Mit dem Top komme ich gut voran. Gestern habe ich die Hauptarbeit bei den Belegen geschafft. Ich hatte mir die Anleitung schon mehrere Male durchgelesen, und war nicht ganz sicher, alles zu verstehen. Beim ersten Mal habe ich eine Naht falsch gesetzt. Gottseidank habe ich durch das probeweise Wenden der Belege sofort danach bemerkt, dass ich die falschen Teile zusammengenäht hatte, und sah auch gleich, wie es eigentlich hätte sein sollen. So konnte ich noch rechtzeitig alles korrigieren. Mit der gleichen Versuch-und-Irrtum-Methode habe ich dann auch rausbekommen, wie Vorder- und Rückenteil über die Träger zusammengenäht werden. Die Methode ist genial, wenn man sie einmal durchschaut hat.

Das hier:



ist das Top, das ich mir nähen will. Der Stoff ist der braune Baumwoll-Popeline, aus dem ich bereits ein „Ufo“ gefertigt habe, das derzeit im Schrank liegt. So schöne Borte wie bei Burda habe ich leider nicht gefunden; ich habe jetzt diese hier



ausgewählt. In eine Seitennaht kommt ein Reißverschluß; weil es so tailliert geschnitten ist, ist das unumgänglich. Aber jetzt weiß ich ja, wie es geht 🙂 Eigentlich kommt ein teilbarer RV rein. Die einzigen teilbaren RVe, die ich gefunden habe, waren allerdings eher für Jacken gedacht, und dementsprechend breit und häßlich. Ich mache jetzt einen nicht teilbaren rein, setze ihn aber „verkehrtherum“ ein, also mit dem Zipper unten; so fällt das Anziehen leichter als andersrum. Ich glaube, das wird sehr gut aussehen, wenn es fertig ist.

Hatte ich schon erwähnt, dass der Jeans-Rock fertig ist? 😉

Vor zwei Wochen, zum Geburtstag von Hendrik am Sonntag; am Samstag Abend hatte ich noch bis elf Uhr genäht, damit er fertig wird. Er passt sehr gut, und sieht total süß aus, und durch die beiden Seitenschlitze ist er auch beim Gehen sehr, sehr bequem, da engt nichts ein. Schade, dass ich immer mit dem Rad zur Arbeit fahre, da kann ich nicht so gut Röcke tragen.

Er zieht sich etwas hoch beim Tragen; ich nehme an, das liegt daran, dass ich auf das Futter verzichtet habe. Passenden Futterstoff habe ich noch; vielleicht nähe ich noch welches ein (irgendwann im langen, dunklen Winter… 😉

Danach wollte ich eigentlich die gelbe RV-Weste machen, aber nach dem Zuschneiden wollte ich dann doch lieber das Top mit den Bändern machen, und da bin ich jetzt gerade schon mit Nähen beschäftigt.

So ein eigener Nähtisch erleichtert das Arbeiten doch ungemein. Ich komme viel schneller voran, weil ich immer mal wieder zwischendurch noch hier und da eine Naht machen kann. Wenn das so weitergeht, bekomme ich dieses Jahr noch meine ganzen Projekte fertig.

Ich überlege, ob ich diesen Winter wieder in den Nähkurs gehen soll. In den letzten Jahren haben die zehn Doppelstunden immer so um die sechzig Euro gekostet, der letzte Kurs 66 Euro. Und jetzt habe ich kürzlich die Vorankündigung für den nächsten Kurs bekommen, und der soll sage und schreibe 116 Euro kosten! Das sind 75 Prozent Aufschlag! Für die gleiche Leistung wie in den letzten Jahren! Ich bin ja schon froh, dass die VHS in Köln so etwas überhaupt noch anbietet; im letzten Jahr war mal davon die Rede, dass nur noch ausgesprochene Bildungskurse (Sprachen, EDV und so was) angeboten werden sollen, um zu sparen. Aber den Preis fast zu verdoppeln – gefühlsmäßig ist diese Preissteigerung einfach fast eine Verdoppelung – ist ja schon ziemlich unverschämt…

Wenn es nur um den Kurs ginge, wäre so was bestimmt auch anderswo preiswerter zu bekommen; bei der Bildungsstätte zum Beispiel, oder bei der Stofferia, da gibt’s auch Kurse. Aber ich gehe ja inzwischen nicht mehr vorrangig wegen des Lerneffektes dorthin, sondern weil ich mich dort wohl fühle, und besonders Frau Evertz würde ich schon vermissen. Mal sehen, was mein Kontostand demnächst sagt. Bis dahin nähe ich alleine weiter.

Ich bin ja in vielen Dingen ein ziemlicher Spätzünder; gerade auch in modischen Dingen. So fiel mir in den letzten Tagen, als es so irrsinnig hei? war, ein, dass ich eigentlich noch ganz dringend einen dünnen Sommerrock brauche. Tja, in den Geschäften, auch in den Stoffgeschäften, ist schon ein Gutteil der Herbstmode zu finden… Ich werde nie verstehen, wie Menschen sich im Hochsommer Herbstjacken oder dicke Schuhe kaufen können, die man in frühestens drei Monaten anziehen wird. Aber wenn man später kauft, sind die schönsten Sachen natürlich schon weg. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich ein Geschäft aufmachen, in dem es immer nur Kleidung und Stoffe der _aktuellen_ Saison zu kaufen gibt. Ich kann doch nicht die einzige sein, die ihre Badeanzüge lieber im Juli als im Februar kauft! Soviel Geld müsste man haben, um sich so ein Geschäft und den Lagerraum leisten zu können.. ach ja.

Jedenfalls habe ich gesucht, in den Geschäften, und auch schon in ziemlich vielen Internet-Shops. Aber dann bin ich heute mal in der Resterampe vorbeigegangen, und da haben sie noch jede Menge Sommerstoffe. Die meisten gefielen mir zwar nicht, aber einer war dabei, der war meiner. 🙂 Die Verkäuferin sagte mir, dass die Besitzer im Urlaub waren (und deshalb wohl noch nicht dazu gekommen sind, die Herbstware zu bestellen). Mein Glück! Es ist ein so gut wie blickdichter Viskose-Stoff, mit einem großen grünen Blumen-Motiv. Sieht etwas nach siebziger Jahre aus, aber für so ein leichtes Sommerröckchen ist das ja nicht so verkehrt. Und ich habe im Moment etwas die Schnauze voll von einfarbigen Sachen. Er ist gerade in der Waschmaschine; daraus mache ich mir einen Wickelrock, vorne kürzer als hinten, denke ich, das geht schön schnell, ohne Reißverschluss, und der wird hoffentlich im Laufe der nächsten Woche fertig. Aber erst mache ich dieses Top; ich will nicht noch ein Ufo hier liegen haben, ich habe schon, äh, genug 😉

Juchu, das Schwierigste ist geschafft! Der Reißverschluss ist drin! Und es sieht immer noch gut aus 🙂

Der erste und letzte Reißverschluss, den ich bislang gemacht hatte, war ja nicht so gut gelungen, der im Rock meiner Schwester. Diesmal habe ich eine andere Methode ausprobiert: Gestern im Hobbyschneiderin-Forum hat eine einen Link zum neuen „Sewing Room“ von Husqvarna-Viking gepostet, und da habe ich diese Methode für den verdeckten Reißverschluss gefunden. Dabei wird der Schlitz zunächst zusammengeheftet, als ob man es zunähen wollte, dann legt man den RV auf der linken Stoffseite mit der rechten Seite auf den Stoff, und steppt ihn zunächst in regelmäßigen Abständen mit ein paar Stichen quer über die Raupe fest. Dann steppt man auf der rechten Seite, in zwei Schritten jeweils vom Fuß des RVs bis hoch zum Bund, um ein Verziehen des Stoffes zu verhindern. Und das hat ganz gut geklappt. Es ist viel, viel gerader geworden als bei dem Wollrock, der Stoff zieht sich so gut wie gar nicht. Beim Entfernen der Heftfäden habe ich einen kleinen Faden von dem Elastik mitgenommen, aber das kann ich mit dem blauen Nähgarn überdecken, denke ich.

Jetzt muss ich noch den Bund machen, den Rest der Seitennaht versäubern, und die Bänder aufsteppen, dann ist er fertig. Am Sonntag, bei Hendriks Geburtstagsfeier hier, will ich ihn anziehen.

Diese langen Seitenschlitze sind wirklich praktisch. Der Rock ist ja ganz lang und schmal, aber durch die beidseitigen Schlitze bis kurz vor dem Knie kann man ganz normal darin gehen, und muss keine Trippelschrittchen machen. Und durch den Stretchanteil ist er sowieso superbequem. Da kann ich mir am Sonntag auch den Bauch mit Kuchen und Suppe vollschlagen, ohne dass es unbequem wird 🙂

Ach, das ist so schön, wenn es endlich wieder klappt. Und heute im Stoffladen habe ich einen ganz süßen Batik-Seidenchiffon gesehen, für nur zehn Euro den Meter – ich liebäugele schon wieder mit einem ganz neuen Projekt… *g*

Mit dem Jeans-Rock komme ich ganz gut voran. Die letzten Tage hatte ich etwas Probleme mit den hinteren Abnähern. Ich habe rumprobiert, zig mal geheftet, und nachdem ich nun zwei weitere Abnäher hinzugefügt habe, ist das Ergebnis gut geworden.

In der Weite musste ich an beiden Seiten drei Zentimeter abnehmen… *g* Und das, obwohl ich vorher die Schnitt-Teile ausgemessen hatte.

Gestern abend habe ich Hendrik eine schnell zusammen geheftete Vorversion mit den Bändern dran gezeigt. Er war nicht so begeistert; er meint, es sähe zu… aus. Ich habe das genaue Wort vergessen; auf jeden Fall ist der Rock ja ganz schmal und lang, also eigentlich nicht ganz die optimale Form, wenn man zwar schlank, aber auch klein ist. Von vorne macht es einen etwas geschlossenen, kompakten Eindruck, von der Seite sehe ich aus wie der buchstäbliche Strich in der Landschaft 🙂 Ich finde, durch die Bänder wird es etwas aufgelockert; ich habe extra das untere Band in einer Proportion vorgesehen, die dem Goldenen Schnitt nahe kommt. Das Band ist auch nicht ganz sein Geschmack. Ich hätte auch lieber eines mit grafischen Motiven statt Blümchen vorgezogen, aber das war wirklich das schönste, was ich finden konnte. Und es sieht ja nicht schlecht aus, insgesamt. Gut genug, denke ich, um bei weniger gut proportionierten Frauen für Neidanfälle zu sorgen *lol* Ich wäre gern ein Stück größer, aber insgesamt finde ich, muss ich mich schon verdammt schlecht anziehen, um wirklich schlecht angezogen auszusehen. Soll heissen, bei meiner Figur kann ich eigentlich fast alles tragen. Klar wirken einige Sachen besser als andere, und ich finde, der lange Rock gehört in die Kategorie „nicht optimal, aber gut“, und das reicht mir erstmal aus. Ich bin ja immer noch dabei, herauszufinden, was besonders gut für mich ist, und da ich mich bislang um dieses Thema nicht verstärkt gekümmert habe, kann ich jetzt ruhig ein bisschen experimentieren, finde ich.

Die Bänder sind inzwischen angekommen, und sie sind wirklich total süß! Leider habe ich Svens Digicam nicht mehr hier, aber bei der nächsten Gelegenheit folgen Bilder. Ich habe mehrere Meter einer schmalen weißen Borte mit roten, gelben und blauen Blümchen drauf, die Seiten sind mit grünen Zierstichen eingefasst, die sind für den Jeans-Rock. Das zweite ist ein braunes, etwa drei Zentimeter breites Band, eingefaßt mit weißen Zierstichen, und hellgelb über orange bis hellbraunen Blüten mit angedeuteten grünen Blättern dazwischen. Ganz süß. Aus dem braunen Popeline will ich mir davon ein Top machen. Das dritte ist ein etwa fünf Zentimeter breites Band aus groberem Gewebe, unten blau, in der Mitte ein Zentimeter rot, oben weiß; in dem weißen Teil steht mit gelben, aufgestickten Großbuchstaben „U.S. Mail“ drauf. Das werde ich wohl für eine Tasche oder Rucksack verwenden.

Wenn mir das jemand früher erzählt hätte, dass ich mal Kleidung mit aufgenähten Bändern tragen will, ganz zu schweigen von selber machen! Mein Kleidungsstil ist ja doch eher schlicht, um nicht zu sagen manchmal etwas langweilig. Nicht nur durch das Nähen, aber auch, hat sich da doch ein bisschen was getan in den letzten zwei, drei Jahren. Inzwischen achte ich mehr auf die Farben, die ich trage, und die meisten Sachen, die ich habe, kann ich inzwischen ganz gut untereinander kombinieren. Früher wusste ich nie, was ich anziehen sollte, weil viele Sachen zueinander nicht gepasst haben, inzwischen passen so viele Sachen zusammen, dass ich mehr Mühe habe, den gewünschten Stil zu finden, den ich jetzt gerade tragen will und der sich durch das Kombinieren der Sachen untereinander ergibt.

Was ich auch mit Belustigung feststelle, ist, dass ich anderen Frauen viel öfter buchstäblich auf die Röcke gucke. Ich sehe eine Kellnerin im Restaurant, oder eine Kollegin im Aufzug oder sonstwo eine Frau, die etwas trägt, das mir gefällt – und dann gucke ich mir die Klamotten an und versuche herauszubekommen, wie ich so etwas nacharbeiten könnte. Das klappt nicht immer ganz unauffällig… 😉 Gut, dass ich damit keine Probleme habe *g*.

Heute habe ich wieder mal die Linklisten auf Annes Seite – Hobbyschneiderin – durchstöbert, auf der Suche nach einem Online-Shop mit hübschen Borten/Bändern zum Aufnähen. Und ich bin endlich fündig geworden! Die Firma heisst Eich Kurzwaren – und sie haben zwar nur eine kleine, dafür aber feine und ausgefallene Auswahl an Bändern etc. Zum Beispiel Schrägband mit aufgedruckten Blümchen, total süß. Und eine schöne Borte für mich, oder eher zwei oder drei. Eine ist für das Top aus der aktuellen Juni-Burda, und dann jede Menge für den langen Jeans-Rock, bei dem ich die Nähte mit Borte absteppen will. Und dann hatten sie noch so ein witziges, breites Band, auf dem „U.S. Mail“ draufsteht – das ist für die Einkaufstasche, die ich auch noch machen will. Bin mal gespannt, wann die Lieferung kommt, und ob die in echt auch so schön sind.

Die rote Bluse habe ich inzwischen angefangen, und es läuft sehr gut. Am Samstag habe ich die Schnittmusterteile ausgeschnitten. Da ich die aufwendige Methode des Durchschlagens mit Nadel und Faden vorziehen, dauerte das einen Tag.

Gestern habe ich dann die Bindebänder gemacht, den Kragen schon mal rechts auf rechts zusammengesteppt, die hinteren Abnäher gemacht und die Schulternähte geschlossen. Zu einem Drittel ist sie also schon fertig. Mal sehen, wie weit ich heute noch komme 🙂

So, und jetzt der Eintrag für heute:

Argh, ich habe es schon wieder getan! Ich darf wirklich nicht mehr mit Portemonnaie in die Stadt gehen, und schon gar kein Stoffgeschäft betreten. Kaum habe ich das T-Shirt fertig und trage es sogar, sehe ich schon wieder neue Stoffe, die ich unbedingt kaufen muß.

Eigentlich wollte ich in der Stofferia nur nach einem Seidenfutter für den Viskose-Stoff fragen, aus dem ich mir eine Hose machen will. Seidenpongé führen die aber gar nicht, und Venezia hatten sie nur in weiß da.

Dafür hatten sie jede Menge Stoffreste im Ausverkauf, und da lacht mich auf einmal ein hellblauer, ganz weicher, leicht stretchiger Jeans-Stoff an… Ich habe nämlich neulich festgestellt, dass ich einige T-Shirts habe, die mir sehr gut gefallen, die sich aber nicht mit meinen Hosen in Braun- und Grüntönen kombinieren lassen, die ich jetzt nur noch habe. Einen kurzen Jeans-Rock habe ich, aber der ist eben kurz… so ein langer wäre auch mal schön – ich habe nur einen langen grünen Leinen-Wickelrock. Und dann war da noch ein dickerer Seiden-Stoff in verschiedenen Farben, mit einem ganz dezenten Muster drauf – auch runtergesetzt – genau das Richtige für ein Seiden-Top zum Drunterziehen. Tja, und schon ging ich wieder mit zwei neuen Stoffen und Plänen raus…

Ja, und das T-Shirt ist bislang sehr gut angekommen. Ich hatte es am Dienstag auf dem Geburtstag meiner Mutter an. Ich war extra in der Mittagspause nach Hause gefahren, um die letzten Nähte zu steppen, damit ich es abends anziehen konnte. Sabine, unsere Nachbarin, sah die Zwillingsnaht am Ärmel und meinte, _das_ hätte ich aber nicht selber gemacht, oder?! Nein, ich nähe meine T-Shirts immer nur zur Hälfte selbst und lasse den Rest von Fachleuten machen… *lol*

Das hat mir direkt wieder Auftrieb gegeben. Ich glaube, ich stelle die Bluse zurück, und versuche mich erstmal an dem Jeans-Rock – lang, mit vorderer Kellerfalte, hinten Schlitz, Reißverschluss… *träum* Ach, jetzt macht es wieder Spaß! 🙂

Nachtrag vom 02. Juni, weil ich Blogger da nicht erreichen konnte:

Ja, das T-Shirt ist fast fertig. Ich habe Vorderteil und Rückenteil vertauscht, weil ich gemerkt habe, dass das Rückenteil den etwas tieferen Ausschnitt hat. Am Vorderteil war er mir zu hoch, zu nah am Hals oder eher an der Gurgel, also trage ich das T-Shirt jetzt sozusagen falsch herum. Die Säume habe ich nicht einfach gerade gemacht, sondern abgerundet. Das sieht netter aus, gerade wenn man es drüber trägt, und da es doch etwas kurz ist, werde ich es wohl eher drüber als drin tragen. Die Ärmel habe ich ein bisschen länger gemacht und den vorgesehenen Umbruch noch mit dazu genommen. Zu kurze Ärmel scheuern immer so in den Achseln, und außerdem finde ich, dass sie dann auch schneller durchschwitzen. Jede Menge Änderungen also insgesamt, für eine so einfache Sache wie ein T-Shirt. Jetzt habe ich auf jeden Fall aber mal einen Grundstock, auf dem ich aufbauen kann. Ich werde den Halsausschnitt im Schnitt noch etwas tiefer legen, die Länge der Ärmel und des Saums anpassen, und dann müsste ich eigentlich ein Modell haben, das ich demnächst mit dem passenden Stoff etwas schneller nähen kann als das jetzige.

Letztens sagte jemand im Forum, dass sie oft keine Lust mehr hat, die Sachen auch anzuziehen, wenn sie sie fertig hat. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich denke mir, wenn man sich solange nur mit einer Sache beschäftigt hat, hat man dann einfach die Lust dran verloren. Und das nächste Projekt ist sowieso immer das interessanteste. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne… 😉

Was ich als nächstes mache, weiß ich noch nicht so recht. Ich habe so viele Sachen auf meiner Liste, ich kann mich kaum für eines davon entscheiden. Im Moment läuft der Wettbewerb zwischen der Bluse im Empire-Stil und der Fertigstellung meines UFOs vom letztem Jahr, dem braunen Kurz-Overall. Und morgen hat Mama Geburtstag, und ich schenke ihr die Anfertigung eines Kaftans; Hendrik schenkt ihr den Stoff. Und dann habe ich wieder mal bei ebay zugeschlagen und einen schönen Viskose-Cupro ersteigert, der sich gut für die weite Hose eignen würde, die ich mir auch schon lange mal nähen wollte. Und meinen Kurzmantel, und meinen Schlafanzug… Hm. Alleine, bis ich die paar Sachen fertig habe, ist das Jahr wahrscheinlich rum. Und dabei ist in der letzten Burda ein ganz süßes Top mit aufgenähten Borten, das ich auch furchtbar gerne machen würde.

Ich brauche endlich diesen Nähtisch. Wenn ich nicht jedes Mal alles auf- und abbauen müsste, und ab und zu kann ich dann auch gar nicht so arbeiten wie ich gerne würde, weil Hendrik sich Arbeit mit nach Hause genommen hat, und dazu Ruhe im Wohnzimmer braucht. Bei IKEA haben sie noch genau den Tisch, den wir als Esstisch benutzen. Ich dachte mir, ich kaufe mir den gleichen, nehme den dann als schönen neuen Esstisch, und den alten nehme ich zum Nähen. Und wenn wir mal mehr Gäste zum Essen als zwei oder maximal vier haben, können wir beide Tische aneinander stellen; das wäre doch toll.

Ich habe mir grade mein Stofflager mal angesehen – Asche über mein Haupt! – und festgestellt, dass die ganzen unifarbenen Stoffe größtenteils noch der Verarbeitung harren, während ich zur Zeit ganz wild darauf bin, die gemusterten oder sonst wie nicht so langweiligen Stoffe zu vernähen. Und in meinem T-Shirt-Stapel befinden sich ganz oben auch immer die schönen, bunten T-Shirts, und die schwarzen liegen schon seit Jahren ganz unten, ohne dass ich sie noch anziehe. Ich habe sie bei der letzten Aussortier-Aktion erst mal alle behalten; wer weiß, ob ich nicht aus Geldmangel irgendwann noch mal bei einer SM-Fete hinter der Theke stehe. 😉 Sonst sehe ich im Moment überhaupt keinen Bedarf mehr, sie zu behalten, außer der Tatsache, dass sie alle noch tadellos in Ordnung sind. Mein Kleidungsstil hat sich besonders im vergangenen Jahr doch sehr zum Positiven verändert. Der Hosenkauf kurz vor meinem dreißigsten Geburtstag, mit dem ich endgültig von den Jeans weggekommen bin, war die Initialzündung zu einer Veränderung, die immer noch im Fluss ist. Ich hätte gerne noch mehr farbige Sachen, aber im Moment muss ich ein bisschen aufs Geld gucken. Aber wenn ich das T-Shirt, die Bluse und dieses Top schaffe, habe ich ja auch schon wieder drei mehr. Und diese Weste, und die Hose, und vielleicht auch mal einen Rock, oder noch eine kurze Hose mit rückwärtigem Gummizug und und und. Naja, eins nach dem anderen.

Das T-Shirt nimmt langsam Gestalt an, auch, wenn immer wieder neue Probleme auftreten. Ich habe die oberen Ausschnittkanten versäubert, mit Wondertape. Hinten ist es optimal geworden, vorne nicht ganz – logisch, da sieht man es ja. 😉 Ich nehme an, es liegt an der stärkeren Krümmung des Ausschnitts. Ich hatte das Tape schon in mehreren kleinen Abschnitten aufgeklebt, aber es ist eben steif und nicht formbar. Aber es ist nicht so schlimm, dass ich es wieder aufmachen müsste, einmal abbügeln hat schon was gebracht.

Dann habe ich eine Zeitlang mit der Ausschnittweite experimentieren müssen. Sowohl vorne als auch hinten habe ich im Schnitt jeweils drei Zentimeter weggenommen. Vorne stand der Stoff immer noch zu weit ab für meinen Geschmack; ausserdem saß der vordere Ausschnitt viel zu weit oben. Ich habe die Schultern vorne etwas enger abgesteckt, dann stand es nicht mehr so weit ab, saß aber immer noch zu weit oben. Dann habe ich die Schnittpunkte von Vorder- und Rückenteilen am Vorderteil um einen Zentimeter nach innen und einen nach oben gesetzt, und jetzt ist es okay. Jetzt kann ich mich an die Ärmel machen; mal sehen, ob die Weite okay ist, obwohl es kein ganz so dehnbarer Stoff wie Jersey ist. Im Moment ist es jedenfalls schon mal ermutigend für mich, dass ich diesen Ausschnitt hoffentlich so hinbekommen habe, wie ich es haben wollte. So richtig sehe ich das ja erst, wenn es fertig ist.

Der Stoff macht auf jeden Fall optisch viel aus. Im Colour me beautiful-Buch heisst es ja, dass die richtige Farbe selbst ein Kleidungsstück, das sonst z.B. vom Schnitt her nicht so viel hermacht, positiv beeinflussen kann. Und dieser Stoff ist so traumhaft, dass er auf jeden Fall kleinere Fehlerchen versteckt. 🙂