Mein Ufo-Berg hat inzwischen die Ausmaße der Uralten Morla angenommen, und ich fürchte, er entwickelt bald eine eigene Intelligenz wie die Allwissende Müllhalde Marjorie. Ab und zu gelingt es mir aber, ihm ein Stück zu entreißen und seiner wahren Bestimmung zuzuführen.
Heute habe ich mir ein Jersey-Kleid vorgenommen. Das hatte ich letztes Jahr fast fertig gestellt. Eigentlich war es sogar schon fertig, aber ich hatte die Ärmel mit einem Streifen weißen Jerseys als „Schrägband“ eingefasst. Und das sah irgendwie… bieder aus? Jedenfalls zusammen mit den anderen weißen Details. Gefiel mir nicht.
Außerdem war mir der Armausschnitt durch den gedehnt angenähten Streifen etwas zu eng geworden. Da ich immer wieder mal ein bisschen trainiere (und älter werde…) sind meine Oberarme in den letzten Jahren etwas stärker geworden, und das wird hoffentlich so bleiben. Ist doch schön, wenn der Oberarm endlich mal etwas mehr Umfang hat als der Unterarm!
Also habe ich mich heute hingesetzt und den Jersey-Streifen, der mit einer Dreifach-Stretch-Naht angenäht wurde, wieder aufgetrennt. Jaaa… mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ich habe mir ganz viel Zeit genommen, war ganz vorsichtig, und tatsächlich ist es mir gelungen, beide Streifen abzutrennen, ohne den Oberstoff zu durchlöchern. Das wäre sonst wirklich ärgerlich gewesen!
Danach habe ich einen Streifen aus dem blauen Jersey zum Bündchen gefaltet und angesetzt. Sieht nicht ganz perfekt aus, hat aber genug Spielraum, und bleibt jetzt einfach so!
Schnittmuster ist mein bewährtes Jalie 2793. Das ist jetzt mindestens die vierte Version; vermutlich habe ich dabei aber schon welche vergessen. Eigentlich ein Oberteil, aber ich hatte das Unterteil schon vor Jahren mal zum Kleid verlängert. Die angesetzte Blende hatte ich auch schon vor langer Zeit in einer Version rauskonstruiert, und hier statt dessen die vorderen Kanten eingefasst. Die Bindebänder des Originals habe ich schon seit meiner ersten Version immer weggelassen. Es gibt nichts Unbequemeres als so einen Knoten im Rücken beim Sitzen, finde ich. Das „modesty panel“ im Ausschnitt habe ich am Schluss entlang der Ausschnittkanten einfach untergesteppt. So kann ich es auch im Büro an warmen Tagen tragen, ohne noch ein Top drunter ziehen zu müssen. Insgesamt eine sehr willkommene Erweiterung meines Kleiderschranks!
Technisch gesehen ist das hier ein Ufo, denn diesen Schlafsack mit dem total süßen Monster-Motiv hatte ich vor gut einem Jahr, zu Beginn 2022, angefangen. Es fehlten nur noch die Knöpfe. Und die habe ich dann so lange vor mir her prokrastiniert, bis das ursprünglich angedachte Empfänger-Kind schon wieder rausgewachsen war. Hmpf…
Aber Nachwuchs heißt ja Nachwuchs, weil er nachwächst, und so geht dieser total niedliche Schlafsack nun zusammen mit den anderen Baby-Sachen mit auf die Reise zu dem nächsten in der Reihe.
Den Monster-Stoff und den blauen Jersey als Futter habe ich bei stoffe.de gekauft. Der Oberstoff ist eine dünne Baumwolle, so dass der Schlafsack jetzt gut für die Sommer-Monate nutzbar sein müsste. Das Schnittmuster ist aus der Burda 12/2021. Es gab damals auch eine Charity-Aktion, bei der es den Schnitt kostenlos gab, aber inzwischen ist es ein Kauf-Schnitt.
Außerdem habe ich noch ein weiteres Oberteil gefunden, das ich in 2021 einfach aus Spaß an der Freude genäht hatte, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht:
Das ist ein „Mateo“ von Bienvenido Colorido (zu kaufen über Farbenmix), genäht aus zwei verschiedenen Jerseys. Der Wickelkragen gefällt mir total gut! Es gibt auch eine Version mit Wickel-Kapuze; auf der Homepage findet ihr ein paar tolle Design-Beispiele. Ich weiß schon gar nicht mehr, in welcher Größe ich das genäht hatte; ich müsste nochmal die Schnitt-Teile raussuchen. Ich glaube, 110. Woher ich den tollen Supa-Stoff habe, weiß ich leider auch schon nicht mehr so genau. Aus dem Forum, glaube ich? Meine Buchhaltungs-Aufzeichnungen geben leider auch keinen Aufschluss darüber. Egal, das Shirt geht jetzt auch mit auf die Reise, mit etwas Zeit zum Reinwachsen.
So langsam wird der Stapel an Dingen in meinem Nähzimmer kleiner. Und rein technisch habe ich mit dem Schlafsack inoffizielles Soll von einem fertigen Teil pro Monat erfüllt. Ich habe auch an ein paar anderen Sachen gearbeitet, aber davon ist noch keines ganz fertig. Aber es wird… mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. 🙂
Kurz vor Toresschluss habe ich noch zwei Ufos landen können und zwei Recycling-Taschen fertiggestellt. Links für Glas, rechts für Altpapier.
Meine private Buchführung verrät mir, dass ich den Stoff, Wachstuch mit Retro-Apfel-Motiv, vor ziemlich genau zwei Jahren gekauft habe. Und seit etwa anderthalb Jahren standen eine halbfertige und eine zugeschnittene Tasche mir in meinem Nähzimmer im Weg und wurden immer wieder von einer Ecke in die andere geräumt. Sie kennen das.
Aber gerade bin ich mal wieder ganz gut darin, Zeugs zu bearbeiten, und da fielen mir wieder diese zwei Teile in die Hände. Bei der Glas-Tasche fehlte mir tatsächlich nur eine einzige Naht, um den Beleg oben zu fixieren. Das war schnell gemacht. Die zweite Tasche habe ich heute dann komplett genäht. Bei diesem Exemplar habe ich dann auch meine Idee verwirklicht, die Seitennähte mit langen Kabelbindern zu verstärken. Wie man sieht, funktioniert das sehr gut.
Die Kabelbinder sind von der extra-langen Sorte, ca. 40 cm. Das dicke Verschluss-Ende habe ich abgeschnitten, und die dünnen Streifen in die abgesteppten Nahtzugaben eingeschoben. Erst einen bis ganz unten, dann noch einen zweiten gegengleich von oben. Beim Nachschieben hat mir mein bewährter, extralanger Schaschlik-Spieß aus Holz wieder gute Dienste geleistet. Die oberen 5 cm habe ich freigelassen, damit die mir nicht beim Absteppen des Belegs in die Quere kommen. Die Nahtzugaben der Seitennähte hatte ich einfach beide zur je schmaleren Taschen-Seite hin gelegt und knappkantig abgesteppt, ohne die irgendwie zu versäubern. Ist bei dem Wachstuch nicht nötig, und hätte das ganze nur unnötig kompliziert gemacht, weil sich das nicht wirklich gut knicken lässt.
Die Größen der Taschen sind Maßanfertigungen auf die beiden Abstell-Orte in der Küche. Einen Papier-Container haben wir direkt vor dem Haus, deswegen hat diese Tasche nur kurze Träger. Der Glas-Container steht ca. 200 Meter entfernt; darum hat diese Tasche lange Träger, um das Gewicht besser schultern zu können.
Der Stofftransport hat dank Teflonfuß und Obertransport sehr gut funktioniert. Dafür sehen die Nähte teilweise nicht wirklich schön aus, und die Fadenverschlingung lässt zu wünschen übrig. Ich habe ein bisschen mit der Oberfadenspannung herumgespielt, aber außer beim Dreifach-Gerad-Stich war das Ergebnis nicht wirklich hundertprozentig. Aber mal sehen, wie die sich im Gebrauch schlagen. Nachnähen geht immer, und „done is better than perfect“. 😉
Das hat jedenfalls richtig Spaß gemacht, mal wieder etwas in einem Rutsch fertig zu stellen, und zu sehen, dass meine Idee mit der Verstärkung funktioniert hat. 🙂
Jetzt habe ich noch wenige Stücke und Streifen Reste von dem Wachstuch. Daraus mache ich mir vielleicht noch eine kleine Tasche oder zwei; mal sehen.
Ich kann nicht zum dritten Mal den Titel „Was lange währt“ für einen Beitrag verwenden, darum musste ich mir jetzt einen anderen suchen. Aber vielleicht sollte ich mein blog umbenennen oder den Slogan ändern? Ich bin ja nicht gerade die schnellste Näherin vor dem Herrn…
Ewig lange hingezogen hat sich jedenfalls die Fertigstellung dieses lustigen Bildes im Patchwork-Stil. Die Inspiration dazu habe ich vor zig Jahren irgendwo im Internet gefunden. Außer einem Foto vom fertigen Objekt hatte ich allerdings keinerlei Anleitung dazu.
Die eingedellten Quadrate (Fachbegriff?!) waren der leichteste Teil – dazu schneidet man ein Quadrat und einen Kreis mit dem gleichen Durchmesser wie die Quadrate hoch sind. Dann klappt man alle vier, äh, Ecken des Kreis nach innen und appliziert die Kanten des Kreises mit dem Satinstich (breiter Zickzack-Stich mit Stichlänge Knopfloch, also extrem dicht) auf das Quadrat auf. Schon hat man das Eckige ins Runde gebracht.
Die acht Motive mit Schrägstreifen zu verbinden ergab sich als nächster logischer Schritt. Dabei konnte ich gut die unterschiedlichen fertigen Größen ausgleichen, die ich produziert hatte. Dann noch ein leichtes Vlies und ein Rückseitenstoff, und danach der Versuch, die Außenkanten auch noch einmal in 90-Grad-Winkeln mit annähernd gleicher Kantenlänge zu gestalten. Patchwork ist wirklich nicht meine Hauptbegabung; aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen bekomme ich sowas bei Kleidung viel besser hin.
Richtig schwierig war dann der Rahmen drumherum. Schrägstreifen mit doppelter Briefecke war meine Vorstellung. Bei drei Seiten kein Problem. Aber das nicht ausgefüllte Kästchen setzte meinem Ehrgeiz rasch ein Ende. Wie man einen Schrägstreifen „in der Luft stehend“ zu einer Briefecke formt und wie man das Ganze dann auch noch so verstärkt, dass man daran etwas (leichtes) aufhängen kann, das hat mich ziemlich lange blockiert. Da ich bei meinen ersten Versuchen keinen schöne Lösung hinbekommen habe, wanderte das Teil erstmal in die Ufo-Kiste. Und lag dort einige Zeit…
Mein Ziel für dieses Jahr ist es nun, diese Kiste zu leeren, und so setzte ich mich neulich wieder dran. Nach etwa zweieinhalb Stunden konzentrierten Arbeitens hatte ich dann alles so weit hingepfuscht, dass es zumindest von der rechten Seite aus annehmbar aussah.
Dann kam der kleine Kerl an die Reihe, der so gerne Teil der Gruppe sein möchte. Den Körper hatte ich auch schon fertig, fehlten noch die Beinchen und Ärmchen. Der erste Versuch, sehr schmale Schläuche zu nähen, scheiterte; die waren im Verhältnis einfach zu dick. Der zweite Versuch ging etwas besser, nur das Wenden gestaltete sich natürlich sehr mühsam. Schaschlik-Spieß sei Dank war das aber auch irgendwann geschafft. Mit Hilfe einer Rouladen-Nadel und des Schaschlik-Spießes habe ich dann ein bisschen Watte reingestopft. Dann musste ich „nur“ noch die Beine und Arme auf der linken Seite von Hand befestigen, so dass es von rechts unsichtbar ist, und die Arme am Rahmen befestigen. Die Krümmung der Beine, die Schräge des Körpers und die unterschiedlichen Armlängen sind dabei Absicht, um die Bewegung einer solchen Aktion glaubhafter darzustellen. Wenn das alles gerade runter hängen würde, hätte es nicht halb so viel Ausdruck. Das brauchte auch mehrere Anläufe. Auch mit der Position und dem Annähen der Knopf-Augen habe ich experimentiert; die kleinen Vier-Loch-Blusenknöpfe habe ich dann schräg von links unten nach rechts oben durch zwei Löcher aufgenäht (das ist auf dem Foto schlecht sichtbar), um so einen Blick nach oben zu suggerieren.
Nächste Herausforderung: Ich hatte vergessen, eine Halterung zum Aufhängen einzuplanen. Schon wieder stand ich da in meinem zu kurzen Hemd… Ich habe dann zum Aufhängen einen „unsichtbaren“ (durchsichtigen) Nylonfaden links und rechts innen direkt unter der Einfassung befestig, genauso lang wie das Bild selbst. (Wer schon mal versucht hat, mit diesen Fäden zu nähen, weiß, wie spaßig das ist.) Beim ersten Versuch, das Bild aufzuhängen, schlug dann natürlich wieder die Physik zu, und der weiche Stoff bog sich nach innen durch. Die kann einen aber auch nerven, diese blöde Physik… Also baute ich noch eine Verstärkung ein, indem ich einen Schaschlik-Spieß auf die Breite des Bildes kürzte und innen oben direkt unter der Einfassung mit Handstichen eingeschlagen annähte. Uff, geschafft!
Insgesamt bin ich jetzt mit dem Ergebnis sehr, sehr zufrieden. 🙂 Der kleine Kerl hängt natürlich am Eingang zu meinem Nähzimmer.
Jetzt habe ich noch ca. 10 andere Ufos in dieser Kiste. Also etwa eines pro Monat. Haha, Scherz. Hoffe ich…
Gute Vorsätze sind nicht wirklich originell, ich weiß. Und selten werden sie eingehalten.
Ich werde mir trotzdem ein einziges Näh-Ziel für 2017 vornehmen, und das ist: Ufo-frei zu werden.
Zum einen sind sie generell überflüssig, zum anderen habe ich immer noch das größere Ziel vor Augen, mehr Platz in meinem Nähzimmer zu schaffen. Deswegen will ich den Karton mit Ufos, der ganz unschuldig auf dem obersten Regalbrett vor sich hin verstaubt, bearbeiten, bis er leer ist. Oh, und die Ufos, die sich in einer Ecke des Zimmers im letzten Jahr angesammelt haben, müssen natürlich auch weg.
Ich habe gerade schon eine erste Sichtung vorgenommen und bei fast allen ist ganz klar, was ich machen muss und, was wichtiger ist, es ist machbar. Ich fange mit dem einfachsten an und werde mich Stück für Stück hindurch wühlen. Und ich werde natürlich hier berichten. Drückt mir die Daumen.
Das ging schnell! Gestern und vorgestern machte ich mich daran, das erste der lange vergessenen Ufos endlich fertigzustellen. Weil das blaue Shirt damals schon weiter gediehen war, fing ich mit diesem an.
Die gerundeten Einsätze oben, die auch die Rückseite zieren, habe ich bei diesem Versuch ein wenig faltenfreier einsetzen können. Diese gegenläufig gerundeten Nähte sind wirklich schwierig zu nähen; ich habe mich sehr bemüht, nicht am Stoff zu ziehen und ich vermute, das war einer der Fehler damals. Beim zweiten Einsatz habe ich die Nahtzugabe des weißen Einsatzes noch eingeschnitten in der Rundung, damit es sich noch besser formen lässt; das hat auch ein wenig was gebracht. Ein bisschen habe ich ja gelernt in den letzten Jahren!
Den Halsausschnitt habe ich mit meiner quick and dirty-Einfass-Methode verarbeitet: Einfass-Streifen rechts auf rechts annähen, nach innen unten umschlagen (die Breite der Nahtzugabe kann man hier frei wählen; ich habe sie ein wenig schmaler gemacht als sonst, ca. 7 mm statt 10) und von rechts entlang der ersten Naht hier mit einem schmalen (3er) Zickzack feststeppen (ansonsten geht auch Geradstich exakt im Nahtschatten); innenliegende offene Nahtzugabe knappkantig vorsichtig abschneiden, fertig. Spart das fummelige millimeter-genaue Einschlagen der zweiten Kante und bei dem Jersey macht es optisch auch von innen keinen wesentlichen Unterschied, finde ich, sofern man beim Abschneiden sauber vorgeht.
Dann kam mir die Idee, das gleiche bei den Ärmelsäumen zu machen; gottseidank habe ich in meinem Regal noch einen Rest von dem weißen Stoff gefunden, aus dem ich die Streifen schneiden konnte.
Und dann kam mir die Idee, die Zickzack-Absteppung auch bei den Einsätzen zu machen und so zum einen diesen Stil noch zu betonen, die Nahtzugaben glatt zu legen (sozusagen eine Art falscher Flatlock) und gleichzeitig durch leichtes Dehnen des Stoffes die Wellenbildung wieder ein bisschen auszugleichen. Worked like a charm!
Jetzt bin ich total verliebt in das Shirt <3 und finde, dass es mit jedem gekauften Sport-Shirt locker mithalten kann; sowohl, was den Stil, als auch was das Material angeht, das sich - zumindest bislang vor dem Rechner 😉 - ganz wunderbar trägt!
Der Schnitt ist übrigens einer der verblichenen "neue mode Stil"-Firma, die Nummer lautet M23223. Und nein, den verkaufe ich ganz sicher nicht so schnell! 😉
(Ich meine, dass die sogar noch im Geschäft sind, aber sie verkaufen leider keine Einzelschnitte mehr so wie früher.)
Wobei ich hier zwei Schnitte verhochzeitet habe; das Passen-Detail stammt von NM, der größte Teil des restlichen Schnittes ist dann mein bewährter Jalie 2212.
Ich kann es kaum erwarten, nächste Woche mit dem Lauftraining zu beginnen und den Praxistest zu machen! Meine blöde Mandelentzündung und der Schnupfen haben mich leider um zwei Wochen in meinem Zeitplan zurückgeworfen...
Da ich die Absicht habe, in den nächsten Wochen mein Lauf-Training etwas zu intensiveren, habe ich dringenden Bedarf an sport-tauglichen T-Shirts.
Da ich eh gerade beim Abarbeiten meiner Ufos bin, habe ich mir heute aus der Ufo-Kiste drei solcher T-Shirts rausgezogen. Ist ja nicht so, als ob ich nicht ganz genau wüsste, was sich darin befindet…
Das erste Ufo war ein so gut wie fertiges rot-weißes Shirt, das ich sage und schreibe seit 2009 unvollendet hier liegen habe. *hüstel*
Ich habe mich jetzt einfach mit der Halsausschnitt-Einfassung abgefunden, und nur die sehr stümperhaft offen gelassenen kurzen Enden im Nacken (was habe ich mir dabei bloß gedacht?!) gnadenlos umgelegt und festgesteppt. Und den einen Ärmel habe ich gesäumt, die fehlende Nahtzugabe unter dem Arm ignoriert und festgetackert. Das sieht beim Joggen eh keiner, so!
Aus der gleichen Stoff-Lieferung stammen die beiden oben gezeigten Halbtoten in blau und rosa, die seit einer unbekannten Anzahl an Jahren in der Kiste schlummern. Gekauft hatte ich sämtliche Stoffe für die drei Shirts im Jahr 2007 – go, figure…
Wie man an dem blau-weißen Shirt sieht, habe ich es weder mit der Overlock (links) noch mit der normalen NähMa (rechts) geschafft, eine Naht zu produzieren, die sich nicht zusammenzieht. Ich werde nun noch mal einen weiteren Versuch mit verschiedenen Nadeln und Stichen starten. Meine größte Hoffnung setze ich derzeit in die 3-Faden-Superstretch-Naht meiner Overlock, in Verbindung mit den ElX-Nadeln. Wir werden sehen, ob das was wird. Da sich derzeit die Reparatur- und Instandhaltungskosten in unserem Haushält häufen, würde ich schon ganz gerne mal usen what I have, anstatt neu zu kaufen. Zumal die Stoffe, ProCool Wicking Jerseys, speziell für den Sport gemacht sind und sich sehr gut anfühlen!
Das untere Shirt ist übrigens eindeutig ein kaltes Rosa und nicht lachsfarben – sowas käme mir nicht in´s Haus!
Mit meiner Woll-Tunika komme ich derzeit nicht weiter, weil ich für den Ausschnittbeleg noch eine dünne Seide kaufen muss. In der Zwischenzeit habe ich mir eines meiner Ufos vorgenommen; das schwarz-weiße Shirt aus der Knip mit dem asymmetrischen Ausschnitt und den verdrehten Bändern im Rücken.
Ich habe die Rückenteile unter den Armen noch etwas enger genäht, in die Quer-Teilungsnähte eine Hohlkreuz-Änderung eingebaut und auch in den Seitennähten des Rückenteils etwas stärker eingekurvt. Der weiße Stoff im Rücken wird zwar immer noch sichtbar zusammengezogen von den Bändern, aber ich habe nun beschlossen, dass das so in Ordnung ist. Außerdem habe ich die verdrehten Bänder schmaler genäht, weil die so besser zu meinem schmalen Körperbau passen, finde ich.
Ich glaube, die Bänder fixiere ich mittig noch mit einem „tailor´s tack“.
Dann habe ich mir den Ausschnitt vorgenommen, den ich als besondere Herausforderung in Kontrastfarbe einfassen wollte. Und das in asymmetrisch und dehnbar… uff! Aber – ich habe es geschafft! Nach der altbewährten Jalie-Methode für Shirt-Ausschnitte habe ich den Streifen 10 % kürzer genommen und zuerst mit Zickzack über die Kante rechts auf rechts angenäht, dann füßchenbreit innen eine Geradstretchnaht. Streifen ganz nach innen wenden, Nahtzugabe zeigt nach oben. Sorgfältig bügeln und stecken, und dann mit der Cover drüber, genau mittig auf der Naht, der eine Nadelfaden schwarz, der andere weiß, damit es genau passt. Die anderen Nadeln erwiesen sich auch hier wieder als tadellos; keine Fehlstiche. Den Füßchendruck habe ich stark reduziert, weil hier ja teilweise vier Stofflagen aufeinander liegen. Was soll ich sagen, es sieht einfach perfekt aus… *freu*
Jetzt noch die Säume, aber das wird ein Klacks…
Hm, so macht das Nähen Spaß… Der Ärger mit der Tunika und meine vielen Ufos hatten mich in der letzten Zeit etwas demoralisiert; da macht es jetzt um so mehr Spaß, dass ich dieses kniffelige Teil bezwungen habe.
Und dann noch etwas lustiges… Für den China-Stoff suchte ich neulich in meinen Schnittmustern nach dem passenden Schnitt, dieser ganz klassische Stil mit schrägem Verschluss. Ich habe nichts gefunden, obwohl ich hätte schwören können, dass ich sowas habe! Daraufhin schaute ich mir mein Burda-Archiv durch, weil ich auch hier mal „use what you have“ machen und nichts neues kaufen wollte, und fand auch zwei Kandidaten. Und dann suche ich gerade etwas ganz anderes, greife das Körbchen mit den ausländischen Schnittmustern – und da ist es doch, Simplicity 9868! Yeah!
Ich sollte doch mal wieder anfangen, wenigstens meine Einzelschnittmuster irgendwo zu verzeichnen, damit ich den Überblick nicht mehr verliere. Die Patternreview-Website bietet das sogar an; ich glaube, da werde ich mich mal einen Tag lang hinsetzen. 🙂
Ich fürchte nur, mein Geiz beim Stoffkauf – nur zwei Meter! Bei dem Preis! Ich hirnlose Idiotin! – lässt mir nur die Wahl zwischen kurzer oder langer Tunika, obwohl ich Oberteil und Rock auch ganz nett fände, aber mal sehen. Wobei man mir beim Stoffkauf sagte, dass man aus dem Stoff besser nur ein Teil anzieht und das andere neutral sein sollte; ist vermutlich auch nicht so ganz falsch. Die lange Tunika scheidet aber eigentlich sowieso aus bei meinem Hohlkreuz. Vielleicht schaffe ich ja das ärmellose Top und einen sehr kurzen Rock? Nee, für das Top brauche ich ja schon zweimal die Länge, weil der Stoff nur 80 breit liegt – gut, dann gibt es das Top, mit oder ohne Ärmel, und eine passende Clutch dazu.
Angeregt durch einen Beitrag im HS-Forum und genervt von meinem vollgestellten Nähzimmer, starte ich wieder mal einen neuen Versuch, mich durch meine Ufos zu kämpfen.
Mein blog-Archiv verrät mir, dass meine letzte Ufo-Aktion schlappe zwei Jahre her ist. Und kaum sind Hochzeit, Jobsuche, Umzug und Einleben in der neuen Stadt geschafft, habe ich wieder Zeit für sowas. 😀
Und die Voraussetzungen sind diesmal gut: Zum einen hält sich ihre Zahl in Grenzen; es sind „nur“ elf Stück. Zum anderen arbeite ich ab diesem Monat wieder nur meine reguläre Vier-Tage-Woche, und habe damit keine Ausrede mehr, dass ich keine Zeit hätte. 😉
Also gehen wir die Kiste mal durch, und entscheiden, was davon überhaupt noch fertiggestellt wird:
Schätzungsweise mein ältestes Ufo, die bekannte Franzius-Jacke aus einer Burda von vor ein paar Jahren. Ich hatte zuerst mit mehreren Sorten hellblauem Schrägband herumgespielt, und mich vor kurzem dann doch für ein ganz einfaches Baumwoll-Schrägband entschieden, allerdings in meiner Lieblings-Farbe Pink. Seht selbst:
Das peppt, oder? 😉 Nachdem die Schrägband-Frage geklärt ist, steht einer Fertigstellung auch nichts mehr im Wege. Die vielen Meter Schrägband anzunähen, insgesamt um die 12 Meter, ist etwas mühselig, aber ich glaube, es wird die Sache wert sein.
Nummer zwei, ein T-Shirt aus Ringeljersey:
Das hatte ich mal nach einem Schnittvision-Schnitt angefangen, aber der Armausschnitt saß bei mir überhaupt gar nicht. Ich wollte es dann umarbeiten zu Jalie 2005 mit U-Boot-Ausschnitt, aber wenn ich mir den Stoff so anschaue, ist der mir eigentlich zu dick für ein T-Shirt. Es ist so eine Art Rippenstrick-Jersey, vielleicht besser als Bündchen geeignet. Hm – vielleicht mache in Top draus, oder ein ärmelloses Shirt? Ich werde mal die Seitennähte stecken und es anprobieren, und dann entscheiden, ob es weitergemacht wird.
Nummer drei ist ein einfacher Fall, ein Top aus süß geblümtem Viskose-Jersey:
Das hatte ich vor ein paar Wochen angefangen, und nur zur Seite gelegt, weil meine NähMa in Reparatur war. Da fehlt nur die obere Kantenversäuberung mit einem Organza-Falzgummi, dann noch die Träger annähe und es ist fertig.
Was mich an dem Schnitt stört, ist, dass er vorne zu weit für mich war, so dass die höchsten Stellen der oberen Kante, wo der Träger befestigt wird, viel zu weit außen sitzen. Ich muss mich mal daran gewöhnen, bei jedem Schnittmuster von vornherein die vordere Mitte um einen Zentimeter zu kürzen, damit die Träger bei mir an der richtigen Stelle sitzen. Ich habe es jetzt einigermaßen hinbekommen, aber dadurch die Rundung oben verringern müssen. Aber das wird auf jeden Fall fertig gestellt.
Nummer vier ist wieder ein schwieriger Fall, ein Top aus einer niederländischen Knip-Mode aus einem Cloqué-Jersey:
Der Stoff trägt sich wunderbar bei diesem Wetter, aber der Ausschnitt gefällt mir nicht. Den Cloqué beim Nähen am Ausdehnen zu hindern, ist so gut wie unmöglich. Ich hatte die obere Kante zwar mit einem Mausezähnchen-Gummi eingefasst, aber so richtig gut gefallen tut mir das nicht. Oder vielleicht bin ich nur zu kritisch; so schlecht sieht es eigentlich gar nicht aus, wenn ich mir das näher ansehe. Da müssen nur noch die Säume fertig gemacht werden, was mit Hilfe der Cover mit ihrem Differential auch machbar sein sollte. Ich werde es mal fertig stellen. Es trägt sich wirklich sehr angenehm…
Nummer 5 ist ein aufwendiger, aber nicht unmöglicher Fall; der Schnitt kommt auch aus einer Knip:
Der vordere Ausschnitt ist asymmetrisch, was mir sehr gut gefällt. Aber noch besser ist die Rückansicht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sachen heutzutage, die Kathleen so schön mit dem Wort „Sarg-Kleidung“ bedenkt, weil sämtliche Schnitt-Details nur auf der Vorderseite sind, gibt es hier mal eine interessante Rückenansicht:
Das mittlere Rückenteil ist aus weißem Stoff, und darüber sind drei verdrehte schwarze Bänder, die in der Seitennaht mitgefasst sind. Dummerweise macht mir mein Hohlkreuz da wieder einen Strich durch die Rechnung: Eigentlich sollte man auch unter dem dritten Band noch den weißen Stoff sehen, aber das Band hängt zu sehr durch, weil das meine schmalste Stelle ist, und der weiße Stoff staut sich an den Seiten, weil zuviel davon da ist. Weil mir der Stil so gut gefällt, werde ich es wohl komplett auseinander nehmen, und das Rückenteil neu zuschneiden. Jetzt habe ich ja eine Lösung für mein Hohlkreuz-Problem gefunden. 🙂
Auf zu Nummer 6, einer Winter-Weste aus Walkstrick, oder Strickwalk, wie ihr wollt:
Auch dieser Schnitt ist aus der Knip – vielleicht sollte ich die auch noch abonnieren, zusätzlich zur Burda? *grübel*
Der Walkstrick ist super-super-warm, und mehr als eine Weste kann sogar ich nicht daraus tragen. Da brauche ich noch eine Verschlusslösung, außerdem ist das Teil trotz mehrfachen Absteckens immer noch zu weit, und die Kanteneinfassung mit der Ovi muss ich an den Resten mal testen, damit da nichts ausleiert. Der Walk ist nämlich extrem weich und dehnbar. Da muss ich erstmal testen und grübeln, und da es im Moment ohnehin die falsche Jahreszeit ist, werde ich das zurückstellen.
Nummer sieben ist der traurige Rest eines Kleides mit Wasserfall-Ausschnitt, das ich mal aus einem sehr schönen, dünnen Jeans-Stoff machen wollte. Naja, der Jeans ist zwar sehr weich, aber für einen Wasserfall-Ausschnitt doch nicht so ganz geeignet. – Das zweitschwierigste am Nähen ist, den richtigen Stoff für einen Schnitt zu finden, und das Teil ist noch aus meiner Anfangszeit. Stimmt, das hier müsste mein ältestes Ufo sein! (Das schwierigste ist, die eigene Figur kennenzulernen und lernen, die Schnitte entsprechend zu verändern.)
Dann hatte ich den oberen Teil kurzerhand abgeschnitten und wollte einen Rock machen, weil die Schnittführung recht schön ist, aber am Bauch ist es zu weit, und irgendwie… naja:
Einen Jeans-Rock brauche ich aber schon, weil das mMn ein fast unverzichtbares Basic ist. Ich glaube, ich werde mir den Schnitt aus meinem Rock-Grundschnitt ganz neu selbst erstellen, und dann noch mal neu zuschneiden. Dieses Projekt ist also gestorben, wird aber zu anderer Zeit auferstehen.
Nummer acht ist kein Ufo im engeren Sinne, sondern ein langer, schwarzer Rock aus einem sehr schönen Crepe, den meine Nähkursleiterin mir mal geschenkt hatte. Den Bund habe ich schon halb abgetrennt, weil ich hinten zwei Abnäher einfügen muss, und etwas kürzen muss ich den Rock auch noch. Kein Teil für alltags, aber für die nächste Beerdigung hervorragend geeignet…
Nummer 9 ist eine Hose, auch nach einem Schnittvision-Schnitt. Die Nahtführung gefiel mir sehr gut, die man hier auf dem Produkt-Bild gut erkennen kann. Der Stoff, den ich dafür verwendet habe, fühlt sich leider wie glitschiges Plastik an, und meine Oberschenkel haben in den letzten Jahre so zugelegt, dass ich nur noch mit dem Schuhanzieher reinkomme, daher wird dieses Teil den Gnadenschuss erhalten:
Fort mit Schaden… Aber der Schnitt ist vorgemerkt, und mit einem anderen Stoff und neu zugeschnitten wird das vielleicht mal was werden.
Nummer zehn ist ebenfalls eine Hose, die fast fertig ist, aber ebenfalls viel zu eng geworden, und ich „sehe“ mich in diesem Muster auch nicht mehr wirklich:
Die wird wohl auch den Weg alles irdischen gehen.
Dann wäre da noch eine zugeschnittene Hose aus einem festeren Jeans, aber die wird inzwischen auch zu klein sein, und der Stoff ist mir auch zu dick; sowas trage ich eh nicht. Also fort damit.
So, die abschließende Zählung sagt, dass sechs Teile fertig gestellt werden, eines vielleicht, und vier kommen weg. Das sieht doch noch mal besser aus. 🙂
Aber bevor ich mich in die Ufos stürze, habe ich noch etwas Flick- und Änderungsarbeit vor mir: Ein Hemd von einem Freund mit einem Riss neben einer Naht, zwei von meinem Mann mit ausgerissener Knopfleiste, und meine letzte Kauf-Hose muss noch um zwei Zentimeter gekürzt werden. Bevor ich etwas anderes anfange, sei es alt oder neu, mache ich erstmal das. Eigentlich kann ich unfertige Sachen nämlich nicht leiden, die hängen immer so Damokles-mäßig über mir und rauben mir den Schlaf… 😉
Die Ufos?! Schon wieder ist ein Jahr rum, und obwohl ich dieses Jahr ja nun wirklich kaum Zeit zum Nähen hatte, habe ich in allen Ecken und Kisten diverse unfertige Teilchen stecken. *seufz*
Diese halbfertige Hose hatte ich eigentlich schon vorgemerkt, um den Reißverschluss wieder herauszutrennen, bevor ich den Stoff entsorge oder für andere Zwecke zerschneide:
Dann dachte ich mir, zeig sie mal kurz dem Göttergatten… Und oh Wunder, ihm gefällt sie sehr gut! *gap*
Hm, ich bin nicht sicher, ob ich dieses Teil je anziehen werde, aber da bei mir wie immer Hosen-Notstand herrscht, mache ich sie nun doch mal fertig. Wer weiß… Aber eins weiß ich, ich werde garantiert nur einfarbige Oberteile dazu anziehen! 😀
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