Wie ich einmal meinen Moneten ein schönes Zuhause gab
Eine weitere Vorbereitung für Urlaubsfahrten und andere Anlässe, bei denen ich nicht immer mein komplettes Portemonnaie mit sämtlichen Karten etc. mitnehmen möchte: Eine kleine Geldbörse, die Mini Mynta von Hansedelli.
Nachdem ich mit der Little Mynta so gute Erfahrungen gemacht hatte, kam nun die kleine Schwester für mich selbst dazu.
Und obwohl die Teile mit ihrer handlichen Größe sich wirklich perfekt dazu eignen, kleine Reste von tollen Stoffen zu verwenden, musste ich tatsächlich noch Stoffe dazu kaufen! Mist aber auch… Einzig der Korkstoff war vorhanden; den hatte ich auf einem Stoffmarkt-Besuch eingesammelt. Ich hatte dort zwar auch zwei Wachstuche gekauft (aus einem wurde dann der Kofferanhänger aus dem letzten Beitrag), aber das verbliebene Design gefiel mir nicht für diesen Zweck. Also zog ich noch mal los und entschied mich bei Mahler Stoffe schließlich für ein dünnes, silbernes Kunstleder. Bei Alles-für-Selbermacher kaufte ich dann noch etwas Einlage, sowie ganz spontan den Bienen-Aufnäher, der mit seiner guten Laune perfekt zur Urlaubs-Geldbörse passt. ☀️
Beim Reißverschluss konnte ich dafür wieder auf einen Rest von einem anderen Projekt zurück greifen; wenigstens etwas. Der passt zwar farblich nicht so hundertprozentig, aber mein Berg an Kurzwaren ist ebenso groß wie der an Stoffen und das kann so nicht bleiben.
Die Anleitung war mit 41 Seiten und über 250 Fotos gewohnt ausführlich. Anfänger werden mit dem Zeigen jedes einzelnen Schrittes dabei wirklich gut an die Hand genommen. Sogar das Umdrehen eines Teils hat teilweise ein eigenes Foto, und weil in der Anleitung für jedes Fach ein anderer Stoff verwendet wird, ist alles sehr gut zu erkennen und auseinander zu halten. Diesen Standard würde ich mir öfter wünschen.
Die kleinen Teile erfordern sehr exaktes Arbeiten, aber für ambitionierte Anfänger ist das mit dieser Anleitung zu schaffen. Es gibt dabei wirklich kein Herumraten, weil Text, Fotos und Hilfslinien auf den Schnitt-Teilen alles exakt vorgeben. Immer wieder gibt es auch hilfreiche Extra-Tipps, wie z.B. die einzelnen Seiten des Reißverschlusses in zwei Schritten anzunähen, was mir selbst sehr geholfen hat. Auch die Methode, den RV erst mit einer Hilfsnaht und später, beim Befestigen des Innenlebens, noch einmal 2 Millimeter weiter innen, anzunähen, führt zu sehr guten Ergebnissen und macht das Leben wirklich leichter.
Weil ich die Börse eher knautschig-weich haben wollte, habe ich auf einen Teil der Verstärkung verzichtet, und kein Decovil oder S320 verwendet. Was ich aber besser verstärkt hätte, ist die obere Kante des Kunstleders. Die hat sich an den Rundungen, trotz sorgfältigem Stecken, beim Annähen leider trotzdem ziemlich verzogen. Wieder was gelernt, denn mit dieser Art Kunstleder hatte ich noch nicht genäht und es machte vorher auf mich einen ausreichend stabilen Eindruck. Aber beim nächsten Mal würde ich diese Ecke definitiv vorher mit Formband bebügeln. Wobei ich gar nicht weiß, ob das Kunstleder das aushalten würde; deswegen hatte ich das auch nicht gemacht. Das ist jetzt also nicht so schön geworden, aber sei‘s drum. Done is better than perfect.
Für das Innenleben habe ich gelben Baumwoll-Stoff verwendet; ich mag es, wenn meine Taschen innen hell sind, so dass alles gut sichtbar ist.
Sehr begeistert bin ich auch von der sauberen Innenverarbeitung. Auf der Rückseite von Innen- und Außenstoffen sieht es nämlich ziemlich chaotisch aus, aber durch das – händische – Schließen der inneren unteren Kante – und nach dem Einnähen aller anderen Teile – ist dann tatsächlich alles sehr sauber anzusehen. 🙂
Innen bietet sie jetzt Platz für (mindestens) 4 Karten, sowie gefaltete Geldscheine und Münzen. Die Klappe für die Münzen habe ich mit Klettband verschlossen; ein Druckknopf würde aber auch funktionieren. Das Münzfach bietet reichlich Platz, wie ihr seht; da passen nicht nur drei Euro rein, und sowohl das Fach als auch die gesamte Börse lassen sich immer noch problemlos verschließen.
Jetzt muss ich nur noch meinen alten, rosa Papier-Führerschein gegen eine Karte eintauschen, damit der auch dort hinein passt. 😁
Wie lange habe ich dafür gebraucht? Hansedelli gibt 3 bis 6 Stunden an. Nun ja, ich bin eine eher langsame Näherin und habe insgesamt gut 8 Stunden benötigt. Eine Stunde geht schon für den Zuschnitt der vielen Teile und das erste Aufbügeln von Einlage drauf. Und dann musste ich einige Nähte wieder trennen, und die vier oberen Rundungen am RV habe ich mehrfach neu abgenäht, um sie halbwegs vorzeigbar zu machen. (Trennen und mit Verstärkung neu machen wäre allerdings besser gewesen.) Das hat ganz schön Zeit gekostet. Aber ich muss ja kein Geld damit verdienen – speziell dieses Teil ist ja sogar nur zum Ausgeben da. 😂
Und dabei wird sie mir jedes Mal mit Sicherheit viel Freude machen. 🙂
P.S. Wisst ihr, woher der Ausdruck „Moneten“ stammt? Ich bislang auch nicht, aber jetzt bin ich schlauer: Geld rund um die Welt
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