Nadel & Faden Osnabrück 2008

Nachdem ich die letzten Wochen und Monate nur den Umzug im Kopf hatte, habe ich mir heute einen Tag für mein Hobby genommen, und bin nach Osnabrück gefahren. In der Friedensstadt, die kürzlich eine sehr coole Werbekampagne mit dem Slogan „Herrlich ehrlich“ gefahren hat, fand dieses Wochenende die Handarbeitsmesse- und Ausstellung „Nadel & Faden“ statt.
Veranstaltungsort war die Stadthalle, ein, äh, Zweckbau, aber direkt gegenüber blickt man auf einen Seitenflügel des Schlosses:

Hübsch, oder? 😀
In der Messe selbst habe ich keine Fotos gemacht. Auf zwei Etagen tummelten sich dort über hundert Aussteller aus dem textilen Bereich. Ich hatte den Eindruck, dass die meisten Aussteller sich mit dem Thema Sticken beschäftigen, dicht gefolgt von Filzen und Walkmode sowie Patchwork. Auch einige bekannte Szenegrößen wie Vlieseline oder der OZ-Verlag präsentierten sich dort mit eigenen Ständen. Andere Themen, die mir aufgefallen sind, waren Perlen, Stofftiere und Basteln allgemein. Außerdem gab es die Werke der europäischen Wanderausstellung „Fäden verbinden Frauen“ zu sehen und auf einer Bühne präsentierten sich die Aussteller mit eigenen Modeschauen. In Workshops konnte man sich neue Techniken von Frau zu Frau zeigen lassen, und größere Kinder konnten sich in der Kinderbetreuung gestalterisch austoben. Auch für das leibliche Wohl war lecker und zu sehr zivilen Preisen gesorgt. Sogar das Parken war spottbillig, jedenfalls wenn man Großstadtpreise gewöhnt ist 😉
Insgesamt habe ich zweieinhalb Stunden dort verbracht – wenn ich alleine bin, habe ich solche Sachen immer recht flott durch. Zuerst habe ich mir in aller Ruhe sämtliche Stände angesehen. Da mich Walkmode eher weniger interessiert – zu viele Herbstfarben – und zu viele große Größen… 😉 – und ich keine weiteren Patchwork-Stoffe kaufen wollte, blieb als „Rettungsanker“ das Sticken. Das reizt mich schon seit einiger Zeit und ich hatte mir ja das Thema Blackwork bereits einmal näher angesehen, aber so richtig tätig geworden bin ich noch nicht. Die gezeigten Werke waren alle wunderschön anzuschauen, und es ist teilweise atemberaubend, was man mit der Nadelmalerei umsetzen kann, aber rein stilistisch trifft nunmal recht wenig davon meinen Geschmack. Aber zwei Stände fand ich dann doch sehr interessant:
Liebevolle Kreuzstichentwürfe war der eine, und der schlichte Name könnte gleichwohl nicht besser gewählt sein, denn sehr liebevoll ist das alles in der Tat umgesetzt. Zuckersüße Motive, die aber oft mit einem Augenzwinkern umgesetzt sind, und sogar nüchterne Ikea-Anhänger wie mich dazu bringen könnten, sich sowas an die Wand zu hängen.
Noch eine Ecke schräger sind die Vorlagen von Mikusch Design. Elche, Kühe und Schweine gab es bei „Atelier Creativ“ zu kaufen, deren Körper mit ganz vielen verschiedenen Mustern verziert war, z.B. ein Elch mit einem Norwegerpullover, mit Geschenkpäckchen oder Lebkuchen, oder eine Kuh mit bunten Vierecken, mit Blümchen oder mit einem Tartanmuster. Leider gibt es nirgendwo im Netz Bilder zu sehen, deswegen verkneife ich mir das hier auch, aber wer diese Viecher einmal gesehen hat, weiß bestimmt, was ich meine.
Nach dem Rundgang ließ ich die Eindrücke erstmal bei einem Stück Apfelkuchen und einer Tasse Tee sacken, bevor ich den Geldbeutel zückte. Todesmutig erstand ich einen Elch und eine Kuh von Mikusch, sowie ein Matrosenmädchen und eine Muschel bei den Liebevollen Kreuzstickerinnen (die sogar aus Hamburg kommen, aber „nur“ einen Online-Shop führen). Mal sehen, ob mit diesen ungewöhnlichen Motiven in einfachem Kreuzstich meine Stickleidenschaft geweckt wird… 😉
Dass auch Blauweiß´chen mit einem Stand vertreten waren, hat mich sehr gefreut, da ich mir noch am Abend zuvor die neuen Weihnachtsmotive auf der Website angeschaut hatte, und so wanderte auch ein Model und ein Gläschen Farbe in meinen Beutel. Auch davon kann ich hier leider kein Bild zeigen, weil das eine Überraschung für die Empfänger der diesjährigen Weihnachtskarten bleiben soll. 😀
Insgesamt war es ein sehr entspannter, inspirierender Besuch, und ich kann diese Messe nur empfehlen.

Geschafft!

Drei Stunden den Laster einräumen, zweieinhalb zum Ausräumen. Nicht schlecht, oder? 😀
Dank der tatkräftigen Hilfe der Familie und nowak inklusive Ehegespons beim Einräumen und dank zweier russischer „Mietsklaven“ beim Auspacken sind wir tatsächlich in Rekordzeiten fertig geworden. Im Moment kann man hier keinen Fuß auf die Erde setzen, und mir ist noch etwas schleierhaft, wie ich jemals den Platz finden soll, die Möbel aufzubauen, damit wir die Inhalte Kartons in dieselben einräumen können, aber irgendwie wird es schon gehen. Im Moment bauen wir gerade das Bett auf, und gleich gehts´s zum Steak essen. Das ha´m wir uns verdient….

Halleluja! Und der Umzug…

So, seit heute Mittag haben wir jetzt endlich auch wieder Telefon und vor allem Internet in der neuen Wohnung. Die nette Alice kam in Gestalt eines jungen Mannes, der innerhalb von drei Minuten alles erledigt hatte. Demnächst bekommen also alle, die es angeht, eine Rundmail mit neuer Anschrift und Telefonnummer. 🙂

Weil der Upload so schön ist, hier mal ein aktueller Blick aus dem Fenster:

Sieht fast aus, als ob sich da ein Wirbelsturm umtreibt; sehr eindrucksvoll…

Ach so, und der Umzugswagen wird bereits am Abend des 22. vor unserer Türe in Köln stehen. Wer also ab etwa 19.00 Uhr diesen Freitag Lust und Zeit hat, mit uns ein paar Sachen zu schleppen, ist herzlich eingeladen. 😉 (Gibt auch was zu essen…)

Schöner wohnen

Gestern war Mal-Tag bei uns; wir haben Wohnzimmer und Flur angestrichen. Die Wände erstrahlen nun wieder in unserem beliebten Gelb „Provence 10“ von Caparol. 😀

Um alle Türen, Fenster, Schalter und Heizkörper haben wir einen breiten Streifen mit Kreppband abgeklebt, so dass alles einen weißen Rahmen hat. Das Ergebnis gefällt uns ausgesprochen gut! Hier ist mal ein Beispielbild:

Als nächstes kommt vermutlich der Bodenbelag dran. Ich halte euch auf dem Laufenden 😀

Details

Details wurden gewünscht, also hier einige Bilder aus unserem aktuellen Leben.

Esstisch

Unser Eßtisch, ein zweckentfremdeter Beistelltisch. Klein, aber ausreichend für zwei.

Unser Kühlschrank

Unser „Kühlschrank“, eine Auto-Kühlbox mit Stromversorgung. Klein, aber bei den derzeitigen Temperaturen unverzichtbar – ein sehr praktischer Luxus… Freundliche Leihgabe meiner Eltern *küßchen* 🙂

 Unser Kleiderschrank

Unser Kleider- und alles-Schrank. Zwei Regale mit dazwischen geschobenem Besenstiel als Kleiderstange. Quasi ein Ikeahack 😉 Rechts davon ein weiterer Kleiderschrank auf Rollen.

Der Blick aus unserem Wohnzimmerfenster. Viel Grün 🙂

Blick aus dem Fenster nach unten. Grillen zirpen, Enten quaken, die reinste Idylle. Das viele Grün rund um´s Haus bringt allerdings auch Unmengen von Spinnen mit sich, mit denen wir uns brüderlich die Wohnung teilen – wir unten auf dem Boden, sie oben in den Ecken (jedenfalls meistens). Ich habe mir bereits ein Bestimmungs-Buch über Spinnen bestellt: Wenn ich schon meinen Lebensraum mit ihnen teile, möchte ich wenigstens wissen, wie die alle heißen – eine Frage der Höflichkeit quasi. 😉

Wasserstandsmeldung

Seit drei Wochen weile ich nun in der Hansestadt, und es ist Zeit für eine kleine Meldung 🙂

In Kürze: Alles top! :mrgreen:

Job macht Spaß, nette Kollegen, und das Beste ist: Wir haben eine Wohnung gefunden! Es ging schneller als ich dachte, und ich bin sehr erleichtert!

Hier werden wir demnächst wohnen, im zweiten Stock, also direkt unter dem Dach:

Wohnung HH

Eine Neubausiedlung – zehn Jahre alt – im Südosten Hamburgs. Wie man sieht, haben wir das Foto kurz vor dem EM-Finale aufgenommen :mrgreen:

Die Siedlung ist sehr hübsch gestaltet, mit abwechslungsreicher Bebauung – keine Straße sieht aus wie die andere, kein Haus ist höher als vier Stockwerke. Die Siedlung hat eine eigene S-Bahn-Haltestelle sowie Autobahnanschluss, ein kleines Einkaufszentrum und „hinter dem Deich“ fangen die so genannten Marsch- und Vierlande an; man ist also schnell im Grünen. Unsere Wohnung liegt etwas am Rand der Siedlung, und direkt hinter unserem Haus verläuft ein Fleet, das sind schmale Entwässerungsgräben. Definitiv eine schönere Aussicht als die letzten acht Jahre in Köln!

In den nächsten Wochen steht also ein Umzug ins Haus, und wir sind im Geiste schon mit Einrichten beschäftigt. :grin:

Wertstoffe

Gerade erst in der brand eins gelesen, dass der Schrottpreis auf einem Rekordhoch liegt. Heute auf dem Weg zur Müllverbrennungsanlage kam ich dann hautnah in Berührung mit den Auswirkungen: Neben der Auto-Warteschlange, die sich hier mittags immer bildet, liefen mehrere Personen offensichtlich ausländischer Herkunft entlang, schauten interessiert in jedes Auto, und klopften ab und zu an die Scheiben. Nicht jeder reagierte darauf. Als ich an der Reihe war, wusste ich zuerst nicht, was genau der Mann mit seinen Worten und Gesten ausdrückte, bis mir klar wurde: Mein altes Bügeleisen. Ist kaputt, sagte ich. Egal. Auch meine verrostete Gußeisenpfanne wurde erbeten. Jetzt verstand ich, und bot der kleinen Gruppe auch noch eine alte Bestecksammlung an, die dankbar entgegen genommen wurde, sowie zwei Lautsprecherboxen. Ja, bei dem derzeitigen Preis für Altmetall lohnt sich so eine Sammlung. Doppelverdienende Kinderlose wie wir schmeißen diesen Wohlstandsmüll gedankenlos weg, dabei können andere Leute sich damit noch etwas Geld verdienen. Und ich vermisse es nicht; bin ja froh, dass jemand damit noch was besseres anfangen kann, als es zu verbrennen. Da ich gerade von einer Spende an Oxfam kam, war ich sowieso in Geberlaune.

Ketzerischer Gedanke: Wenn die Sammler mit gekämmten Haaren und sauberer Kleidung aufträten, würden bestimmt noch mehr Menschen die Autoscheibe runterkurben, wenn es klopft…

Kleine Räume, kleines Kleid

Derzeit und in den nächsten Wochen leben wir räumlich etwas begrenzt auf anderthalb Zimmern, und der größte Teil unserer Sachen befindet sich bereits in Umzugskartons. Der begrenzte Raum und die begrenzten Mittel zwingen mich zu sorgfältigerer Planung, und vor allem dazu, nach dem Arbeiten immer alles sofort wegzuräumen. Eine ungewohnte Situation für mich, nach den Jahren des Luxus, mit der ich bislang aber sehr gut zurecht komme. Ich hoffe, diese Lage hält mich auch davon ab, Ufos zu produzieren, wie dies in den letzten Monaten wieder viel zu oft passiert ist. Wie ich gerade heute in einem sehr schönen Artikel über den inneren Schweinehund gelesen habe, besteht Disziplin ja oft genug nur aus vier Wänden und viel Zeit… 😉

Mein Kleid nähert sich jedenfalls der Vollendung; Belege sind festgenäht, Saum umgenäht, jetzt muss ich nur noch die Träger auf die richtige Länge kürzen, dann ist mein Sommerkleidchen fertig. Mal sehen, ob ich das im frischen Hamburg je tragen kann 😉

Außerdem habe ich ein Shirt zugeschnitten, und zwar ein rückenfreies nach Burda 7830. Ich brauche es für einen bestimmten Anlass, und dieses WE, wenn ich kurzfristig Zugang zu meiner Ovi habe, muss ich es zusammen nähen, weil das vermutlich die letzte Gelegenheit sein wird. Eventuell kommt noch ein Rockteil dran. Drückt mir die Daumen!

Was von der Arbeit übrig blieb…

Bleistiftstummel

… neben der Erinnerung an mehr als fünf schöne Jahre und nette Kollegen und Vorgesetzte, sind diese Bleistiftstummel.

Ein gewisser Medienbruch erforderte das regelmäßige Abschreiben von Informationen vom Bildschirm, um diese später wieder einzutippen. Eine gelegentlich recht meditative Tätigkeit…

Diese Gelegenheit habe ich genutzt, um meine gesammelten Bleistifte aufzubrauchen. Ich habe nämlich – neben Stoff und Schokolade – ein kleines Faible für Schreibwarenläden, und als Jugendliche habe ich eine Zeitlang Bleistifte gesammelt (neben Steinen, Muscheln, Murmeln, Glanzbildchen, Comics etc.). Da ich seit der Schulzeit aber kaum noch Bleistifte brauche, lagen diese mehrere Jahre in meinen Schubladen und warteten auf ihren Einsatz.

Nun, in den letzten fünf Jahren habe ich sie fast alle aufbrauchen können. Dank der genialen Erfindung der Bleistiftverlängerung, ganz oben im Bild, kann man sie bis auf einen sehr kurzen Stummel noch bequem bis fast zum Ende gebrauchen. Altmodisch, aber extrem nützlich.

Jetzt überlege ich, was ich mit diesen Stummeln anfange. Ich bringe es nicht übers Herz, sie einfach wegzuschmeißen. Vorschläge werden dankend entgegengenommen. 🙂

Mal sehen, welche Arbeitsmittel den neuen Job prägen werden… 🙂

Ein Schritt weiter

Karierte Stoffe schneide ich am liebsten zu; an den Linien kann man sich so gut orientieren. Es braucht etwas länger, aber ich stehe ja nicht unter Zeitdruck. Da ich ein asymmetrisches Karo habe, habe ich zuerst überlegt, ob ich gegengleich zuschneiden soll. Bei dem Seersucker könnte ich die linke Seite genauso verwenden wie die rechte, da der Stoff anscheinend garngefärbt ist. Aber ich habe es dann erstmal mit dem „normalen“ Zuschnitt versucht. Hier das Vorderteil mit der schräg zugeschnittenen Passe, provisorisch mit Nadeln gesteckt:

Kleid Vorderteil

Ich denke, das kann man so lassen, oder? 🙂