Third time´s the charm

Eine einzige LED zum Leuchten bringen, ist cool, aber wäre mehr nicht noch besser? Heute geht es darum, wie wir insgesamt drei Lämpchen strahlen lassen. Oben seht ihr das nötige Zubehör: Es gibt wieder einen hübsch bedruckten Stoff mit dem Tick-Trick-Track-Motiv, den ihr bei stoffn bestellen könnt. Dazu der Batteriehalter, den wir in unserem 2. Projekt aus einem Band genäht haben, natürlich die Batterie, die drei LEDs, zwei Zangen, um sie in Form zu bringen und das leitfähige Garn, um alles miteinander zu verbinden.

Dann biegen wir zuerst wieder die Beinchen der LEDs in die richtige Form: Das kurze Beinchen, die Kathode, also der Minuspol, wird annähernd rund gebogen; das längere Beinchen (Anode = Pluspol) eckig.

Jetzt müssen wir den Batteriehalter vorbereiten, damit wir ihn annähen können. In der ersten Lektion hatten wir jeweils ein Stück leitfähiges Garn auf jeder Seite des Halters angenäht, um damit den Kontakt zur dazwischen liegenden Batterie herstellen zu können, um so den Strom nach außen transportieren zu können.

Diese Stromleitung müssen wir jetzt verlängern, damit wir die drei LEDs damit verbinden können. Der Faden sollte also lang genug sein, um angenäht zu werden, den Weg für die drei LEDs inklusive ihrer Befestigung zurücklegen zu können, und am Ende auch kurz vernäht zu werden. Wir nehmen den Faden dabei doppelt!

Damit wir nicht aus Versehen beide Pole zusammen nähen, habe ich zum Durchstechen erst einmal die Batterie in den Halter eingelegt, damit der Faden auch sicher nur auf der einen Seite bleibt. Wir ziehen nun den doppelten Faden durch die Pol-Fäden des Minus-Pols durch, bis ein kleines Ende stehen bleibt, das lang genug zum Verknoten ist.

Ich habe die Fadenenden nun einfach mit einem Kreuzknoten verbunden. Dabei schlingt man den einfachen Knoten zuerst so, wie man es gewohnt ist, und legt bei dem zweiten Knoten die Fäden andersherum übereinander. Dieser Knoten ist gut dazu geeignet, gleich starke Fäden miteinander zu verbinden.

Die Enden knapp abschneiden.

Das andere Fadenende benutzen wir jetzt dazu, den Halter an den Stoff anzunähen; wir legen den Halter so, dass der Minuspol auf dem Stoff liegt, klappen ihn kurz nach rechts, um mit dem ersten Einstich unter dem Halter diesen am Stoff zu befestigen, und folgen dann dem Pfad weiter nach oben.

Ich bin hier vom Buch abgewichen. Dort wird zuerst der Leitungs-Pfad genäht, und dann befestigt man jede LED einzeln mit einem neuen Stück Faden am Stoff und verbindet den Faden mit dem Pfad, um den Kontakt herzustellen.

Diese Methode eignet sich gut, wenn man später einzelne LEDs austauschen will, also für Sachen, die länger im Gebrauch sind, weil man eine einzelne LED entfernen und/oder ersetzen kann, ohne den gesamten Stromkreis zu unterbrechen. Da ich das hier aber nur zu Demonstrationszwecken mache, habe ich mich für die schnelle Methode entschieden, und die LEDs direkt in den Pfad integriert.

Da ich mit dem Minuspol der Batterie angefangen habe, habe ich nun also die rund gebogenen Minus-Pole der LEDs direkt mit angenäht. So sieht das dann fertig aus:

(Das kurze Fadenende unten ist das Fadenende des oben liegenden Pluspols, der beim Anfertigen des Batteriehalters im 2. Projekt stehen gelassen worden war.)

Der erste Leitungs-Faden endet links oben bei der letzten LED und wird dort vernäht. Mit ein wenig Übung und sauberem Arbeiten wird auch die Rückansicht hübsch:

Das gleiche machen wir dann mit der Vorderseite des Batteriehalters, also mit dem Pluspol, und den eckig gebogenen Pluspol-Beinchen der LEDs auch für den zweiten Pfad auf der rechten Seite:

Wenn man alles richtig gemacht hat, sollten nach Einlegen der Batterie alle drei LEDs aufleuchten:

Hurra, das hat geklappt!

Wenn man den Batteriehalter auf der Innenseite von Bekleidung, Taschen etc. aufnäht und auch noch einen Schalter, den wir in der letzten Lektion kennen gelernt haben, dazwischen schaltet, könnte man damit z.B. eine bei Bedarf leuchtende Tasche, ein Shirt oder ähnliches anfertigen.

Für mehr als drei LEDs reicht die Batterie allerdings nicht. Ein bisschen Theorie dazu folgt im nächsten Beitrag.

Kleben und Kräuseln

BILD

In Erwartung des kommenden Sommers hatte ich schon vor einiger Zeit dieses Longshirt fertig gestellt, nach dem Schnitt „Sevilla“ von Schnittquelle. Das Vernähen der Fäden hatte ich bislang vor mir hergeschoben, da ich es ja sowieso nicht so bald benötigen würde, aber nun habe ich auch das endlich mal geschafft – der Sommer kann jetzt bitte schnell kommen! 😀

Und, hurra, wieder ein weiterer Stoff verarbeitet, der seit zwei oder sogar schon drei Jahren hier liegt. In den letzten Jahren war ich nicht mehr sehr sorgfältig beim Nachhalten meiner Online-Liste, darum weiß ich das tatsächlich nicht mehr genau, Asche über mein Haupt.

Ich hatte mich auch vor dem Schnitt eine Zeit lang gedrückt, obwohl ich ihn super süß und immer noch modern finde mit den gerafften Ärmelchen. Und genau diese Raffung war es, die mich vor ein Problem stellte. An dem Versuch, Jersey haltbar und gleichmäßig zu raffen, war ich schon bei dem Schnittquelle-Shirt „Valetta“ gescheitert; es dümpelt immer noch im Ufo-Stadium bei mir herum.

Dann kam mir aber eine Idee, wie es funktionieren könnte, und ich dachte mir, ich lasse euch daran teilhaben.

Nach Anleitung habe ich zunächst einmal die beiden Saumkanten der Ärmel mit der Cover versäubert. Dann folgt der erste Schritt der Raffung: Man näht mit einem sehr langen Gerad-Stich (Länge 6) auf der Nahtlinie entlang; hier sind das 1,5 cm Abstand zur Schnittkante.

Eine Seite der Naht wird nun mit einem Knoten gesichert. Das andere Ende benutzt man, um die Stoffkante zu raffen, indem man nur am Oberfaden sachte zieht und den Stoff dabei nach hinten wegschiebt. Das muss man, je nach Stoff, zentimeterweise vorsichtig schieben, damit der Faden nicht reißt.

Das ganze macht man solange, bis die Stoffkante auf die gewünschte Länge verkürzt ist; hier waren das 11 cm. Dann sichert man auch das andere Ende mit einem Doppelknoten.

Nun verteilt man die Raffung möglichst gleichmäßig über die gesamte Breite des Stoffes und schiebt die Mehrweite in möglichst gleichbreite, parallele Falten. Wenn man den Stoff oberhalb gerade hinlegt und die Fältchen nach oben fortführt, erleichtert das ein gleichmäßiges Arbeiten.

Nun der einfache Trick: Die Raffung fixiert man mit Klebefilm; hier die seidenmatte Version, die auf dem Foto hoffentlich noch gut erkennbar ist. Gut andrücken über die gesamte Länge der Naht, damit die Fältchen beim Nähen dort bleiben, wo sie hingehören.

Oh, und vor dem Fixieren sollte man die Nahtlinie möglichst gerade ausrichten; das erleichtert eine saubere Fixiernaht! Ich habe dazu meine Stoffgewichte benutzt und den Stoff gezuppelt, bis das Ergebnis für mich zufriedenstellend war.

Geraffter Stoff, und dehnbarer noch dazu, hat durch den Füßchendruck (den ich bei meiner Maschine leider nicht reduzieren kann) sonst nämlich gerne die Angewohnheit, sich vor dem Füßchen her zu schieben, so dass man hinten keine Raffung mehr hat, und sich alles weiter vorne aufstaut. Der Klebefilm verhindert das.

Die Fixiernaht setzt man am besten etwa zwei mm neben die Nahtlinie, damit sie nach dem Annähen der Ärmel an Vorder- und Rückenteil völlig verdeckt ist.

Zum Nähen der Fixiernaht habe ich schlussendlich den Dreifach-Geradstich verwendet. Der einfache Geradstich funktioniert auch, was das Nähen angeht, aber der Dreifach-Geradstich perforiert den Film so gründlich, dass das Abziehen hinterher noch sehr viel einfacher wird. Den Film entfernt man auch leichter, wenn man ihn nicht von der kurzen Seite her ablöst; dabei reißt man ihn nämlich gerne in schmale, spitz zulaufende Streifen, die sich schwer abknibbeln lassen. Besser ist es, zuerst die langen Seiten anzuheben und dann vorsichtig schräg längs abzuziehen.

Und voila, schon hat man eine sauber geraffte Jersey-Kante.

Diese Methode ist zugegeben ein wenig aufwendig, und empfiehlt sich eher für kurze Strecken. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass ich damit nun auch die widerspenstigen Abnäher hübsch gerafft bekomme, um ein weiteres Sommer-Shirt fertig stellen zu können. 🙂

Magische Händchen

Hightech mit Murmel

Mein Smartphone möchte ich nicht mehr missen; die Möglichkeit, jederzeit mit meinen Freunden in Kontakt zu treten und jede noch so kleine Wartezeit mit einem eBook zu überbrücken, ist einfach zu praktisch.

Einziges Problem: Auf zugigen Bahnsteigen braucht man Handschuhe. Damit lässt sich ein Touchscreen aber nicht bedienen.

Schon längere Zeit bevor ich begonnen habe, mich mit dem Wearable-Buch zu beschäftigen, hatte ich daher überlegt, mit Hilfe von leitfähigem Garn meine Handschuhe iPhone-tauglich zu machen, und mir zwei Meter davon in einem meiner Lieblings-Shops bestellt.

Gestern Abend war es dann endlich soweit und ich suchte mir die Siebensachen zusammen, die man dafür so braucht:

Handschuhe, Garn, eine Stecknadel und eine kleine Murmel.

Mit der Stecknadel habe ich am angezogenen Handschuh versucht, den Bereich meiner Fingerkuppe möglichst gut zu markieren (ohne mich dabei selbst zu stechen).

Den Handschuh habe ich dann auf links gezogen, um den ersten Einstich mit dem leitfähigen Garn inside out machen zu können. Der Versuch, mit der Nähnadel in den dünnen, gefütterten Handschuh bis zur Spitze des Zeigefingers vorzudringen, ohne irgendwo das Futter mitzunehmen, erwies sich nämlich als unmöglich.

Die Markierungs-Stecknadel habe ich natürlich vorher rausgezogen, denn damit wäre das Wenden ja ganz unmöglich gewesen. Vielleicht wäre eine Reißzwecke die bessere Möglichkeit zur Markierung? Den ersten Stich habe ich dann jedenfalls mehr oder weniger frei Schnauze gemacht.

Innen lässt man ausreichend Garn hängen, um nach Fertigstellung die Enden verknoten bzw. vernähen zu können; etwa die Länge des Zeigefingers reicht dafür völlig aus.

Dann habe ich die Murmel ganz nach oben in den Zeigefinger geschoben und das Material darüber gespannt. Die Murmel erfüllt hier den gleichen Zweck wie das Stopf-Ei im Strumpf und sorgt dafür, dass man nicht aus Versehen die Rückseite erfasst und an die Vorderseite dran näht.

Dann näht man in einem beliebigen Muster mehrere Stiche hin und her, bis eine kleine Fläche mit dem leitfähigen Garn bedeckt ist. Man braucht nicht sehr viel, um die Spannung zu übertragen; zwei bis drei Stiche reichen schon aus, wie ich getestet habe, aber mit einer etwas größeren Fläche fällt die Bedienung nachher leichter.

Wer mag, könnte hier ein hübsches kleines Muster aufsticken. Meine eigenen Handnäh-Fähigkeiten sind nur rudimentär, und so habe ich mich mit einer einfachen, halbwegs eckigen Fläche begnügt.

Durch das dünne, dehnbare Leder und das Innenfutter hindurch zu stechen, ist mit einer gewöhnlichen Nadel nicht so ganz einfach. Ich habe noch einen Fingerhut und einen Gummiflecken zu Hilfe genommen, um die Nadel durchschieben und wieder herausziehen zu können. Bei dem zweiten Handschuh aus Gore-Material war das leichter, aber auch hier war ich über den Fingerhut froh. Meine bevorzugte Nähnadel ist übrigens eine feine Quiltnadel.

Wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist, führt der letzte Stich die Nadel wieder in das Innere des Handschuhs. Dann wieder wenden, um die Fadenenden zu verknoten und/oder zu vernähen. Es macht auch nichts, wenn innen noch Fadenenden hängen bleiben; je mehr Kontakt das Garn zur Haut hat, um so besser ist es ja. Mein Foto zeigt den Zustand vor dem Verknoten und Abschneiden der Enden.

Innenansicht, vor dem Vernähen

Handschuh zum letzten Mal wenden und sich freuen wie ein Schneekönig! Nie wieder kalte Finger im Winter, wenn man auf dem Bahnsteig eine SMS schreibt, ein eBook liest oder sich bei Facebook umschaut – hurra!

Inzwischen gibt es ja auch Kauf-Handschuhe mit dieser Eigenschaft, aber ich habe es nicht eingesehen, meine ansonsten noch völlig intakten, „altmodischen“ Handschuhe nur deswegen zu entsorgen. Mit einer kleinen Menge Garn und ein wenig Geschick kann man dem Konsumdruck so ein klitzekleines Schnippchen schlagen.

Blümchen unter Strom

Nein, ich habe das Projekt nicht aufgegeben, aber mir kommt immer wieder das Leben dazwischen, oder solche Sachen wie Weihnachten, Silvester und Geburtstag… 😀

Aber jetzt geht es weiter mit dem nächsten Projekt aus „Making Things Wearable“. Heute setzen wir ein Blümchen unter Strom.

Wir brauchen dazu dieses hübsche Stück Stoff, das eigens vom Autoren des Buches designt wurde. Auf der Website stoffn.de findet man es im Register „Motive“ unter der Motivsuche mit dem Schlagwort Making Things Wearable.

Zubehör für Projekt 3, Kapitel 1

Dazu unseren neulich gebauten Batteriehalter aus Filz, unsere zurecht gebogene LED, ein bisschen leitfähiges Garn sowie einen kleinen Taster.

Die Hardware ist wie immer bestellbar bei Watterott.

Der Batteriehalter wird mit einer Seite des leitfähigen Gewebes – ich zeige es hier mit dem Pluspol nach links – auf den Blumentopf aufgenäht; von da geht es weiter bis zu einem Ende des Schalters.

Mit einem neuen Faden näht man auch das andere Ende des Schalters fest, und folgt der vorgegebenen Stichlinie weiter bis zur Mitte der Blume, wo ein Beinchen der LED festgenäht wird. Da wir mit dem Pluspol angefangen haben, nähen wir hier zuerst das eckige Bein, die Anode = Pluspol, fest.

Im Buch steht, dass man zuerst das runde Beinchen annähen soll, was voraussetzen würde, dass man bei dem Batteriehalter auch zuerst die Kathoden-Seite festnäht. Dazu wird im Buch allerdings nichts gesagt. Ich hatte mit dem Pluspol des Batteriehalters angefangen, und vergessen, welches Beinchen welche Form hatte, und mich dann gewundert, warum die LED nach Fertigstellung nicht leuchtete…

Leitfähiges Garn ist durch den Metallanteil naturgemäß sehr hart und daher schwierig durch- und aufzutrennen. Außerdem verzwirnt sich das hier doppelt gefädelte Garn gerne mit sich selbst. Beim Nähen empfiehlt es sich, immer einen Ein- und einen Ausstich zu machen, so dass der überschüssige Faden auf der rechten Seite sichtbar ist und man dafür sorgen kann, dass immer der komplette Faden ohne Knoten durchgezogen wird.

Ein- und Ausstich

Wo das nicht möglich ist, z.B. beim Befestigen von Schalter und LED, sollte man den Faden auf der linken Seite gut im Auge behalten und bei Bedarf ganz leicht gespannt halten beim Durchziehen, um Verknotungen zu verhindern.

Beim zweiten Mal lief dann alles richtig: Nach dem Annähen des zweiten Beinchens, hier also der Kathode, folgt man der Stichlinie wieder nach unten zur anderen Seite des Batteriehalters und befestigt diese ebenfalls am Stoff. Fertig!

Test: Wir drücken den Taster. (Dieser muss gedrückt gehalten werden.)

Hurra: Leuchtet!

Blümchen unter Strom

Es gibt auch einen Schalter mit An-/Aus-Schieberegler, den man also nicht ständig gedrückt halten muss.

Noch ein Wort zum Vernähen der Fäden auf der Rückseite: Nach dem Einfädeln in die Nadel (man nimmt das Garn hier doppelt) macht man am besten einen oder zwei Knoten dicht am Ende der Fäden (beide zusammen verknoten). Damit spart man sich schon mal das Vernähen des Anfangsfadens. Beim Beenden einer Naht schlingt man einen oder zwei Knoten um den letzten Stich und zieht vorsichtig fest; dann kann man recht knapp abschneiden. Das rauhe Garn haftet recht gut an sich selbst und zieht sich nicht so schnell wieder lose.

Mit dieser Methode sieht dann auch die Rückseite recht ordentlich aus:

auch von hinten schön

Ich bin sicher, dass kreativen Geistern viele schöne Möglichkeiten einfallen, wie man die Batterie-Halter in ein Design miteinbeziehen, und was man damit alles zum Leuchten bringen kann. Vielleicht eine Tasche oder Mütze, die in der Winterzeit für ein bisschen mehr Sicherheit sorgen, ein leuchtendes Armband oder ein Gürtel?

Wo ich mir diesen Beitrag gerade für das Crossposting im Hobbyschneiderinnen-Forum nochmal durchlese, kommt mir in den Sinn, dass das vermutlich doch keine so gute Idee ist. Wenn die LEDs oder das Garn nass werden, wäre das ungut, oder…? Hm, bin mal gespannt, ob im Buch später was dazu steht.

Wie man mit einer Batterie mehr als eine LED zum Leuchten bringen kann, lernen wir dann in der nächsten Lektion.

Jeden Tag eine gute Tat

Wie es so schön heißt. Und heutzutage kann man gute Taten tun, ohne sich dafür überhaupt vom Rechner wegbewegen zu müssen.

Über Kickstarter hatte ich schon viel gehört in den letzten Jahren, und ich war neugierig, das selbst auch einmal auszuprobieren. Als Unterstützerin, meine ich.

Spaßeshalber suchte ich eines Tages nach Stichworten, die mich interessieren, unter anderem auch Wolle, und stieß dabei auf das Projekt von Jorge und Isabel del Carpio, die in den Anden das Halten von Lamas und die Verwertung der Wolle unterstützen, damit dieses alte Handwerk nicht verloren geht und die Menschen damit vor Ort ihren Lebensunterhalt verdienen können. Yes, genau meine Kragenweite!

Mit einem bescheidenen Beitrag war ich dabei; als Belohnung wurden zwei Knäule der Wolle zugesagt. Nach dem glücklichen Erreichen der angepeilten Unterstützungs-Summe Ende August hat es einige Zeit bis zur Auslieferung gedauert, weil zuerst noch der Versand in die ganze Welt und viele zollrechtliche Fragen geklärt werden mussten. Diese Woche nun habe ich meine Belohnung erhalten: Zwei wunderbar weiche Knäuel Lamawolle!

Da es nicht so viel ist, werde ich vermutlich einen Schal daraus stricken; meine Strickmuster-Suche bei Ravelry läuft gerade auf Hochtouren. 🙂

Die Spannung steigt, schwankend

Das nächste Projekt aus der MTW-Reihe ist ein wenig aufwendiger, darum gibt es hier erstmal ein paar kleine vorbereitende Arbeiten, um euch auf dem Laufenden zu halten.

Wir wollen den Batteriehalter aus Filz, den wir im letzten Projekt genäht hatten, benutzen, um damit das erste leuchtende Projekt zu verwirklichen.

Dazu wollen wir außerdem einen Schalter einsetzen, mit dem wir das Licht ein- und ausschalten können.

Der Schaltplan dazu sieht so aus:

Schaltplan für Projekt 3 aus Kapitel 1

Die kurzen/langen Striche links bezeichnen die Batterie; langer Strich = Pluspol, kurzer Strich = Minuspol (der Pluspol liegt hier also oben). Das Dreieck rechts ist das Symbol für eine LED/Diode; hier bedeutet die nach unten zeigende Spitze den Minuspol. Das „Türsymbol“ oben bezeichnet sinnigerweise den Schalter, mit dem man den Stromkreis unterbrechen oder schließen kann.

Wer Akku-Batterien benutzt, kennt vielleicht die Auflade-Geräte, die einem den aktuellen Ladestand der Batterie anzeigen. Hier kommt für uns nun das Multimeter ins Spiel. Das Buch informiert mich darüber, dass man mit diesem Teil Spannung, Strom, Widerstand und Durchgang messen kann. Auf die genaue Erklärung dieser Begriffe wird (dankenswerterweise) verzichtet. Ein Durchgangstest wird allerdings beschrieben; dabei piepst es, das lässt sich hier schlecht darstellen. 😉

Nach der Bedienungsanleitung im Buch habe ich die Kabel eingestöpselt, den richtigen Messbereich angewählt, und eine Batterie zwischen die Pole gelegt. Die bislang benutzte Knopfzelle hat schon ein wenig an Ladung verloren, und kam auf maximal 2,86 V:

Spannungstest der bereits benutzten Knopfzelle

Der Gegentest mit einer Knopfzelle frisch aus der Verpackung ergab eine maximale Spannung von 3,21:

frische Knopfzelle im Test

Das sieht doch schon mal gut aus; das Multimeter funktioniert ganz offensichtlich. 🙂

Der Messwert schwankte während der Messung stark; ich vermute, das lag an der unterschiedlichen, weil wackeligen, Auflagefläche der Messleitungen an der Batterie? Erhellende Kommentare willkommen!

Um die LED aufnähen zu können, sind die langen, spitzen Beinchen ein wenig ungeeignet; andererseits benötigen wir etwas, mit dem wir die LED mit dem Stoff verbinden können. Daher werden die Beinchen in eine Form gebogen, die dies ermöglicht.

Die Kathode (wir erinnern uns, kurzes Bein) soll rund gebogen werden, die Anode eckig. Mit zwei altgedienten Zangen, Erbstücke aus der Werkzeugkiste meines Vaters, gelingt mir das halbwegs gut:

LED, nähtauglich verbogen

(Note to self: Geeignetere Zangen kaufen!)

Wie es weitergeht, erfahrt ihr dann demnächst. 🙂

Kuscheliger Energieträger

Endlich geht es weiter mit dem nächsten Teil von „Making Things Wearable“.

Diesmal bauen wir einen weiteren Batteriehalter, heute aus Filz, und statt leitendem Garn wird leitendes Gewebe verwendet, um die Energie der Batterie aus der Halterung heraus zu führen.

Wir brauchen dazu je ein kleines Stück Filz, das leitende Gewebe und nicht-leitenden Stoff sowie Garn. Die wichtigste Zutat ist außerdem ein zweiseitig aufbügelbares, dünnes Vlies. Im Buch wird dazu Vliesofix von Freudenberg verwendet. Alternativ wäre möglicherweise auch „Bügeln statt Nähen“ der Firma Sulky möglich; dieses Material kenne ich aber noch nicht aus eigener Anschauung.

Aus dem Filz, dem Gewebe und dem Stoff werden drei kleine Formen zugeschnitten: Der rote Filz (A) ist der eigentliche Batteriehalter, das leitende Gewebe (B) ist die schmale, abgerundete Form, und der schwarze „Spazierstock“ (C) ist normaler Stoff. B wird zum Teil, C komplett auf je einer Seite mit Vliesofix bebügelt.

Zugeschnittene, und teilweise mit Vliesofix bebügelte, Teile

Die Schnittvorlagen zu den drei Teilen sind im Buch in Originalgröße abgebildet; ich habe mir diese Seite kopiert und die Teile als Schnittmuster ausgeschnitten.

Wer das Vliesofix im Handarbeitsladen kauft, erhält dazu hoffentlich einen Verarbeitungstipp; alle anderen finden hinter dem obigen Link die Anwendung erklärt. Vliesofix ist eine sehr (!) dünne, empfindliche Lage zweiseitig aufbügelbares Gewebe, das als Schutz auf beiden Seiten stabiles Papier hat. Am einfachsten ist es, zunächst zwei größere Stücke, als man eigentlich benötigt, auszuschneiden. Mit der Papierschere! Nicht die gute Stoffschere verwenden, das gibt Ärger!

Dann entfernt man nur eine Seite des Papiers und bügelt das Vliesofix nach Anleitung auf je einem kleinen Stück leitendem und nicht-leitendem Gewebe auf. Erst danach schneidet man die Teile nach der Anleitung zu. Diese Vorgehensweise fand ich einfacher als die im Buch empfohlene, wo man zuerst zuschneidet, und dann die winzigen Vliesofix-Stückchen auf die winzigen Schnitt-Teile aufbügelt. Bei meiner Reihenfolge hat man etwas mehr Verschnitt, aber gerade für Ungeübte, Kinder etc. finde ich diese Reihenfolge sinnvoller.

Die Teile B und C werden dann identisch auf je eine Lage von Teil A aufgebügelt. Dazu entfernt man auch die zweite Papierschicht und legt die Teile je mit der Vliesofix-Seite auf den Filz auf und bügelt kurz darüber.

Im Buch werden dabei die Bezeichnungen für B und C vertauscht mit den Angaben auf der Vorseite; da dies aber auch im Text und auf dem Foto so gemacht wird, ist das Gemeinte wieder verständlich.

Das Vliesofix dient hier dazu, sich die Näharbeit zu ersparen, die drei Lagen Stoff auf anderem Wege zu verbinden. Statt der mechanischen Tätigkeit des Nähens verwenden wir hier also die schnelle, chemische Variante; ein Weg, der in der Hobbynäherei zunehmende Beliebtheit findet.

Das Zwischenergebnis sollte dann so aussehen:

alle drei Teile, zusammengebügelt

Jetzt legt man diese beiden Teile so aufeinander, dass das leitende Gewebe innen liegt; die Stücke schauen dabei in zwei verschiedene Richtungen von innen heraus. Zusammengenäht wird entlang der langen und der abgerundeten Kante; die kurze, gerade Kante bleibt offen.

Hier wäre es wieder schön gewesen, eine Nähtechnik wie den Knopflochstich zu erläutern, der gut geeignet ist, zwei nicht-fransende Stofflagen wie den Filz miteinander zu verbinden.

Statt Filz wäre übrigens auch ein anderer, nicht-fransender Stoff möglich, z.B. Jersey oder Interlock (T-Shirt-Stoff, aber Vorsicht, der ist dehnbar), wenn es flach und weich sein soll, Fleece oder auch dünnes Leder. Damit ließen sich bestimmt auch schöne Akzente setzen, wenn man sie sichtbar befestigt.

Zum Nähen wird wieder ein doppelter Faden empfohlen. Dazu ein Wort der Warnung: Wer den Faden zu lang wählt – ein beliebter Anfängerfehler, um auf Nummer sicher zu gehen – riskiert, dass sich die Fäden beim schnellen Durchziehen miteinander verknoten. Daher: Den Faden nicht allzu lang abschneiden, langsam durchziehen, und ich spanne die losen Schlingen gerne mit einem Finger von der Kante weg während des Durchziehens.

Ich habe hier einmal schwarzes Garn verwendet, damit man sieht, wo ich genäht habe; das Foto ist leider nicht allzu gut:

vernähter Batteriehalter

Jetzt schiebt man die Batterie an der kurzen Kante hinein, und dann kommt das Wichtigste, der Funktionstest. Das leitende Gewebe sollte nun beide Seiten der Batterie kontaktieren (ggf. etwas zusammendrücken), und die Energie wird zu beiden Seiten des Halters nach außen gelenkt. Der schwarze, nicht-leitende Stoff dient übrigens als Schutz vor einem Kurzschluss. Die beiden Gewebe-Flügelchen habe ich nun zu einer Seite zur Mitte hin gefaltet, die Beine einer LED aufgespreizt und an das leitende Gewebe gehalten. Und, hurra, auch diese Technik funktioniert!

Leuchtet!

Auch hier muss man natürlich wieder auf die Polung achten: Das längere Beinchen der LED muss Kontakt mit dem Gewebeteil haben, das mit dem Pluspol der Batterie Kontakt hat, das kurze Beinchen mit der Minuspol-Seite. Zum späteren Aufnähen und Nachfüllen der Batterie ist es nützlich, sich diese Seiten irgendwie zu kennzeichnen, z.B. mit einem weißen Lackstift oder ähnlich. Nagellack geht auch, wenn er hell und deckend genug ist.

Soweit die Vorbereitungen. In den nächsten beiden Projekten werden wir die beiden Halterungen und ein paar LEDs dann auf Stoff befestigen und schöne Muster zum Leuchten bringen.

Gegen das Chaos in der Handtasche

oder: Blau, blau, blau, sind alle meine Zaubertäschchen!

Nachdem der erste Versuch mit dem Zaubertäschchen so gut geklappt hatte, habe ich mir heute drei weitere Versionen aus schönerem Stoff angefertigt. Es sind alles Reststoffe von fertiger Kleidung; zufällig auch drei meiner Lieblingsstücke.

3 blaue Zaubertäschelchen

Verschluss ebenfalls wieder mit je zwei KamSnaps. Ich glaube, ich muss meine Farbauswahl dieser Teile doch mal vergrößern; mein Bestand beschränkt sich derzeit auf Schwarz, Weiß und Grau…

Die drei Taschen kümmern sich nun in meiner großen Handtasche um meine Technik, Haar- und Körperpflege, also z.B. Kopfhörerkabel, Haargummis, Lippenpflegestifte etc.

Roter Flitzer

Hüte Dich vor Unternehmungen, die neue Kleider erfordern, wie der gute Oscar Wilde einmal gesagt haben soll. Nun, ziemlich viele meiner Sachen nähe ich für bestimmte Anlässe, und mir macht gerade das großen Spaß!

Mein jüngstes Ergebnis ist ein recht schnell zusammengeschustertes, rückenfreies Kleid. Das Rückenfreie war das gesuchte key feature, und da kam mir sofort das sommerliche Wickelkleid aus der diesjährigen Juli-Burda in den Sinn.

Wickelkleid, Rückansicht

Der Schnitt ist einfach, wie oft bei den Sommerkleidern von Burda; hier wird eindeutig mehr Wert auf die Möglichkeit des schnellen Nähens am Abend vor der Abfahrt in den Sommerurlaub gelegt, als auf eine raffinierte Konstruktion, geschweige denn hochwertige Verarbeitung. Also genau, was ich gerade brauchte – vom Stoffkauf bis zur Fertigstellung in vier Tagen, das dürfte mein Rekord sein! 😀

Der Schnitt besteht aus zwei Rechtecken, die mit einer vorderen respektive hinteren mittleren Naht zusammengenäht werden, je nach Trageweise. Diese Naht dürfte alleine der Tatsache geschuldet sein, dass Stoffe idR nicht so breit liegen, wie das Kleid im fertigen Zustand sein wird, nämlich zwischen 146 und und 186 cm, je nach Größe, und so die nötige Quer-Dehnbarkeit erzielt wird, die man für die Wickelung benötigt.

Burda empfiehlt das Zusammennähen rechts auf rechts und zusammengefasstes Versäubern der Nahtzugaben. Ich habe statt dessen hier eine französische Naht gearbeitet, da ich das bei einem leicht transparenten Stoff wie diesem schöner finde.

Laut Schnitt werden dann sämtliche Außenkanten einmal umgebügelt und festgesteppt; dies habe ich nur bei den Seitennähten und der oberen Saumkante getan. Zum einen kann der Saum so freier fallen, finde ich, zum anderen werde ich eventuell die „vordere“ Saumkante in einer Rundung kürzer schneiden, und ein solcher runder Saum ist schwierig zu versäumen.

Um den „Neckholder“ zu produzieren, schneidet man einfach in einiger Entfernung von der oberen Kante eine kurze Quernaht in den Stoff. Burda empfiehlt dann, die Kanten mit transparentem Gummi zu benähen. Seltsam fand ich die Angabe, dass dieses Band 80 cm lang sein soll, wenn die Kantenlänge am Kleid (in meiner Größe) nur 74 cm beträgt. Ich bevorzuge es, Kanten mit leicht gedehntem Band einzufassen, damit sie möglichst glatt anliegen.

Da mein transparentes Elastik-Band von Goldzack leider an Altersschwäche gestorben war, suchte ich in meinem Bestand nach einer Alternative und fand glücklicherweise einen Rest Organza-Falzgummi in genau passendem Rot, das aber sowas von die richtige Länge hatte! In der Tat war es eigentlich sogar zwei cm zu kurz, aber die kurzen Kanten des Bandes habe ich dann einfach kurz übereinander gelegt und nicht eingeschlagen. Das Band hatte dadurch genau die richtige Länge, nämlich 10 % weniger als die Ausschnittkante.

Bei der Länge des Einschnittes ist Vorsicht geboten! Die von Burda für meine Größe empfohlene Länge stellte als sich zu lang heraus; gut, dass ich das am Probemodell feststellen konnte! Wenn der Schnitt zu lang ist, rutscht der Ausschnitt nämlich zu tief; das hinterher vorzeigbar zu fixen, ist dann so gut wie unmöglich. Ich habe den Einschnitt daher statt der angegebenen 18,5 nur 14 cm breit gemacht, was gerade noch kurz genug war. Auch die Dehnbarkeit des Stoffes spielt hier natürlich eine Rolle. Daher meine ausdrückliche Empfehlung: Lieber erstmal zu kurz anfangen, anprobieren und ggf. den Einschnitt erweitern, als direkt komplett aufzuschneiden. Mein Einschnitt ist, vermutlich auch durch das Einfassen mit dem Band, nun eigentlich sogar einen Tick zu kurz, aber das ist jetzt erstmal nicht zu ändern, und immer noch besser als ganz im Freien zu stehen… Sobald ich wieder mal Organza-Falzgummi bekomme, werde ich das womöglich noch etwas ändern.

Alle Nähte und Säume habe ich mit dem durchgenähten Zickzack meiner Pfaff NähMa angefertigt, weil der diesen elastischen Stoff am wenigsten zusammenzieht. Meine Janome Cover hat in diesem Punkt leider kläglich versagt! (Langsam frage ich mich, was ich mit einer Maschine soll, die gerade bei elastischen Stoffen, wo man sie am meisten benötigen würde, aufgibt.)

Der Stoff, den ich verwendet habe, ist ein stark dehnbarer Mesh. Empfohlen wird leichter Jersey; er sollte unbedingt von der sehr dünnen, fludderigen Qualität sein, da die Wickelung und der Knoten sonst zu dick werden würden. Der normaldicke Jersey, egal, aus welchem Material, wäre für dieses Kleid definitiv zu dick. Seidenjersey wäre die edelste Alternative, alternativ kann ich mir sonst auch einen Stretchtüll vorstellen. Da ich diesen auf die Schnelle nicht bekommen habe, musste ich auf diesen bi-elastischen Mesh-Stoff ausweichen, Material (leider) 100 % Polyester.

Bei Bijou Brigitte fand ich einen passenden dünnen Armreif in silber in einem Set von insgesamt 5 Reifen; die Reifen waren damit teurer als der sehr preiswerte Mesh. Aber das sind wir ja gewohnt, dass die Kurzwaren immer teurer sind… 😉

Die Fotostrecke zeigt das Kleid, oder besser Kleidchen, am Strand, und mit seinem freizügigen Schnitt in dem dünnen Stoff ist das Kleid mMn am besten für solche legeren, sexy Gelegenheiten geeignet; beim Wiener Opernball wäre es definitiv fehl am Platz. 😉

Burda zeigt insgesamt drei Tragevarianten für das Kleid mithilfe des Rings, was es ebenfalls perfekt für den Urlaub oder andere Gelegenheiten macht, wo man wenig Platz im Koffer hat – so kann man an drei Abenden anders auflaufen.

Hier mal die Vorderansicht:

Wickelkleid, Vorderansicht

Insgesamt finde ich das Kleid okay; die Ausschnittkante flach anliegend zu bekommen ist nicht einfach, und die Enden, die man verknotet, sind trotz meines sehr dünnen Stoffes recht dick und auch etwas kurz. Aber bei einem so einfachen Schnitt, der nur durch Wickeln seine „Passform“ erhält, ist das nicht anders zu erwarten. Alles in allem ein schneller Schnitt, der auf den ersten Blick ein spektakuläres Ergebnis erzielt. Wer damit zufrieden ist, ist hier gut bedient.

(Die schlechte Bildqualität bitte ich zu entschuldigen. Meine Digicam hat den Geist aufgegeben, und sich mit dem iPhone selbst zu fotografieren, ist nicht ganz so einfach…)

Zauberhaft einfach

sind die Zaubertäschchen herzustellen, die inzwischen vermutlich jede Hobbyschneiderin auf diesem Planeten schon mal gemacht hat, bis auf mich.

Letzten Sonntag dann sah ich Tilli über die Schulter, als sie beim Nähtreff jemandem die Herstellung erklärte, und da ich gerade auf der Suche nach einer kleinen Tasche für die Handtasche war, war das der perfekte Anlass, mich einmal selbst daran zu versuchen.

Auf der Suche nach einer Anleitung fand ich diese hier am besten:
Nalevs Welt – Anleitung Zaubertasche

Also mal flott ein A 4-Blatt genommen, eine Ecke etwas abgerundet, und aus einem Teststoff schnell zugeschnitten. Drei kleine Nähte, oder vier, mit dem Schließen der Wendekante, und fertig. Wow, das war einfach! 🙂

Auch das Anbringen von Kam Snaps hatte Tilli erklärt. Diese hatte ich mir vor längerer Zeit schon einmal zugelegt, mich aber noch nicht weiter damit beschäftigt. Also auch diese Tüte hervorgekramt und ausprobiert. Geht! 😀

Zaubertäschchen mit Kam Snaps

Die inneren Ecken der Tasche habe ich dann noch abgenäht, um mehr Tiefe zu haben, was man hier ganz gut sehen kann:

Innenansicht mit abgenähten Ecken

Das kleine Teil – Außenmaße 18 x 10 x 4 – dient mir jetzt als Innentasche für meine größere Handtasche, und kümmert sich um die Aufbewahrung von Kamm, Haarspange, Lippenbalsam und was man sonst so an Kleinteilen herumfliegen hat.

Alles andere als einfach war die Herstellung meiner chicen, kleinen Abendtasche, an der ich seit Mai immer mal wieder herumlaboriert habe. In meinem UWYH-Beitrag habe ich schon einiges dazu geschrieben, Beitrag # 57 ff.; das wiederhole ich hier jetzt nicht.

Schlussendlich bin ich nun sehr zufrieden mit dem Resultat:

Bügeltasche
von der anderen Seite

Den Stoff habe ich von einer Freundin geerbt; sie hatte ihn aus Asien als Rest von ihrem dort angefertigten Kleid mitgebracht. Den Taschenbügel habe ich bei der Quiltzauberei.de gekauft, und die Tragekette kommt von Handtaschen Drive-In.