage ich mich sogar, ob dieser Setzkasten meinen beruflichen Weg irgendwie beeinflusst hat, denn ich fand ihn schon als kleines Kind äußerst interessant. 😉

Der Winter kommt…

Eine Stunde nach dem Aufstehen fiel mir dann auch wieder ein, dass heute ja Zeitumstellung ist. Der Winter ist jetzt noch ein Stück näher gerückt, obwohl es in den letzten Tagen ja gottseidank wieder etwas wärmer geworden ist; heute hat sich sogar die Sonne mal kurz blicken lassen.

Nach dem Kissen-Nähmarathon habe ich eine kleine Auszeit vom Nähen gebraucht, aber jetzt kommt die Lust so langsam wieder. In den letzten Tagen hat sich an der Ufo-Front wieder etwas getan; ich hoffe, noch in diesem Jahr die Franzius-Jacke endlich fertigstellen zu können. 😀

Hier mal ein Zwischenstand; es fehlen „nur“ noch die Ärmel:

Franzius-Jacke Zwischenstand
Franzius-Jacke Zwischenstand

Die Ärmel sind eigentlich recht einfach; ohne Mehrweite einfach einsetzen, aber ich habe trotzdem ein wenig Bammel davor und sie deswegen bis zuletzt aufgeschoben. Vermutlich stelle ich, wenn ich fertig bin, wieder mal fest, dass es doch gar nicht so schwierig war; ich kenne mich ja schon. 😉

Beim Tragen gerade habe ich festgestellt, dass der Feinloden sehr leicht ist, aber trotzdem gut wärmt. Ein schönes Material. Die auffällig pinkfarben eingefassten Nähte und Säume sind für mich fast schon zu extravagant; ich weiss noch nicht, wo ich dieses Teil anziehen werde oder würde, aber dezent wollte ich es trotzdem nicht machen. Zwei Herzen schlagen, ach, in meiner Brust…

In den nächsten Wochen bin ich mal gespannt, wieviel Zeit ich zum Nähen finde, weil ab morgen eine beruflich motivierte Fortbildung startet, mit zweimal wöchentlich drei Stunden abends nach der Arbeit. Aber den Freitag habe ich ja weiterhin frei, also hoffe ich das Beste. Ich möchte mir nämlich dieses Jahr ein schickes Weihnachts-Outfit machen, mit einem Rock und einem Pailletten-Shirt. Die Stoffe hatte ich letztes Jahr schon gekauft, aber nicht verarbeitet. Den Rock hatte ich schon mal genäht, das sollte kein Problem sein; ich werde wegen der Größenanpassung aber trotzdem ein Probemodell machen, da ich in den letzten Jahren etwas mehr Sitzfleisch bekommen habe. *seufz* Und bei dem Pailletten-Stoff muss ich mal gucken, wie ich den am besten nähe; die Pailletten sind aufgenäht, lassen sich also entlang der Nähte abtrennen, so dass ich keine Nadeln ruinieren werde, aber aufwendig ist es natürlich deswegen auch.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Liebe Nele! 😀

Und hier kommen deine Geschenke, drei Kissenhüllen, passend zu deinen neuen Kinderzimmer-Möbeln.

Eine Krone für die kleine Prinzessin

Eine sichere Burg zum Wohnen
Eine sichere Burg zum Wohnen
Und ein süßer Drache, der dich beschützt

Ich hoffe, die Kissen gefallen dir! 🙂

Wir gehen wählen!

Eigentlich wollten wir um diese Zeit ja noch im Urlaub sein, aber da wir kurzfristig zwei Wochen England zugunsten einer Woche Rügen und einer Woche Laminat verlegen getauscht haben (wie blöd kann man sein?!), sind wir nun doch unerwartet zur Wahl zur Hause. Allerdings sind unsere Briefwahlunterlagen ja auch schon da, also benutzen wir die auch.

Und zu diesem Behufe haben wir uns eigens ein Wahllokal eingerichtet. 😀

Hier seht ihr also die Wahlberechtigte Kerstin R. aus H. beim Betreten ihres ganz privaten Wahllokals:

Der Vorteil bei der Briefwahl ist, dass man anziehen kann, was man will. 😀

Soviel Spaß hatte ich jedenfalls noch nie beim Wählen; zur Nachahmung dringend empfohlen. 😉