Warum Kleidung mit Löchern…

… wärmender sein kann als solche ohne Löcher! 😀

Pünktlich zum Herbst erscheinen die Strick-Tipps in den Frauenzeitschriften, und die einzige, die ich lese, die „Brigitte“, macht da keine Ausnahme. Die letzte Strick-Beilage hatte verschiedenste Projekte zu bieten, vom Schal bis zum Zopf-Pullover – wer vieles bringt, wird manchen etwas bringen. 😉

Meine letzte größere Strick-Erfahrung ist gut sieben Jahre her, aber reizen tut mich das schon immer wieder; besonders eben im Winter, in der klassischen Zeit. Also habe ich mir „Das große Strickbuch“ gegriffen, einen italienischen Anschlag in Angriff genommen, und mir am letzten sonnigen Wochenende dieses Jahres eine kleine Stulpe im einfachen 2 links, 2 rechts-Muster gestrickt.

Stulpe im Bündchen-Muster

Neulich hatte ich in einem Geschäft Stulpen mit einer Daumenöffnung gesehen, wie sie seit einiger Zeit bei Fahrrad- und Sportkleidung modern ist. Eine schnelle und einfache Alternative zu einer Stulpe mit angestricktem Daumenteil. Also habe ich ein zweites Exemplar gemacht, und ein Längs-Knopfloch zwischen zwei linken Maschen eingearbeitet.

Stulpe mit Daumen-Öffnung

Und siehe da, dieses Exemplar wärmt die Hand noch besser als die einfache Version, weil der komplette Handrücken bedeckt ist. Genau das richtige für jemanden wie mich! 😀

Jetzt werde ich meine Anschlag- und Abstrick-Technik noch etwas verfeinern, und verschiedene Möglichkeiten des Knopflochs testen, weil mir die Maschen da noch etwas zu sehr gedehnt werden. Aber grundsätzlich.. hat das schon seinen Reiz, seinen „Stoff“ komplett nach eigenen Wünschen herstellen zu können.

Am schwierigsten waren jedoch die rechten Maschen für mich… Ich hatte das bei meinem letzten Strickversuch vor etwa drei Jahren in meinem privaten Nähkränzchen in Köln schon festgestellt, dass ich die rechten Maschen ganz falsch abstricke. Ich habe sie verschränkt abgestrickt; obwohl mir das gar nicht verschränkt vorkommt, im Gegenteil. Das richtige rechts Stricken finde ich viel schwieriger und auch ein wenig „unlogischer“, weil man da von links hinten in die Masche einstechen muss, und da ich recht fest stricke, ist das nicht immer so einfach. Schon komisch. Nachdem ich das bei der ersten Stulpe also komplett falsch gemacht hatte, fiel es mir wieder ein, und nach einem tiefen Blick ins Buch habe ich die zweite Stulpe dann auf die herkömmliche Art gestrickt.

Jetzt muss ich mir wohl außer den Stoffläden auch mal die Strickläden in Hamburg genauer ansehen… 😀

Mein graues Kleid aus dem letzten Post hat auch einige Fortschritte gemacht; aber ich war zwischenzeitlich wegen privater Angelegenheiten etwas abgelenkt. Die Ärmel sind drin, und eine Seitennaht ist geschlossen. So ganz perfekt ist es nicht; mit dem Armausschnitt bin ich nicht hundertprozentig zufrieden, aber das werdet ihr demnächst auf den Fotos genauer begutachten können. Die Säume werde ich hoffentlich mit meiner Cover hinbekommen, und jetzt überlege ich noch, wie ich den Ausschnitt gestalte. Ob ich ihn einfach so hoch und rund lasse, oder tiefer ausschneide, mit oder ohne V oder U, oder doch lieber leichter U-Boot-Ausschnitt? Und wie ich den dann einfasse. Mal sehen.

Meine Ovi ist gerade in Reparatur; die letzte Zeit hat sie mich wieder mit Fehlstichen im linken Nadelfaden genervt. Laut dem ersten Anruf vom Händler wäre sie in Ordnung, aber ich habe gebeten, sie noch mal mit meinen bevorzugten Stoffen – Viskose-Jersey mit Elasthan – daraufhin zu testen. Sie ist jetzt fertig zur Abholung, wurde mir am Montag gesagt; mal gucken, ob es was gebracht hat. Der Laden macht auf jeden Fall einen sehr guten, professionellen Eindruck; es ist für mich zwar eine Stunde Fahrt und schwierige, weil knappe, Öffnungszeiten, aber für einen guten Schrauberservice nimmt man das ja gerne in Kauf.

Und ich habe mir, als ich meine Ovi dort abgegeben habe, eine richtig gute Stoffschere für Linkshänder gekauft; eine Kai, die hat mich im direkten Vergleich mit einer anderen auf Anhieb überzeugt. Auch an (Prym-)Kurzwaren und Garn war der Laden gut sortiert; kann ich nur empfehlen.

Millimeterarbeit…

… macht mein aktuellstes Projekt nötig.

Ich habe ein gekauftes, ganz schlichtes, hellgraues Feinstrick-Kleid mit kurzen Ärmeln, das sehr bequem ist. Davon wollte ich gerne eine Herbst-/Winter-Version machen, etwas länger mit Dreiviertel-Ärmeln. Den Schnitt habe ich abgenommen, indem ich ihn auf aufgelegte Folie abgemalt habe. Das hat auch sehr gut funktioniert. Im Original ist das Kleid formgestrickt, mit zwei Längsteilungsabnähern vom Saum aus, die unter der Brust enden, darüber ist es ein komplettes Stück. In meiner Version musste ich daraus jetzt zwei komplette Längsteilungsnähte machen, die ich in Prinzessform aus dem Armloch habe kommen lassen; sowohl vorne als auch hinten.

Mein ausgewählter Stoff ist ein anthrazit-farbener Woll-Poly-Interlock, also etwas wärmer und stabiler als der Feinjersey. Da mir das Originalkleid um Taille, Hohlkreuz und Brust einen Tick zu weit ist, konnte ich an den Längsnähten noch ganz exakt abstecken, so dass es jetzt wie eine zweite Haut sitzt, aber ohne einzuengen.

So ganz ohne alles war mir das Kleid dann aber doch zu langweilig:

Die Ärmel fehlen noch, und abgesteckt war es da auch noch nicht.

So, was tun? Die Teilungsnähte gefallen mir, die wollte ich gerne betonen, weil die in dem grauen Stoff sonst ziemlich untergehen. Eine Paspel muss rein! Uah, nein, das ist soviel Arbeit, das richtig hinzukriegen… Die Idee gefiel mir, aber vor der Arbeit schreckte ich noch zurück.

Ich steckte probehalber einen Streifen roten Jersey in ein Stück Naht, und das gefiel mir so gut, dass ich beschloss, gut, die Arbeit mache ich mir jetzt, das muss einfach sein. Und welch Glück, in meinem Kurzwaren-Vorrat fand sich noch ausreichend rotes Paspelband. Leider ist das Band, auf dem die Paspel sitzt, weiß. Also war extrem sauberes Arbeiten angesagt, damit das Weiß hinterher nicht in der Naht rausblitzt. Ich habe dann erstmal die Original-Naht mit langem Geradstich genäht, dann von links angezogen, die Mehrweite abgesteckt, ebenfalls nachgenäht, alles, was dann zuviel war an Nahtzugabe, abgeschnitten, und die Heftnaht wieder rausgezogen, so dass die beiden Teile wieder getrennt waren.

Dann habe ich die Paspel nur auf dem mittleren Vorderteil mit Geradstich angenäht, danach das seitliche Vorderteil aufgelegt, und von der Seite des mittleren Vorderteils aus angenäht. Auf diese Weise konnte ich genau die schon bestehende Naht nachnähen, mit der die Paspel befestigt ist, ohne noch weiter etwas markieren zu müssen. Bingo! War doch gar nicht so schlimm! 😀

Die Paspel werde ich nur in einer der beiden Nähte einsetzen, hier also links, die rechte Teilungsnaht bleibt karo-einfach. Das gleiche mache ich dann aber auf der Rückseite, also links hinten, auch noch – getreu Kathleens Devise, keine „Grabkleidung“ zu produzieren, die nur von vorne gut aussieht, sondern die Design-Elemente auch auf der Rückseite zu wiederholen. Ich glaube, das wird trés chic aussehen, wenn es fertig ist, was meint ihr? 🙂

Die Falten am Armausschnitt sehen auf dem Foto wie üblich schlimmer aus als in echt. Außerdem kommt noch ein Ärmel rein, und ich vermute, wenn ich es jetzt so eng stecken würde, dass es glatt ist, würde der Ärmel hinterher spannen. Das muss ich dann rausfinden… erstmal mache ich die Teilungsnähte alle fertig, dann kommen die Ärmel rein. 🙂

Eine Bootsfahrt, die ist lustig…

Das Wetter heute macht einen ja fast wieder trübselig, also erinnere ich mich lieber an ein schönes Erlebnis der letzten Woche bei strahlendem Sonnenschein. Zwei liebe Freunde, die zu Besuch in unserer schönen Hansestadt weilten, hatten ein Schlauchboot mitgebracht, dessen Jungfernfahrt auf den Fleeten unserer Siedlung stattfinden sollte!

Vor den Lohn haben die Götter aber den Schweiß gesetzt, also startete das Erlebnis zunächst mit dem Aufpumpen der drei Kammern, was aber mit Hilfe der Fußpumpe überraschend schnell und leicht vonstatten ging:

Auguste wird aufgepumpt

Wir drei haben uns natürlich dabei abgewechselt – nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht. 😉

Der kleine befestigte Uferstreifen unter der Brücke hinter unserem Wohnblock ist ein beliebter Platz, um dort Boote zu Wasser zu lassen, und wurde auch von uns entsprechend genutzt. Nachdem wir sämtliche Gliedmaßen halbwegs bequem im Boot sortiert hatten, kam die nächste Herausforderung, nämlich das Paddeln zu zweit in eine bestimmte Richtung. Auch das klappte ganz hervorragend, und so erkundeten wir ganz gemütlich die Fleete und schauten uns die bekannte Gegend aus einer unbekannten Perspektive an.

neue Perspektiven

Unsere Siedlung ist ja ein wenig verrufen, und als wir unter einer der zahllosen Brücken hindurch fuhren, verstand ich erstmals auch den Grund dafür: Hier werden harmlose Kuscheltiere gefoltert!

Begegnung der dritten Art im Fleet

Perfide Bestrafungsaktion für renitente Kinder? Oder handelt es sich doch nur um eine bizarre  Form des Geocaching? Wir werden es wohl nie erfahren… 😉

Es gibt jedoch auch viel Schönes am Fleet. Entlang der Uferstreifen wachsen unter anderem unzählige, mehrere Meter hohe Brombeer-Sträucher, die vom Land aus meist ganz unzugänglich sind, und daher in aller Ruhe ihre Früchte austragen, die nur von den Vögeln geerntet werden können – oder von wagemutigen Paddlern, die keine Angst vor einem beherzten Griff in die stacheligen Sträucher haben, um sich für eine schnelle Erne festhalten zu können. Hier wachsen ohne Übertreibung die größten, saftigsten und süßesten Brombeeren, die ich jemals gekostet habe! Mein Foto gibt wirklich nur einen ungenügenden Eindruck dieser Fülle:

Reiche Ernte am Fleet

In Hamburg ist ja alles maritim aufgemacht, von vielen Häusern bis hin zu den Geräten auf den Spielplätzen, und unsere Siedlung macht da keine Ausnahme. Hier zum Beispiel ein Aussichtspunkt am Wasser, der mit Fahnenmast und Geländer ein wenig wie eine Bootsreling aussieht:

Maritimer Aussichtspunkt

Unsere Siedlung mit den Wasserstraßen und den vielen wild wachsenden Grünflächen ist natürlich auch ein Anziehungspunkt für viele Vögel. Besonders angetan haben es mir die eleganten Blässhühner, die mit ihrem weißen Schild in dem schwarzen Gefieder aussehen wie von Chanel gestylt, und immer so lustig mit dem Kopf wippen beim Schwimmen. Letztes Jahr hatten wir sogar das Glück, von unserem Wohnzimmer aus einem Pärchen bei der Aufzucht ihrer Jungen zusehen zu können. Auch beim Paddeln sind wir vielen Wasservögeln begegnet, und noch mehr versteckten sich vor uns im Schilf.

Suchbild mit Blässhuhn

Wir verbrachten insgesamt zwei Stunden auf dem Wasser, in denen wir unsere Siedlung einmal komplett umfahren haben. Die Siedlung direkt nebenan hält noch mehr unbekannte Gewässer für eine folgende Tour bereit; darauf freue ich mich schon. Je länger ich hier wohne, desto mehr lerne ich die natur- und menschenfreundliche Architektur dieser Siedlung schätzen, und Erlebnisse wie diese Bootsfahrt machen mir einmal mehr deutlich, wie wohltuend für die Seele das viele Grün um uns herum hier ist. Zum Abschluss daher noch ein besonders schönes Bild:

Schimmer der Hoffnung

Mein nächster Traum ist das Kajak-Fahren auf der Dove Elbe und der Gose Elbe, die ja auch quasi direkt hinter unserer Haustür liegen. Ich bin zwar noch nie Kajak gefahren, und bin alles andere als eine Wasserratte, eher im Gegenteil, aber die Gegend hier animiert mich einfach dazu, das mal auszuprobieren.

Just married…

…wird es morgen Mittag heißen, wenn liebe Freunde von uns sich das Ja-Wort geben. Wir machen dazu ein klein wenig Deko am Auto, und zu diesem Zweck habe ich eben diese Autoschleifen gebastelt.

Autoschleifen

Die Anleitung dazu ich bei bei Brautissimo gefunden; direkter Link zur pdf-Anleitung hier. Neben dem Tüll- und Satinband habe ich im Bastelladen noch rote Herzchen gefunden, die mir passend erschienen. Anders als in der Anleitung habe ich zuerst das dünne Band um den Tüll geknotet, darüber dann das breitere Satinband geknotet und zur Schleife gebunden. Herz und Röschen – ein Modell ohne Draht – habe ich dann mit ein paar Stichen durch die Knoten hindurch an der Schleife festgenäht; ich hoffe, das hält so eine Weile. Das schmale Band ist zum Anknoten an Antenne etc. gedacht.

Sommerblumen-Shirt

Bei dem leidlich schönen Wetter der letzten Tage und Wochen habe ich jetzt endlich Lust auf sommerliche Kleidung bekommen. Was ich in meinem Schrank schmerzlich vermisse, sind hübsche sommerliche T-Shirts. Also habe ich mich gestern kurzfristig dazu entschlossen, meinen aller-aller-schönsten Jersey zuzuschneiden, um den ich schon seit einem Jahr herumschleiche. Er hat eine sehr hübsche Blumen-Bordüre im „Wasserfarben“Stil und ich habe endlos lange mit mir gerungen, welchen Schnitt ich denn wohl dafür verwende.

Gestern habe ich mich dann für das bewährte China-Shirt von Schnittquelle entschieden und angefangen, zuzuschneiden. Bis…. moment mal… wieso ist der verstärkte Rand an der Schnittkante? Ups – das ist gar nicht die Schnittkante. Das ist die „Webkante“, bzw. das, was bei einem gewebten Stoff die Webkante wäre. Was ich für eine Bordüre im Rapport gehalten hatte, ist in Wirklichkeit ein längs verlaufendes Muster in Maschenrichtung. Da war es aber schon zu spät, und ich hatte das Vorderteil quer zum Maschenlauf zugeschnitten, so dass die größte Dehnung längs verläuft, nicht quer. Und das ausgerechnet bei einem körpernahen Shirt – Mist aber auch! Wie doof kann man sein…?!

Naja, jetzt war es auch zu spät, also habe ich ganz mutig weiter so falsch zugeschnitten und beschlossen, es einfach mal zu versuchen. Heute habe ich dann genäht, und was soll ich sagen, ich habe mehr Glück als Verstand, es hat geklappt. Es war sogar in der Taille ein Stück zu weit, was allerdings an meiner Figur liegt, so dass ich an einer Stelle sogar noch was enger nähen musste. Es fühlt sich beim Tragen zwar ein ganz kleines bisschen komisch an, aber es sieht nicht seltsam aus, finde ich. Hier ist es:

Von hinten finde ich die Musterverteilung fast noch besser:

Da die „Bordüre“ ja nicht über die gesamte Breite des Stoffes verläuft, habe ich das Rückenteil direkt „unter“ dem Vorderteil in der gleichen Richtung aufgelegt und das Muster sich so fortsetzen lassen. Die Alternative wäre gewesen, entweder das Rückenteil neben dem Vorderteil zuzuschneiden, dann wäre aber ein sehr schöner Musterteil für mich unsichtbar und „verloren“ gewesen, oder es ganz in weiß zu machen, das war mir aber zu langweilig. Also jetzt mal was ganz anderes. Wer weiß, vielleicht setze ich damit einen neuen Trend?

Von dem Stoff habe ich jetzt noch einen knappen halben Meter, mit einer weiteren schönen Rose als Hauptmotiv für vorne, und ich plane ein zweites Shirt in der gleichen Zuschnitt-Richtung. Neulich war meine Schwiegermutter zu Besuch, und ich hatte mein 80er-Jahre-Shirt an, dieses hier:

Eigentlich dachte ich, der Schnitt ist zu leger und nicht ganz straßen-tauglich, aber sie war so voll des Lobes über dieses Teil, und jetzt im Sommer trägt es sich wirklich sehr luftig und angenehm, dass ich überlegt habe, den Rest des Blumen-Jerseys für diesen Schnitt zu verwenden.

Retro-Nachthemd

Mit meinem kleinen Nachthemd komme ich ganz gut voran. Ich versuche, jeden Tag ein bisschen was dran zu machen, manchmal mehr, manchmal weniger. Gestern hab ich die obere Passe gedoppelt; das hat länger gedauert; heute habe ich nur schnell die Seitennähte genäht, weil ich den schönen Tag lieber draußen auf dem Balkon verbracht habe. So sieht es derzeit aus, der Saum, die Seitenschlitze und die Armausschnitt-Einfassungen fehlen noch:

Tunika 102 aus Bumo 06/10 als Nachthemd

Schön retro in schwarz-weiß – außerdem sieht man dann meine vom Sonnenbad gerötete Haut nicht so… 😉

Ganz süß bislang, find ich. Es hat enorm viel Weite vorne durch die vielen eingelegten Falten, und wäre auch als Schwangerschafts-Bekleidung geeignet, glaube ich. In der Seitenansicht sieht es aber trotzdem recht normal aus, weil die Falten im oberen Bereich ja zugesteppt und fixiert sind. Bin mal gespannt, ob die Mehrweite mich beim Schlafen stört oder nicht. Ich drehe mich nämlich immer erst zwanzig Mal hin und her, bevor ich einschlafen kann… Dafür sitzt es im Rücken sehr gut; es hat hintere Längs-Abnäher und zusätzlich eine gebogene Rückennaht, die sogar bei meinem Hohlkreuz ohne Änderung recht gut sitzt. Muss ich mir merken, den Schnitt. – In der vorderen Mitte könnte ich vermutlich wieder mal einen Zentimeter oder zwei rausnehmen; das hab ich klugerweise wieder vergessen, aber es geht auch so gerade.

Inzwischen kann ich mir auch vorstellen, so etwas in der Art „draußen“ anzuziehen, aber dann eher in einem leichten Blusenstoff, und auf keinen Fall in weiß, das sieht doch wirklich zu sehr nach Nachthemd aus, oder? – Über einer schmalen Hose getragen, könnte das im Sommer sehr angenehm sein; auch als kniekurzes Kleid für sehr legere Anlässe kann ich es mir für mich vorstellen. (In der Burda ist es auch als langes Kleid drin, aber das sieht dann schon sehr nach Hippie aus.)

Retro-Häkelblümchen

Die Auflösung des Rätsels steht ja noch aus; die wurde durch unseren Pfingstausflug nach Wien etwas verzögert. Mein Göttergatte hatte sich in den Kopf gesetzt, dass ich als Mitbringsel für unsere „Zimmerwirtin“ und Freunde etwas anfertigen sollte, und da die Zeit sehr knapp war, kam ich auf die Handyladetaschen. Verziert mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben der Vornamen:

Handyladetaschen

Für die Farbkombination ist übrigens ebenfalls mein GöGa zuständig; ich weise jede Schuld von mir. 😀

In Wien hatte ich leider keine Gelegenheit, mir die örtlichen Stoffhändler anzuschauen, was mit Hinblick auf meine hier schlummernden Vorräte vermutlich ganz gesund war, obwohl ich zu gerne mal den Ausflug nach Kritzendorf zum Müller gemacht hätte… Naja, kommt Zeit, kommt Flug. 🙂

Ein wenig überrascht hat mich/uns, dass an Sonn- und Feiertagen viele Gaststätten geschlossen haben. Als Kind bin ich zwar öfters in Österreich gewesen, aber entweder war das in den mehr ländlich gelegenen Urlaubsorten damals nicht so üblich, und es ist eine spezifisch wienerische Eigenart, oder ich habe es schlicht vergessen. Sehr seltsam jedenfalls, wenn man als Tourist gerne Geld loswerden möchte, aber nicht kann. Wo das Essen dort doch so besonders lecker ist… 🙂

Jetzt zu den versprochenen Häkelblümchen. Ich hatte schon länger mit dem Gedanken eines altmodischen Nachthemdes gespielt, und als eine liebe Freundin mir neulich ganz tolle alte Bettwäsche mit Stickereien sowie einige Häkeldeckchen schenkte, war mir natürlich sofort klar, was ich daraus machen wollte!

Zufällig fand sich in der aktuellen Burda ein süßer Tunika-Schnitt (Modell 102, das letzte in dieser Strecke), den ich in der Form nie auf der Straße anziehen würde, aber für Nachtwäsche fand ich ihn sehr passend.

Bei der Häkeldecke hatte ich ebenfalls Glück; die Blüten sind einzeln gehäkelt, und jede neue Blume wurde dann im Prozess ihrer Anfertigung an zwei Stellen mit der vorhergehenden verbunden, so dass ich eine Blume aufschneiden musste, die andere dann aber jeweils intakt blieb, und von mir ohne Gefahr der Auflösung aufgenäht werden konnte.

Damit habe ich dann heute einige Stunden verbracht. Jede Blume hat zwei „Kreise“ innen; einmal den etwas dickeren, den man auf dem Foto noch erkennen kann, und ein Stück außen dann einen schmalen Ring aus einer Reihe Luftmaschen zwischen den anderen Musterteilen. Diesen äußeren Ring habe ich jeweils mit einem kleinen Zickzack der NähMa aufgenäht, und die äußeren Spitzen dann einzeln von Hand mit wenigen Rückstichen fixiert. Ja, einzeln. Zweiunddreißig insgesamt. Uff. Eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat, wie man bei mir zu Hause zu sagen pflegte… Aber was tut man nicht alles, um die Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen? Hier mal ein Foto der Mühe:

Häkelblumen, aufgenäht

Beim Abnähen der Falten unter der Passe war ich wohl etwas zu forsch, und das Vorderteil wurde zu schmal. Ich habe dann die beiden inneren Falten aufgetrennt, deswegen ist die Optik bei mir jetzt etwas anders als im Original, aber das ist ja auch nicht schlimm. 🙂

Ich bin mal sehr gespannt, wie sich das macht, wenn es fertig ist, und ob es wirklich als Nachtwäsche taugt. Wird Zeit, dass es Sommer wird, damit ich sowas luftiges wieder anziehen kann. 🙂 – Der Blick von meinem Nähplatz aus dem Fenster lässt zumindest ein wenig hoffen:

Blick von meinem Nähplatz nach draußen

Meine neue Nähmaschine

… hat 55 PS! 😀

Ja, zugegeben, die Bernina 830 wäre mir auch lieber gewesen… Aber für den gleichen Preis einen fast neuen fahrbaren Untersatz mit Klimaanlage ist auch nicht schlecht, oder? 😉

Nein, die Farbe ist in echt nicht ganz so schlimm. Ja, ich hab mich schon dran gewöhnt. Auf dem Supermarktparkplatz hat sie sogar echte Vorteile, habe ich festgestellt. Und demnächst bekommt der Kleine auch noch Wimpern für die „Augen“ – das ist ein Frauenauto; was sein muss, muss sein. 😀 – Ist er nicht süß? *schmacht*

Schnippel, schnippel…

Da mein kleines Auto zu krank für den eigentlich geplanten TÜV-Termin ist, und erst mal zum Doc muss, hatte ich heute wider Erwarten mehr Zeit als geplant. Und ich war recht fleißig, wenn man auch noch keine großen Resultate sehen kann.

Zum einen habe ich meinen Burda-Maßschnitt aus einem Probestoff zugeschnitten. Der Probestoff hat ein kleines Muster aus eingewebten Rechtecken, und ich möchte zum einen überprüfen, ob der Schnitt mir überhaupt noch passt, seitdem habe ich nämlich ein oder zwei Kilo zugelegt, und ob ich noch Feintuning brauche. Mit Hilfe der Längs- und vor allem Querlinien im Stoff drin müsste das eigentlich gut funktionieren, wie man bei nowak gut verfolgen kann. Mal sehen.

Dann habe ich neulich beschlossen, dass ich unbedingt einen Jeansrock brauche. Ein Schnittmuster war schnell gefunden; ich verwende einen Knip-Schnitt erneut, den ich bereits einmal aus grauer Wolle gemacht hatte. Der Stoffladen um die Ecke hatte einen Jeans in passender Dicke, der sicherheitshalber drei Runden in der Waschmaschine und zwei im Trockner hinter sich hat, und so habe ich heute zugeschnitten und zwei Nähte probiert. Im Gegensatz zu dem Woll-Rock möchte ich nämlich gerne drei kleine Godets in die Teilungsnähte einsetzen – mal gucken, ob mir das gefällt. Im Frühling ist mir immer nach etwas Verspieltem, obwohl das ja sonst nicht so meins ist.

Und dann gibt es noch eine gute Nachricht, weil nämlich liebe Freunde von mir dieses Jahr, genauer Anfang Juli, heiraten möchten. Eine Sommerhochzeit! (Wenn das Wetter dieses Jahr mal mitspielt…) Und das ist doch die Gelegenheit, sich etwas Neues zu Nähen. Die Wahl fiel auf Neue Mode 23286:

Neue Mode 23286

Das linke Modell, der asymmetrische Stufenrock, hatte es mir schon länger angetan, ist mir für den Alltag aber zu viel des Guten, deswegen schlummert das Schnittmuster schon seit längerem in meiner Kiste. Als Stoffe sind Satin oder Taft angegeben. Satin fällt weich, Taft hat Stand. Ich tendiere eher zum Satin, weil es aus Taft eventuell zu sehr auftragen würde, befürchte ich; fragt sich nur, ob man die Stufen in Satin überhaupt ausreichend wahrnimmt. Schwierig… Die zweite Frage wäre, uni oder gemustert, wie rechts im Bild? Nicht so ein großes Motiv, für mich müsste es etwas kleiner sein. Ich denke an eine blumig bedruckte Seide in fröhlichen, sommerlichen Farben. Also, sommerlich von der Stimmung her, nicht Farbtyp-Sommertöne. Weißgrundig mit bunten, nicht zu großen Blumen, in der Art. Könnte das gut aussehen oder wäre das too much? Obwohl nein, Weiß wäre natürlich überhaupt nicht angebracht bei einer Hochzeit. – Ich glaube, ich werde mal bei Mahler stöbern gehen; vielleicht springt mich ja irgendwas an. Und bei Stoffe Möller in der schicken ABC-Straße könnte ich auch mal einen Blick riskieren; als ich neulich dort war und ganz tapfer nur einen halben Meter Seiden-Organza gekauft habe, habe ich Unmengen von schicken Seidenstoffen gesehen… *sabber* – Hm, der Rock in uni und das Top in einem farblich passenden Muster wäre eigentlich ideal für mich. Mal sehen, was sich so finden lässt. Die Schuhfrage muss auch noch geklärt werden, das mache ich besser vorher und suche dann passende Stoffe dazu; das ist einfacher als andersherum.

Zeit genug habe ich ja bis dahin; jetzt passe ich erstmal den Schnitt für mich an; auskopiert habe heute schon. Röcke sind ja ziemlich schnell und einfach zu nähen. Und vielleicht noch einen Bolero oder Kurzblazer, falls es kühler ist? Hach, alleine das Planen macht schon soviel Spaß… Vielleicht schmeiße ich morgen auch wieder alles um, mal sehen. 😉