Mein Problem möchtet ihr haben…

Als Frau, die sich hinter einem Laternenpfahl verstecken kann, hat man gewisse Schwierigkeiten im Gespräch mit ca. 99,9 % aller anderen weiblichen Wesen. Wer auf diesen Punkt nicht so gut zu sprechen ist, daher bitte mal kurz weghören.

Über die Ursache habe ich verschiedene Theorien, die ich hier nicht genauer ausbreiten möchte, aber über das letzte Jahr habe ich ein paar Kilo abgenommen. Wieviele genau weiß ich nicht, da wir keine Waage besitzen, aber so ziemlich alle Röcke und Hosen, die ich mir noch bis letztes Jahr gekauft, genäht oder geändert habe, sind mir zu weit, etwa vier Zentimeter. Und das nervt so ungemein, ihr glaubt es nicht!

Praktisch keines meiner Unterteile passt mir richtig. Bei Hosen ist das ganz blöd, denn wenn ich sie in der Taille raffe, sieht das unschön aus und die Falten drücken teilweise unangenehm. Bei Röcken ist das Problem zwar geringer, weil die dann einfach ein paar Zentimeter tiefer nach unten rutschen, dafür stimmt natürlich die Höhe des Saums dann nicht mehr, und bei meiner „Größe“ von sagenhaften 164,5 Zentimetern können drei, vier Zentimeter Länge am Rocksaum optisch sehr viel ausmachen.

Das einzig positive an der Sache ist, dass ich jetzt in den Unterteilen besser in Gr. 36 passe, was mir vorher in den Oberschenkeln oft zu eng war. Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten: Abwarten, bis ich wieder zunehme. Oder neue Sachen kaufen – oder nähen. Hmm…. Wickelröcke wären vermutlich für den Anfang die beste Option, solange ich noch nicht weiß, ob das so bleibt oder nicht, oder? Nur, was mache ich mit den Hosen? 😀

Glänzende Inspiration

Meine Hose aus dem letzten Beitrag liegt halbfertig hier, weil ich mit dem Sitz und der Stoffauswahl nicht ganz zufrieden bin. Dafür hat mich letzte Woche beim Besuch meines Lieblings-Stoffladens ein Inspirationspartikel getroffen. Ihr kennt das bestimmt, wenn man einen Stoff sieht, und sofort und ganz bestimmt weiß, dass man diesen Stoff haben muss. Zugegeben, das passiert öfter, aber dieser Stoff war trotzdem etwas besonderes: Ein Stretch-Jersey mit einer Art Lack- oder Latex-Optik, mit ganz vielen kleinen Vierecken, die ein bisschen spiegeln und einen Eindruck von Tiefe erwecken, wenn man „hineinschaut“. Vollkommen unbeschreiblich, absolut irre.

Ich nahm einen Meter davon mit, in der Absicht, mir ein ganz einfaches Etuikleid daraus zu machen, um diesen irrwitzigen Stoff am besten zur Geltung zu bringen. Je außergewöhnlicher der Stoff, desto schlichter sollte ja in der Regel der Schnitt sein.

Ich hatte mich schon für den Schnitt Neue Mode Avantgarde 23286 entschieden, und die Teile bereits in der passenden Größe auskopiert. Dann dachte ich, och nö, der Schnitt ist zwar nett, aber auf eine Art auch ein wenig langweilig. Der Rock ist ganz nett, aber für einen Jersey vielleicht nicht so gut geeignet, da kommen die Stufen nicht so schön heraus, und das Oberteil ist schlicht und, nun ja, schlicht.

Also schwenkte ich um auf einen Vogue-Schnitt, den ich ebenfalls noch hier liegen habe, 2762. Das Design besonders des Oberteils ist alles andere als langweilig, und dieser Schnitt ist auch explizit für Jersey gemacht, so dass weniger Anpassungen nötig wären. Ich musste zwar noch anderthalb Meter nachkaufen, weil das Design, besonders durch den schrägen Zuschnitt des Rockes, sehr materialintensiv ist, aber das war es mir wert.

Hier ist ein Bild vom halbfertigen Oberteil, von vorne:

Der Wasserfall-Ausschnitt kommt in diesem etwas steiferen Jersey nicht ganz so gut rüber, aber es ist gut genug. Und von hinten…

Von vorne dezent, von hinten… 😉

Das allerbeste ist, dass ich an dem Rückenausschnitt absolut nichts tun musste, damit es sitzt wie angegossen, trotz meines schmalen Rückens inklusive Hohlkreuz. Im Original wird ein Gummiband an den Seiten und unten mitgefasst; das habe ich mir bei diesem Stoff gespart, und trotzdem sitzt es perfekt. Lediglich die Seitennähte des Unterteils werde ich noch ein bisschen mehr abnähen, da meine Taille höher sitzt als vorgesehen. Außerdem war es insgesamt super einfach zu nähen. Das perfekte Teil, wenn man auf die Schnelle noch etwas spektakuläres braucht, und bequem ist es auch durch den Jersey. Ich kann es immer noch nicht fassen, wie wenig Aufwand zu diesem Ergebnis nötig war. Kommt mir fast vor wie Betrug… 😉

Der Rock ist auch schon zugeschnitten; es sieht so aus, als ob ich dieses Wochenende mit beidem komplett fertig werden kann. 🙂

Zeichen und Wunder…

geschehen manchmal ja doch. Ich habe gerade eben tatsächlich eine Hose zugeschnitten. Wie lange rede ich davon, dass ich neue Hosen brauche? Und wie oft war ich in den letzten Monaten in den Geschäften, um ergebnislos wieder die Heimreise anzutreten? Mal gucken, was jetzt draus wird.

Flickschusterei

habe ich heute nicht betrieben, sondern im Gegenteil sehr sorgfältig gearbeitet.

Seit einiger Zeit war der Trageriemen meiner geliebten Ledertasche kurz vor dem Reißen:

Trageriemen, kaputt

Einige Wochen oder wohl eher Monate bin ich damit herum gelaufen, ehe ich mich endlich dazu aufraffen konnte, das Problem anzugehen. Erst einmal war das Auftrennen von drei Nähten angesagt; zuerst die obere Kantennaht, die die Tasche mit dem Futter verbindet, und dann die zwei oberen Nähte an dem Querstreifen, der den Trageriemen festhält. Das war der einfache Teil der Arbeit.

aufgetrennte Seite der Tasche

Beim Durchprobieren meiner Ledernadeln wurde mir sehr schnell klar, dass ich für die Reparatur Profiwerkzeug benötigen würde, und zwar eine Ahle, um neue Löcher in den etwas kürzer geschnittenen Riemen bohren zu können, und die vorhandenen Löcher in der Tasche vor dem Nähen etwas aufweiten zu können. In meinen Ledernähbüchern – ja, ich besitze schon zwei, obwohl ich bislang noch kein Projekt in Angriff genommen habe 😉 – wurde behauptet, dass Ahlen zum Beispiel in Baumärkten zu finden seien. Diese Information muss allerdings entweder veraltet oder nicht überprüft gewesen sein, denn in zwei Baumärkten wurde ich nicht fündig. Im Gegenteil wusste erstmal keiner der befragten Mitarbeiter, im Alter von etwa Zwanzig bis Mitte Vierzig, was überhaupt eine Ahle ist! Da war ich dann doch etwas baff. Erst ein älterer Mitarbeiter, um die Sechzig, würde ich schätzen, wusste, was ich meinte, wurde aber im eigenen Sortiment auch nicht fündig. Solches „Handwerkergerät“ würde man hier eben nicht führen – ah ja… Ein Baumarkt ohne Handwerkergerät, interessant.

Na gut, dann eben doch wieder online bestellen, was ich eigentlich hatte vermeiden wollen.

Neben einer einfachen Stechahle hüpfte dann noch eine Nähahle mit eingebauter Garnrolle in den Einkaufswagen, man kann ja nie wissen.. 😉

Den leicht gekürzten Lederriemen habe ich mit Hilfe von etwas Wondertape unter dem Querstreifen befestigt, damit er nicht verrutscht, und dann zunächst mit der Ahle, die vorhandenen Löcher des Querriemens und der Tasche verwendend, auch in den Trageriemen neue Löcher gestochen.

Ahle im Einsatz

Mit farblich passendem Knopflochgarn, das hoffentlich langfristig haltbar sein wird, habe ich dann die Nähte mit einem Sattlerstich nachgenäht. Dabei näht man mit einem Faden, aber zwei Nadeln, eine an jedem Ende, und zieht die Nadeln abwechselnd von unten und von oben durch jedes Loch. Die drei Nähte sind zwar sehr kurz, nur ca. 8 Zentimeter, aber da man jede Öffnung erst mit der Ahle weiten muss, um dann die zwei Nadeln nacheinander durchziehen zu können, geht es nicht ganz so schnell wie das übliche Handnähen. Der ganze Vorgang war aber dank der Ahle sehr stressfrei und leicht zu machen.

Die Reparatur ist nicht zu bemerken; es sieht aus wie Original. Die Öffnungen im Leder ziehen sich übrigens sehr schnell wieder zusammen:

reparierter Träger mit neuen Nähten

Nun ist die Tasche wieder einsatzbereit. Sie ist zwar schon recht abgegriffen, weil sie mich schon so lange begleitet, aber die Größe (ein A4 Ordner passt locker hinein) ist einfach ideal und ich hoffe, sie wird nun noch viele weitere Jahre ihren Dienst tun können. 🙂

Obwohl ich ja mit dem Gedanken liebäugele, mir eine ganz neue selbst zu nähen; Anleitung dazu finden sich ja in meinen Büchern… Aber jetzt beschäftige ich mich erstmal mit dem Stricken; die Lederverarbeitung muss warten… 😉

Winterkleid, kurz

Eigentlich, also eigentlich, wollte ich aus dem Wollinterlock ja ein Winterkleid machen, und als solches sollte es länger sein, um auch schön warm zu halten. Dummerweise habe ich zugeschnitten, ohne vorher nochmal in meinen persönlichen Stilratgeber zu gucken, wo die optimalen Rocklängen notiert sind, und die Länge stellte sich jetzt genau als die falsche heraus. Zu kurz, um ein langes Kleid zu sein, zu lang für ein kurzes, und im ganzen sehr unvorteilhaft, genau diese truschige Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Länge in halbwadenlang.

Tja, da bleibt nur eins: Kürzen.

Also habe ich jetzt ein kurzes Winterkleid. Notiz an mich selbst: Thermo-Strumpfhosen kaufen! (gibt´s die?)

Warum Kleidung mit Löchern…

… wärmender sein kann als solche ohne Löcher! 😀

Pünktlich zum Herbst erscheinen die Strick-Tipps in den Frauenzeitschriften, und die einzige, die ich lese, die „Brigitte“, macht da keine Ausnahme. Die letzte Strick-Beilage hatte verschiedenste Projekte zu bieten, vom Schal bis zum Zopf-Pullover – wer vieles bringt, wird manchen etwas bringen. 😉

Meine letzte größere Strick-Erfahrung ist gut sieben Jahre her, aber reizen tut mich das schon immer wieder; besonders eben im Winter, in der klassischen Zeit. Also habe ich mir „Das große Strickbuch“ gegriffen, einen italienischen Anschlag in Angriff genommen, und mir am letzten sonnigen Wochenende dieses Jahres eine kleine Stulpe im einfachen 2 links, 2 rechts-Muster gestrickt.

Stulpe im Bündchen-Muster

Neulich hatte ich in einem Geschäft Stulpen mit einer Daumenöffnung gesehen, wie sie seit einiger Zeit bei Fahrrad- und Sportkleidung modern ist. Eine schnelle und einfache Alternative zu einer Stulpe mit angestricktem Daumenteil. Also habe ich ein zweites Exemplar gemacht, und ein Längs-Knopfloch zwischen zwei linken Maschen eingearbeitet.

Stulpe mit Daumen-Öffnung

Und siehe da, dieses Exemplar wärmt die Hand noch besser als die einfache Version, weil der komplette Handrücken bedeckt ist. Genau das richtige für jemanden wie mich! 😀

Jetzt werde ich meine Anschlag- und Abstrick-Technik noch etwas verfeinern, und verschiedene Möglichkeiten des Knopflochs testen, weil mir die Maschen da noch etwas zu sehr gedehnt werden. Aber grundsätzlich.. hat das schon seinen Reiz, seinen „Stoff“ komplett nach eigenen Wünschen herstellen zu können.

Am schwierigsten waren jedoch die rechten Maschen für mich… Ich hatte das bei meinem letzten Strickversuch vor etwa drei Jahren in meinem privaten Nähkränzchen in Köln schon festgestellt, dass ich die rechten Maschen ganz falsch abstricke. Ich habe sie verschränkt abgestrickt; obwohl mir das gar nicht verschränkt vorkommt, im Gegenteil. Das richtige rechts Stricken finde ich viel schwieriger und auch ein wenig „unlogischer“, weil man da von links hinten in die Masche einstechen muss, und da ich recht fest stricke, ist das nicht immer so einfach. Schon komisch. Nachdem ich das bei der ersten Stulpe also komplett falsch gemacht hatte, fiel es mir wieder ein, und nach einem tiefen Blick ins Buch habe ich die zweite Stulpe dann auf die herkömmliche Art gestrickt.

Jetzt muss ich mir wohl außer den Stoffläden auch mal die Strickläden in Hamburg genauer ansehen… 😀

Mein graues Kleid aus dem letzten Post hat auch einige Fortschritte gemacht; aber ich war zwischenzeitlich wegen privater Angelegenheiten etwas abgelenkt. Die Ärmel sind drin, und eine Seitennaht ist geschlossen. So ganz perfekt ist es nicht; mit dem Armausschnitt bin ich nicht hundertprozentig zufrieden, aber das werdet ihr demnächst auf den Fotos genauer begutachten können. Die Säume werde ich hoffentlich mit meiner Cover hinbekommen, und jetzt überlege ich noch, wie ich den Ausschnitt gestalte. Ob ich ihn einfach so hoch und rund lasse, oder tiefer ausschneide, mit oder ohne V oder U, oder doch lieber leichter U-Boot-Ausschnitt? Und wie ich den dann einfasse. Mal sehen.

Meine Ovi ist gerade in Reparatur; die letzte Zeit hat sie mich wieder mit Fehlstichen im linken Nadelfaden genervt. Laut dem ersten Anruf vom Händler wäre sie in Ordnung, aber ich habe gebeten, sie noch mal mit meinen bevorzugten Stoffen – Viskose-Jersey mit Elasthan – daraufhin zu testen. Sie ist jetzt fertig zur Abholung, wurde mir am Montag gesagt; mal gucken, ob es was gebracht hat. Der Laden macht auf jeden Fall einen sehr guten, professionellen Eindruck; es ist für mich zwar eine Stunde Fahrt und schwierige, weil knappe, Öffnungszeiten, aber für einen guten Schrauberservice nimmt man das ja gerne in Kauf.

Und ich habe mir, als ich meine Ovi dort abgegeben habe, eine richtig gute Stoffschere für Linkshänder gekauft; eine Kai, die hat mich im direkten Vergleich mit einer anderen auf Anhieb überzeugt. Auch an (Prym-)Kurzwaren und Garn war der Laden gut sortiert; kann ich nur empfehlen.

Millimeterarbeit…

… macht mein aktuellstes Projekt nötig.

Ich habe ein gekauftes, ganz schlichtes, hellgraues Feinstrick-Kleid mit kurzen Ärmeln, das sehr bequem ist. Davon wollte ich gerne eine Herbst-/Winter-Version machen, etwas länger mit Dreiviertel-Ärmeln. Den Schnitt habe ich abgenommen, indem ich ihn auf aufgelegte Folie abgemalt habe. Das hat auch sehr gut funktioniert. Im Original ist das Kleid formgestrickt, mit zwei Längsteilungsabnähern vom Saum aus, die unter der Brust enden, darüber ist es ein komplettes Stück. In meiner Version musste ich daraus jetzt zwei komplette Längsteilungsnähte machen, die ich in Prinzessform aus dem Armloch habe kommen lassen; sowohl vorne als auch hinten.

Mein ausgewählter Stoff ist ein anthrazit-farbener Woll-Poly-Interlock, also etwas wärmer und stabiler als der Feinjersey. Da mir das Originalkleid um Taille, Hohlkreuz und Brust einen Tick zu weit ist, konnte ich an den Längsnähten noch ganz exakt abstecken, so dass es jetzt wie eine zweite Haut sitzt, aber ohne einzuengen.

So ganz ohne alles war mir das Kleid dann aber doch zu langweilig:

Die Ärmel fehlen noch, und abgesteckt war es da auch noch nicht.

So, was tun? Die Teilungsnähte gefallen mir, die wollte ich gerne betonen, weil die in dem grauen Stoff sonst ziemlich untergehen. Eine Paspel muss rein! Uah, nein, das ist soviel Arbeit, das richtig hinzukriegen… Die Idee gefiel mir, aber vor der Arbeit schreckte ich noch zurück.

Ich steckte probehalber einen Streifen roten Jersey in ein Stück Naht, und das gefiel mir so gut, dass ich beschloss, gut, die Arbeit mache ich mir jetzt, das muss einfach sein. Und welch Glück, in meinem Kurzwaren-Vorrat fand sich noch ausreichend rotes Paspelband. Leider ist das Band, auf dem die Paspel sitzt, weiß. Also war extrem sauberes Arbeiten angesagt, damit das Weiß hinterher nicht in der Naht rausblitzt. Ich habe dann erstmal die Original-Naht mit langem Geradstich genäht, dann von links angezogen, die Mehrweite abgesteckt, ebenfalls nachgenäht, alles, was dann zuviel war an Nahtzugabe, abgeschnitten, und die Heftnaht wieder rausgezogen, so dass die beiden Teile wieder getrennt waren.

Dann habe ich die Paspel nur auf dem mittleren Vorderteil mit Geradstich angenäht, danach das seitliche Vorderteil aufgelegt, und von der Seite des mittleren Vorderteils aus angenäht. Auf diese Weise konnte ich genau die schon bestehende Naht nachnähen, mit der die Paspel befestigt ist, ohne noch weiter etwas markieren zu müssen. Bingo! War doch gar nicht so schlimm! 😀

Die Paspel werde ich nur in einer der beiden Nähte einsetzen, hier also links, die rechte Teilungsnaht bleibt karo-einfach. Das gleiche mache ich dann aber auf der Rückseite, also links hinten, auch noch – getreu Kathleens Devise, keine „Grabkleidung“ zu produzieren, die nur von vorne gut aussieht, sondern die Design-Elemente auch auf der Rückseite zu wiederholen. Ich glaube, das wird trés chic aussehen, wenn es fertig ist, was meint ihr? 🙂

Die Falten am Armausschnitt sehen auf dem Foto wie üblich schlimmer aus als in echt. Außerdem kommt noch ein Ärmel rein, und ich vermute, wenn ich es jetzt so eng stecken würde, dass es glatt ist, würde der Ärmel hinterher spannen. Das muss ich dann rausfinden… erstmal mache ich die Teilungsnähte alle fertig, dann kommen die Ärmel rein. 🙂

Just married…

…wird es morgen Mittag heißen, wenn liebe Freunde von uns sich das Ja-Wort geben. Wir machen dazu ein klein wenig Deko am Auto, und zu diesem Zweck habe ich eben diese Autoschleifen gebastelt.

Autoschleifen

Die Anleitung dazu ich bei bei Brautissimo gefunden; direkter Link zur pdf-Anleitung hier. Neben dem Tüll- und Satinband habe ich im Bastelladen noch rote Herzchen gefunden, die mir passend erschienen. Anders als in der Anleitung habe ich zuerst das dünne Band um den Tüll geknotet, darüber dann das breitere Satinband geknotet und zur Schleife gebunden. Herz und Röschen – ein Modell ohne Draht – habe ich dann mit ein paar Stichen durch die Knoten hindurch an der Schleife festgenäht; ich hoffe, das hält so eine Weile. Das schmale Band ist zum Anknoten an Antenne etc. gedacht.

Retro-Nachthemd

Mit meinem kleinen Nachthemd komme ich ganz gut voran. Ich versuche, jeden Tag ein bisschen was dran zu machen, manchmal mehr, manchmal weniger. Gestern hab ich die obere Passe gedoppelt; das hat länger gedauert; heute habe ich nur schnell die Seitennähte genäht, weil ich den schönen Tag lieber draußen auf dem Balkon verbracht habe. So sieht es derzeit aus, der Saum, die Seitenschlitze und die Armausschnitt-Einfassungen fehlen noch:

Tunika 102 aus Bumo 06/10 als Nachthemd

Schön retro in schwarz-weiß – außerdem sieht man dann meine vom Sonnenbad gerötete Haut nicht so… 😉

Ganz süß bislang, find ich. Es hat enorm viel Weite vorne durch die vielen eingelegten Falten, und wäre auch als Schwangerschafts-Bekleidung geeignet, glaube ich. In der Seitenansicht sieht es aber trotzdem recht normal aus, weil die Falten im oberen Bereich ja zugesteppt und fixiert sind. Bin mal gespannt, ob die Mehrweite mich beim Schlafen stört oder nicht. Ich drehe mich nämlich immer erst zwanzig Mal hin und her, bevor ich einschlafen kann… Dafür sitzt es im Rücken sehr gut; es hat hintere Längs-Abnäher und zusätzlich eine gebogene Rückennaht, die sogar bei meinem Hohlkreuz ohne Änderung recht gut sitzt. Muss ich mir merken, den Schnitt. – In der vorderen Mitte könnte ich vermutlich wieder mal einen Zentimeter oder zwei rausnehmen; das hab ich klugerweise wieder vergessen, aber es geht auch so gerade.

Inzwischen kann ich mir auch vorstellen, so etwas in der Art „draußen“ anzuziehen, aber dann eher in einem leichten Blusenstoff, und auf keinen Fall in weiß, das sieht doch wirklich zu sehr nach Nachthemd aus, oder? – Über einer schmalen Hose getragen, könnte das im Sommer sehr angenehm sein; auch als kniekurzes Kleid für sehr legere Anlässe kann ich es mir für mich vorstellen. (In der Burda ist es auch als langes Kleid drin, aber das sieht dann schon sehr nach Hippie aus.)

Retro-Häkelblümchen

Die Auflösung des Rätsels steht ja noch aus; die wurde durch unseren Pfingstausflug nach Wien etwas verzögert. Mein Göttergatte hatte sich in den Kopf gesetzt, dass ich als Mitbringsel für unsere „Zimmerwirtin“ und Freunde etwas anfertigen sollte, und da die Zeit sehr knapp war, kam ich auf die Handyladetaschen. Verziert mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben der Vornamen:

Handyladetaschen

Für die Farbkombination ist übrigens ebenfalls mein GöGa zuständig; ich weise jede Schuld von mir. 😀

In Wien hatte ich leider keine Gelegenheit, mir die örtlichen Stoffhändler anzuschauen, was mit Hinblick auf meine hier schlummernden Vorräte vermutlich ganz gesund war, obwohl ich zu gerne mal den Ausflug nach Kritzendorf zum Müller gemacht hätte… Naja, kommt Zeit, kommt Flug. 🙂

Ein wenig überrascht hat mich/uns, dass an Sonn- und Feiertagen viele Gaststätten geschlossen haben. Als Kind bin ich zwar öfters in Österreich gewesen, aber entweder war das in den mehr ländlich gelegenen Urlaubsorten damals nicht so üblich, und es ist eine spezifisch wienerische Eigenart, oder ich habe es schlicht vergessen. Sehr seltsam jedenfalls, wenn man als Tourist gerne Geld loswerden möchte, aber nicht kann. Wo das Essen dort doch so besonders lecker ist… 🙂

Jetzt zu den versprochenen Häkelblümchen. Ich hatte schon länger mit dem Gedanken eines altmodischen Nachthemdes gespielt, und als eine liebe Freundin mir neulich ganz tolle alte Bettwäsche mit Stickereien sowie einige Häkeldeckchen schenkte, war mir natürlich sofort klar, was ich daraus machen wollte!

Zufällig fand sich in der aktuellen Burda ein süßer Tunika-Schnitt (Modell 102, das letzte in dieser Strecke), den ich in der Form nie auf der Straße anziehen würde, aber für Nachtwäsche fand ich ihn sehr passend.

Bei der Häkeldecke hatte ich ebenfalls Glück; die Blüten sind einzeln gehäkelt, und jede neue Blume wurde dann im Prozess ihrer Anfertigung an zwei Stellen mit der vorhergehenden verbunden, so dass ich eine Blume aufschneiden musste, die andere dann aber jeweils intakt blieb, und von mir ohne Gefahr der Auflösung aufgenäht werden konnte.

Damit habe ich dann heute einige Stunden verbracht. Jede Blume hat zwei „Kreise“ innen; einmal den etwas dickeren, den man auf dem Foto noch erkennen kann, und ein Stück außen dann einen schmalen Ring aus einer Reihe Luftmaschen zwischen den anderen Musterteilen. Diesen äußeren Ring habe ich jeweils mit einem kleinen Zickzack der NähMa aufgenäht, und die äußeren Spitzen dann einzeln von Hand mit wenigen Rückstichen fixiert. Ja, einzeln. Zweiunddreißig insgesamt. Uff. Eine Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat, wie man bei mir zu Hause zu sagen pflegte… Aber was tut man nicht alles, um die Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen? Hier mal ein Foto der Mühe:

Häkelblumen, aufgenäht

Beim Abnähen der Falten unter der Passe war ich wohl etwas zu forsch, und das Vorderteil wurde zu schmal. Ich habe dann die beiden inneren Falten aufgetrennt, deswegen ist die Optik bei mir jetzt etwas anders als im Original, aber das ist ja auch nicht schlimm. 🙂

Ich bin mal sehr gespannt, wie sich das macht, wenn es fertig ist, und ob es wirklich als Nachtwäsche taugt. Wird Zeit, dass es Sommer wird, damit ich sowas luftiges wieder anziehen kann. 🙂 – Der Blick von meinem Nähplatz aus dem Fenster lässt zumindest ein wenig hoffen:

Blick von meinem Nähplatz nach draußen