Schnelltest Simplicity 2603

Durch eine Forendiskussion wurde ich auf das DKNY Cozy aufmerksam, und das dazugehörige Video, das 12 Arten des Tragens* zeigt, hat mich umgehauen! Auch haben will!

Glücklicherweise nimmt sich die Schnittmusterindustrie der Nöte von Hobbynäherinnen an, die kein Vermögen für eine wildgewordene Strickjacke zahlen möchten, und liefert ausreichend ähnliche Modelle. (Soviel zum Kopierschutz von Schnittmustern – die Industrie macht es vor, also haben wir schon gar keine Gewissensbisse!)

Die rudimentär ähnliche Wickeljacke aus der Juli-Burda wurde von mir nach Studium der Schnittzeichnung und Vergleich mit dem Original als ungeeignet abgelehnt: Das Original hat ein herkömmliches Rückenteil und ebensolche Ärmel und Armlöcher, während beim Burda-Modell Vorder- und Rückenteil ein großes Rechteck sind, und die Ärmel sind Trapeze, die in Schlitze eingesetzt werden. Eine Formung kann also alleine durch Raffen und Wickeln erzielt werden und das Ergebnis hätte optisch mit dem DKNY-Original wohl nicht so viel gemein.

Daher habe ich lieber ein paar Dollar in den Simplicity 2603 investiert, und mir den Schnitt, weil es schneller geht, online über Sewingpatterns.com bestellt. Das Zusammenkleben und Ausschneiden der großen Teile war etwas mühselig, aber recht einfach; die Schnittmuster sind ordentlich aufbereitet und ich hatte kaum Probleme mit dem Versatz beim Zusammenkleben.

Ein recht neu gekaufter, dünner, dunkelgrauer Jersey war mein Stoff der Wahl; außerdem auch der einzige, von dem genug vorhanden war, und ich versuche ja schon länger, „use what you have“ zu praktizieren. 😉

Zum Nähen habe ich meine Ovi verwendet; die Anleitung gibt jeweils beide Möglichkeiten, also auch mit einer normalen Nähmaschine, an; sehr vorbildlich! Der angeschnittene Schalkragen ist etwas kniffelig, und ich musste beide Ecken nachnähen, weil ich eine Seite beim ersten Mal nicht erfasst hatte und dann Löcher in den Ecken hatte, aber davon abgesehen war es kein Problem. Mit etwas mehr Ruhe und Vorarbeit schafft man das auch beim ersten Mal, aber wie das so ist, wenn man ganz dringend etwas ausprobieren möchte… 😉

Nach dem ersten Tragen habe ich das Schnittmuster dann noch leicht abgeändert, um es näher ans Original zu bringen und weil mir eine Sache daran nicht gefiel: Bei Simplicity bildet das Vorderteil nämlich einen angeschnittenen Schalkragen, der sehr hoch ist; um den Hals herum und entlang der vorderen Kanten hat man also viel mehr Stoff als bei DKNY. Bei meinem schmalen Körperbau fand ich das nicht so passend, darum habe ich ausgehend von der hinteren Mitte sieben Zentimeter keilförmig bis zur vorderen Kante auf Null gehend weggeschnitten. Wer die Schnitt-Teile vor sich hat, wird hoffentlich wissen, was ich meine. Das Ergebnis gefiel mir viel besser. Hier das Endergebnis in einer weiteren Trageversion:

Mit dem T-Shirt drunter und über der Hose sieht das natürlich nicht so prickelnd aus… Mit einem engen Spaghetti-Top drunter, in der Hose getragen, sieht das gleich ganz anders aus, aber davon hab ich noch keine Bilder. Ich wurde jedenfalls bei meinem ausgiebigen Tragetest in einer erweiterten Öffentlichkeit am Wochenende schon positiv darauf angesprochen. 😀

Im Schnittmuster ist übrigens auch ein ärmelloses Top mit einer kleinen Raffung im Vorderteil enthalten. Man sollte aber auf jeden Fall darauf achten, glatte Stoffe zu verwenden, die nicht aneinander hochkrabbeln oder „festkleben“; auch bei der Kombination mit anderen Stoffen beim Tragen, sonst sieht es eben, wie hier im Bild, nicht so gut aus.

Das Original hat, wenn ich das richtig sehe, keinerlei Schalkragen; man könnte diesen Teil also auch getrost ganz weglassen und die Schultern und den Ausschnitt wie bei einem herkömmlichen Shirt gestalten. Da der Herbst naht, fand ich den leichten Schalkragen aber ganz angenehm, und er sieht natürlich auch allgemein immer sehr elegant aus, also werde ich es bei dieser entschärften Version belassen.

Eine weitere Änderung, die ich an meinem Probemodell nicht mehr vornehmen kann, betrifft die vordere Ecke. Im DKNY-Video wird dieser Teil ja bei vielen Versionen zusammengeknotet, und im Original ist das ein ganz süßer kleiner Knoten, der nicht weiter auffällt. Mein Single-Viskose-Jersey ist zwar von der dünneren Sorte, hat aber mehr „Körper“ als die Seiden- und Cashmere-Stoffe des Originals, so dass der Knoten, auch bedingt durch die  stumpf geschnittene vordere Ecke, viel größer wird, was bei einigen Versionen nicht so schön aussieht und je nach Sitzposition auch unangenehm drücken kann. Man steht ja nicht wie ein Model nur schön dekorativ herum. Ich würde daher, je nach Stoff, die vordere Ecke noch länger und spitzer machen, damit dieser Teil sich leichter und kleiner knoten lässt. Im Nachhinein müsste man dazu die vorderen Kanten stärker einrunden, das ginge auch; aber ich würde lieber erstmal etwas dazugeben, denn Abschneiden geht ja immer.

Aus dem gleichen Grund werde ich mir wohl auch ein richtig gutes Stöffchen leisten, und in einen Seiden- oder dünnen Wolljersey investieren. Auch einen sehr dünnen, lockeren Feinstrick kann ich mir gut vorstellen. Aus einem edlen Stoff sieht dieses Teil gleich nochmal so gut aus, und kann zu vielen anderen Kleidungsstücken und Anlässen getragen werden. Es passt zur Jeans genauso gut wie zum Abendkleid, finde ich.

Die schlechte Bildqualität und -aufmachung bitte ich zu entschuldigen. Ich werde demnächst noch mal hübschere Bilder nachliefern, die hoffentlich besser zeigen, wie schön dieses Teil wirklich ist! 🙂

* Und es gibt noch mehr als 12 Arten, wie ich selbst festgestellt habe!

Zwischenmeldung

Nicht, dass ihr denkt, ich wäre untätig; es gibt nur nicht viel bloggenswertes zu berichten.

Seit einigen Tagen beschäftige ich mich mit dem Skort Megan, der in den letzten Zügen der Verarbeitung liegt. Das schöne Wetter scheint jetzt zwar vorbei zu sein, aber was soll´s… 😉

Außerdem habe ich einen „Auftrag“ für das Geburtstagsgeschenk meiner kleinen Nichte bekommen; drei Kissen mit dem Thema „Ritterburg“ sollen es werden. Meine Entwürfe habe ich schon fertig und gestern habe ich beim Quilthouse Hamburg Stoffe und  Vlies gekauft. Da ich noch drei Wochen Zeit habe, kann ich da also ganz in Ruhe dran gehen. Das Quilthouse ist ein sehr netter Laden, und zu meiner Freude sehr einfach mit dem ÖPNV zu erreichen. (Wie fast alles in Hamburg; die Infrastruktur hier ist einfach genial, muss ich ja mal sagen.) Die Auswahl an Stoffen war zwar recht überschaubar, wie ich fand, aber für meine Zwecke vollkommen ausreichend. Das wird also meine Aufgabe für die nächsten Wochen – Langeweile wird auf keinen Fall aufkommen. 😉

Was ich heute gelernt habe

Es gibt keine Fehler, nur Gelegenheiten, etwas zu lernen, wie es so schön heißt. So gesehen, habe ich heute jede Menge gelernt. 😀

Meine Sport-Shirts waren mir in den letzten Wochen beim Laufen alle etwas zu warm und/oder zu eng, darum war ich auf der Suche nach einem lockeren Shirt-Schnitt, und fündig wurde ich in der Burda 11/2008. Modell 125 erfüllte meine Kriterien. Hier noch mal ein Modellbild, an dem man den Schnitt besser erkennen kann.

Ein Raglanshirt hatte ich neulich schon mal zum Laufen angezogen, und fand diesen Ärmelschnitt sehr bequem, weil das Shirt auf den Schultern liegt und quasi nur gerade herunter fällt, ohne unter den Achseln einzuengen. Auch die kurzen, angeschnittenen Ärmel dieses Modells gefielen mir sehr gut; genau das richtige für den Sommer, wenn man nicht gerade im ganz ärmellosen Top herumlaufen möchte.

Also heute morgen frisch ans Werk, und aus rotem und weißem Sport-Stoff zugeschnitten und genäht. Was ich dabei gelernt habe:

  • Raglanärmel vor dem Annähen unbedingt kontrollieren, um sie nicht falsch herum anzunähen (die Ecke am Ausschnitt des linken Ärmels kommt daher; da war der Ärmel dann zu kurz…)
  • die extra Nahtzugabe für den Ärmel nicht mit der Seitennaht angleichen; die braucht man nachher zum Säumen
  • obwohl der Stoff kaum dehnbar ist, muss der Ausschnitt-Streifen beim Annähen noch stärker gedehnt werden, damit es nicht leiert
  • Rollsaum funktioniert an diesem Stoff überhaupt gar nicht!
  • Bauschgarn verhakt sich bei der Cover gerne unterhalb der Kone und zieht dann den Stoff zusammen – Netz benutzen!
  • der Ausschnitt ist wieder mal viel zu tief, wie immer bei Burda; muss noch weiter entschärft werden (obwohl ich beim Kopieren bereits die höchste Ausschnitt-Höhe verwendet habe)
  • nicht die Hohlkreuz-Änderung vergessen! Hier gibt es sogar eine rückwärtige Quernaht, mit der ich das mal probieren werde

So, ich gehe jetzt mal den Schnitt umbasteln, überlege mir, wie ich den Ausschnitt schöner einfassen oder versäubern kann und die Tage geht es dann an den zweiten Versuch. 🙂 – Gut, dass ich noch genug Stoff in vielen Farben hier liegen habe. 😉

Zu verkaufen

Schweren Herzens trenne ich mich von ein paar Stoffen; die Details findet ihr in der HS-Anzeige.

Den Cerrutti find ich immer noch wunderschön, und die Qualität ist erstklassig, aber ich sehe mich einfach nicht in diesen Farben; insgesamt ist mir das zu gelb/orange im Eindruck, obwohl auch viele „meiner“ Farben drin sind. Aber irgendwie… neee…

Auch der Libertys hat leider nicht meine Farbe; das ist eher ein „Sommer“-Stoff, schätze ich. Das Blau ist zu gedämpft für mich, und das Muster ist mir zu dicht. Naja, der nächste London-Besuch ist schon terminiert; mal schauen, ob ich einen passenderen Ersatz finde. 😉

Der rosa Batik-Spitzen-Stoff ist total süß, aber doch eher ein Kinderstoff, finde ich. Ich liebe Pink und rosa, aber bei dem Stoff fällt mir nichts ein, wie ich den zu einem für mich tauglichen Kleidungsstück verarbeiten könnte.

Und die rot-melierten sind nicht das richtige für meinen Teint; und auch hier ist mir die Farbe insgesamt etwas zu warm im Eindruck, was vermutlich auch an dem melierten liegt.

Und warum soll ich diese wunderschönen Stoffe auf ewig in meiner Kommode versauern lassen, wenn jemand anders etwas damit anfangen kann? Da mache ich lieber Platz für neue Lieblings-Stücke. 🙂

Skort Megan

Hier direkt eine Ausführung meines gestrigen guten Vorsatzes, öfter mal schnell ein Nesselmodell eines interessantes Schnittes zu machen. Mit einem Skort liebäugele ich ja schon seit Jahren, bin aber nie zu Potte gekommen. Bei burdastyle sah ich neulich das Modell „Megan„, und kaufte es. Das Zusammenkleben der Seiten und Auskopieren dauert ja immer genauso lange wie das Zuschneiden und Nähen, aber da es sich nur um ein Testmodell handelt, war auch das heute recht schnell erledigt.

Ich hatte zuerst nur die Beinteile zusammengenäht und anprobiert, und dann hab ich das Teil gedanklich schon wieder aussortiert, weil es viiiiiiel zu weit war und im Rücken mindestens zehn Zentimeter aufklaffte. Komisch, dachte ich, solche Abweichungen bin ich von Burda gar nicht gewöhnt. Bis mir dann beim nächsten Blick auf meinen Browser mit der geöffneten Modell-Seite auffiel, dass der Bund ja sehr hoch ist. Also doch noch schnell den Bund angenäht und siehe da, passt fast perfekt. Man sollte doch öfter mal vorher genauer hinsehen. 😉

Auf der burdastyle-Website werden Twill oder Baumwolle mit Stretch empfohlen, aber ich denke, unbedingt nötig wäre das nicht. Auch der Schritt liegt bequem tief, bei mir mindestens fünf Zentimeter tiefer, wie bei Hosenröcken üblich. Ich sehe also wirklich keinen Grund, warum man dieses Modell nicht auch aus einem nicht-dehnbaren Stoff machen könnte. In der gedruckten Anleitung steht dann interessanterweise auch nichts mehr von Stretch, sondern dort wird Wollstoff oder Flanell empfohlen. Also auch als Herbstmodell gut zu gebrauchen.

Da mir auf dem Modellfoto die Beine zu kurz waren, habe ich vor dem Zuschneiden den Schnitt um 13 cm verlängert. Da ich auch hier den Bund nicht einkalkuliert hatte, kann ich von meiner Verlängerung nun wieder ein ganzes Stück abschneiden. Es muss noch einen Tick enger werden in der Taille, und ich überlege, an den Seitennähten noch ein klein wenig Weite herauszunehmen, obwohl mein Mann mir glaubhaft versichert, dass es mich auch jetzt nicht dick aussehen lässt. Aber soviel Stoff um mich herum bin ich einfach nicht gewohnt, deswegen  sieht es für mich vielleicht einen Hauch seltsam aus.

Ich überlege, dafür einen fließenden Viskose-Stretch zu verwenden, den ich mir vor – nur! – zwei Jahren bei Korst mal zugelegt hatte. Gut möglich, dass es dann noch etwas enger werden muss, denn meine gekauften Stretch-Stoffe haben, im Gegensatz zu fertig gekauften Hosen aus Stretch, immer die Angewohnheit, beim Tragen viiiiel zu weit auszudehnen. (Und ja, natürlich verstärke ich den Bund mit Vlieseline.) Seltsam das. Und der fließende Stoff wird vermutlich dafür sorgen, dass es noch etwas schmaler fallen wird. Ich hoffe, es wird dann trotzdem noch gut aussehen, oder ist das zu risikoreich?

Hier nochmal die Rückansicht, mit hektisch abgesteckten Beinen und nicht umgeklappter oberer Bundkante. Für flache Hintern wirken solche Falten ja Wunder, wie ich schon bei diesem Rock festgestellt hatte. 😀 (Der übrigens auch nicht genäht wurde, mangels Zeit, Lust und anderer Projekte.)

In der hinteren mittleren Naht sitzt ein Reißverschluss; der Bundverschluss vorne ist nur ein Fake. Ich bin noch nicht sicher, ob ich das schürzenähnliche Rock-Panel vorne so lasse, oder doch lieber das klassisch seitlich angesetzte Skort-Panel mache. Mal sehen.Sewing a skort, i.e. a shorts with a front (and optional back) panel simulating a skirt, has been a long time entry on my sewing wish list, and when I saw the neat „Megan„-model on the burdastyle-Website, I decided to give it a try.

What I don´t like much about those download-patterns is the time consuming work of glueing the sheets together; but cutting and sewing the muslin went quite fast today.

On the website they recommend twill, or cotton with slight stretch. Strange enough, in the printed instructions you receive after buying the model, the recommendation reads wool or flannel, no word about stretch, so this would also make a good autumn pattern in these more cosy fabrics, I think.

I lengthened the pattern at first for 13 cm, but didn´t consider the very wide waistband when measuring the legs, so I can cut off a good part of the extension again. Oh well. Overall, it fits quite well, perhaps a tad too wide, considering the stretch-viscose I have in mind for this one. I think it should fit close to the body in the waist, to weigh out the very wide legs, and create a kind of old fashioned, curvy silhouette. The pleats, especially those two in the back parts, work wonders for a flat rear, I discovered. A definite recommendation for everyone with this issue.

Please ignore the hastily pinned legs and the muddled waistband!

My considered stretch viscose is very drapey, and will perhaps change the look of this model considerably because of its weight. Not sure if this is the right fabric for this model; I don´t want to mess it up. Have to muse on that one a while, to make sure…

I think this model will look best paired with a tighter top, as seen on burdastyle; you shouldn´t wear something too wide in the top half, to avoid looking like a christmas cracker. 😉

6 Teile für 65 Euro

So preiswert war ich lange nicht mehr einkaufen… Ich kann mich gar nicht erinnern, ob ich jemals im Leben schon mal bewusst zum SSV gegangen bin, aber dieses Mal hatte ich Zeit, Lust, Geld und vor allem einen konkreten Bedarf. Ich brauchte nämlich dringend noch einige luftige Sommerblusen, und da die Lager ja angeblich noch voll mit Sommerware sind, dachte ich, Versuch macht kluch.

Und siehe da, es war tatsächlich noch jede Menge Auswahl da, sogar in meiner kleinen Größe. Auch mal schön. So verbrachte ich gemütliche anderthalb Stunden auf der zweiten Etage des Kaufhof an der Mö, ganz stressfrei, und fand tatsächlich drei sehr schöne, schlichte Blusen in meinen Lieblingsfarben pink, rosa und türkis. Knallfarben waren – oder sind – ja „in“ dieses Jahr, das kommt mir sehr zupass. Auch farblich passende Tops in grau, pink und rosa fand ich, die jeweils zu allen drei Blusen passen; mix and match at its best. So schön kann einkaufen sein!

Die Herbstmode hatte auch einige sehr schöne Teile zu bieten; bei einer grauen, langen Grobstrickjacke wäre ich beinahe schwach geworden, aber nein, ich blieb eisern und hielt mich an mein geplantes Vorhaben, nur Sommersachen zu kaufen. (Vielleicht hab ich morgen noch Zeit, um mal kurz in die Stadt…?)

Was mir immer noch und zunehmend Kopfzerbrechen macht ist die Stilfrage. Ich bin mit den Blusen sehr zufrieden, weil sie mir gut passen und sehr gut stehen und zu allen meinen Sommer-Unterteilen passen – weiße kurze Hose, weiße lange Cargostil-Hose, weiße Stretch-Jeans, graue weite Leinenhose, schwarze Jeans, und auch zu meinem blauen selbstgenähten Rock. So kann ich morgens in den Schrank greifen und „irgendetwas“ herausziehen und es passt auf jeden Fall. Aber es fehlt so der Kick oder ein Stil, der über den ubiquitären Jeans- und Blusen-Stil hinaus geht. Ich würde gerne etwas ausgefallenere Sachen tragen, etwas mit interessanteren Details oder mehr Wiedererkennungswert oder wie immer man das ausdrücken soll. Naja, vermutlich ist Kaufhof eh nicht so ganz der richtige Laden dafür, aber für die wirklich ausgefallenen Teile aus den teuren Boutiquen bin ich sowieso zu feige (und zu arm). Nur ein kleiner Kick, das würde mir schon reichen… Aber welcher, wo und wie? – Ich habe im Kaufhof ein paar andere Sachen anprobiert, aber die hatten alle Ausschnitte bis dorthinaus, und sorry, so gehe ich nicht ins Büro. Und wo liegt der Sinn in einem leichten Sommerblüschen, wenn ich immer ein Top drunterziehen muss, um den Ausschnitt zu entschärfen? Ich will doch grad so wenig wie möglich tragen. Und die aktuellen Schnitt-Details sahen an mir einfach seltsam aus. Ich weiß schon, Empire ist in, und eine leicht nach unten verschobene Empire-Taille auch – also nicht Fisch noch Fleisch -, aber beides sieht an mir einfach nur dämlich aus. Vermutlich ist die aktuelle Mode gerade einfach nicht für meinen Körpertyp geeignet und es kommen auch wieder bessere Zeiten, aber das Grundproblem bleibt irgendwie, finde ich. – Ich muss einfach mal mit dem Nähen schneller werden und die ganzen Teile, die mir in der Burda & Co. immer so gut gefallen, wenigstens mal schnell als Nesselmodell zuschneiden und dann gucken, ob es mir an mir auch so gut gefällt. Die haben immer so schöne Sachen und ich kriege es einfach nicht umgesetzt, menno! 😉

Bild des Tages: Sonnenuntergang, von unserem Schlafzimmerfenster aus gesehen. Das flache, oft auch öde Land hier oben im Norden entschädigt einen durch diesen wunderbar weiten Himmel und die Wolkenspiele. Gemälde eines niederländischen Meisters, jeden Abend gratis zu besichtigen, und jeden Abend neu. Nur einer der vielen Vorzüge unserer ländlichen Hamburger Wohnung im zweiten Stock mit Aussicht. In unserer Kölner Wohnung im ersten Stock mit Balkon auf den Innenhof war die Sonne spätestens um fünf Uhr nachmittags hinter den hohen Häusern ringsum verschwunden, so dass wir als Berufstätige nicht sehr viel Licht abbekommen haben. Nach unserem Umzug standen wir quasi erstmal jeden Abend wie ungläubige Kinder in der Balkontür, um diese neugewonnene Aussicht zu genießen und regelrecht aufzusaugen, und tun das jetzt noch sehr oft.

It´s summer clearance sale, and for about the first time in my life I went on a planned summer sale shopping spree, hunting down some simple, light, basic blouses. Newspapers say the racks are full due to the bad weather most of the summer so far and also the economy crisis, so I thought I would give it a try. Usually, finding something in my size – s or xs – is quite difficult at this time of year, but they were right, I had plenty of choices, and also in my favourite diamond colours. What a nice surprise!

Within one and a half our at the second storey of my favourite department store I easily found the desired blouses, in my favourite colours pink, rose and turquoise, and also tops in pink, rose and grey, each to go with every blouse, so it´s a perfect mix and match! Shopping can be so nice at times! What´s more, each of this blouses will go with my current bottoms, consisting of a white shorts, white cargopant, wide, grey linnen pant, white stretch jeans, a black jeans, and my sewed blue skirt also. Oh, the possibilities…

What I´m still desperately longing for, though, is something more „edgy“ than just this ubiquitous jeans-and-blouse-style. If you can call this a „style“ anyway. It´s urban chic, but a little bit boring, I think. I tried on some other blouses with some current details like wrapped this, gathered that, empire waist and dropped empire waist (which sits in the middle of nowhere – now what type of figure would look good in that?!), but besides the necklines being virtually plunged to the navel, which I don´t consider appropiate for the office, they didn´t even look good on me either. Sigh. I guess current fashion just doesn´t suit my bodytype. But still, on the one hand I long for something more stylish than what I wear currently, on the other hand I don´t have the guts to wear something really unusual. Isn´t there a happy medium? But what, and where to find (and afford)? Not in a department store anyway, I guess. – Quite often I see a model in the BWOF or elsewhere with an interesting style detail, but seldom do I get to the point to actually make, much less wear it. I really have to try harder, making a quick muslin of such things, to find out if it would suit me anyway. I am constantly searching for styles interesting enough to make a difference, but also easy to blend into my quite ordinary life. Now where is the good fairy if you need one?!

Parting shot: Sunset, as seen through our sleeping room window. I always thought that the plain northern area of Germany would be quite boring, but the wide sky and the ever changing clouds, transient as they are, outweigh my beloved green hills and valleys of the west quite beautifully. It´s a dutch master painting every evening here for free, and quite often we will just stand in the french windows watching the sunset.

Gretelies stabil

Meine zweite Gretelies-Tasche, gefertigt als Geschenk für eine liebe Freundin, aus dem sehr stabilen „Susanna“ von Ikea. Der dicke Stoff hat meine Pfaff ganz schön ins Schwitzen gebracht; ich hatte mit einer 90er-Universalnadel angefangen, und habe zum Schluß auf eine 100er Jeans gewechselt; bei mehr als vier Stofflagen musste ich trotzdem mit dem Handrad einzeln sticheln, aber ich hatte keine Lust, mitten in der Naht nochmal zu wechseln. Für’s nächste Mal weiß ich jedenfalls Bescheid. Komisch, diese Hemmung, nicht von Anfang eine wirklich dicke Nadel zu verwenden.

Jetzt ist sie  jedenfalls fertig, innerhalb eines Tages zugeschnitten und genäht, und bereit, auf die Reise ins Rheinland zu gehen.

Wie üblich habe ich zwei verschieden lange Henkel angebracht; gerade bei einer so großen Tasche, die schwere Lasten aufnehmen kann und wird, finde ich es praktisch, diese auch über der Schulter tragen zu können. Innen habe ich außerdem eine ganz einfache kleine Tasche zwischen Passe und Beutel zwischengefasst, um z.B. Schlüssel und/oder Portemonnaie griffbereit zu haben.

Das Band zwischen Passe und Beutel habe ich hier weggelassen (hatte kein passendes und wollte nicht noch mehr Stofflagen haben), und statt der Kräuselung habe ich auch hier wieder eine bzw. auf der Rückseite zwei Kellerfalten gelegt.

Abschlussfoto: Süßer Hund im Wasser, der seinen Bauch kühlt; gesehen auf unserem Spaziergang letztes Wochenende im Jenischpark.

My second version of Gretelies‘ tote bag, this time in a very sturdy fabric, „Susanna“ by IKEA. My Pfaff Freestyle came to their limit because of the fabric, and I had to build the stitches manually with the wheel where there were more than four layers of it. But I got it finished nonetheless, in about three hours work, cutting included.

This version is for a close friend of mine, and I hope she will like my additions, consisting of two different lengths of handles, and a small inner pocket for keys, money etc.

I very much like having the choice between two lengths of handles, especially with a bigger tote bag like this, which can become very heavy when its fully loaded. And having your keys or money handy in a full bag is also very convenient.

Parting shot: Cute dog (not mine), cooling her belly in the water; seen on our walk through the „Jenischpark“ in Hamburg last week.

Looks like she won´t come out for a long time, doesn´t she? 😉

Sommer-Kleid, endlich fertig

Das Wetter ist derzeit ja nicht zum Aushalten! Schwül-warm, einfach unerträglich. Allerdings weht ab und zu ein kleiner Luftzug; sowas hab ich in Köln immer vermisst. 😉

Auf der Suche nach etwas luftigem in meinem Kleiderschrank fiel mir mein Seersucker-Kleid ein, das ich letztes Jahr genäht hatte. Ups, da sind ja noch zwei Stecknadeln drin – tsts, da hatte ich doch glatt vergessen, die Träger an der vorderen Kante noch festzunähen. Technisch gesehen also fast noch ein Ufo. 😀

Naja, das war schnell erledigt, und so kann ich das Teil jetzt anziehen, gerade rechtzeitig. Und hier noch das Bild dazu, das fehlte nämlich noch:

Kleid aus Seersucker
Kleid aus Seersucker

Das Schnittmuster ist aus einer Burda vom letzten Jahr.

Ufo-Tag

Angeregt durch einen Beitrag im HS-Forum und genervt von meinem vollgestellten Nähzimmer, starte ich wieder mal einen neuen Versuch, mich durch meine Ufos zu kämpfen.

Mein blog-Archiv verrät mir, dass meine letzte Ufo-Aktion schlappe zwei Jahre her ist. Und kaum sind Hochzeit, Jobsuche, Umzug und Einleben in der neuen Stadt geschafft, habe ich wieder Zeit für sowas. 😀

Und die Voraussetzungen sind diesmal gut: Zum einen hält sich ihre Zahl in Grenzen; es sind „nur“ elf Stück. Zum anderen arbeite ich ab diesem Monat wieder nur meine reguläre Vier-Tage-Woche, und habe damit keine Ausrede mehr, dass ich keine Zeit hätte. 😉

Also gehen wir die Kiste mal durch, und entscheiden, was davon überhaupt noch fertiggestellt wird:

Schätzungsweise mein ältestes Ufo, die bekannte Franzius-Jacke aus einer Burda von vor ein paar Jahren. Ich hatte zuerst mit mehreren Sorten hellblauem Schrägband herumgespielt, und mich vor kurzem dann doch für ein ganz einfaches Baumwoll-Schrägband entschieden, allerdings in meiner Lieblings-Farbe Pink. Seht selbst:

Ufo - Franzius-Jacke
Ufo - Franzius-Jacke

Das peppt, oder? 😉 Nachdem die Schrägband-Frage geklärt ist, steht einer Fertigstellung auch nichts mehr im Wege. Die vielen Meter Schrägband anzunähen, insgesamt um die 12 Meter, ist etwas mühselig, aber ich glaube, es wird die Sache wert sein.

Nummer zwei, ein T-Shirt aus Ringeljersey:

Ufo - Ringelshirt
Ufo - Ringelshirt

Das hatte ich mal nach einem Schnittvision-Schnitt angefangen, aber der Armausschnitt saß bei mir überhaupt gar nicht. Ich wollte es dann umarbeiten zu Jalie 2005 mit U-Boot-Ausschnitt, aber wenn ich mir den Stoff so anschaue, ist der mir eigentlich zu dick für ein T-Shirt. Es ist so eine Art Rippenstrick-Jersey, vielleicht besser als Bündchen geeignet. Hm – vielleicht mache in Top draus, oder ein ärmelloses Shirt? Ich werde mal die Seitennähte stecken und es anprobieren, und dann entscheiden, ob es weitergemacht wird.

Nummer drei ist ein einfacher Fall, ein Top aus süß geblümtem Viskose-Jersey:

Ufo - Blümchen-Top
Ufo - Blümchen-Top

Das hatte ich vor ein paar Wochen angefangen, und nur zur Seite gelegt, weil meine NähMa in Reparatur war. Da fehlt nur die obere Kantenversäuberung mit einem Organza-Falzgummi, dann noch die Träger annähe und es ist fertig.

Was mich an dem Schnitt stört, ist, dass er vorne zu weit für mich war, so dass die höchsten Stellen der oberen Kante, wo der Träger befestigt wird, viel zu weit außen sitzen. Ich muss mich mal daran gewöhnen, bei jedem Schnittmuster von vornherein die vordere Mitte um einen Zentimeter zu kürzen, damit die Träger bei mir an der richtigen Stelle sitzen. Ich habe es jetzt einigermaßen hinbekommen, aber dadurch die Rundung oben verringern müssen. Aber das wird auf jeden Fall fertig gestellt.

Nummer vier ist wieder ein schwieriger Fall, ein Top aus einer niederländischen Knip-Mode aus einem Cloqué-Jersey:

Ufo - Cloqué-Shirt
Ufo - Cloqué-Shirt

Der Stoff trägt sich wunderbar bei diesem Wetter, aber der Ausschnitt gefällt mir nicht. Den Cloqué beim Nähen am Ausdehnen zu hindern, ist so gut wie unmöglich. Ich hatte die obere Kante zwar mit einem Mausezähnchen-Gummi eingefasst, aber so richtig gut gefallen tut mir das nicht. Oder vielleicht bin ich nur zu kritisch; so schlecht sieht es eigentlich gar nicht aus, wenn ich mir das näher ansehe. Da müssen nur noch die Säume fertig gemacht werden, was mit Hilfe der Cover mit ihrem Differential auch machbar sein sollte. Ich werde es mal fertig stellen. Es trägt sich wirklich sehr angenehm…

Nummer 5 ist ein aufwendiger, aber nicht unmöglicher Fall; der Schnitt kommt auch aus einer Knip:

Ufo - Asymmetrie-Shirt
Ufo - Asymmetrie-Shirt

Der vordere Ausschnitt ist asymmetrisch, was mir sehr gut gefällt. Aber noch besser ist die Rückansicht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sachen heutzutage, die Kathleen so schön mit dem Wort „Sarg-Kleidung“ bedenkt, weil sämtliche Schnitt-Details nur auf der Vorderseite sind, gibt es hier mal eine interessante Rückenansicht:

Das mittlere Rückenteil ist aus weißem Stoff, und darüber sind drei verdrehte schwarze Bänder, die in der Seitennaht mitgefasst sind. Dummerweise macht mir mein Hohlkreuz da wieder einen Strich durch die Rechnung: Eigentlich sollte man auch unter dem dritten Band noch den weißen Stoff sehen, aber das Band hängt zu sehr durch, weil das meine schmalste Stelle ist, und der weiße Stoff staut sich an den Seiten, weil zuviel davon da ist. Weil mir der Stil so gut gefällt, werde ich es wohl komplett auseinander nehmen, und das Rückenteil neu zuschneiden. Jetzt habe ich ja eine Lösung für mein Hohlkreuz-Problem gefunden. 🙂

Auf zu Nummer 6, einer Winter-Weste aus Walkstrick, oder Strickwalk, wie ihr wollt:

Ufo - Walkstrick-Weste
Ufo - Walkstrick-Weste

Auch dieser Schnitt ist aus der Knip – vielleicht sollte ich die auch noch abonnieren, zusätzlich zur Burda? *grübel*

Der Walkstrick ist super-super-warm, und mehr als eine Weste kann sogar ich nicht daraus tragen. Da brauche ich noch eine Verschlusslösung, außerdem ist das Teil trotz mehrfachen Absteckens immer noch zu weit, und die Kanteneinfassung mit der Ovi muss ich an den Resten mal testen, damit da nichts ausleiert. Der Walk ist nämlich extrem weich und dehnbar. Da muss ich erstmal testen und grübeln, und da es im Moment ohnehin die falsche Jahreszeit ist, werde ich das zurückstellen.

Nummer sieben ist der traurige Rest eines Kleides mit Wasserfall-Ausschnitt, das ich mal aus einem sehr schönen, dünnen Jeans-Stoff machen wollte. Naja, der Jeans ist zwar sehr weich, aber für einen Wasserfall-Ausschnitt doch nicht so ganz geeignet. – Das zweitschwierigste am Nähen ist, den richtigen Stoff für einen Schnitt zu finden, und das Teil ist noch aus meiner Anfangszeit. Stimmt, das hier müsste mein ältestes Ufo sein! (Das schwierigste ist, die eigene Figur kennenzulernen und lernen, die Schnitte entsprechend zu verändern.)

Dann hatte ich den oberen Teil kurzerhand abgeschnitten und wollte einen Rock machen, weil die Schnittführung recht schön ist, aber am Bauch ist es zu weit, und irgendwie… naja:

Ufo - Jeans-Rock
Ufo - Jeans-Rock

Einen Jeans-Rock brauche ich aber schon, weil das mMn ein fast unverzichtbares Basic ist. Ich glaube, ich werde mir den Schnitt aus meinem Rock-Grundschnitt ganz neu selbst erstellen, und dann noch mal neu zuschneiden. Dieses Projekt ist also gestorben, wird aber zu anderer Zeit auferstehen.

Nummer acht ist kein Ufo im engeren Sinne, sondern ein langer, schwarzer Rock aus einem sehr schönen Crepe, den meine Nähkursleiterin mir mal geschenkt hatte. Den Bund habe ich schon halb abgetrennt, weil ich hinten zwei Abnäher einfügen muss, und etwas kürzen muss ich den Rock auch noch. Kein Teil für alltags, aber für die nächste Beerdigung hervorragend geeignet…

Ufo - Crepe-Rock
Ufo - Crepe-Rock

Nummer 9 ist eine Hose, auch nach einem Schnittvision-Schnitt. Die Nahtführung gefiel mir sehr gut, die man hier auf dem Produkt-Bild gut erkennen kann. Der Stoff, den ich dafür verwendet habe, fühlt sich leider wie glitschiges Plastik an, und meine Oberschenkel haben in den letzten Jahre so zugelegt, dass ich nur noch mit dem Schuhanzieher reinkomme, daher wird dieses Teil den Gnadenschuss erhalten:

Ufo - Schnittvision-Hose
Ufo - Schnittvision-Hose

Fort mit Schaden… Aber der Schnitt ist vorgemerkt, und mit einem anderen Stoff und neu zugeschnitten wird das vielleicht mal was werden.

Nummer zehn ist ebenfalls eine Hose, die fast fertig ist, aber ebenfalls viel zu eng geworden, und ich „sehe“ mich in diesem Muster auch nicht mehr wirklich:

Ufo - Flock-Hose
Ufo - Flock-Hose

Die wird wohl auch den Weg alles irdischen gehen.

Dann wäre da noch eine zugeschnittene Hose aus einem festeren Jeans, aber die wird inzwischen auch zu klein sein, und der Stoff ist mir auch zu dick; sowas trage ich eh nicht. Also fort damit.

So, die abschließende Zählung sagt, dass sechs Teile fertig gestellt werden, eines vielleicht, und vier kommen weg. Das sieht doch noch mal besser aus. 🙂

Aber bevor ich mich in die Ufos stürze, habe ich noch etwas Flick- und Änderungsarbeit vor mir: Ein Hemd von einem Freund mit einem Riss neben einer Naht, zwei von meinem Mann mit ausgerissener Knopfleiste, und meine letzte Kauf-Hose muss noch um zwei Zentimeter gekürzt werden. Bevor ich etwas anderes anfange, sei es alt oder neu, mache ich erstmal das. Eigentlich kann ich unfertige Sachen nämlich nicht leiden, die hängen immer so Damokles-mäßig über mir und rauben mir den Schlaf… 😉

Heile, heile Pfäffle…

Vor ein paar Wochen zickte meine Nähmaschine auf einmal rum und brachte keinen vernünftigen Zickzackstich mehr zustande. Da sowieso wieder mal eine Inspektion anstand, brachte ich sie zum Händler, und nach kaum drei Wochen ungeduldigen Nichtstuns hatte ich sie dann endlich wieder zurück. Gottseidank war nichts wirklich kaputt, und mit einer kleinen Regulierung hier und da war wieder alles in Ordnung.

Zwischendurch hatte ich meine Zweitmaschine hervorgeholt, um damit eine Schrägbandversäuberung für eines meiner Ufos, die Franzius-Jacke, auszuprobieren. Naja, das klappte nicht besonders gut. Seht selbst, hier der Vergleich zwischen kleiner Toyota (oben) und untere Mittelklasse-Pfaff (unten):

Oben unregelmäßiger Abstand, Probleme mit der Fadenspannung, teilweise wurde die Kante vom Schrägband gar nicht erfasst – sieht nicht so toll aus.

Unten – alles perfekt, jedenfalls für meine Ansprüche 😀

Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass der Schmalkantensteppfuß (tolles Wort, oder?!) mein liebster und meistbenutzer Extra-Fuß ist, und zusammen mit dem Obertransport, der auch bei unterschiedlichen Dicken, wie hier bei dem Schrägband, einwandfrei transportiert, ist das ein unschlagbares Team. Das geht soviel leichter, schneller und sauberer als mit der winzigen Toyota. Die kleine war meine erste Nähmaschine, auf der ich Nähen gelernt habe, und wenn gerade Not am Mann ist, hole ich sie ab und zu noch hervor, aber sie taugt leider wirklich nur für den sprichwörtlichen Hosensaum oder unaufwendige Deko-Projekte.

Mal sehen, ob und wann ich diese Jacke je fertigstelle. Eigentlich wollte ich ein schickes T-Shirt nähen, habe aber feststellen müssen, dass ich absolut gar kein passendes Garn zu Hause habe, und musste nun erstmal was bestellen. Bis dahin werde ich mich hoffentlich auch mal mit der Jacke beschäftigen; vielleicht ist sie ja dann dieses Jahr rechtzeitig für die Herbst-/Winter-Saison fertig. 😀

Und hier noch was schönes:

Von meinem Mann zum zehnjährigen Zusammensein. 😀 Lecker essen waren wir auch, kann ich empfehlen. 🙂