Die rote Bluse habe ich inzwischen angefangen, und es läuft sehr gut. Am Samstag habe ich die Schnittmusterteile ausgeschnitten. Da ich die aufwendige Methode des Durchschlagens mit Nadel und Faden vorziehen, dauerte das einen Tag.

Gestern habe ich dann die Bindebänder gemacht, den Kragen schon mal rechts auf rechts zusammengesteppt, die hinteren Abnäher gemacht und die Schulternähte geschlossen. Zu einem Drittel ist sie also schon fertig. Mal sehen, wie weit ich heute noch komme 🙂

So, und jetzt der Eintrag für heute:

Argh, ich habe es schon wieder getan! Ich darf wirklich nicht mehr mit Portemonnaie in die Stadt gehen, und schon gar kein Stoffgeschäft betreten. Kaum habe ich das T-Shirt fertig und trage es sogar, sehe ich schon wieder neue Stoffe, die ich unbedingt kaufen muß.

Eigentlich wollte ich in der Stofferia nur nach einem Seidenfutter für den Viskose-Stoff fragen, aus dem ich mir eine Hose machen will. Seidenpongé führen die aber gar nicht, und Venezia hatten sie nur in weiß da.

Dafür hatten sie jede Menge Stoffreste im Ausverkauf, und da lacht mich auf einmal ein hellblauer, ganz weicher, leicht stretchiger Jeans-Stoff an… Ich habe nämlich neulich festgestellt, dass ich einige T-Shirts habe, die mir sehr gut gefallen, die sich aber nicht mit meinen Hosen in Braun- und Grüntönen kombinieren lassen, die ich jetzt nur noch habe. Einen kurzen Jeans-Rock habe ich, aber der ist eben kurz… so ein langer wäre auch mal schön – ich habe nur einen langen grünen Leinen-Wickelrock. Und dann war da noch ein dickerer Seiden-Stoff in verschiedenen Farben, mit einem ganz dezenten Muster drauf – auch runtergesetzt – genau das Richtige für ein Seiden-Top zum Drunterziehen. Tja, und schon ging ich wieder mit zwei neuen Stoffen und Plänen raus…

Ja, und das T-Shirt ist bislang sehr gut angekommen. Ich hatte es am Dienstag auf dem Geburtstag meiner Mutter an. Ich war extra in der Mittagspause nach Hause gefahren, um die letzten Nähte zu steppen, damit ich es abends anziehen konnte. Sabine, unsere Nachbarin, sah die Zwillingsnaht am Ärmel und meinte, _das_ hätte ich aber nicht selber gemacht, oder?! Nein, ich nähe meine T-Shirts immer nur zur Hälfte selbst und lasse den Rest von Fachleuten machen… *lol*

Das hat mir direkt wieder Auftrieb gegeben. Ich glaube, ich stelle die Bluse zurück, und versuche mich erstmal an dem Jeans-Rock – lang, mit vorderer Kellerfalte, hinten Schlitz, Reißverschluss… *träum* Ach, jetzt macht es wieder Spaß! 🙂

Nachtrag vom 02. Juni, weil ich Blogger da nicht erreichen konnte:

Ja, das T-Shirt ist fast fertig. Ich habe Vorderteil und Rückenteil vertauscht, weil ich gemerkt habe, dass das Rückenteil den etwas tieferen Ausschnitt hat. Am Vorderteil war er mir zu hoch, zu nah am Hals oder eher an der Gurgel, also trage ich das T-Shirt jetzt sozusagen falsch herum. Die Säume habe ich nicht einfach gerade gemacht, sondern abgerundet. Das sieht netter aus, gerade wenn man es drüber trägt, und da es doch etwas kurz ist, werde ich es wohl eher drüber als drin tragen. Die Ärmel habe ich ein bisschen länger gemacht und den vorgesehenen Umbruch noch mit dazu genommen. Zu kurze Ärmel scheuern immer so in den Achseln, und außerdem finde ich, dass sie dann auch schneller durchschwitzen. Jede Menge Änderungen also insgesamt, für eine so einfache Sache wie ein T-Shirt. Jetzt habe ich auf jeden Fall aber mal einen Grundstock, auf dem ich aufbauen kann. Ich werde den Halsausschnitt im Schnitt noch etwas tiefer legen, die Länge der Ärmel und des Saums anpassen, und dann müsste ich eigentlich ein Modell haben, das ich demnächst mit dem passenden Stoff etwas schneller nähen kann als das jetzige.

Letztens sagte jemand im Forum, dass sie oft keine Lust mehr hat, die Sachen auch anzuziehen, wenn sie sie fertig hat. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich denke mir, wenn man sich solange nur mit einer Sache beschäftigt hat, hat man dann einfach die Lust dran verloren. Und das nächste Projekt ist sowieso immer das interessanteste. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne… 😉

Was ich als nächstes mache, weiß ich noch nicht so recht. Ich habe so viele Sachen auf meiner Liste, ich kann mich kaum für eines davon entscheiden. Im Moment läuft der Wettbewerb zwischen der Bluse im Empire-Stil und der Fertigstellung meines UFOs vom letztem Jahr, dem braunen Kurz-Overall. Und morgen hat Mama Geburtstag, und ich schenke ihr die Anfertigung eines Kaftans; Hendrik schenkt ihr den Stoff. Und dann habe ich wieder mal bei ebay zugeschlagen und einen schönen Viskose-Cupro ersteigert, der sich gut für die weite Hose eignen würde, die ich mir auch schon lange mal nähen wollte. Und meinen Kurzmantel, und meinen Schlafanzug… Hm. Alleine, bis ich die paar Sachen fertig habe, ist das Jahr wahrscheinlich rum. Und dabei ist in der letzten Burda ein ganz süßes Top mit aufgenähten Borten, das ich auch furchtbar gerne machen würde.

Ich brauche endlich diesen Nähtisch. Wenn ich nicht jedes Mal alles auf- und abbauen müsste, und ab und zu kann ich dann auch gar nicht so arbeiten wie ich gerne würde, weil Hendrik sich Arbeit mit nach Hause genommen hat, und dazu Ruhe im Wohnzimmer braucht. Bei IKEA haben sie noch genau den Tisch, den wir als Esstisch benutzen. Ich dachte mir, ich kaufe mir den gleichen, nehme den dann als schönen neuen Esstisch, und den alten nehme ich zum Nähen. Und wenn wir mal mehr Gäste zum Essen als zwei oder maximal vier haben, können wir beide Tische aneinander stellen; das wäre doch toll.

Ich habe mir grade mein Stofflager mal angesehen – Asche über mein Haupt! – und festgestellt, dass die ganzen unifarbenen Stoffe größtenteils noch der Verarbeitung harren, während ich zur Zeit ganz wild darauf bin, die gemusterten oder sonst wie nicht so langweiligen Stoffe zu vernähen. Und in meinem T-Shirt-Stapel befinden sich ganz oben auch immer die schönen, bunten T-Shirts, und die schwarzen liegen schon seit Jahren ganz unten, ohne dass ich sie noch anziehe. Ich habe sie bei der letzten Aussortier-Aktion erst mal alle behalten; wer weiß, ob ich nicht aus Geldmangel irgendwann noch mal bei einer SM-Fete hinter der Theke stehe. 😉 Sonst sehe ich im Moment überhaupt keinen Bedarf mehr, sie zu behalten, außer der Tatsache, dass sie alle noch tadellos in Ordnung sind. Mein Kleidungsstil hat sich besonders im vergangenen Jahr doch sehr zum Positiven verändert. Der Hosenkauf kurz vor meinem dreißigsten Geburtstag, mit dem ich endgültig von den Jeans weggekommen bin, war die Initialzündung zu einer Veränderung, die immer noch im Fluss ist. Ich hätte gerne noch mehr farbige Sachen, aber im Moment muss ich ein bisschen aufs Geld gucken. Aber wenn ich das T-Shirt, die Bluse und dieses Top schaffe, habe ich ja auch schon wieder drei mehr. Und diese Weste, und die Hose, und vielleicht auch mal einen Rock, oder noch eine kurze Hose mit rückwärtigem Gummizug und und und. Naja, eins nach dem anderen.

Das T-Shirt nimmt langsam Gestalt an, auch, wenn immer wieder neue Probleme auftreten. Ich habe die oberen Ausschnittkanten versäubert, mit Wondertape. Hinten ist es optimal geworden, vorne nicht ganz – logisch, da sieht man es ja. 😉 Ich nehme an, es liegt an der stärkeren Krümmung des Ausschnitts. Ich hatte das Tape schon in mehreren kleinen Abschnitten aufgeklebt, aber es ist eben steif und nicht formbar. Aber es ist nicht so schlimm, dass ich es wieder aufmachen müsste, einmal abbügeln hat schon was gebracht.

Dann habe ich eine Zeitlang mit der Ausschnittweite experimentieren müssen. Sowohl vorne als auch hinten habe ich im Schnitt jeweils drei Zentimeter weggenommen. Vorne stand der Stoff immer noch zu weit ab für meinen Geschmack; ausserdem saß der vordere Ausschnitt viel zu weit oben. Ich habe die Schultern vorne etwas enger abgesteckt, dann stand es nicht mehr so weit ab, saß aber immer noch zu weit oben. Dann habe ich die Schnittpunkte von Vorder- und Rückenteilen am Vorderteil um einen Zentimeter nach innen und einen nach oben gesetzt, und jetzt ist es okay. Jetzt kann ich mich an die Ärmel machen; mal sehen, ob die Weite okay ist, obwohl es kein ganz so dehnbarer Stoff wie Jersey ist. Im Moment ist es jedenfalls schon mal ermutigend für mich, dass ich diesen Ausschnitt hoffentlich so hinbekommen habe, wie ich es haben wollte. So richtig sehe ich das ja erst, wenn es fertig ist.

Der Stoff macht auf jeden Fall optisch viel aus. Im Colour me beautiful-Buch heisst es ja, dass die richtige Farbe selbst ein Kleidungsstück, das sonst z.B. vom Schnitt her nicht so viel hermacht, positiv beeinflussen kann. Und dieser Stoff ist so traumhaft, dass er auf jeden Fall kleinere Fehlerchen versteckt. 🙂

Meine Hose ist so gut wie fertig, ich muss nur noch die Weite des Gummibandes anpassen, und an den Säumen der Beine die letzten Fäden vernähen.

Und ich habe schon mit dem nächsten Projekt angefangen, einem T-Shirt nach einem Burda-Schnitt. Der Schnitt ist ganz witzig, und zwar werden die Schulternähte nicht gerade aufeinander gesteppt, sondern Vorder- und Rückenteil laufen an den Schultern jeweils in etwas längeren Spitzen aus, wobei die Spitze an der Ärmelnaht ausläuft. Diese Spitzen werden dann einige Zentimeter übereinandergelegt, dann wird an der Ärmelnaht geheftet, dann werden daran die Ärmel eingesetzt, so dass alles zusammenhält. Und die Halsausschnitte werden dabei vorher noch gesäumt. Das ergibt dann einen etwas weiteren Ausschnitt. Ich habe die Schnitteile anprobiert, und stellte fest, dass vorne und hinten der Stoff am Ausschnitt absteht. Zu schmaler Hals/Nacken, aber die Brust- und Rückenweite ist sonst okay. Ich habe ein bisschen herumexperimentiert, den Schnitt geändert, und ein Probeteil gemacht, und ich hoffe, ich habe jetzt eine praktikable Lösung gefunden. Das werde ich hoffentlich gleich herausfinden, wenn ich den Schnitt am Originalstoff ändere und hefte.

Den Stoff, einen ganz süßen geblümten Seersucker, habe ich im schrägen Fadenlauf verarbeitet, weil für das Schnittmuster eigentlich elastischer Stoff wie Jersey empfohlen wird. Der Seersucker ist im Fadenlauf ein ganz kleines bißchen elastisch, und da das Muster sowieso Streublümchen sind, habe ich es schräg genommen, um auf Nummer sicher zu gehen. Durch den weiten Halsausschnitt liess es sich bislang auch problemlos anziehen, und der Schnitt ist auch weit genug gehalten. Ich glaube, das könnte mein Lieblings-Schnittmuster für T-Shirts werden. Vor allem muss dabei keine Mehrweite im Ärmel eingehalten werden, das macht es wirklich supereinfach. 🙂

Und ich habe mal wieder zugeschlagen, und mir den süßen Kringel-Stoff bestellt, um den ich schon seit Wochen herumschleiche. Hier ist ein Bild davon:

Und das soll daraus werden: Ein süßer Schlafanzug für mich „Frierhippe“:


Das Schnittmuster ist die Nr. 2611 von KwikSew. Bin mal gespannt, ob ich das hinkriege; mit Jersey kommt die Pfaff ja wirklich nicht gut zurecht, aber ich hoffe auf das Wondertape.

Die braune Bluse habe ich nun endgültig in die Ufo-Kiste (Ufo = unfertiges Objekt) gesteckt. Selbst, wenn ich den Hals-Ausschnitt so hinbekommen hätte, wie wollte, habe ich nun festgestellt, dass der Ausschnitt mir doch etwas zu tiefe Einblicke zulässt. Der vordere Ausschnitt ist ja geschlitzt, und wird nur durch das Bindeband am Hals einigermassen festgehalten. Sobald man sich ein bisschen bewegt, klafft es allerdings mal in die, mal in jene Richtung auf; logisch eigentlich. Nee, so laufe ich nicht rum. Bis mir was besseres einfällt, kommt die erstmal in die Kiste. Von dem Stoff selbst habe ich auch noch genug für was anderes 😉

Dafür bin ich – endlich – mit meiner braunen Freizeithose weitergekommen, die seit Monaten in der Ecke gelegen hatte. Ich habe nun den Bund fertig, die Knopflöcher drin, und den Gummizug und das Bindeband durchgezogen, so dass ich sie schon anziehen kann – trage sie gerade jetzt 🙂 Jetzt muss ich nur noch den Saum anpassen, sie ist mir ein wenig zu kurz, aber da ich unten sowieso kontrastfarbigen Stoff als Blende benutzen wollte, macht das gar nichts. Und die Schnittänderung für einen flachen Po hat sich gelohnt; sie sitzt dort wesentlich gefälliger als die erste. Wenn ich mal wieder eine Digicam habe, mache ich mal Vergleichsfotos bzw. lasse sie machen 😉 Die Taschen und das Bindeband sind ebenfalls kontrastfarben, und sie sieht dadurch direkt ein bisschen edler aus.

Jetzt habe ich wieder genug Selbstvertrauen in meine Nähkünste gewonnen. Als nächstes kommt die Batist-Bluse dran 🙂

Heute sind die Stoffe von Nietzel gekommen – *freu* Sie sehen noch schöner aus als auf den kleinen Probeläppchen erkennbar war; besonders der Batik-Leinen ist einfach traumhaft. So was hab ich noch in keinem Geschäft gesehen! Und der Seersucker ist total süß.

Heute habe ich den Fehler gemacht, mit meiner Freundin Andrea in die Stadt zu gehen, weil sie Stoff für einen Schleier für ihren mittelalterlichen/Renaissance-Hut suchte. Zum Schluß waren wir auch im Karstadt, und da habe ich mich wieder nicht zurückhalten können, und einen ganz süßen cremefarbenen Seidendruck-Stoff gekauft, mit einem ganz dezenten Blumenmuster. Genau das richtige für seidene Tops oder Nachtwäsche. 6 Euro der Meter, da habe ich direkt den ganzen Rest von drei Metern genommen. Manchmal kann Stoff kaufen ja auch preiswert sein…

Gestern im Nähkurs hatte eine Kollegin alte Burda-Zeitschriften mitgebracht, die sie nicht mehr brauchte, und jeder konnte sich mitnehmen, welche er wollte. Das heisst, so alt waren die noch gar nicht; ich habe mir vier Stück mitgenommen, die älteste von 1997. Aber die Burdas waren damals doch erheblich umfangreicher als heute, mit viel mehr Themen, z.B. Kochrezepten, Wellness-Tipps, mehr wie eine richtige Frauenzeitschrift. Letztens im Burda-Chat sagte Anne, dass Burda früher 1,5 Millionen Abonnentinnen gehabt hätte. Ich hab direkt mal bei mediadaten.de nachgeschaut – heute sind es keine 70.000 mehr, verkaufte Auflage insgesamt etwa 200.000. Es ist eigentlich erstaunlich, dass es diese Zeitschrift überhaupt noch gibt. Von daher habe ich schon volles Verständnis für die Kürzung des Angebots. Die Schnitte auch aus den älteren Modellen sind sehr schön, und ich habe mir schon ein paar Sachen gemerkt, die mir gut gefallen haben. Vermutlich würde es reichen, wenn man ein Jahrzehnt lang Burda sammelt, dann müsste man so ziemlich für jeden Modestil einige Grundformen zur Verfügung haben. 😉

Ausser dem Stoff habe ich mir zur Probe mal ein Burda Kopierset bestellt, das ist eine dickere Folie mit einem Folienstift. Die Folie ist besser zum Anprobieren des Schnitts geeignet als das dünne Seidenpapier, und ich will die Leinenjacke damit erstmal ausprobieren und notfalls ändern. Dann habe ich noch zwei Meter sog. „Elastische Falte“ bestellt; die kann man von links auf den Stoff steppen, dann einziehen, damit es sich kräuselt, genau wie Gardinenband, nur etwas breiter, und dadurch, dass es ein Gummifaden ist, sind die Kräusel etwas „feiner“. Falls sich der leicht elastische Seersucker beim normalen Steppen allzusehr verzieht, werde ich es mal damit probieren, und aus der Not eine Tugend machen.

Ich freue mich schon auf die nächsten Vorhaben, aber erstmal mache ich jetzt die braune Bluse fertig; gestern im Nähkurs hat sie jedenfalls guten Anklang gefunden, und mir gefällt sie jetzt auch immer besser.

Bei der braunen Bluse habe ich eben auch den zweiten Ärmel eingesetzt, und jetzt sieht es schon richtig gut aus. 🙂 Jetzt noch den Tunnel für die Bindebänder an den Ausschnitt und viele lose Fadenenden vernähen – das ist das nervigste am Nähen, finde ich – und dann ist sie fertig. Mal sehen, ob ich das heute noch schaffe. Und wenn ich dann noch Zeit habe, würde ich gerne bei der Batist-Bluse schon die Schnitteile ausschneiden, aber das heisst vorher durchschlagen, und das dauert ewig. Sowas mache ich aber lieber zu Hause als im Nähkurs, hier habe ich mehr Platz und Ruhe. Sonst könnte ich morgen im Nähkurs endlich mal mit meiner Freizeithose weitermachen, die schon wieder seit Wochen hier rum liegt. Es fehlt eigentlich nur noch der Bund, mit Tunnelzug für den Gummi und für das Bindeband, dann ist sie fertig.

So, ich habe es getan. Ich habe mir den Batik-Leinen bei Nietzel bestellt. Ich war heute in der Stadt, und habe keinen gefunden, der mir besser gefallen hat. Die angebotenen Leinenstoffe waren fast alle einfarbig, und das fand ich einfach zu langweilig. Die, die mir farblich sehr gut gefielen, kosteten direkt 29 Euro, und die langweiligen unis kamen 16 Euro. Bei Stoff Müller hatten sie ein paar bedruckte, große Blumen- und Blütenmuster, die mir auch ganz gut gefielen. Aber ich kenne mich, so auffällige Sachen ziehe ich eh nicht gerne an, und die kamen auch 29 Euro. Dann lieber den Mittelweg mit einem Stoff, der mir sehr gut gefällt, und der preislich in der Mitte liegt. 🙂 Jetzt kann ich nur hoffen, dass sie den Stoff noch haben….

Die braune Bluse nimmt langsam Gestalt an. Ich habe den Saum fertig – ja, der Saum wird vor den Ärmeln genäht – und ein Ärmel ist eingesetzt, und langsam gefällt sie mir doch ganz gut. Ich hatte in den letzten Tagen Befürchtungen, dass die Farbe etwas zu gedeckt für meinen Typ wäre, aber ich habe sie gerade – zufällig – über der grünen Hose anprobiert, und das sah ganz gut aus. Nicht optimal, aber gut. Ach ja, und außerdem habe ich den Saum um zehn (!) Zentimeter gekürzt. Schon seltsam, was, acht Zentimeter zu schmal, dafür zehn Zentimeter zu weit. Schon bei dem letzten Modell aus diesem Heft, dem Neckholder-Top, musste ich mehrere Zentimeter kürzen. Allerdings gehöre ich ja auch nicht zu den Frauen, die ihre Hüftpolsterchen mit langen Blusen kaschieren müssen, vielleicht liegt es daran… 😉

Im Kopf beschäftige ich mich gerade mehr mit meinem Jackenprojekt; in der letzten Einsteiger-Burda ist ein Kurzmantel/Gehrock-Modell, das nicht so furchtbar schwierig ist, und ich überlege, ob ich dieses wunderschöne Batik-Leinen, das ich gerade von Nietzel hier zur Probe habe, dafür bestellen soll. 22 Euro der Meter ist ja nicht gerade billig, und bei meinen letzten Fehlschlägen möchte ich jetzt nicht noch teuren Stoff riskieren – aber er gefällt mir so gut… Ich glaube, ich werde morgen noch mal die Stoffgeschäfte in Köln unsicher machen, und wenn ich nichts passendes finde, werde ich ihn bestellen. Ich habe mich schon so geärgert, dass ich bei dem schönen braunen Viskose-Stoff bei blank-stoffe.de so lange gewartet habe, bis er weg war. Bei Stoff scheint es genau so wie bei der „normalen“ Mode zu sein; entweder, man kauft zu Beginn der Saison direkt das, was einem gefällt, oder man muss die weniger schönen Reste nehmen.

So langsam bekomme ich den Trick raus, das richtige zu kaufen. Am Anfang habe ich bei ebay etc. einige Stoffe gekauft, einfach, weil sie mir gefallen haben, ohne eine Vorstellung, was daraus werden könnte. Die meisten habe ich jetzt noch hier rumliegen… 😉 Aber das wird besser, denke ich. Der Batist wird auf jeden Fall zu dieser Bluse werden, und Leinen ist genau die Original-Stoffempfehlung für diese Jacke, die Farben passen zu meinem Typ, und der Schnitt kommt meiner Figur entgegen – ich glaube, Nähen ist genauso gut geeignet als Selbstfindungs-Mittel wie jedes andere Hobby auch. 🙂